Welche harp?

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Duo Klangspiel
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123764Beitrag Duo Klangspiel »

Klar muss gedoppelt heißen, automatische Wortkorrektur.
Ich denke, dass die dickeren Stimmplatten die Stimmzungen zwingen weiter durchzuschwingen, somit klingen die Töne auch intensiver und lauter, wenn man es will.
VG Olaf
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Carlito
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123767Beitrag Carlito »

Duo Klangspiel hat geschrieben: 09.06.2021, 19:40 Ich denke, dass die dickeren Stimmplatten die Stimmzungen zwingen weiter durchzuschwingen, somit klingen die Töne auch intensiver und lauter, wenn man es will.
VG Olaf
Eine andere Erklärung (die ich mal wo gelesen habe) erscheint mir plausibler: durch die größere Dicke und entsprechend größere Masse geht weniger Schwingungsenergie der Stimmzungen an die Platten verloren. Man braucht sich nur mal als extremes Gegenteil eine Stimmplatte von der Dicke einer Alufolie vorstellen. Beim Schwingen wird die Stimmplatte im Bereich, wo die Stimmzunge angenietet ist, lokal leicht verformt (elastisch). Dieser Effekt ist natürlich bei längeren (und schwereren) Stimmzungen der Basstöne stärker als bei den Stimmzungen der hohen Töne. Deshalb wirken sich dickere Platten (allenfalls) auf die tiefen Töne aus, nicht aber auf die hohen. Deshalb hab man bei der alten 64X die Platten nur im unteren Bereich "gedoppelt".
Adam_Lark
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123768Beitrag Adam_Lark »

Gute Erklärung, absolut plausibel. Einzige Anmerkung: Elastizität dissipiert keine Energie. Aber sobald die Stimmplatten sich bewegen, gibt es Reibung zum Kamm und vllt. kleine Verformungen desselben und darüber geht die Energie weg. So was sollte man recht einfach messtechnisch nachweisen können. Man pingt die Stimmzunge an und ermittelt mit nem Mikro die Ausschwingzeit. Also zB wie lange brauchts, bis der Ton 10 dB leiser ist. Die gleiche Zunge müsste dann mit der dickeren Stimmplatte in längerer Zeit um 10 dB fallen. Dann kann man die Dämpfung ausrechnen, die wieder proportionsl ist zur dissipierten Energie.
Ich weiß nicht, ob Hersteller so was machen. Wäre für mich an deren Stelle selbstverständlich. Wenn ich irgendwann mal wieder mit Bertram von Seydel zu tun hab, frage ich ihn mal. Würde mich interessieren.

Gruß

Adam
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Danny Lee
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123818Beitrag Danny Lee »

triona hat geschrieben: 03.06.2021, 12:04
Ja, Suzuki ließ schon seit längerer Zeit und läßt auch heute noch die billigeren Serien in China fertigen. Ob allerdings bei Easttop, ist fraglich. Ich habe eine ältere Folkmaster. Da steht "CHINA" drauf. Die sieht allerdings überhaupt nicht aus wie heutige Easttop. Was allerdings nicht viel heißt.

Die Stimmzungen sind genietet.
Das ist zwar offtopic, aber ich besitze tatsächlich eine Suzuki Promaster in Bb mit genieteten Stimmzungen :)
Hab ich mal bei einem Wettbewerb in der USA gewonnen, da lag die in dem 6er Set und ich konnte meinen Augen nicht glauben.
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123819Beitrag triona »

Danny Lee hat geschrieben: 14.06.2021, 14:41 ... ich besitze tatsächlich eine Suzuki Promaster in Bb mit genieteten Stimmzungen :)
Hab ich mal bei einem Wettbewerb in der USA gewonnen, ...
Suzuki warnt ja auch immer sehr eindringlich vor zahlreichen Fälschungen, die im Umlauf seien, und daß man seine Suzukis doch besser beim "authorisierten Fachhändler" kaufen solle. Besonders in Werbung, die für USA bestimmmt ist, liest man das immer wieder. Wobei Hohner und andere sicher auch immer wieder nachgemacht wurden und werden.


liebe grüße
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123824Beitrag Danny Lee »

triona hat geschrieben: 14.06.2021, 15:13 Suzuki warnt ja auch immer sehr eindringlich vor zahlreichen Fälschungen...
Ne, ist schon Original. Alles andere ist exact genau so, auch die Farbe der Stimmplatte exakt das Selbe.
Das wird wohl eine frühe Produktion sein, Anfang 90er wurden die noch genietet.

Ist übrigens ansonsten spürbar schlechter, als die Version mit geschweißten Stimmzungen. Sehr ähnlich wie nicht gelungene Exemplare von der alten Meisterklasse - nicht besonders dicht und stumpf in der Ansprache.
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 123828Beitrag Juke »

Hmmm, das könnte schon für ein Plagiat sprechen. Optisch vom Original kaum zu unterscheiden, was die Qualität angeht, aber schon.

Schöne Grüße
Dirk
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Blues‘ter
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125450Beitrag Blues‘ter »

Moin Leute 🤠
Eine kurze Frage: Welche ist die lauteste, diatonische C Harp?
Adam_Lark
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125452Beitrag Adam_Lark »

Eine dichte, bestenfalls customizte. Und mit Öffnungen in den Deckeln. Über den Rest lässt sich streiten. Ich finde die Marine Bands schon recht laut. Aber ich bezweifle, dass andere da viel leiser sind, gibt ja auch seydel mit Deckel Löchern...

Gruß

Adam
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125453Beitrag triona »

Ich würde mal vermuten, eine von erfahrener Meisterhand veredelte. Ich hab vor nicht allzu langer Zeit einmal eine halbe Stunde auf einer Marineband von Joel Andersson in dessen Spitzenversion spielen dürfen. Die war zwar in A, aber dies spielt wohl für diese Frage keine Rolle.

Die hatte nicht nur einen ganz anderen, satteren und volleren Klang bei wesentlich leichterer Ansprache - und somit deutlich bessere Möglichkeiten der Dynamik - als alles andere, wo ich jemals in meinem Leben zuvor rein geblasen hatte.

Auch die Lautstärke stellte alles in den Schatten, was ich jemals zuvor gespielt hatte - und das bei vergleichsweise geringem Blasdruck und entsprechend mit spürbar weniger Anstrengung.

3.300 SEK - das sind fast 350 € - waren mir dann aber doch ein klein bisserl zu fett für eine Bluesharfe. Wäre ich eine gut bezahlte Profimusikerin, die jeden Abend auf der Bühne oder häufig in Aufnahmestudios steht, und die hauptsächlich oder fast ausschließlich mit diesem MuHa-Typ spielt, dann hätte ich sicher einen Satz von solchen Instrumenten in den erforderlichen Tonarten.


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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125455Beitrag Blues‘ter »

Ok herzlichen Dank -6--
Im Umkehrschluss sind demnach keine großen Unterschiede bei den handelsüblichen Muhas zu erwarten....
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125461Beitrag triona »

Blues‘ter hat geschrieben: 18.12.2021, 08:52 Im Umkehrschluss sind demnach keine großen Unterschiede bei den handelsüblichen Muhas zu erwarten....

Könnte man wahrscheinlich so sagen. Möglicherweise wirst du bei ein und dem selben Modell und in der gleichen Stimmung und Tonart von Instrument zu Instrument größere Unterschiede finden, je nach Einstellung und Fertigungstoleranzen.


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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125463Beitrag triona »

Zur Lautstärke der Marineband von Joel wäre noch zu sagen: Ich hatte mich zu diesem Probespiel in einer entfernten Ecke des Saals in der Nähe des Ausgangs gestellt. Da haben mich die anderen Leute, die im Saal waren und sich unterhalten und auch MuHas ausprobiert haben, gebeten, doch hinaus ins Treppenhaus zu gehen, weil es ihnen zu laut war. :-D
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125467Beitrag Juke »

Von der Lautstärke her sind meine Custom Marine Bands von Thomas Hanke ganz vorne. Da kommen selbst die Custom Session Steel von Ben Bouman nicht ganz ran, obwohl die auch schon ganz ordentlich Output haben.

Der Vorteil von Custom Harps ist neben der höheren Lautstärke auch, dass man sie sehr leise spielen kann. Dadurch hat man einen erheblich größeren Dynamikumfang zur Verfügung. Beides ist übrigens bedingt durch die enorme Dichtigkeit, die bei Serienfertigung nicht zu erreichen ist.
Wäre mal interessant zu erleben, was ein guter Customizer aus einer von Haus aus schon lauten Harp wie der CX-12 rausholen kann.

Schöne Grüße
Dirk
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triona
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Re: Welche harp?

Beitrag: # 125468Beitrag triona »

Juke hat geschrieben: 18.12.2021, 12:11 Wäre mal interessant zu erleben, was ein guter Customizer aus einer von Haus aus schon lauten Harp wie der CX-12 rausholen kann.

Möglicherweise die ultimative MuHa, um in Blechblaskapellen und Schalmeienkapellen mit zu spielen - ohne Mikro + Verstärker. :)
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