Stücke nachspielen - Melodie merken - wie macht Ihr das?

[harp-addicted]

Blödsinn, das sind mehr als 1,5 Std. täglich, und das ist ein sehr guter Wert

Blödsinn ? Sorry, aber für mich eben nicht !
Als ich angefangen habe zu "spielen" waren es bei mir 4-5 Std täglich + einmal die Woche mit Lehrer..
Und nach 8 Jahren sind es immer noch mindestens 3 Std.

Ich habe das implizit als Aussage einem Anfänger gegenüber empfunden, dass das wohl zu wenig ist. Dem wollte ich nicht zustimmen. Der wenig befriedingende Lernerfolg von Blues'ter liegt m.E. nicht am zu geringen zeitlichen Aufwand.

Das Du die Zeit und den Spaß hast, soviel zu üben, ist doch toll. Kriegt halt nicht jeder so hin.
Überschlägig komme ich bei Dir auf rund 9000 Std. (1x320x4+7x320x3). Bist Du mit dem Erreichten zufrieden?

[Juke]

Bist Du mit dem Erreichten zufrieden?

Gemeine Frage.

In dem Zusammenhang ein paar Zahlen: Guter Violinist, 17 Jahre alt, Teilnehmer an "Jugend musiziert", Sieger in der ersten Runde: ca. 2000 - 2500 Stunden Üben.
David Garrett im selben Alter: ca. 20000 Stunden Üben.

Üben allein ist nicht alles. Und ich denke auch, dass Blues'ter nicht zu wenig geübt hat. Die Frage ist eher, hat er das Richtige geübt? Und was ist überhaupt "das Richtige"?

Schöne Grüße
Dirk

[Pool&Blues]

Das Du die Zeit und den Spaß hast, soviel zu üben, ist doch toll. Kriegt halt nicht jeder so hin.
Überschlägig komme ich bei Dir auf rund 9000 Std. (1x320x4+7x320x3). Bist Du mit dem Erreichten zufrieden?
[/quote]

ich bin sogar sehr zufrieden..

[triona]

... mein Anspruch war/ist mit so ziemlich jedem Bluesmuker, jederzeit
auf die Bühne zu gehen um einfach mit zu jammen..
ich muss allerdings auch sagen das mir die Practice Zeit viel, viel Spass macht..(und ich habe genug zeit)

Das erste ist wohl der Antrieb dafür, daß du es überhaupt machst.
Das zweite ist eine Grundvoraussetzung, daß du es nicht nur durchhältst (*), sondern daß dies auch den gewünschten Erfolg hat.
Das dritte ist schließlich der Grund, daß es dir überhaupt möglich ist.

Den Anspruch hat vlt nicht jeder oder jede.
Wenn es keinen Spaß macht, schafft es niemand.
Und wer am Tag schon 8 Stunden oder mehr irgend eine Scheißmaloche hinter sich hat, ist meistens froh, wenn es alle paar Tage mal zu einer 1/2 Std reicht.


Übrigens:
Mehr als 2 Std am Stück einigermaßen ununterbrochen MuHa spielen geht nach meiner Erfahrung nicht. Zumindest nicht, wenn man wie ich 90 % mit Breitmaul-Zungenblock-Akkordspiel Hochgeschwindigkeitspolka spielt, und zwar ohne Mikro. Da habe ich dann meistens die Lippen an den Mundwinkeln vollkommen wund und mußte salben, und brauchte meist einen Tag Erholungszeit bis zur nächsten Session. Ich weiß das so genau, weil ich mal eine Zeit lang Straßenmusik gemacht habe mit Hut.

Bei deiner Spielweise wird der Verschleiß möglicherweise nicht so stark sein. Außerdem kann man beim Üben ja auch mal einen Gang zurück schalten. Und da macht man ja auch mal was anderes, als nur in einem Fort mit Vollgas und höchster Lautstärke ins Instrument zu blasen.


liebe grüße
triona


*) Frage am Rande an den Herrn Oberlehrer:
Wie schreibt man das eigentlich richtig? du hältst? oder doch du hälst?

[Juke]

Frage am Rande an den Herrn Oberlehrer:
Wie schreibt man das eigentlich richtig? du hältst? oder doch du hälst?

Ich bin zwar a) kein Oberlehrer und b) will das auch im übertragenen Sinne nicht sein, fühle mich aber doch irgendwie angesprochen.
Es heißt: du hältst. Der Infinitiv lautet halten und nicht halsen.

Schöne Grüße
Dirk

[triona]

Danke.
Ich dachte Rangerhöhungen in der Anrede schmeicheln immer.
Aber seit dem Ende der KuK-Doppelmonarchie unden anderen Kaiserreichen ist das anscheinend nimmer so.
Den übertragenen Sinn meinte ich allerdings nicht.


liebe grüße
triona

[Juke]

Als ich vor einigen Jahren bei einem Kongress in Salzburg als Referent geladen war, überlegten die Ösis ernsthaft, ob sie mich nun mit "Herr Magister" oder "Herr Professor" titulieren sollten.
Offiziell bin ich "Sonderschullehrer".

Schöne Grüße
Dirk

[triona]

Als ich vor einigen Jahren bei einem Kongress in Salzburg als Referent geladen war, überlegten die Ösis ernsthaft, ob sie mich nun mit "Herr Magister" oder "Herr Professor" titulieren sollten.
Offiziell bin ich "Sonderschullehrer".

Schöne Grüße
Dirk

Ja, die Ösis haben es heute noch ziemlich mit solchen Titeln. Daher auch meine Erwähnung von "KuK". Magister ist dort anscheinend der gängige Titel für Personen mit Hochschulabschluß. Und im "internationalen" Wissenschaftsverkehr wird wohl häufig die gängige Bezeichnung im neueren amerikanischen Englisch verwendet. Da heißt jeder Lehrer - auch jeder Dorfschullehrer - "professor".

Hatte ich mal ein Notenheft von einer Lehrerin aus Österreich bestellt. Und da es mir meine Freundin zum Geburtstag schenken wollte, hat sie die Überweisung gemacht. Das Konto war registriert für "Frau Magister XXX". Meine Freundin hat verwundert gefragt, was das soll, und sich dann gekringelt vor Lachen. Aber ich sehe, wir kommen langsam leicht vom Thema ab ...

... Aber vlt will ja jemand hier einen Magister-Blues verfassen?

Vlt etwas in der Art:

https://www.youtube.com/watch?v=sS2rpIVUwnk


liebe grüße
triona

[Blues‘ter]

Hallo Leute, erst einmal: Frohe Ostern und viel Spaß bei allem was Ihr tut!
Ich bin von den vielen Antworten wirklich sehr angetan, das freut mich sehr und hilft mir auf meinem Weg.

Ich zweige mir, bei einem stressigen Job, jeden Tag 1-2 Stunden und am Wochenende auch mal 3-4 Stunden ab... ob das nun für ein Instrument viel oder wenig ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Ich halte es für notwendig und mache es gerne.

Mir ist klar geworden, dass ich Noten als Schriftbild benötige, sie sind Musik. Darum werde ich mehr oder weniger bei Null anfangen und neben den allgemeinen Fähigkeiten auf der Muha, diese lesen lernen.

Wenn ich die Urspünge des Blues sehe, ist es durchaus normal, dass ich damit Probleme habe. Ich denke Rap wäre auch nicht meins. Natürlich kann ich mir das Schema reinprügeln und etwas daraus machen. Aber ist es Blues, meine Ausdrucksform? Ich denke Nein.
Mich begeistert die MuHa als vollwertiges Instrument, die Tücken reizen mich, der Klang gefällt mir, die Stimmung bereitet mir und vllt bald auch anderen Freude. Insofern ist das Üben eine Freude und so soll es bleiben.

Erwähnenswert an dieser Stelle ist die Tatsache, dass ich mir die Basics der Musik erarbeiten möchte. Das hätte ich vorher nie gedacht.
Nun gilt es die guten Ansätze in die richtige Bahn zu lenken. Freude für andere und Freude für mich selbst lautet das bescheidene Ziel. Also Leute auf gehts, lässt uns weiterhin konstruktiv diskutieren. Das hilft ungemein und eines Tages werdet ihr hören was dadurch entstanden ist

At Triona: Ich bin offensichtlich nicht allein...

[Harmonica Frank]

Mit einem Augenzwinkern angemerkt: "Du suchst dir den Blues nicht aus; der Blues sucht dich aus" (weiß nicht mehr von wem das stammt - John Lee Hooker? B. B. King? ...) Frohe Ostern!

Gruß
Frank

[harp-addicted]

"You don't pick the blues, the blues picks you" Junior Wells

[Juke]

Der Spruch konnte ja nur von einem Harpspieler kommen!

Schöne Grüße
Dirk

[harpin_m]

Hallo Blues´ter,
mir hat es sehr geholfen, zu Bluessongs ohne Harp z.B. Mississippi John Hurt, Ledbelly, Big Bill Broonzy mit der Harp eine zweite Stimme zu spielen bzw. Call and Response. Etwas schwierig gestaltet sich für mich ab und an das Herausfinden der Tonart, dann los mit einer passenden Harp in der zweiten Position, das macht echt großen Spaß....
Grüße Markus

[Pool&Blues]

"You don't pick the blues, the blues picks you" Junior Wells

Aber auch: If you can't dig the blues, you've got a hole in your soul..(Albert King)

[Duo Klangspiel]

Also lese ich hier heraus, dass ein Mundharmonika-Spieler/in sich ruhig mit der Notenlehre beschäftigen sollte! Schaden kann es auf jeden Fall nicht. Wenn man die Stunden zählt, welche man zum Hören braucht, um ein Lied zu erlernen, könnte man in dieser Zeit sicher die Noten erlernen. Im eventuellen Zusammenspiel mit anderen Musiker/innen sind Notenkenntnisse nur von Vorteil! Das musste ich schon sehr oft erleben! Und glaubt mir bitte, so schwer ist die Notenlehre nicht. Einen Kuchen kann jeder teilen oder etwas Bruchrechnung geht sicherlich auch noch.
Was hier noch nicht gesagt wurde ist: wenn ich ein Lied nachspielen möchte, sollte man das Lied (nach)singen können, es verinnerlicht haben! Mit oder ohne Notenkenntnisse....
VG Olaf