Harp in der Grundschule?
Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark
Ich betone es nochmal: Die Kinder haben sehr oft die Instrumentenauswahl, ein paar Instrumente haben wir ja auch an der Schule (Ich lasse sie sogar ans Digitalpiano, an den Flügel, an die Gitarre, Ukulele...).
Es wird sehr viel improvisiert, komponiert, in Ensembles musiziert, ausprobiert, auch mit percussion, alles was eben im Grundschulbereich geht und was ich im Musikraum stehen habe, das wird in meinem Unterricht und bei Auftritten ständig genutzt.
Zur Zeit habe ich eine eigene Klasse, daher kann ich nicht alle Klassen der Schule in Musik unterrichten. Ist auch besser so, denn Musik ist der für den Lehrer herausfordernste Unterrricht, man muss ständig Dinge anleiten, einiges gleichzeitig tun und wird stimmlich stark belastet. (wenn man denn praktischen Musikunterricht betreibt!)
Über diesen Mangel an qualifizierten Musikunterricht mit verschiedenen Instrumenten haben sich einzelne Kinder aus eben diesen Klassen, die ich nicht unterrichten kann, schon beschwert, denn man spricht ja auf dem Schulhof miteinander... ;-) Eine Kollegin sprach mich an, ob ich nicht den Wunsch ihrer Klasse, wenigstens einmal in diesen Musikraum zu kommen und auch mal musizieren zu dürfen, erfüllen kann.
Daher verstehe ich die Anmerkungen zum "nicht zwingen" und "probieren lassen" voll und ganz, möchte aber mit meiner Anfrage hier auf das eine und einzige Klasseninstrument fokussieren.
Ich möchte also, dass neben den vorhandenen Musikinstrumenten, die weiter genutzt werden, speziell meine Klasse ein transportables Musikinstrument erlernt, dass die Kinder zu Hause üben können, bei Auftritten gut dabei haben können, mit dem sie sich auch ausdrücken können. Schulinstrumente leihen wir nicht aus, wir sind keine Waldorfschule. Es fehlen an unserer Regelschule die Bedingungen, um verschiedene Instrumente tiefergehend zeitgleich zu unterrichten,
das ist und bleibt leider ein Fakt.
Daher ein Instrument, das aber gut und vertieft!
Dann muss das Instrument auch preislich gut erschwinglich sein, unsere Elternschaft hat im Schnitt ein eher bescheidenes Einkommen, wir haben viele Kinder aus jugendamtlich betreuten Familien, die den kulturellen Nutzen einer solchen Anschaffung nicht immer sofort einsehen.
Nun zur basisdemokratischen Entscheidung:
In meiner vorherigen Klasse habe ich den Kindern verschiedene Instrumente gezeigt, vorgespielt, sie ausprobieren lassen, die Preise genannt, die Besonderheiten erläutert etc.
Danach haben die Kinder ganz einfach abgestimmt und ja, es gab nach reiflicher Überlegung eine sehr klare Mehrheit für die Tinwhistle.
Ich gab damals zur Auswahl:
Blockflöten (verschiedene Modelle), verschiedene Ocarinas, Kalimbas(Daumenklavier) und Tinwhistle (verschiedene Modelle).
Die Kinder haben probiert und die Vor- und Nachteile auch klar erkannt.
Die Tinwhistle wurde der Favorit, da es fast alle Kinder der Klasse sofort schafften, den tiefsten Ton aus dem Instrument zu holen, was bei der Blockflöte nur wenigen gelang. Sie argumentierten auch damit, dass die Tinwhistle schöner klang und cooler aussah als die Blockflöte und dass man bei ihr alle Fingerbewegungen des Lehrers genau beobachten konnte, denn die Tinwhistle hat im Vergleich zu Blockflöte und Ocarina kein Daumenloch. Die Kalimba empfanden sie zu hart an den Fingern, da waren sie empfindlich.
Die Hohner Speedy hatte ich zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht dabei.
Nun muss die basisdemokratische Entscheidung langsam aber sicher neu anlaufen... ;-)
Ich wäre auch zufrieden, wenn sich die Mehrheit wieder für die Tinwhistle entscheidet, das musizieren darauf war sehr erfolgreich und freudvoll.
Es war spannend zu sehen, wer nach Gehör spielte und wer Notation benötigte, wie die Kinder neuen Klassenkameraden das Instrument in kürzester Zeit erklärten, wie ein Junge selbst in der Pause nicht von der Tinwhistle lassen konnte.
Oft sind wir mit den Instrumenten aufgetreten und haben erstaunte Blicke geerntet, denn Tinwhistles sind in Deutschlands Schulen nicht gerade etabliert.
Aber vielleicht wird es ja eine Mundharmonika. Nun muss ich endlich bald mal beim großen T in Treppendorf einkaufen. Ich frage mich ein wenig, ob diese kleine Plastikharp
http://www.thomann.de/de/thomann_fun_20 ... monika.htm
nicht doch eigentlich das Hohner Happy color harp ist, nur mit anderem Logo drauf...weiß das jemand?
Die sehen sich so ähnlich. Diese Thomann Harp hatte ich nämlich schonmal und die war nicht so sehr prickelnd, die Plastikoberfläche war rau und der Mund bald wund. ;-/
@DieterM: Vielen Dank für den Link, das ist toll und richtig hilfreich!
Es wird sehr viel improvisiert, komponiert, in Ensembles musiziert, ausprobiert, auch mit percussion, alles was eben im Grundschulbereich geht und was ich im Musikraum stehen habe, das wird in meinem Unterricht und bei Auftritten ständig genutzt.
Zur Zeit habe ich eine eigene Klasse, daher kann ich nicht alle Klassen der Schule in Musik unterrichten. Ist auch besser so, denn Musik ist der für den Lehrer herausfordernste Unterrricht, man muss ständig Dinge anleiten, einiges gleichzeitig tun und wird stimmlich stark belastet. (wenn man denn praktischen Musikunterricht betreibt!)
Über diesen Mangel an qualifizierten Musikunterricht mit verschiedenen Instrumenten haben sich einzelne Kinder aus eben diesen Klassen, die ich nicht unterrichten kann, schon beschwert, denn man spricht ja auf dem Schulhof miteinander... ;-) Eine Kollegin sprach mich an, ob ich nicht den Wunsch ihrer Klasse, wenigstens einmal in diesen Musikraum zu kommen und auch mal musizieren zu dürfen, erfüllen kann.
Daher verstehe ich die Anmerkungen zum "nicht zwingen" und "probieren lassen" voll und ganz, möchte aber mit meiner Anfrage hier auf das eine und einzige Klasseninstrument fokussieren.
Ich möchte also, dass neben den vorhandenen Musikinstrumenten, die weiter genutzt werden, speziell meine Klasse ein transportables Musikinstrument erlernt, dass die Kinder zu Hause üben können, bei Auftritten gut dabei haben können, mit dem sie sich auch ausdrücken können. Schulinstrumente leihen wir nicht aus, wir sind keine Waldorfschule. Es fehlen an unserer Regelschule die Bedingungen, um verschiedene Instrumente tiefergehend zeitgleich zu unterrichten,
das ist und bleibt leider ein Fakt.
Daher ein Instrument, das aber gut und vertieft!
Dann muss das Instrument auch preislich gut erschwinglich sein, unsere Elternschaft hat im Schnitt ein eher bescheidenes Einkommen, wir haben viele Kinder aus jugendamtlich betreuten Familien, die den kulturellen Nutzen einer solchen Anschaffung nicht immer sofort einsehen.
Nun zur basisdemokratischen Entscheidung:
In meiner vorherigen Klasse habe ich den Kindern verschiedene Instrumente gezeigt, vorgespielt, sie ausprobieren lassen, die Preise genannt, die Besonderheiten erläutert etc.
Danach haben die Kinder ganz einfach abgestimmt und ja, es gab nach reiflicher Überlegung eine sehr klare Mehrheit für die Tinwhistle.
Ich gab damals zur Auswahl:
Blockflöten (verschiedene Modelle), verschiedene Ocarinas, Kalimbas(Daumenklavier) und Tinwhistle (verschiedene Modelle).
Die Kinder haben probiert und die Vor- und Nachteile auch klar erkannt.
Die Tinwhistle wurde der Favorit, da es fast alle Kinder der Klasse sofort schafften, den tiefsten Ton aus dem Instrument zu holen, was bei der Blockflöte nur wenigen gelang. Sie argumentierten auch damit, dass die Tinwhistle schöner klang und cooler aussah als die Blockflöte und dass man bei ihr alle Fingerbewegungen des Lehrers genau beobachten konnte, denn die Tinwhistle hat im Vergleich zu Blockflöte und Ocarina kein Daumenloch. Die Kalimba empfanden sie zu hart an den Fingern, da waren sie empfindlich.
Die Hohner Speedy hatte ich zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht dabei.
Nun muss die basisdemokratische Entscheidung langsam aber sicher neu anlaufen... ;-)
Ich wäre auch zufrieden, wenn sich die Mehrheit wieder für die Tinwhistle entscheidet, das musizieren darauf war sehr erfolgreich und freudvoll.
Es war spannend zu sehen, wer nach Gehör spielte und wer Notation benötigte, wie die Kinder neuen Klassenkameraden das Instrument in kürzester Zeit erklärten, wie ein Junge selbst in der Pause nicht von der Tinwhistle lassen konnte.
Oft sind wir mit den Instrumenten aufgetreten und haben erstaunte Blicke geerntet, denn Tinwhistles sind in Deutschlands Schulen nicht gerade etabliert.
Aber vielleicht wird es ja eine Mundharmonika. Nun muss ich endlich bald mal beim großen T in Treppendorf einkaufen. Ich frage mich ein wenig, ob diese kleine Plastikharp
http://www.thomann.de/de/thomann_fun_20 ... monika.htm
nicht doch eigentlich das Hohner Happy color harp ist, nur mit anderem Logo drauf...weiß das jemand?
Die sehen sich so ähnlich. Diese Thomann Harp hatte ich nämlich schonmal und die war nicht so sehr prickelnd, die Plastikoberfläche war rau und der Mund bald wund. ;-/
@DieterM: Vielen Dank für den Link, das ist toll und richtig hilfreich!
Musica c'e'...
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- Beiträge: 2520
- Registriert: 04.08.2006, 00:45
- Wohnort: Jeverland
Hi
Ob diese Thomann Fun 20 jetzt gleich ist mit der Happy Color Harp ist im Grunde egal, beide sind auch zum Ausprobieren nicht als Musikinstrumente geeignet. Das kann man aber auch schlicht nicht erwarten bei einem solchen Preis
Wenn deine Klasse sich für die Mundharmonika entscheiden sollte, dann sollte es unbedingt ein richtiges Musikinstrument werden, und damit fällt eigentlich auch die Silver Star raus. Eher solltest du dann versuchen per Sammelbestellung und Verhandlung vielleicht noch ein wenig herauszukitzeln. Bei musicstore.de gibt es die Suzuki Harpmaster für 20 Euro, das wäre ein super Preis für ein sehr ordentliches Instrument, und vielleicht lassen die ja sogar noch mit sich handeln?
Gruß, Frank
Ob diese Thomann Fun 20 jetzt gleich ist mit der Happy Color Harp ist im Grunde egal, beide sind auch zum Ausprobieren nicht als Musikinstrumente geeignet. Das kann man aber auch schlicht nicht erwarten bei einem solchen Preis
Wenn deine Klasse sich für die Mundharmonika entscheiden sollte, dann sollte es unbedingt ein richtiges Musikinstrument werden, und damit fällt eigentlich auch die Silver Star raus. Eher solltest du dann versuchen per Sammelbestellung und Verhandlung vielleicht noch ein wenig herauszukitzeln. Bei musicstore.de gibt es die Suzuki Harpmaster für 20 Euro, das wäre ein super Preis für ein sehr ordentliches Instrument, und vielleicht lassen die ja sogar noch mit sich handeln?
Gruß, Frank
Ich habe seit neuestem eine Suzuki Harpmaster in E.susa hat geschrieben:Auch interessant! Ich hab ne Suzuki Bluesmaster in G, die reagiert sehr weich...
Bin ich sehr damit zufrieden. Leichtes Anspiel, feiner Klang, gute Lautstärke bei vertretbarem Blasdruck. Läßt sich auch gut biegen (auch Ziehton Kanzelle 2). Für 20 € (+ Versand, auch von musicstore.de) ein recht gutes Instrument - sogar aus der Schachtel. War ich echt positiv überrascht.
liebe grüße
triona
Hallo Susa
Ich unterrichte schon seit x-Jahren Schüler der verschiedensten Alterstufen.
Und ich empfehle dir, kaufe gleich von Beginn weg ein qualitativ gutes Instrument.
1. Bei den Plastikinstrumenten wirst du schnell Probleme bekommen. Und die Wartung dieser Instrumente ist sehr schwierig.
2. Wenn du viel spielst mit den Schülern - mehrmals pro Woche - brechen bei den billigen Instrumenten die Stimmzungen ab.
3. Das Blasen und Ziehen macht bei guten Instrumenten auch viel mehr Freude.
Meine Empfehlung deshalb.
A. Für das normale Spielen: Melody-Star.
B. Für Blues: Hohner Special 20
Normalerweise spiele ich mit meinen Schülern immer mit der Melody-Star.
Mit einer Klasse wollte ich mal Bluesharp spielen, und bestellte so eine billige 20er Box. Innert kürzester Zeit waren diese Teile defekt.
Es lohnt sich wirklich, etwas Geld zu investieren. Und bei einer teureren lohnt sich auch die Reparatur.
Zu den Kosten. Bei unserer Gemeinde teilen wir die Kosten auf.
Die Hälfte bezahlt die Schule, die ander Hälfte bezahlen die Eltern.
Gruss
PS: Ja, die Thinwhistle sind wirklich der Hit und auch sehr robust.
Eine Harp ist viel komplexer und deshalb auch anfälliger.
Ich unterrichte schon seit x-Jahren Schüler der verschiedensten Alterstufen.
Und ich empfehle dir, kaufe gleich von Beginn weg ein qualitativ gutes Instrument.
1. Bei den Plastikinstrumenten wirst du schnell Probleme bekommen. Und die Wartung dieser Instrumente ist sehr schwierig.
2. Wenn du viel spielst mit den Schülern - mehrmals pro Woche - brechen bei den billigen Instrumenten die Stimmzungen ab.
3. Das Blasen und Ziehen macht bei guten Instrumenten auch viel mehr Freude.
Meine Empfehlung deshalb.
A. Für das normale Spielen: Melody-Star.
B. Für Blues: Hohner Special 20
Normalerweise spiele ich mit meinen Schülern immer mit der Melody-Star.
Mit einer Klasse wollte ich mal Bluesharp spielen, und bestellte so eine billige 20er Box. Innert kürzester Zeit waren diese Teile defekt.
Es lohnt sich wirklich, etwas Geld zu investieren. Und bei einer teureren lohnt sich auch die Reparatur.
Zu den Kosten. Bei unserer Gemeinde teilen wir die Kosten auf.
Die Hälfte bezahlt die Schule, die ander Hälfte bezahlen die Eltern.
Gruss
PS: Ja, die Thinwhistle sind wirklich der Hit und auch sehr robust.
Eine Harp ist viel komplexer und deshalb auch anfälliger.
Ein herzliches Grüezi aus der Schweiz
Elmar
Diverse Bluesharps
und Sonderstimmungen
Chordomonica I
Hohner Super 64
Elmar
Diverse Bluesharps
und Sonderstimmungen
Chordomonica I
Hohner Super 64
Oh, das ist interessant, elmi007,
Inzwischen habe ich eine Hohner Melody Star, habe aber selbst Probleme mit den tiefen Ziehtönen und kann mir vorstellen, dass es den Kindern auch so geht.
Welche genauen Alterstufen hast du unterrichtet? Auch 5/6 bis 10/11 Jahre? (Grundschule hier in Deutschland)
Inzwischen habe ich eine Hohner Melody Star, habe aber selbst Probleme mit den tiefen Ziehtönen und kann mir vorstellen, dass es den Kindern auch so geht.
Welche genauen Alterstufen hast du unterrichtet? Auch 5/6 bis 10/11 Jahre? (Grundschule hier in Deutschland)
Musica c'e'...
Hallo Susa
Hauptsächlich arbeite ich mit Kindern so zwischen 9 - 12 Jahren.
Ja, die tiefen Ziehtöne sind schwierig.
Aber du beginnst mit dem Spielen in Kanal 5 Blasen (=c). Diese ist die übliche Tonlage und die geht ohne Probleme.
Und später, wenn sie dann geübt sind, kannst du langsam zu den tieferen Tönen gehen.
Es gibt aber Schüler, die können das relativ schnell. Und die liess ich dann eine einfache Bassstimme spielen.
Hauptsächlich arbeite ich mit Kindern so zwischen 9 - 12 Jahren.
Ja, die tiefen Ziehtöne sind schwierig.
Aber du beginnst mit dem Spielen in Kanal 5 Blasen (=c). Diese ist die übliche Tonlage und die geht ohne Probleme.
Und später, wenn sie dann geübt sind, kannst du langsam zu den tieferen Tönen gehen.
Es gibt aber Schüler, die können das relativ schnell. Und die liess ich dann eine einfache Bassstimme spielen.
Ein herzliches Grüezi aus der Schweiz
Elmar
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Elmar
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