Kleine Geschichte der CX 12

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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daenou
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Kleine Geschichte der CX 12

Beitrag: # 134308Beitrag daenou »

Ich habe mich wieder einmal mit dem Thema CX 12 befasst, diese Instrument gibt es ja ausser in verschiedenen Tonarten auch in verschiedenen Farben und Formen, und dies zu unterschiedlichen Zeiten.

Also: Auf den Markt kam das schwarze Monstrum im Jahr 1992 und gewann gleich einen Design-Preis (den wohl bisher einzigen für eine Mundharmonika). Wie es dann weiter ging, muss man sich aus verschiedenen, meistens englischen Quellen zusammensuchen. Hier eine Übersicht von dem, was ich bisher gefunden habe:

Frühe Modelle:
• In Schwarz, lackiertem Weiss, lackiertem Kastanienbraun, mit Silber- und Goldbeschichtung erhältlich.
• Sehr starke Rückfeder, silbergrau lackiert mit schwarzen Schriftzug 'HOHNER'
• Schrauben mit Schlitz für die Stimmplatten kurzer Mensur.
• Die schwarzen und die lackierten Modelle haben 1,05 mm Stimmplatten.
• Die Silber- und Goldmodelle haben 1,2 mm Stimmplatten, beschichtet (verchromt oder vernickelt?).
• Ventile waren weiss mit einer klaren oberen Schicht.

Zwischenmodelle:
• Die C Tenor (eine Oktave tiefer) hatte nicht beworbene 1,2 mm Stimmplatten.
• Hohner wechselte zu Stimmplatten mit längerer Mensur
• Hohner verwendete Phillips-Kopfschrauben für die Stimmplatten.
• Die Rückenfeder ist weniger hart, schwarz lackiert mit goldener Aufschrift 'HOHNER', manchmal mit Zusatz 'Jazz', 'Tollak'
• Hohner stellte die lackierten (weissen und kastanienbraunen) Gehäuse und das Silbermodell ein.
• Ventile waren weiss mit einer beigen Schicht.
• Hohner fügte ein Ausrichtungszeichen am linken oberen Abstandshalter des Kamms hinzu, das von hinten sichtbar ist, um mit einem Zeichen im Gehäuse übereinzustimmen.

Spätere Modelle:
• Hohner begann in den frühen 2000er Jahren, Monat und Jahr auf den Stimmplatten anzubringen.
• Hohner führte das Jazz-Modell ein, mit einer lackierten Oberfläche und einem anderen Mundstückprofil, mit 1,05 mm Platten.
• Hohner begann, die Stimmslots in der oberen Oktave schmaler zu machen (2005-2008? eine Schätzung), gekennzeichnet mit einem X zusammen mit dem Datum.
• Die Tenor kehrte zu 1,05 mm Stimmplatten zurück.
• Ventile sind weiss mit einer genoppten Oberfläche und einer beigen oberen Schicht.
• Das Modell Gold wird ca. 2015 eingestellt, es gibt keine dickeren Stimmplatten mehr (auch nicht mehr im Hohner CShop)

Das Gehäuse ist unter der Farbe schwarz und unter der Metallbeschichtung weiss. Das schmalere Mundstück der Jazz ist aus dem schwarzen Rohling herausgefräst und nicht in einer eigenen Form gepresst, anschliessend wird es lackiert.
Christines meadow
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Re: Kleine Geschichte der CX 12

Beitrag: # 134319Beitrag Christines meadow »

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Carlito
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Re: Kleine Geschichte der CX 12

Beitrag: # 134351Beitrag Carlito »

Die CX-12 ist übrigens auch patentiert worden, jedenfalls in Deutschland (DE 41 29 816 C1). Erfinder war Horst Jakubaschk, der von der Waffentechnik her kam und von Heckler&Koch zu Hohner gewechselt ist, weil er aus ethischen Gründen lieber Musikinstrumente bauen wollte statt Waffen.

Vor ein paar Jahren habe ich eine goldene CX12 (gebraucht) ergattert, die ich nur bei besonderen Anlässen verwende, um sie zu schonen. Meistens spiele ich sie mit den Tenor-Stimmplatten. Die Originalplatten dieser Goldenen sehen verchromt oder vernickelt aus, könnte auch Neusilber sein.

Leider gibt es die CX-12 nicht in Orchestra-Stimmung. Bei der "Normal-C" sind die obersten Töne kaum zu gebrauchen, ich musste erst etwas basteln, damit sie überhaupt für mich spielbar wurden. Ich hab mir vorgenommen, irgendwann mal G-Dur-Stimmplatten nach Orchestrastimmung umzustimmen. Schöner wär''s natürlich, wenn man sowas direkt bei Hohner bekommen könnte.

Dass das Mundstück der Jazz aus einem gewöhnlichen schwarzen Gehäuse herausgefräst wird, hab ich schon öfters gelesen, kann es mir aber immer noch nicht vorstellen. Gestern abend habe ich eine schwarze auseinandergenommen, weil sich ein Ventil abgelöst hatte. Das Gehäuse ist ziemlich dünnwandig, und ich frage mich, wie man da ein paar mm abtragen kann (damit es so aussieht wie bei der Jazz), ohne ein Loch oder einen Schlitz zu erzeugen ...
daenou
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Re: Kleine Geschichte der CX 12

Beitrag: # 134354Beitrag daenou »

Ja, die Wände sind recht dünn, aber der Wulst hat viel Material. Die Fräsung muss sehr präzise sein, damit es keinen Schlitz gibt. Weder innen bei der Führung des Schiebers noch aussen seitlich am Gehäuse. Aber wenn Du genau hinschaust: es ist gar nicht so viel Material, das da bei der Jazz abgefräst wird.

Ja die Kanäle der obersten Töne sind zu breit und zu lang. Diese etwas zu verkleinern hilft ungemein. Brendan Power verkaufte mal spezielle Einlagen, aktuell nicht meht. Mit etwas Kinder-Knete und einem schmalen Spachtel müsste das aber auch machbar sein.
Brendan verkauft auch optimierte Kanzellenkörper aus eigener 3-D Druckerei, diese sind wohl das Beste, was machbar ist.
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