Welche harp?

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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Raedwulf1976
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Welche harp?

Beitrag: # 112818Beitrag Raedwulf1976 »

Hallo,
Ich spiele im Moment eine hohner special 20.... icb würde mir aber gern noch eine neue kaufen... hab da paar im Auge.... könnt ihr da was von empfehlen.... also vielleicht mal paar plus und minus zu den einzelnen...

Hohner rocket
Hohner meisterklasse
Hohner Marine Band crossover
Seydel 1847 sylver oder noble...

Danke schon mal für paar Tipps...
daniel
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 112819Beitrag daniel »

Streich die meisterklasse. Alles andere is gut

Derdaniel
Juke
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 112820Beitrag Juke »

Sehe ich auch so.
Man könnte noch die Seydel Session Steel ergänzen. SIe unterscheidet sich von der 1847 Silver eigentlich nur durch die Form des Deckels. Und den Preis.
Die Seydels haben einen etwas größeren Kanzellenabstand als die Hohners.

Probier aus, welche dir am besten gefällt (Spielbarkeit, Klang, Gefühl). Es gibt Spieler (auch Profis), die ein Sammelsurium an verschiedenen Harps spielen, und andere, die nur ein einziges Modell bevorzugen. Egal, in welche Richtung du tendierst, Hauptsache du hast Spaß am Spielen.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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triona
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 112821Beitrag triona »

Kann ich auch bestätigen. Mit Meisterklasse habe ich keine Erfahrung, da ich Aluminiumkämme sowieso nicht vertrage. (Gilt auch für die entsprechenden Modelle von Seydel.)

Mit Hohner Spezial 20 habe ich übrigens sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Einige spielen wirklich sehr gut für den günstigen Preis. Andere hingegen spielen sich und klingen ziemlich schrottig. Ist anscheinend Glücksache, oder vlt abhängig vom Baujahr.

Juke hat geschrieben: 11.05.2019, 22:08 Man könnte noch die Seydel Session Steel ergänzen. SIe unterscheidet sich von der 1847 Silver eigentlich nur durch die Form des Deckels. Und den Preis.
Neben den Deckeln gibt es noch folgende Unterschiede:

Bei den Sessions sind die Stimmplatten in den Kamm versenkt, während sie bei den 1847-ern die gleiche Größe haben wie der Kamm, und somit die Lippen beim Spielen mit der Kante der Stimmplatten in Berührung kommen.

Außerdem ist bei den Sessions ein anderer Kunststoff verbaut. Möglicherweise ist der etwas billiger als der andere. (So sieht er zumindest aus und fühlt sich so an.) Bei der 1847 (Silver?) ist der Kunststoffkamm massiv. (Dies gilt auch für die Holz- und Alukämme.) Bei der Session ist dieser hohl, wodurch Material gespart wird. Die Session ist auch nicht lieferbar mit Holz- oder Alukamm.

Es sind glaube ich auch ein paar Schrauben weniger zur Befestigung der Stimmplatten. (War zumindest früher bei den billigeren Modellen so. Ich weiß nicht, ob heute auch noch so.) Dadurch sparen sie vlt ein paar Minuten Arbeitszeit bei der Montage, und auf Dauer Schrauben für ein paar Euro.

Einige der Unterschiede könnten sich also durchaus auf die Fertigungskosten auswirken. Aber wahrscheinlich ist das hauptsächlich nur Preispolitik. Bei den günstigeren Modellen wird knapper kalkuliert, daß man nicht teurer ist als der Wettbewerb. Bei den teureren Modellen wird das dann wieder herein geholt.

Ich bevorzuge allerdings die 1847 (mit Holz- oder Kunststoffkamm). Habe bei mir alle Session-Deckel ausgetauscht gegen 1847-Deckel. Aber auch das ist Geschmacksache (beim Alu im wahrsten Sinne des Wortes :lol:) bzw persönliche Ansichtssache oder Gewöhnung. Probier einfach aus, was für dich am Besten paßt.

Juke hat geschrieben: 11.05.2019, 22:08 Probier aus, welche dir am besten gefällt (Spielbarkeit, Klang, Gefühl). Es gibt Spieler (auch Profis), die ein Sammelsurium an verschiedenen Harps spielen, und andere, die nur ein einziges Modell bevorzugen. Egal, in welche Richtung du tendierst, Hauptsache du hast Spaß am Spielen.
Das ist die Hauptsache.
Ich gehöre im Übrigen zu den Ersteren (Sammelsurium). Wähle ich meistens danach aus, was ich gerade spielen will. Aber auch dazu muß man erst mal unterschiedliche gespielt haben, um den Unterschied kennen zu lernen. Muß also jedeR selber heraus finden.


Und noch was: Wenn du das Mundharmonika-Live-Festival in Klingenthal besuchst, kannst du alle Seydel-Modelle im Werk ausprobieren. Auf der Farnkfurter Musikmesse geht das auch bei anderen Fabrikaten. Das ist im Fachhandel oft nicht möglich. Und auch beim Versandhandel sind MuHas häufig von Umtausch oder Rückgabe ausgeschlossen. Das kann allzu krassen Fehlkäufen vorbeugen.


liebe grüße
triona
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Blues‘ter
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121918Beitrag Blues‘ter »

Macht es eigentlich Sinn beides zu spielen, also Chromatic u Diatonisch? Welche Harp sollte ich mir noch zulegen. Ich denke über eine Lighting nach oder oder...und wenn ja in welcher Tonart...? Ich finde die Instrumente Ansich schön und würde gerne noch ein paar kaufen.
Juke
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121920Beitrag Juke »

Das kommt - wie so oft - darauf an.
Nämlich auf das, was man spielen möchte. Für klassische Musik (ja, die gibt es auch originär für Mundharmonika) ist die Chrom zwingend.
Jazz geht wieder gut mit der Chrom. Allerdings zeigen Leute wie Konstantin Reinfeld, dass Jazz und chromatisches Spiel auch mit der Diatonischen geht - wenn man's kann.
Für Volksmusik und Seemannslieder passt meist die Diatonische besser.

Blues wurde ursprünglich ebenfalls auf der Diatonischen gespielt. Bis ein gewisser Little Walter dafür auch die Chrom nahm. Seitdem haben immer wieder Bluesmusiker denselben mit der Chrom gespielt. Da hilft ein Blick in unsere Musikdatenbank, in der man auch nach der verwendeten Harp suchen kann. Ich selbst spiele gerne Bluesstücke in Moll mit der Chrom, oder jazzig angehauchte Titel. Hörenswert sind da aus meiner Sicht vor allem William Clarke, Rod Piazza und in letzter Zeit Big Harp George. Der "klassische" Blues verlangt dann die Diatonische, auch elektrisch.

Beide Harps haben ihre jeweiligen Vorteile, neben dem unterschiedlichen Klang. Bei der Diatonischen lassen sich viele Töne benden, dafür liefert die Chrom durch den Schieber von Hause aus alle Töne. Bei der Chrom hat man über alle Oktaven immer dieselbe Tonanordnung (wie in der mittleren Oktave der Diatonischen). Usw.

Mit der Lightning machst du definitiv nichts verkehrt. Meine Seydel Session Steel haben ebenfalls polierte Stimmzungen (Ben Bouman bietet sowas an) und spielen sich hervorragend. Etwas preiswerter und ebenfalls empfehlenswert sind die weiter oben genannten Harps. Für den Start sind A, C oder Bb geeignete Tonarten, später noch D und G dazu, und dann vielleicht noch eine tiefe F. Und eine ... ;)

Als Chrom kann ich die CX-12 von Hohner empfehlen. Leicht zu warten, kräftiger Ton, nicht zu teuer. Auch die Chrom Deluxe Steel von Seydel mag ich gerne. Spielt sich gut, hat Stahlzungen, ist kompakt und noch recht leicht.

Schöne Grüße
Dirk
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Blues‘ter
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121936Beitrag Blues‘ter »

Super dargestellt 👍
Ist es üblich, dass man beide Systeme spielt oder ist eine Diatonische ausreichend? Für mich ist klar, dass ich weder im Blues noch im Jazz große Dinge spielen werde. Aber eine bunte Playlist hätte ich eines Tages schon gerne. Also Lagerfeuer und Partyspaß- Niveau...
Zu der Lightning habe ich auch noch nicht so viel gefunden. Vllt gibts dafür Gründe? Mich interessiert diese Harp, weil ich kein Alu möchte und sie etwas schwerer ist als Kunststoff. Daran angelehnt fällt mir noch eine Frage ein: Die MB von Hohner ist mir zb zu schmal. Ich komme oft mit den Lippen an den Zeigefinger, weil da nicht viel Platz ist. Bei der Seydel ist es etwas besser. Jedoch könnte die auch ruhig 5mm breitere Deckel haben. Gibts eine etwas größere...?

LG Guido
Juke
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121942Beitrag Juke »

Danke, gerne. ;)

Die meisten Blueser spielen nur diatonische Harps. Die Chrom ist für viele ein völlig neues, anderes Instrument. Manche haben da vielleicht Berührungsängste, weil die Chrom ja als "richtiges" Musikinstrument angesehen werden kann (Jazz, Klassik). ;) Hinzu kommt, dass bei der Chrom eben manches anders ist als bei der Bluesharp - das Benden klappt nicht so richtig, geübte Licks passen auf einmal nicht mehr, das Spiel in der gewohnten 2. Position geht nicht so leicht ...
Ich finde, beide machen Spaß.

Zur Lightning findest du nicht so viel, weil sie noch sehr neu ist. Ich mag lieber Kanzellenkörper aus Kunststoff, habe Edelstahl aber noch nicht ausprobiert. Mit dem Gewicht habe ich bis jetzt keine Probleme gehabt, eher geschmacklich bei Alu. Ich hatte mal die Seydel Saxony in der Hand, eine Chrom mit Alu-Kanzellenkörper. Die war mir persönlich im Vergleich zur ansonsten weitgehend baugleichen Seydel Chrom Deluxe Steel (mit Acryl-Kanzellenkörper) zu schwer.

Wenn die Deckel etwas breiter sein sollen, kann vielleicht die Seydel Session Steel etwas für dich sein. Die hat ebenfalls Stimmzungen aus Edelstahl und wenn du sie von Ben Bouman kaufst, kannst du sie auch mit polierten Zungen bekommen - was allerdings noch mal 30 € extra kostet (beim Bestellen "Project P" ankreuzen). Dann ist die Harp aber auch perfekt eingestellt, hat einen volleren Ton und lässt sich auch sonst super spielen. Unterm Strich ist eine Session Steel X-tra dann immer noch billiger als eine Lightning.

Schöne Grüße
Dirk
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Adam_Lark
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121945Beitrag Adam_Lark »

Ich schätze, es ist recht simpel: wenn du Dinge spielen möchtest, die nur auf einer Chrom gehen und dir dieser Klang (ob für klassisch, Blues oder Jazz) gefällt, dann solltest du dir eine Chrom holen. Es spricht jedenfalls nichts dagegen, beides zu spielen, oder auch nur eines von beidem. Weißt du, was ich mit Chrom-Klang meine, sprich: wenn du eine Aufnahme hörst, kannst du sagen: "jo, Chrom"?
Ich habe mir jedenfalls auch eine CX 12 geholt, typischerweise in C für Blues in D. Ich denke ich hole mir irgendwann noch eine in einer anderen Tonart samt tieferen Tönen.
An Dirk: hat LW jetzt auch noch Blues auf der Chrom erfunden? Ich dachte da gab es auch noch ein paar andere, zB George Smith...

Gruß

Adam
Jedem seins...
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Blues‘ter
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121946Beitrag Blues‘ter »

Ok, danke für die aufschlussreichen Antworten...
Nun da ich weder eingespielte Licks zerstören, noch viel am Bending verderben kann, sehe ich keine Probleme auch schlecht auf einer Chrom zu spielen 😀

Zur Seydel: Gut, je breiter die Deckel umso besser. Dann werde ich wohl die Session Steel, wie dargestellt, bestellen. Wohl erschließt sich mir noch nicht warum die polierten Zungen etwas bringen. Aber dafür bin ich bestimmt noch zu schlecht...
Juke
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121949Beitrag Juke »

@Adam:
LW war ...
- der Erste, der elektrisch verstärkt aufgenommen hat,
- der Erste, der in der 3. Position spielend aufgenommen hat,
- der Erste, der mit der Chrom aufgenommen hat.
Andere haben das dann aber noch erweitert und teilweise durchaus auch besser gemacht.

@Blues'ter:
Zu den polierten Stimmzungen gibt's einen Thread: viewtopic.php?f=3&t=12862

Schöne Grüße
Dirk
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triona
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121958Beitrag triona »

Zur Hohner CX-12:
Die gibt es neben 8 weiteren Tonarten als "Grundtonart" außer in "normal" C auch noch in "C Tenor" (= LC oder tiefes C). Da ist das ganze Instrument 1 Oktave tiefer gestimmt als "normal" C. Der Tonumfang entspricht dann den unteren 3 Oktaven einer 64-tönigen 16-Loch-Chrom.


liebe grüße
triona
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Juke
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 121960Beitrag Juke »

Wenn man - wie ich - den Sound der Chrom gerade in der tiefen Oktave liebt, ist die Tenor genau das richtige Instrument. Drum habe ich sie auch. :-D

Schöne Grüße
Dirk
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Blues‘ter
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123440Beitrag Blues‘ter »

Ich finde Chromatische als Instrumente sehr ansprechend. Wenn, nur einmal angenommen, die Kosten zweitrangig sind, welche würdet ihr empfehlen, um Volk und Evergreens zu spielen. Wie gesagt, es dürfte ruhig eine „edle“ sein...
LG Guido
munkamonka
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123448Beitrag munkamonka »

Wie auch bei den Blues Harps braucht eskeine esle, sondern eine ordentliche. Eine chromonica deluxe oder was adäquates von einem anderen Hersteller tut es meines Erachtens schon.
Meiner Meinung nach!

....................................
unvergessen: igor flach
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