Nach Jahren Abstinenz und vielen Versuchen wie Richter, 8 Loch, 10 Loch 12 Loch, Chromatisch, Chromatisch ohne Ventile komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass es zunächst mal am einfachsten ist, für verschiedene Tonarten, verschiedene Harps zu haben. Spielen von anderen Tonarten auf einer C-Dur chrom, in Abhängigkeit von der Tonart, ist nicht wirklich trivial und bei Versuch Melodien aus dem Kopf, also ohne TAbs oder Noten zu spielen, lande ich immer wieder auf der Chrom nur bei C-Dur.
Wie einfach ist es dagegen zum Tonartwechsel eine passende Harp zu haben. Aber Richter? Theoretisch geht da zwar auch wieder viel, aber die Akkordauswahl ist letztlich begrenzt. Und bei der klassischen Solostimmung gibts spätestens bei der 2 Oktave Probleme mit Akkorden...
Meine Lösung, ich habe mir ein 6er Set Seydel Orchestra/Session Steel mit Zirkularstimmung 1 Pos. zugelegt. Interessanterweise preislich unter vielen Chromatischen Seydel...
... und was soll ich sagen, bis auf fehlende Tabs finde ich die regelrecht genial!
Sobald die Tonart bekannt ist, kann man fast spielen was und wo man will, es passt fast immer. Alle Dur-Akkorde bis sept-akkorde, dito in Moll über die gesamte Tonleiter und über 2 Oktaven vorhanden, selbst der 7. verminderte Akkord ist da. Das einzige, was natürlich gelernt werden muss ist der Oktavwechsel, sprich Grundton auf Blasen oder im Wechsel auf ziehen und die Tonleiter verändert sich, das ganze wiederholt sich aber bei der nur teilweise vorhandenen 3. Oktave (bei einer 12 Loch wären wohl 3 komplette Oktaven vorhanden. Weiterer Vorteil, keine Ventile, aber auch Bending möglich.
Damit hier alle wissen, wie die Stimmung aussieht, Beispiel in C Dur:
C E G H D F A C E G..(H D)
D F A C E G H D F A..(C E)
C Akkord CEG auf blas 1, zieh 4 und blas 8
D moll DFA zieh 1 blas 5 zieh 8
E moll EGH ...
F Dur FAC ...
G Dur GHD ...
A moll ACE ...
H vermindert HDF ...
die Töne in Klammern sind für eine 12 Loch Harp.
Warum wird das so selten gespielt, oder sind die gar nicht so selten? Das TAb Problem lässt sich mit dem Seydel Harptool zumindest ein bisschen umgehen, aber am besten, man lernt Melodie und Soli auswendig. Und Akkordbegleitung ist echt ein Klacks. Also warum??? Ich weis, dass es ein Buch über diese Stimmung gibt, aber durchgesetzt hat sie sich nie. Nur weil Richter vorher da war?
Warum spielen nur wenige die Zirkularstimmung
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Re: Warum spielen nur wenige die Zirkularstimmung
Hallo Gersprenzfischer.
Ob es nun viel- oder nur wenige Spieler gibt die MuHa´s in Zirkularstimmung spielen kann ich nicht beantworten.
Ich selbst würde sie mir eher aus reiner Neugierde anschaffen und damit herumexperimentieren, zum allgemeinen Spielgebrauch könnte ich sie mir weniger vorstellen.
Die Akkordmöglichkeiten sehen interessant aus, wie es praktisch ausschaut, bzw. anhört, lässt sich erst beantworten wenn man mit dieser (Zirkularstimmung) warm geworden ist.
Nach wie vor bevorzuge ich, wenn es um Akkorde- und mehrstimmiges Spielen geht, eine Chordomonika.
Bei der Chordomonika scheint es ja, wie die Zirkularstimmung- ähnlich zu sein, was die Verbreitung und Anwendung betrifft.
Wie ich oben schon sagte, aus Neugierde gerne aber für mehr kann ich es mir noch nicht vorstellen.
Ob es nun viel- oder nur wenige Spieler gibt die MuHa´s in Zirkularstimmung spielen kann ich nicht beantworten.
Ich selbst würde sie mir eher aus reiner Neugierde anschaffen und damit herumexperimentieren, zum allgemeinen Spielgebrauch könnte ich sie mir weniger vorstellen.
Die Akkordmöglichkeiten sehen interessant aus, wie es praktisch ausschaut, bzw. anhört, lässt sich erst beantworten wenn man mit dieser (Zirkularstimmung) warm geworden ist.
Nach wie vor bevorzuge ich, wenn es um Akkorde- und mehrstimmiges Spielen geht, eine Chordomonika.
Bei der Chordomonika scheint es ja, wie die Zirkularstimmung- ähnlich zu sein, was die Verbreitung und Anwendung betrifft.
Wie ich oben schon sagte, aus Neugierde gerne aber für mehr kann ich es mir noch nicht vorstellen.
Es grüßt der Franz´l aus NDS
Re: Warum spielen nur wenige die Zirkularstimmung
Wenn ich die gleiche Melodie um eine Oktave verschieben will, brauche ich ein ganz anderes Muster. Ich muß also die Melodie zweimal lernen. Aber diese Stimmug wird dafür andere Vorteile haben.
Re: Warum spielen nur wenige die Zirkularstimmung
Einer davon wäre: Es passen auf eine 10/20 fast 3 Oktaven drauf, ohne daß einzelne Töne einer diatonischen Tonleiter fehlen - wie z.b. bei Richter u.v.a auf dieser Grundlage - und ohne Tondoppelungen - wie bei der Solostimmung, die auch bei den Chromatischen vorherrscht. Bei einer 12/24 sind es sogar 3 volle Oktaven + 3 Töne.chromer hat geschrieben: 28.05.2024, 13:55 Wenn ich die gleiche Melodie um eine Oktave verschieben will, brauche ich ein ganz anderes Muster. Ich muß also die Melodie zweimal lernen. Aber diese Stimmug wird dafür andere Vorteile haben.
Mit dem 2-maligen Wechsel der Blasrichtung habe ich dabei wenig Probleme. Da die Töne durchgängig konsequent in der Reihenfolge der Tonleiter angeordnet sind, finde ich es eigentlich recht intuitiv die richtigen Töne auf Anhieb zu treffen. Oktavieren und dementsprechend Oktavsprünge oder andere große Sprünge sind natürlich gewöhnungsbedürftiger.
Die Akkorde und ggf andere Eigenschaften müßte ich mal genauer untersuchen. Ich habe nämlich 3 (Seydel 1847 = 10/20), in Ab, B (dt = H) und C. Ich habe sie nur noch fast nie gespielt, obwohl ich sie schon einige Jahre habe (*). Ich habe sie gerade eben wieder mal herausgeholt. Für Improvisationen mit Einzeltonspiel sehr gut geeignet. Dem Vernehmen nach scheint sie ja auch am häufigsten im Jazz gespielt zu werden.
Die Akkordbelegung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Da muß ich mich mal eingehender damit befassen, um sinnvolle Aussagen darüber machen zu können. Das war auch der Grund, warum ich sie recht schnell zur Seite gelegt hatte.
*) Falls sich wer dafür interessiert: Die waren bei Seydel mal im Sonderangebot für 40 (oder 45?) € / Stück, 1847 Silver, mit dem weißen Kunststoffkamm. Ein paar davon haben sie noch in der Vitrine im Verkaufsraum. Man muß aber ausdrücklich danach fragen, weil diese nicht im Internetverkauf auswählbar sind.
Ein paar "Melodic Maker" - wie die Melody Maker mit ihrem geschützten Namen bei Seydel heißt - haben sie da übrigens auch noch liegen.
Es sind sicher noch welche da - die meisten in ziemlich wenig gebräuchlichen Tonarten. Aber es werden von Jahr zu Jahr weniger. Wer noch sowas sucht oder einfach mal ausprobieren will, sollte sich also beeilen. Im Konfigurator kosten die mehr als das Doppelte.
liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther
Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.
www.youtube.com/@triona1367
Playlist: Videos mit mir auf anderen Kanälen
https://soundcloud.com/triona-966519605
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Re: Warum spielen nur wenige die Zirkularstimmung
Und da habe ich doch gerade noch ein weiteres besonderes Merkmal dieser Stimmung entdeckt: Wenn man die ganze mittlere Oktave mit der Zunge abdeckt, kann man wunderbar "doppelt oktaviert" spielen. Das wird durch den kürzeren Abstand zwischen den Oktaven bzw durch den geringeren Bedarf an Breite für jede vollständige Oktave noch deutlich erleichtert.
Und wenn man dann die Richtung des Luftstroms ändert - d.h. von blasen auf ziehen wechselt, und gleichzeitig von Breitmaul-Zungenblock (= tiefe + hohe Oktave) auf Einzelton-Zungenblock (= mittlere Oktave) umstellt, kann man auch noch die mittlere Oktave mit einbeziehen.
Jetzt gefällt es mir, daß ich diese MuHas damals vor einigen Jahren mal einfach aus Neugier gekauft habe, un dweil sie gerade preisgünstig waren, und endlich angefangen habe, mal ausgiebiger damit zu experimentieren. Daher mein Dank an Uwe, daß er mich durch seine Frage an diese MuHas erinnert hat und mich auf diese Idee gebracht hat.
liebe grüße
triona
Und wenn man dann die Richtung des Luftstroms ändert - d.h. von blasen auf ziehen wechselt, und gleichzeitig von Breitmaul-Zungenblock (= tiefe + hohe Oktave) auf Einzelton-Zungenblock (= mittlere Oktave) umstellt, kann man auch noch die mittlere Oktave mit einbeziehen.
Jetzt gefällt es mir, daß ich diese MuHas damals vor einigen Jahren mal einfach aus Neugier gekauft habe, un dweil sie gerade preisgünstig waren, und endlich angefangen habe, mal ausgiebiger damit zu experimentieren. Daher mein Dank an Uwe, daß er mich durch seine Frage an diese MuHas erinnert hat und mich auf diese Idee gebracht hat.
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