Steve Baker über das Country Tuning

Meist unbeliebt, hilft aber ungemein, Zusammenhänge für die Praxis besser zu verstehen.

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Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 124995Beitrag harp-addicted »

Hier gibt es Erklärungen vom Meister himself,
die über die übliche Anwendung der Country-Stimmung hinaus gehen. Deswegen nennt er sie auch lieber Major 7 Tuning.
Ist zwar in Englisch, aber das automatische Übersetzen in Deutsch bei eingeschalteten Untertiteln funktioniert erstaunlich gut.
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daniel
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125008Beitrag daniel »

Witzigerweise hatte ich mir gerade vor 3 tagen die erste umgestimmt

Derdaniel
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125018Beitrag harp-addicted »

Ich hab das mal eingestellt, und muss es mir selbst noch genauer anhören.
Im Harp Handbook von Steve gibt es einen Abschnitt über die Country-Stimmung.
Da wimmelt es nur so von Akkorden usw. und er beschreibt auch die Möglichkeiten für andere Skalen.

Ob es für mich praktikabel ist, werde ich sehen. Ein Thema für lange Winterabende...
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triona
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125020Beitrag triona »

Ja, da hast du recht. Sehr viel Theorie. Ich hab es mir zwar jetzt zum 2. Mal angehört. Aber ich hab immer noch nicht alles ganz verstanden. Nur so viel: Es ist das F#, das auf einer C-MuHa normalerweise (bei der Standard-Richter-Stimmung) nicht vorhanden ist. Gleichwohl wird es aber für vieles in der 2.Position (= G-Dur und Parallelen) sehr häufig gebraucht. Und durch Benden usw kann es nur sehr schwierig gespielt werden. Das normalerweise bei Richter vorhandene F kann bei der Major7 Stimmung durch einen sehr einfachen Bend (zwischen E und F#) gespielt werden. Dadurch läßt es sich auch flüssig in Akkorde einbauen. ... Oder so ähnlich.

Das ist jedenfalls das, was ich bereits verstanden habe, bzw was ich glaube, verstanden zu haben. Kann selbstverständlich sein, daß ich mich da mehr oder weniger täusche. Und wahrscheinlich steckt auch noch mehr dahinter, was mir bislang entgangen ist. Das kannst du ja dann sicher im Frühjahr bestätigen oder richtig stellen. ;)

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Harmonica Frank
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125022Beitrag Harmonica Frank »

Ich glaube, es ist gar nicht so kompliziert. Im Kern ist es für Leute, die es gewohnt sind in 2. Position zu Blues Songs zu spielen, dies nun auch mit den gleichen Bewegungsmustern auf der Harp zu Pop-Musik (möglicherweise auch Folk?) können, ohne sich umstellen zu müssen. Denn die Spannung erzeugende blue note F auf Kanal 5 ziehen ist durch das in diesem Kontext "bravere" F# ersetzt worden (wenn man von einer C-Harp ausgeht).

Gruß
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125023Beitrag triona »

Steve hat ja auch gesagt, daß diese Stimmung besonders für das Spiel in der 2.Position geeignet sei. Unter anderem für (amerikanische) Countrymusik, aber nicht nur. Darum wird diese Stimmung auch häufig als "Country-Stimmung" vermarktet. Popmusik und einige andere Stile hat er auch noch genannt, u.a. auch einige Spielarten des Blues. Verschiedene Arten von Volksmusik dürften wahrscheinlich auch dazu gehören.

Ich müßte das einfach mal ausprobieren. Ich habe nämlich 1 oder 2 solche MuHas. Die habe ich bislang bloß nur äußerst selten gespielt. Wenn man damit spielt, dann hört man ja den Unterschied. Wobei ich da meistens nur höre, daß es anders klingt, nicht aber, woran das genau liegen könnte. Da probiere ich eben eine Weile herum,

Und je nachdem, was ich dann spielen will, spiele ich das dann eben automatisch anders, daß es wieder so klingt, wie ich das haben will. Ich passe dann eben einfach meine Blasmuster an die jeweilige Stimmung der MuHa an. Bei manchen geht das gut. Andere sind da hingegen wieder weniger geeignet. Die eignen sich dann eben nicht für alles, zumindest für mich. Dann nehme ich eben eine andere,

Für Leute, die fest an ein bestimmtes Blasmuster gewohnt sind, mag so etwas eine größere Bedeutung haben. Da ich aber bisweilen täglich MuHas von sehr unterschiedlicher Bauart und mit zahlreichen unterschiedlichen Stimmsystemen spiele, versuche ich mein Blasmuster immer möglichst schnell nach Gehör an das jeweils gespielte Instrument anzupassen.

Und das wähle ich dann danach aus, auf welchem Instrument ich eine bestimmte Art von Musik am besten spielen kann, und wie es für mich am besten klingt. Andere wiederum verzichten lieber auf Instrumente verschiedener Art und Stimmsysteme. Sie spielen lieber mehr oder weniger alles auf nur einem Typ. Das wird wohl eine Sache der persönlichen Herangehensweise sein, wie man sich neue Stücke oder auch neue Stile erarbeitet.


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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125025Beitrag Dreiphasenkasper »

Liebe Triona,
mit dem Fis kannst du die hohe Stimme in Bachs Menuett perfekt spielen.
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Juke
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125036Beitrag Juke »

Hey toll! EIn Fis habe ich auch hier irgendwo rumliegen. Kann ich damit auch Bachs Menuett spielen? :-D

Schöne Grüße
Dirk
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triona
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125038Beitrag triona »

Hier hast du die Noten. Da sind die anderen Töne auch mit drauf. Das F# alleine wird nämlich nicht reichen. ;)

Bild

Nach neueren Erkenntnissen soll es allerdings nicht von J.S.Bach selber komponiert sein, sondern von einem gewissen Christian Petzold, einem seinerzeit sehr bekannten Orgelspieler und Zeitgenossen Bachs.


Ob da eine Cmaj7 in der 2.Position ein Instrument der Wahl sein könnte, wäre noch auszuprobieren. Gefühlsmäßig würde ich hier eher zu einer Chrom greifen. Eine Sampler in G wäre vlt durchaus auch einen Versuch wert.


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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125041Beitrag Juke »

Ich dachte, das Menütt sei von P. D. Q. Bach ... ;)

Schöne Grüße
Dirk
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125042Beitrag Dreiphasenkasper »

Als ob wir hier im Erzgebirge Humor hätten Dirk.

Tze! :n:
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125043Beitrag triona »

Die tatsächliche Urheberschaft des Menuetts ist in der Musikwissenschaft anscheinend umstritten. Genauer gesagt, wirklich wissen tut das niemand so richtig. Das Notenbüchlein von Anna Magdalena Bach, der Frau von J.S-Bach, enthält anscheinend keine oder nur wenige verläßliche Quellenangaben bzw Angaben zum Komponisten der Stücke.

Das hier ist mein Stand des Wissens:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =211908439
https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =214470394

Juke hat geschrieben: 09.11.2021, 21:44 Ich dachte, das Menütt sei von P. D. Q. Bach ... ;)
Das ist ja auch recht witzig. :lol:


Gehört aber wohl alles nicht mehr zum Thema Country-/Major7-Stimmung. Wenn das weiter erörtert werden soll, wäre es vlt besser, diese Abschweifung zu verschieben nach "Noten" oder "Musikgeschichte" ("Verschiedenes"?).


liebe grüße
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125047Beitrag harp-addicted »

Juke hat geschrieben: 09.11.2021, 21:44 Ich dachte, das Menütt sei von P. D. Q. Bach ... ;)
...genau mein Humor... :lol: :bruell:
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125049Beitrag Juke »

Wer sich noch an den Film Silent Running (dt.: Lautlos im Weltraum) mit Bruce Dern erinnert: Die Filmmusik mit dem von Joan Baez gesungenen Lied war von eben jenem Peter Schickele.

Das Lied kann man bestimmt auch mit der Country-Stimmung in der 2. Position spielen. Um nicht zu weit vom Thema des Threads abzuschweifen. ;)

Schöne Grüße
Dirk
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Dreiphasenkasper
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Re: Steve Baker über das Country Tuning

Beitrag: # 125051Beitrag Dreiphasenkasper »

Das mit dem Fis leuchtet mir ein.
Ich üb grad das Rächermannellied ein und das ist in C-Dur nur das eine F in der Notation ist ein Fis.

Klingt einfach weicher.
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