Chrom Feinstimmung?

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roady43
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Stimmkunst

Beitrag: # 72478Beitrag roady43 »

Danke für den Link!
Nun wird es ja richtig fachspezifisch. Das Thema ist wirklich sehr spannend. Bei der reinen Stimmung (=reine Quinten und Quarten) kommt es unausweichlich zu einer Spreizung (siehe pythagoräisches Komma), weshalb man mit dieser Stimmung kaum Klavier spielen könnte.

Dass dort die verschiedenen Register gespreizt werden, war mir neu. Leuchtet aber bei der Begründung durch die sog. "Inharmonizität der Saiten" ein. Dies ist aber nach meinem Verständnis eine Anpassung die aus materialbedingten Gründen notwendig wird, die bewirken, dass das Obertonspektrum nicht mit dem Grundton harmoniert. Gefühlt bleiben die Oktaven dann wohl doch gleich. Auf jeden Fall ein Kunstwerk, so eine Stimmung gut hinzubekommen! Wären die Saiten in sich rein, und man müsste keinen Kompromiss eingehen, dann würde wahrscheinlich auf eine Spreizung verzichtet.

Dasselbe Problem tritt nun aber auch bei Stimmzungen auf (Grundton und Obertöne divergieren manchmal). Und hier ist es für uns besonders interessant. Mit dem Peterson Strobo Flip werden auch die Oktaven (Obertöne) zum Grundton angezeigt. Weichen sie ab, kann das gut abgelesen werden. In solchen Fällen habe ich bisher auch "kompromissfreudig"nach Gehör gestimmt/korrigiert.

Das wird mir dank diesem Thread hier erst jetzt richtig bewusst...

roady43
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gs
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Beitrag: # 72480Beitrag gs »

Na ja man soll es nicht übertreiben mit dem Stimmen ;)
Man kann da recht tief abtauchen.
Die Stimmzungen halten die Stimmung ja auch nicht unendlich lange.

Ich würde schon mal gerne einen Praxsisbericht hören,
ob die Seydel Stahlzungen die Stimmung wirklich länger halten.
Ich habe nur eine und irgendwie habe ich auch schon einige male nach gestimmt.

Werden Sinuswellen mit gleicher Amplitude addiert entsteht
eine Hüllkurve die eventuell nicht mehr gleichförmig ist.

Meist dann wenn das ganze rein rechnerisch nicht exakt aufgeht.
400 + 804 Hz z.B.
Da die Intervalle rein rechnerisch nicht immer gerade aufgehen können
stimmt man eben ein wenig daneben damit sie aufgehen.

Deshalb kann man auch über die sogenannten "beats" sehr exakt stimmen wenn man diese auszählt.
Gute Klavierstimmer machen das heute noch obwohl sie
exakte Messgeräte haben.

Wenn man ein geschultes Ohr hat wird man sein Spiel auf die
Mischfrequenzen abstimmen bzw. einen Sound herbeiführen.
Mit der Harp geht das besonders gut, weil das Instument scharf im Klang ist.

Das beste Beispiel was ich gefunden habe war das von Steve.

Ich glaube der Dudelsack hat ein ähnliches Prinzip.
Der würde noch übler klingen wenn die Pfeifen nicht stimmen würden ;)
thomas-B
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Re: Chrom Feinstimmung?

Beitrag: # 123167Beitrag thomas-B »

Hallo Zusammen,
ich hole da Thema mal hoch, da ich selbst gerade vor dem Problem stehe, einige Zungen bei der Chrom nachstimmen zu müssen. Ich konnte aus dem Beitrag für mich noch nicht so richtig ableiten, ob ich Cent-Abweichungen wie bei der Diatonischen berücksichtigen soll oder ohne Abweichung stimmen sollte. Aufgefallen war eine Verstimmung beim Spielen von Baker Street, ansonsten kommt sie aber eher in der dritten Position zum Einsatz. Wie haltet Ihr das denn?
Viele Grüße

Thomas
munkamonka
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Re: Chrom Feinstimmung?

Beitrag: # 123175Beitrag munkamonka »

kommt natürlich drauf an, ob du alle tonarten spielen willst. oder 'nur' dritte position.
wenn alle: gerade stimmen
wenn nur dritte: kannste mit naturharmonischer stimmung arbeiten, also terzen (und eigentlich septimen) etwas flat.
Da die septime in der 3.Pos der eigentliche grundton der harp ist, würde ich da nix machen, weil, das wäre schon etwas komisch, wenn man den nicht sauber gerade stimmen würde. finde ich. die terz wäre 2/6/10/14 ziehen.

gruß
markus
Meiner Meinung nach!

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thomas-B
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Re: Chrom Feinstimmung?

Beitrag: # 123180Beitrag thomas-B »

Okay, danke für den Tipp, Markus.
Viele Grüße

Thomas
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