Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

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N0us
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Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

Beitrag: # 128590Beitrag N0us »

Moin moin,

Howard hat letztes Jahr ein, wie ich finde, spannendes Buch rausgebracht, in welchem er auf Atemtechnik, aber vor allem auf „perspektivisches Denken“ eingeht, sprich inwiefern es beizeiten hilfreich sein kann, statt Noten oder Tabs rein auf Rhythmische Abfolge des Atmens geschaut wird.
Da geht er auch in diesem (tollen) VIdeo ab ca 1:40 drauf ein
https://www.youtube.com/watch?v=LDAVEWWgyv4&t=283s
Für bestimmte Sachen empfinde ich es als sehr hilfreich, ich setze mich z.B. gerade mit Folksmusik aus Tigray auseinander, und ich denke, mir wird diese Methodik durchaus dabei helfen, bestimmte Melodien und Licks zu erfassen.
Kriegt man über die böse Plattform erworben:
https://www.amazon.com/Rhythms-Breath-V ... B0B6LNSM31

Ich kann es bis jetzt sehr empfehlen, und empfinde es als erfrischend.

Beste Grüße
Till
triona
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Re: Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

Beitrag: # 128592Beitrag triona »

N0us hat geschrieben: 13.01.2023, 16:01 Für bestimmte Sachen empfinde ich es als sehr hilfreich, ich setze mich z.B. gerade mit Folksmusik aus Tigray auseinander, und ich denke, mir wird diese Methodik durchaus dabei helfen, bestimmte Melodien und Licks zu erfassen.
Das finde ich schon an sich mal sehr interessant. Könntest du da vkt mehr dazu schreiben oder vlt auch Tonbeispiele anführen? Also originale?

Wie das dann mit MuiHa umgesetzt werden kann, interessiert mich natürlich auch. Das Instrument dürfte dort ja noch nicht so sehr verbreitet sein? oder etwa doch?


liebe grüße
triona
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N0us
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Re: Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

Beitrag: # 128594Beitrag N0us »

Hey Triona,

Auf Youtbe etwas schwer zu finden, aber hier wären Beispiele:
https://www.youtube.com/watch?v=9gG8vzkMEPY
Auf Spotify gibt es eine sehr schöne „old tigrayan collection“. Die kann ich sehr empfehlen, insbesondere das Stück „nabey“ und „Zelalay“ haben es mir angetan.
Es gibt leider nicht so viel traditionelle Musik aus der Region und die Contemporary Musik kann ich zwar auch mal hören, aber geht für mich genau der Sound oftmals verloren, den ich wirklich magisch finde.
Nein, die Harp ist dort Null verbreitet soweit ich weiß, aber der Sound der Masenqo gefällt mir so gut, dass ich mich primär daran orientiere und ich glaube, da ist durchaus eine tonale Nähe.

Beste Grüße
Till
triona
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Re: Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

Beitrag: # 128596Beitrag triona »

N0us hat geschrieben: 13.01.2023, 16:01 Kriegt man über die böse Plattform erworben:
https://www.amazon.com/Rhythms-Breath-V ... B0B6LNSM31
Dieser Verweis ist wirklich mehr als böse.
Ich habe da 1/2 Std lang versucht, das Buch zu bestellen.
Erst ist mein Paßwort angeblich falsch, dann können sie mit meinen Bankdaten (exakt abgetippt von der Bankkarte) nix anfangen, wollen die FÜHRERSCHEINNUMMER !!!!! :n: wissen usw usf etc :evil: :evil: :evil: Dann habe ich es aufgegeben.

Dann kam ich auf die glänzende Idee, mal amazon.de aufzurufen und dort die ISBN einzugeben. Da konnte ich es dann glücklicherweise ohne weiteren Sackgang auf herkömmliche Weise für € 31,42 erwerben.

Die ISBN ist übrigens ‎ 979-8986569901 - falls es noch jemand anders bestellen will.
Vlt geht das ja auch im normalen Buchhandel. Aber meine Buchhändlerin in Aue hat leider immer Schwierigkeiten mit Auslandsbestellungen. Und verdienen tut sie da trotz evtl höherer Endreise auch nichts mehr daran.

Das Buch entspricht übrigens laut Inhaltsverzeichnis genau meinem Erwartungshorizont und Lernbedarf. Deswegen müßte ich es ja auch gleich haben. Mehr dazu im nächsten - dann wieder inhaltlichen - Beitrag über das oben verwiesene Video.


liebe grüße
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Re: Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

Beitrag: # 128597Beitrag triona »

N0us hat geschrieben: 13.01.2023, 16:01 Howard hat letztes Jahr ein, wie ich finde, spannendes Buch rausgebracht, in welchem er auf Atemtechnik, aber vor allem auf „perspektivisches Denken“ eingeht, sprich inwiefern es beizeiten hilfreich sein kann, statt Noten oder Tabs rein auf Rhythmische Abfolge des Atmens geschaut wird.
Das finde ich auch. Und das mache ich auch so - fast ausschließlich, schon seit 50 Jahren. Und gerade beschäftige ich mich seit einiger Zeit insbesonders mit 5 - 7 - 9 - 10 - 11 - 13 / 8 - 16 usw, sowie mit Polyrhythmik, Tihai usw und 3-stimmigem Kanon mit 1 MuHa (alleine) und ohne Loop oder andere Elektrogeräte. Da kommt mir dieses Buch vom großen Meister doch wie gerufen. Ich hoffe, daß ich da noch einiges nützliches draus dazulernen kann.

N0us hat geschrieben: 13.01.2023, 16:01 Da geht er auch in diesem (tollen) VIdeo ab ca 1:40 drauf ein
https://www.youtube.com/watch?v=LDAVEWWgyv4&t=283s
Da ist ja ein ganz erlesener Zirkel zu sehen und zu hören.
Sozusagen Fortbildung für Meister. :oops:

Das was Jeff Grossberg da spielt (ca 4:30 - 5:00) :h :h :h ist ein Beispiel, das auch gültig ist für z.B. Irische, Schottische, Skandinavische oder Nordamerikanische Fiedelmusik (Jigs, Reels, Polskas, Hardingsfele, Bluegrass, Hillbilly usw). Das ist alles schnelle und sehr schnelle Tanzmusik. Wenn man das mit einer MuHa authentisch spielen will, dann muß man minutenlang in einem Fort und ununterbrochen durch"fiedeln". Da ist nix mit Luftholen oder Pausen. Die machen dort die anderen Instrumente.

Siehe hierzu auch Cary Moskovitz:
https://www.seydel1847.de/fiddle-tuning

Zitat (englisch):
I hope this discussion of playing fiddle tunes will inspire those who play other kinds of music on harmonica to give it a try. Being the “fiddler” (or one of them) in a group offers a very different musical experience from what most harp players do. Instead of sitting there quietly waiting for your break—or perhaps playing some simple, space-filled “horn line” behind the singer, the old-time harmonica can take the lead role. That role, however, requires us to develop a skill many harp players don’t yet possess: the ability to play continuously! Whereas tasteful blues players may wail for a minute or so during their breaks, they can then sit back and literally catch their breath. But fiddles never stop. Fiddle tunes are, at their heart, dance music; a band will play each tune many times through, with some variation, during a performance. If the fiddle stops, even for a few notes, the whole thing tends to crash.

To be in good enough shape to play continuously, I have to play regularly. I’ve also learned that it’s best to drink liquor rather than belch-producing beer at gigs. In fact, the odds are that at some point during a tune, I’ll have to pause just a bit, either to swallow or catch a breath. So I now tell my bandmates, “When it’s time to stop, I’ll give a definite signal. Otherwise, don’t stop playing!”


Dazu gibt es bei Seydel auch noch ein interessantes Buch:
https://www.seydel1847.de/paddy-richter-buch
(Paddy-Richter ist allerdings ohne den Richter-Gleichton.)


Auch in der Klassik, Barock und Renaissance usw kommen solche Sachen vor, z.B. Suite für Cello von Bach (BWV 1007), sehr schön zu spielen auf dem neuen chromatischen Baß S-48B von Suzuki.
https://www.youtube.com/watch?v=N2XulV9tDWY

Und bei Baß-MuHas kommt es schließlich ganz besonders an auf einen guten Lufthaushalt. Sonst fehlt dir spätestens der Dampf für die Fermate auf der letzten Note. Und das Werk hat ja nach dem Prelude nochmal 5 Sätze mit ähnlichem Notenbild. :mrgreen:

Auch Raphael B. Meyer - einer meiner Lieblingskomponisten unter den "noch lebenden" - hat wunderbare Sachen für Baß geschrieben, z.B. hier mit freiem Metrum. Die Töne werden nach Belieben so lange ausgehalten, wie alle Mitmusikanten gemeinsam packen:
https://www.youtube.com/watch?v=FZfeYGqQjaQ
Hab ich mir jetzt zur CD auch Noten kommen lassen. Mal sehen, wie lange es braucht, bis ich das wenigstwens annäherungsweise hinkriege. :shock:
Hier sind alle zu hören:
https://soundcloud.com/basilisk-edition ... e-canticum
Meine Lieblingsstücke sind #4 und #11. :)


Weiter im Video:

ab ca 9:10 wird dann auf die ungeraden Takte eingegangen.
Geradezu genial finde ich das mit der Tonleiter und den 7-ern. 8)
Ich glaube, ich werde jetzt auf meine alten Tage doch noch anfangen, Tonleitern zu üben - eine Übung, die mich jahrzehntelang und bis gerade eben noch nie die Bohne interessiert hatte. :lol: Aber eine singbare Melodie - und wenn es bloß do-re-mi ... ist - als Merkstütze für einen anspruchsvolleren Rhythmus erscheint mir doch sehr vielversprechend.

ab 13:50 beleuchtet Howard eine sehr interessante und wichtige Seite des Gleichtons 2z = 3b (bei der Richter-Stimmung), die ich bislang noch nie bewußt beachtet habe. Bislang war deise besondere Anordnung der Richter-Stimmmung für mich immer vorwiegend dazu da, um sich leichter mit Akkorden in der unteren Oktave selbst begleiten zu können. Dazu habe ich noch verschiedentlich Versuche mit Bordun (Drone) angestellt, die aber allesamt nicht befriedigend waren. (Da habe ich mittlerweile etwas besseres gefunden.)

Howard hingegen bezeichnet diesen Gleichton als "safety valve" (Sicherheitsventil), wenn man nach zu vielen Ziehtönen mal unbedingt Luft wieder los werden muß, bevor man platzt. Umgekehrt gilt das natürlich auch, d.h. zum Luftholen, wenn man die Lunge mal völlig leer blasen mußte.

Außerdem gilt das nicht nur für die Richter-Stimmung, sondern für jedes Stimmsystem, das Gleichtöne auf Zug und Blasen enthält, vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zueinander. Ein Beispiel dafür ist die Standard-Solostimmung der Chrom. Zu den geblasenen Grundtönen der Stimmung (meist C) auf 4b = 5b usw kommt dort noch 4z mit gedrücktem Schieber als 3. Gleichton in unmittelbarer Nähe.

Auch bei den schieberlosen Chroms mit asiatischer Stimmung kommen meist zahlreiche Gleichtöne auf Zug und Blasen vor, wie z.B. Tombo No.1577 "Violin Range" (wird leider nicht mehr hergestellt) oder Tombo S-50.

N0us hat geschrieben: 13.01.2023, 16:01 ... statt Noten oder Tabs rein auf Rhythmische Abfolge des Atmens geschaut wird.
... Folksmusik aus Tigray ...
Dazu hast du mir ja schon etwas gesagt, während ich dies alles geschrieben habe. Danke. Werde ich mir gleich mal anhören. Und ich denke mal, Noten wird es dafür sowieso kaum welche geben, wenn es auf YT schon kaum etwas hat. :lol: Ob ich das mit dem Spottifay auch hinkriege, weiß ich noch nicht.


liebe grüße
triona


nachträgliche Änderung:
Anpassung an zwischenzeitlich geschriebenen Beitrag von Till.
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
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Re: Rhythmus of the Breath —> Howard Levy

Beitrag: # 128602Beitrag triona »

Damit der Faden nicht zu unübersichtlich wird, geht das mit der Volksmusik aus Tigray hier weiter:
viewtopic.php?p=128601#p128601
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