Noch gibt es ja welche, wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen nicht ganz billig. Auch der Gebrauchtinstrumentemarkt gibt noch die eine oder andere her, teilweise aber auch zu recht stolzen Preisen. (Ich habe fast nur gebrauchte Bässe.) Auch die Auswahl an verschiedenen Typen ist nicht mehr so groß wie früher.
Bei Seydel gibt es allerdings keine, wenn man von den kleinen diatonischen 1847 L- und LL-MuHas mal absieht. Und da vermute ich, daß sich das aus den in dem anderen Faden genannten Gründen nicht so bald ändern wird. (*)
Die kleinen tiefen und extratiefen Bluesharfen gefallen mir zwar auch sehr gut. Ich spiele sie, seit sie damals heraus gekommen sind - noch mit anschlagenden Stimmzungen auf 1 und 2 ziehen. Ich hatte mir auch gleich als eine der ersten auf der Messe eine LLE mit dem dickeren Kamm geholt. Diese ist hier zu hören:
https://www.youtube.com/watch?v=zqie_kZaFQ4
Die zu niedrigen Deckel wurden ja mittlerweile ersetzt durch die neuen, sehr hohen (mit dem Bären drauf). Ich habe an meinen alten auch alle Deckel ersetzt. Auch der dickere Kamm trägt zur Verbesserung des Klangs bei. Diese MuHas finde ich zwar sehr gut - für gewisse Einsätze und Musikstile. Aber an einen "echten" Baß kommen die klanglich eben doch nicht ran.
Vom Tombo Pocket Bass als Beispiel für einen solchen habe ich derzeit nur diese kurze Probeaufnahme in bescheidener Tonqualität:
https://www.youtube.com/watch?v=AD0Y8t9peug
Aber ich denke, man hört den Unterschied auch trotz der bescheidenen Aufzeichnungstechnik.
Und das ist auch kein Wunder. Nicht nur hat jede Stimmzunge einen eigenen, ausreichend groß dimensionierten Kanal. Dadurch kommt Falschluft und Luftverlust praktisch nicht mehr vor. Die Stimmzungen sind auch mindestens doppelt so breit und auch mindestens doppelt so lang, und wahrscheinl auch deutlich dicker, als bei den kleinen. Da braucht es dann auch keine Zinnauflagen mehr bei den tieferen Tönen. Hier ein Bild von den Stimmplatten einer LLE, die Boris Plotnikow noch auf LLEb herunter gestimmt hat:
Quelle:
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=eBGtxeCI2VA
Hier noch ein Video, wo er zum Vergleich ohne Mikro, mit Mikro und mit Lonewolf Harpoctave spielt:
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=unVmdd1VY9U
Meine Aufnahme war übrigens mit Mikro - vermutlich einem gewöhnlichen Gesangsmikro - nur mäßig mit den Händen abgedichtet (gecuppt) und ohne irgendwelche weiteren Effektgeräte.
Es wäre vlt auch noch einen Versuch wert, ob man die auch noch runter kriegt auf LLD, ohne daß es dann dauernd rasselt und scheppert. Unter den neuen Schalldeckeln müßte eigentlich noch genug Platz sein. Fragt sich dann nur, was für ein Lot auf den Stahlzungen hält. Die Feile würde ich da nicht mehr so gerne nehmen. Müßte ich vlt mal Boris fragen. Der dürfte da wahrscheinl am meisten Erfahrung mit haben.
Oder weiß hier jemand, was man da am Besten nimmt?
Die neue Suzuki S-48B hat übrigens auch diese dicken Zinnauflagen auf den tiefen Stimmzungen:
Der tiefste Ton ist hier ein C2.
Das ist
- 1 Oktave tiefer als die CX-12 Tenor oder die meisten Chroms mit 4 Oktaven,
- geanu so tief, wie die Tombo "Contrabass", die ja nur so heißt, aber nicht wirklich ein Kontrabaß ist,
- eine Terz tiefer als die Seydel 1847 Lowtone LLE oder als der Tombo Pocket Bass (siehe das kurze Video oben) bzw der Easttop Mini Bass, der eine Nachahmung der Tombo ist, die im Tonumfang nur nach oben erweitert wurde.
Nur die großen - meist doppelchörigen - Oktavbässe von Hohner und Suzuki gehen da noch tiefer, meistens bis zum E1 als tiefstem Ton. Ein paar historische Modelle von Hohner erreichen die Kontra-Oktave zum Teil auch noch.
Das ist zwar sehr schön gespielt, und gefällt mir auch sehr gut. Aber eine richtige Baß-MuHa - und genau so wenig auch jedes beliebige andere "echte" Baßinstrument - ersetzt so ein Oktaver nicht. Hast du bei dieser Aufnahme außer dem Oktaver eigentlich auch noch andere elektronische Effektgeräte oder Mehrspuraufnahmetechnik eingesetzt?
Und welchen Oktaver hast du da benutzt? Ich habe in Trossingen mal einen von Lonewolf ausprobiert. (Der Schlaile hatte welche da. Es war übrigens der selbe, den Boris Plotnikov in dem 2. Video weiter oben auch benutzt hat.) Den fand ich unbrauchbar und glatt überflüssig.
liebe grüße
triona
*) viewtopic.php?f=3&t=14702&p=123901#p123901