Hallo Antje,
herzlich willkommen hier.
Versuch es doch mal mit Seydel 1847 Classic (Holzkamm, versiegelt) oder 1847 Silver (Polymer-Kunststoffkamm) oder Session Steel (ABS-Kunststoffkamm, d.h. Material wie Hohner Special20). Die Stimmplatten sind da aus Neusilber und die Deckel sind aus Edelstahl.
Bei der 1847 Classic und Silver ragen die Stimmplatten bis zum Rand des Kamms. D.h. die Konstruktion ist ähnlich wie die der Marineband. Bei der Session Steel sind die Stimmplatten an allen Seiten versenkt in den Kamm, ähnlich wie bei der Special20, aber nicht nur an 3 Seiten, sondern auch vorne an der Blasseite, so daß die Lippen beim Spielen mit deutlich weniger Metall in Berührung kommen. Auch die Lee Oskar von Tombo hat rundum versenkte Stimmplatten und ABS-Kunststoffkamm.
Berührung der Lippen mit den Deckeln - vor allem auch unter Anwesenheit von bisweilen erheblichen Mengen an Speichel - läßt sich allerdings bei keiner Mundharmonika vermeiden.
Ob deine Unverträglichkeit bei diesen Modellen nicht besteht, oder doch, müßtest du allerdings selber ausprobieren. Weil metallfreie Mundharmonikas gibt es eben nicht. Und jeder Mund reagiert auf jedes Metall anders. Bei den von mir genannten habe ich bei mir bislang noch keine Unverträglichkeiten feststellen müssen. MuHas mit Aluminiumkamm hingegen gehen bei mir überhaupt nicht. Da würde ich dir abraten. Mit den Marinebands habe ich bislang allerdings auch noch nie Schwierigkeiten gehabt.
harp-addicted hat geschrieben: ↑29.01.2020, 22:16
Liegt denn der metallische Geschmack womöglich daran, dass Du bei der MBL mit der Zunge die Stimmplatten berührst?
Bei der SP20 liegen die ja Innen und kommst nicht damit in Kontakt.
Das trifft nur bedingt zu. Richtig ist, daß die Lippen bei versenkten Stimmplatten weniger mit den Stimmplatten in Berührung kommen. Allerdings sind die Stimmplatten nur bei der Seydel Session Steel und bei der Lee Oskar rundum versenkt. Bei der Special20 ragen die Stimmplatten ausgerechnet auf der dem Mund zugewandten Seite bis zum Rand des Kamms, so daß es hier auch nicht anders ist als bei der Marineband. Zumindest bei denen, die ich hier habe, ist das so.
Ebenso kann es der Fall sein, daß ein chemischer Kontakt der Lippen mit den Stimmplatten über den Speichel hergestellt wird, über den kleinen Spalt, der meistens zwischen den Deckeln und der Kunststofflippe des Kamms ist. Dies trifft auch bei vollständig versenkten Stimmplatten bis zu einem gewissen Grad zu. Allerdings ist die Kontaktfläche dabei wesentlich geringer als bei den anderen Modellen.
Außerdem sind ja auch die Deckel bei den meisten MuHas aus Metall. Die einzige mir bekannte Ausnahme sind die "Turbolids" von Turboharp.
https://www.turboharp.com/turbolids-cus ... ver-plates
Die sind aus Kunststoff. Es handelt sich um Nachrüstteile. Sie sind erhältlich z.B. für Hohner Marineband, Special20 und viele andere. Muß man sich allerdings aus USA bestellen.
liebe grüße
triona
