tja, das immer wieder kehrende thema 'wie spiele ich ein gutes solo...' ?wüsste ich auch gerne!
als tipp hätte ich, obwohl ichs auch nicht kann, trotzdem was in der tasche:
man kann sich der frage 'strukturell' nähern, oder in form von melodien. strukturell will heißen: die richtigen tonleitern lernen, die akkord-folgen beachten, im richtigen moment zu den richtigen akkorden die richtigen töne spielen. und dann auch wissen wo diese töne auf der harp liegen. also ungefähr so:
das stück geht los, ich weiß dass 2 ziehen passt, ist der grundton, kann ich ja mal kräftig dran ziehen. danach mal die bluestonleiter abwärts spielen. dann kommt der erste akkordwechsel (ich hab brav mirgezählt) und weiß, jetzt macht sich ein bending auf 3 ganz gut, oder 1 blasen, das wäre dann DER grundton. die tonleiter variire ich nach verschiedenen schemata: 2 mal wiederholen, 1 mal mit einer verzierung am ende, dann wieder den grundton spielen. oder so....
da ist nicht falsches dran, das kann man so machen, und die meisten machen es auch mehr oder weniger so.
das alles ist nix wert, finde ich, wenn man nicht gleichzeitig in melodien denkt. also so: ich höre harmonien, lege die harp WEG und stelle mir vor, was ich eigentlich dazu spielen will. ich denke weder an blues-scale, oder dorische oder mixolydische tonleitern oder an irgendeine pentatonik. ich will nur einfach eine passende melodie 'komponieren'. das geht am besten, wenn man singt. egal wie grottenschlecht. einfach die passende melodie, die die ich jetzt spielen würde, wenn ich's könnte, singen. DAZU braucht man musikalität. und dann stellt man eventuell fest, das es DAS ist, woran man arbeiten muss. das ist wie ein schriftsteller, der erst schreiben lernt, dann die theorie über einen roman-aufbau lernt, und dann auf einmal merkt, dass er jetzt einen inhalt braucht.
also, sorry für die lange vorrede: singen! ist die lösung. sing dein solo, und versuche es nachzuspielen. sing einzelne licks. hör dir musik an und sing die melodien nach. denk nicht in tabs (auf KEINEN fall in tabs), sondern in musik, also in melodien, und versuche das umzusetzen. dann entwickeln sich muster, patterns, bag of tricks, scales, der ganze kram von allein, dann kann man die beiden ansätze miteinander verbinden.
das mit dem singen hab ich mal bei jamey abersold gelesen, der pionier der playalongs (im jazz-bereich), das passt zu jedem instrument. man kann es überall praktizieren, in der badewanne, an der bushaltestelle (leise!
) mit und ohne instrument.
viel spaß dabei
gruß
markus