Chromonica vs. CX12

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Adam_Lark
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Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115845Beitrag Adam_Lark »

Hallo zusammen,

ich spiele mir dem Gedanken, es mal mit einer chromatischen zu probieren, weiß aber nicht, welche ich da nehmen soll. Ich werde wahrscheinlich hauptsächlich Blues in der 3. Position spielen und dachte deswegen an eine in D (gibt ja genug Lieder in E). Nun bevorzuge ich bei meinen Diatonischen Hohner und schwanke zwischen CX12 und Chromonica (gefällt mir vom Design besser). Wo sind denn da die Unterschiede in Sound, Spielbarkeit etc.?

Gruß

Adam
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Juke
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115846Beitrag Juke »

Mit Wolfgangs D kommt jetzt die fünfte CX12 in meinen Harp-Koffer - neben Tenor-C, F, Bb und G.

Vorher waren da schon drin:
  • Hohner Chromonika III (aus den 60ern) - tolles Instrument mit super Klang, leider Kanzellenkörper aus Holz, der bei älteren Instrumenten schon mal zum Reißen tendiert
  • Hohner Super 64 - ebenfalls ein tolles Instrument, das kaum Wünsche offen lässt, zudem (wie die Chromonika III) volle 4 Oktaven, klang mir für Blues zu "elegant"
  • Seydel Chrom Deluxe Steel - tolle Ansprache, vor allem bei "Betriebstemperatur", Klang relativ schlank, bei Sessions hatte ich ab und an Tonaussetzer ...
  • Seydel Grand Symphony (Acryl) - ein Wahnsinns-Teil ... für Jazz und Klassik, für Blues dann doch zu "elegant" vom Ton her
  • Eine Chromonica II habe ich auch, die aber ein Schattendasein im Schrank fristet und noch nicht den Weg in meinen Koffer fand.
An der CX12 liebe ich neben der Wartungsfreundlichkeit vor allem den fetten Sound. Genau so muss meiner Ansicht nach eine Chrom für Blues klingen. Wobei die alte Chromonika III da locker mithalten kann, vor allem in der unteren Oktave. Die Ansprache der CX12 ist richtig gut. Auch bei einer Session "unter Druck" hatte ich da noch keine Aussetzer. Der Schieber flutscht in aller Regel problem- und weitgehend lautlos. Dazu ist er recht leicht. Manche haben Probleme mit dem dicken Mundstück. Ich mag daran, dass es im eigentlichen Sinn gar kein Mundstück gibt, weil das Gehäuse aus einem einzigen Plastikteil besteht. Keine Schrauben, kein Metall, nichts was stören könnte. In meinen Augen ist die CX12 ein richtig großer Wurf im Bereich der Chromatischen.

Hättste was gesagt, hätte ich dir die Chromonica II zum Testen mitgeben können. Meine ist mal von Thomas Hanke durchgesehen und eingestellt worden.

Ach ja, die meisten Blues-Stücke mit Chrom sind in d - weil es zunächst nur die Chrom in C gab. Von William Clarke gibt es eine ganze Reihe extremst geiler Titel in g (mit der F-Chrom), ein paar auch in c (Bb-Chrom), ebenso wie von Rod Piazza. Stücke mit D-Chrom gibt es kaum (2 von Paul de Lay, 2 von Charlie Musselwhite, 2 von John Weston) ...

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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Adam_Lark
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115847Beitrag Adam_Lark »

Die Sache mit der Chrom ist bei mir erst gereift, nachdem ich bei dir war...
Ist die aktuelle Chromonica die von dir beschriebene II?
Und wenn du von Wartungsfreundlichkeit sprichst: was muss man da machen, was man bei einer diatonischen nicht muss (ich mache da herzlich wenig, wenn nicht gerade was verstimmt ist oder Lösabstand justiert werden muss, kommt selten vor).

Gruß

Adam
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Juke
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115848Beitrag Juke »

Meine Chromonica II ist - glaube ich - schon etwas älter. Ich habe sie vor einigen Jahren gebraucht von einem Kollegen bekommen.

Bei einer Chrom kann es schon mal passieren, dass ein Ventil klemmt. Muss man bei allen anderen Chroms zum Schraubendreher greifen, um die Deckel zu lösen, reicht es bei der CX12, den Schieber heraus zu ziehen und die Metallklammer auf der Rückseite zu lösen, damit man an die Stimmzungen und Ventile heran kommt. Einfacher geht's wirklich nicht: Guckstu.

Schöne Grüße
Dirk
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Carlito
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115855Beitrag Carlito »

Ich tendiere in diesem Fall auch zur CX-12, auch schon deshalb, weil sie in verschiedenen Grundstimmungen erhältlich ist. Das gefürchtete Verkleben der Ventile (wofür die CX-12 besonders anfällig sein soll) ist bei mir (zum Glück) noch bei keinem Auftritt vorgekommen. Allerdings achte ich darauf, dass ich das Instrument immer gut anwärme vor dem Spielen).

Die Bezeichnung "Chromonica" wurde bzw. wird von Hohner für mehrere Modelle verwendet (z. B. die vor-2018 "Chromonica Super 64" oder die "Super Chromonica 270 Deluxe" oder die "Chromonica III M 280 C"; die beiden letztgenannten sind derzeit noch neu erhältlich).
Juke
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115857Beitrag Juke »

Wenn man keinen Koffer hat, in dem die Instrumente auf Temperatur gehalten werden, ist das bei Sessions so eine Sache mit dem Anwärmen. Meist ist man ja nur Teil der Band und der Sänger sagt dir erst unmittelbar vor dem Stück die Tonart und den Groove ...
Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass die Seydels (zumindest die mit Stahlzungen) gegenüber der CX12 empfindlicher sind in Bezug auf Vorwärmen. Vielleicht hat Seydel deswegen auch den Heizkoffer für die Symphony mitgeliefert.

Schöne Grüße
Dirk
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Denzilo
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115858Beitrag Denzilo »

Hi,

Ich kann die CX12 sehr empfehlen. Keine Schieberprobleme und Undichtigkeiten. Geiler Sound, Darth Vader Look, super! Nur immer gut anwärmen, sonst kleben die Ventile. Das passiert wiederum bei meiner 270er selten.
Grüße
Denzilo
Adam_Lark
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115859Beitrag Adam_Lark »

Erstmal danke zusammen! Das mit dem Anwärmen scheint mir ja echt lästig...
Ich dachte übrigens an diese hier als Alternative zur CX12: https://m.thomann.de/de/hohner_chromoni ... 1580064684

Gibt es da bedeutsame klangliche Unterschiede? Und weil Dirk zu üblichen Stücken und Tonarten geschrieben hat: ich tendiere zu D nehmen, weil ich einiges in E kenne (wenn auch bislang nicht mit Chrom) und da auch halbwegs singen kann. Und bei Chrom-üblichen Stücken kann man die Tonart ja auch ändern...

Gruß

Adam
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munkamonka
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115860Beitrag munkamonka »

nimm keine in D, die stimmung ist eine oktav tiefer. nimm eine in C, weil viele chromstücke in D sind, und die G ist ja nicht für jedenfall geeignet. oder in Bb, für stücke in C, das gibts auch öfter mal, und die F ist für mich eher unbeliebt. ich kann sie morgen mal mitbringen, auch die CX12, hanau, brückenkopf
Meiner Meinung nach!

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Juke
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115862Beitrag Juke »

Für den Anfang täte ich auch eine in C nehmen. Hat was Traditionelles. :)

Schöne Grüße
Dirk
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Carlito
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115863Beitrag Carlito »

Hallo Adam:

Zur Hohner Chromonica II M 270 D:
Ich würde die Finger davon lassen. Sie hat einen Holzkanzellenkörper, die Stimmplatten sind genagelt statt geschraubt (wartungsunfreundlich), und die Mundstücklöcher sind eckig (ist nicht jedermanns Sache).

Ich hab mir die Super Chromonica 270 Deluxe gekauft, die zwar auch einen Holzkorpus hat, aber wenigstens sind die Stimmplatten geschraubt und die Löcher sind rund. Aber ich komm damit nicht zu recht, das Ding ist einfach zu undicht, und weiß nicht, was ich noch alles dran rumbasteln soll, um sie einigermaßen dicht zu bekommen. Außerdem gefällt mir der Klang nicht, ist mir irgendwie zu "blechern". Ich spiele sie selten, ist eher etwas "für die Vitrine".

Eine CX-12 in D hab ich auch, die gefällt mir sehr gut, weil sie so tief ist (nur 1 Ton höher als die C-Tenor). Wäre sie 1 Oktave höher, würde ich sie nicht wollen, weil mir die ganz hohen Töne zu schrill sind.

Gruß
Carlito
Adam_Lark
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115865Beitrag Adam_Lark »

Ok. Genagelte Stimmplatten mag ich gar nicht. Damit wird's eine CX12 und es steht nur noch die Frage der Tonart aus. Sieht so aus, als hätte ich sogar den Luxus des vorher Ausprobierens :P

Gruß

Adam
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115867Beitrag Juke »

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munkamonka
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115871Beitrag munkamonka »

Die haben alle ihre vor und Nachteile. Ich hab mich tatsächlich an das eckige Mundstück gewöhnt und will es nicht mehr missen. Geschmackssache. Aber das dass eine oder andere Modell dichter sein soll oder besser anspricht sehe ich nicht. Das variiert total innerhalb einer Modellreihe. Harp kaufen, besonders chromatische, bleibt eine Lotterie...
Meiner Meinung nach!

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daenou
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Re: Chromonica vs. CX12

Beitrag: # 115872Beitrag daenou »

munkamonka hat geschrieben: 27.01.2020, 10:27 Harp kaufen, besonders chromatische, bleibt eine Lotterie...
Ja, einverstanden. Aber bei der CX12 ist die Gewinnchance doch deutlich grösser! Was sich bei diesem Modell immer lohnt ist das Planschleifen des Kanzellenkörpers. Dazu wird ein Bogen 100-er Schleifpapier auf eine plane Oberfläche gelegt und der Körper mehrmals mit leichtem Druck darüber geschoben. Man sieht sehr deutlich, wo es bereits plan ist und wo nicht. So lange wiederholen, bis der ganze Rand nicht mehr glänzt, dann ist es dicht. Brendan Power hat dazu ein Video gemacht. Er empfiehlt auch, den Schieber zusätzlich mit Lippenbalsam zu behandeln. Das habe ich selber noch nie ausprobiert, mir ist die CX12 dicht genug.
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