Gute Bluesharp für den Anfang

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

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nikh93
Beiträge: 2
Registriert: 12.03.2023, 19:10

Gute Bluesharp für den Anfang

Beitrag: # 129006Beitrag nikh93 »

Hallo zusammen,
frage mich was eine gute Bluesharp für den Anfang ist.
Ich kannn auf Gitarre improvisieren und würde gerne für Jams eine Bluesharp haben.
Ich hab vor Jahren bereits gespielt und töne finden und einfache Bendings sind kein Problem.
Habe mir sagen lassen, dass Seydel eine gute Marke sei.
Würde zur Seydel 1847 CLASSIC tendieren: https://www.seydel1847.de/epages/Seydel ... cts/16201C

Oder meint ihr die in Solo Stimmung macht mehr sinn für Jamsessions?: https://www.seydel1847.de/SOLIST-PRO-12-STEEL

Würde mir zum Einstieg C und G holen, damit man zu den Moll-parallelen Am und Em (wichtige Gitarrentonart) damit spielen kann.
Ist das eine gute Idee oder was empfiehlt ihr ?
Juke
Beiträge: 5102
Registriert: 24.04.2014, 10:36
Wohnort: die Metropole im südlichen Ostwestfalen

Re: Gute Bluesharp für den Anfang

Beitrag: # 129007Beitrag Juke »

Zunächst mal ein herzliches Willkommen im Forum!

Deine Frage ist nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten.
Eine Harp in C ist grundsätzlich für den Einstieg passend. Im Blues wird die Harp allerdings häufiger nicht in der Tonart gespielt, in der die Harp gestimmt ist. Blues ist mit einer C-Harp einfacher in der Tonart G zu spielen. Grundton ist dann nicht das C - das ist der Blaston in den Kanzellen 1, 4, 7 und 10, sondern das G, Ziehton in Kanzelle 2, Blaston in den Kanzellen 3, 6 und 9. Von diesem Grundton ausgehend sind die Töne der Bluestonleiter einfacher zu spielen. Die Harp in der Tonart eine Quinte höher als die eigentliche Stimmung zu spielen, nennt man das Spiel in der 2. Position. Eine C-Harp in C zu spielen wäre das Spiel in der 1. Position.
Möchte man in Moll spielen, bietet sich das Spiel in der 3. Position an. Man "rutscht" also im Quintenzirkel noch mal eins weiter und spielt die C-Harp in D. Vor allem in den oberen beiden Oktaven klappt das wunderbar. Für Am und Em wäre dann also eine Harp in G und eine in D passend. Grundsätzlich ist man als Harper im Blues mit den Tonarten C, A, G, D, Bb und eventuell F schon sehr gut aufgestellt.
Mehr dazu findest du im Forum bei den "Anfängerfragen" oder bei "Unterricht, Literatur, ...". Dort findest du auch Hinweise zu empfehlenswerter Literatur und Videos, die dir sicherlich weiterhelfen.
Neben dem ein oder anderen Video-Kurs auf Youtube würde ich dir vor allem das Harpbuch von Mario Franzbonenkamp empfehlen.

Die Seydel 1847 Classic ist ohne jeden Zweifel eine prima Harp, mit der man sein Leben lang glücklich sein kann. Für den Anfang empfiehlt es sich vielleicht, eine etwas preiswertere Harp zu probieren. Empfehlenswert sind da z.B. die Seydel Session Steel oder, wenn man es etwas traditioneller möchte, die Hohner Marine Band Deluxe. Auch mit diesen beiden Harps kann man alles spielen, was man mit einer Bluesharp überhaupt spielen kann.

Wenn du Blues spielen möchtest, würde ich bei der Richter-Stimmung bleiben. Die Solo-Stimmung ist eher für das Spiel von Melodien geeignet. Ihre Stimmung entspricht der einer chromatischen Harp, die jedoch zusätzlich über einen Schieber verfügt und dadurch über alle Halbtöne verfügt.

Ich hoffe, es ist etwas klarer geworden. Wenn nicht, frag einfach.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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harpin_m
Beiträge: 249
Registriert: 18.06.2017, 17:31

Re: Gute Bluesharp für den Anfang

Beitrag: # 129010Beitrag harpin_m »

Hallo,
Am spiele ich mit einer Harp in D natural minor,
Em mit einer einer Harp in A natural minor.
Übrigens bin ich der Meinung, dass man die Bluesharp ernst nehmen sollte. Einfach so für ein paar Jams ???.
Zudem, ein guter Ton bei einer Harp im Rack ist eine Kunst.
Füt mich ist Bob D. ein abschreckendes Beispiel, wie man nicht Harp spielen sollte.
Grüße Markus
Harpin_Markus spielt:
bei Harps gerne Paddy-Stimmung,
chromatische Mundharmonikas,
seit Neustem Bassmundharmonika
und Akkordmundharmonika
nikh93
Beiträge: 2
Registriert: 12.03.2023, 19:10

Re: Gute Bluesharp für den Anfang

Beitrag: # 129011Beitrag nikh93 »

@Juke
Danke für deine Ausführliche Antwort. Das mit dem Quintenzirkel ist gut. Soetwas habe ich gesucht. Habe mir jetzt G-Dur und D-Dur bestellt. Schien mir anhand deiner Beschreibung am besten.
So könnte ich damit in 3. position Moll in Em und Am spielen sowie Blues in D und A spielen.
@harpin_m
Ich möchte die Harp schon ernst nehmen. Ein guter Ton ist in der Tat eine Kunst die ich sehr respektiere.
Wollte bloß die richtige Empfehlung haben für Jams da ich nicht wusste ob es nicht doch eine chromatische sein sollte fürs solieren.
drstrange
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Re: Gute Bluesharp für den Anfang

Beitrag: # 129012Beitrag drstrange »

Seidel Session Steel.

Und B. Dylan ist für mich ein Künstler, der genau weiß wie er die Harp einsetzt. Und sie passt 100% zu seinen Songs und das ist was er will oder wollte.

Gruß
drstrange
Wish You were Bier.
Juke
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Re: Gute Bluesharp für den Anfang

Beitrag: # 129013Beitrag Juke »

Auch in der 3. Position kann man prima Blues spielen. Wenn ein Stück in C ist, nehme ich oft lieber die Harp in Bb und spiele sie in der 3., weil mir die F-Harp oft zu hoch klingt. Da kommen dann alle Hunde aus der Gegend angelaufen ...

Wie bereits oben geschrieben denke ich, dass Marios Harpbuch eine sinnvolle Investition für dich sein kann. Da findest du den neben praktischen Tipps und Anleitungen zum Spiel auch den ganzen theoretischen Background.

Schöne Grüße
Dirk

P.S. Zu B.D. sag ich jetzt mal nix.
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