Theorie der Bluesbegleitung

Meist unbeliebt, hilft aber ungemein, Zusammenhänge für die Praxis besser zu verstehen.

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Schokoroon
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Theorie der Bluesbegleitung

Beitrag: # 72524Beitrag Schokoroon »

Hallo,

da ich fleißig am üben bin und auch wahrlich genügend Übungsmaterial habe würde ich mich gerne mal zur Abwechslung selber auf der Gitarre begleiten.

Habe es auch schon versucht, ist als Anfänger sehr schwer beides gleichzeitig zu tun und dann auch noch so, dass etwas Vernünftiges dabei rauskommt.

Ich spiele recht solide Gitarre, Begleitung, Noten, Tabs, Picking, kann ich alles im Anfängerniveau.

zur Zeit spiele ich auch ein interessantes Buch von Herr Rick Payne durch "Fingerstyle Blues" ist aber recht schwer.

Ich empfehle euch unbedingt den guten Mann mal auf you tube suchen, wenn ihr euch für Gitarrenblues interessiert.

Nun komme ich mal langsam zu meiner Frage. Ich hoffe ihr vergebt mir, wenn diese sich auf die Klampfe bezieht und nicht auf die Harp. Und schimpft bitte nicht mit mir, die Suche hat über 900 Ergebnisse ausgespuckt :-)

Meine Gitarrenliteratur beschäftigt sich eigentlich ausschließlich mit der pentatonik in sämtlichen Richtungen. ( spielen ja, verstehen nein :-) )

Gerne möchte ich mich aber auch so simpel wie der gute Herr Dale King begleiten. ( Siehe mein Video des Bluesworkshops aus Mannheim auf You Tube) Leider ist mit aber die Musikheorie nicht so eingängig:

Wer kann mich auf den Weg bringen, damit ich weiß mit welchen passenden Akkordfolgen ich selber passen begleiten kann.

Ich habe nicht den Anspruch alles zu verstehen, mir würde es ausreichen, eine Handvoll Akkordfolgen auswendig zu lernen und an diesen dann zu Feilen und Sie mit den "Zwischenakkorden" ( A7 und Co.) und picking zu individualisieren.

hat jemand eine Idee oder einen Tipp für mich?

Sollte hier ein Guitarharper sitzen, hat dieser vielleicht auch einen Tipp für den Einstieg, wie mann beides gleichzeit angeht ohne Grütze zu produzieren ?

Grüße

Ronny
landmesser
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Beitrag: # 72533Beitrag landmesser »

Hi Ronny,

der gute Dale spielt ganz zu Anfang einen 12takt Blues in G.

Allerdings hat er einen Capo im 3ten bund gesetzt, also greift er auf der Gitarre praktisch in E-Dur. Was er spielt, ist ein einfacher 12takt Blues - hier die Akkorde für jeden Takt:

E E E E
A A E E
H7 A E H7

Das spielt er eigentlich die ganz Zeit durch. Zur Verwirrung spielt er zusätzlich teilweise einen Wechsel E E7 E in der ersten Zeile viermal und teilweise vor dem A noch ein G als Durchgangsakkord zur Abwechslung.

Mein Tip. um sowas zu lernen, sind seit Jahren die ersten beiden Bücher von Peter Bursch.

Viele Grüße
landmesser

ps: Bei Nichtverstehen bitte weiterfragen ...[/code]
dr. mojo
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mein Tipp

Beitrag: # 72534Beitrag dr. mojo »

Hallo,
ich spiele sehr gerne in G-Dur (G, C7, D7), bzw. mit dem Finersatz dieser Akkorde unter Einsatz eines Kapodasters.
Besonders vielsietig einsetzbar ist m.E. der Fingersatz des Akkords C7 durch Verschieben in einen höheren Bund. Besonders wichtig sind dabei die Finger auf den Saiten 3 - 5, die im Prinzip den Griffsatz eines D7 greifen. Diesen Teil des Akkordes kann man sehr gut und effektvoll verschieben und damit sowohl Akkordverbindungen als auch Turnarounds und Intros spielen.
Ist vielleicht nicht so einfach zu erklären, sondern einfacher zu zeigen. Wenn man es sieht, dann klickt es eigentlich bei den meisten sofort.
Zuletzt geändert von dr. mojo am 31.05.2011, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
Raggae
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Beitrag: # 72541Beitrag Raggae »

Hi,

schau Dir vielleicht auch mal "Blues you can use" von John Ganapes an. Es gibt sogar ne deutsche Ausgabe. Ein sehr nützliches Buch.

Lg,
Raggae
Kaufst du noch oder spielst du schon?
Schokoroon
Beiträge: 66
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Beitrag: # 72549Beitrag Schokoroon »

Hallo an alle,

ich arbeite dann mal der Reihe nach ab :lol:

@landmesser:

Danke für den Hinweis, ich habe jetzt auch den 12Taktblues nachgelesen.
Nimmt Dale den Capo, weil er zu faul ist Barre´zu greifen ?

Also ich 13 Jahre alt war habe ich meine Gitarre von meinem Vater zum Geburstag bekommen. Eine alte Akustikklampfe gebraucht vom Flohmarkt. Auf der spiele ich heute noch. Keine nennenswerte Marke, aber ich lieb den Klang und mein abgegriffenes Brett, das hat Character :-)
ZUrück zum Thema, ich habe mit Peter Bursch Band 1 angefangen. Zugegebenermaßen, ab dem Blueskapitel habe ich nie dort weiter gespielt, weil diese Themen mich damals nicht interessierten. Ob ich Buch zwei von Bursch kaufen sollte, bezweifel ich, aber wenn ich das nächste Mal im Musikladen schlage ich diesem mal nach und entscheide objektiv ob es mir weiter helfen könnte.

@dr. mojo

Das mit dem Verschieben des Akkordes habe ich nicht ganz verstanden, da werde ich mal rumbrobieren, damit es klar wird.
Wenn ich aber den Capo nun gesetzt habe und nun den C7 verschiebe muss ich doch zum Barre´wechseln richtig ?

@Raggae

Blues you can use...

Ich poste hier mal meine Amazonrezension zu diesem Buch:

"Hallo,

vor kurzem habe ich mir dieses Buch zugelegt.
Ich bin Hobbygitarrist, der nur spielt und Noten lesen kann.
Verständnis von Harmonien, Quintenzirkel usw. ist mir fremd.

Dieses Buch hat keinen nennenswerten Schwierigkeitsgrad vom Spielanspruch. Zumindest nicht in den ersten zwei Lektionen.
Weiter werde ich nämlich nicht mehr spielen.

Vor dem jeweiligen Übrungstück kommt so kurz wie möglich die Theorie.
Lektion 1 ( Pattern 1, Moll ) habe ich mit Hilfe des Internets verstanden.
Lektion zwei...seit drei Tagen versuche ich zu verstehen, wie der gute Herr Lehrer auf die Akkorde kommt, welche nicht in einem Griffbild dargestellt sind. Verschiebung, dachte ich? Nun ja, trotz Geduld habe ich das Buch inzwischen in die Ecke geworfen.
Didaktisch ist das nicht.

Wer Theorieverständnis hat, hat sicherlich Verwendung, wer aber verständlich irgendwo hin geführt werden will, der ist hier fehl am Platz.

Wer nun glaubt ich könnte nicht spielen, anhand andere Bücher habe ich mir ebenso selber die Grundlagen der Bluesharp, der E-Gitarre und der Akustgitarre samt Notenspiel beigebracht.

Das Buch hatte nur einen AHA Effekt, man kann es aufschlagen und daraus lesen ohne dass es von alleine wieder zuklappt - Das wars auch schon.

Grüße und bis zum nächsten Mal "

vielleicht kannst du mir erklären wie ich dieses Buch "usen" kann :-)
Das problem ist, dass man nicht weiß was man greifen soll und oder die angegebenen Akkorde nicht auf die Tabs passen.
Wenn du jetzt lachst verstehst du das Buch, wenn du die Stirn runzelst gebe ich dir gerne ein Beispiel. FÜr einen Tipp bin ich dankbar, dann wäre das Geld nicht ganz rausgeworfen. Schade finde ich im Übrigen, dass die meisten Bluesguitarbücher sich auf EGitarre beziehen.

Ich habe hier noch das Buche "Perfect Guitar" von Bernd Kofler liegen. Habe bisher noch nicht viel Zeit investiert, hier komme ich aber viel besser mit. Schade bei diesem Buch ist aber, dass es sicher eher um Soli/ Pentatonik handelt.


@alle:

Verstehe ich das nun richtig: wenn ich den 12Tak Blues nehme und Capo im 3. Bund passt das zur Harp in C ?
Verschiebe ich nun den Capo in den 4. Bund passt das auf die D-Harp
2. Bund A- harp
1. Bund G - Harp
und hierzu immer den G Blues spiele ?

Oder bleibt das Capo immer wo es ist und ich muss die Akkordfolge anpassen?


@alle

begleitet ihr euch selber ? Tipps zur Koordination ?

Grüße

Ronny
dr. mojo
Beiträge: 990
Registriert: 03.01.2009, 13:03

Erklärungen

Beitrag: # 72555Beitrag dr. mojo »

Hallo Ronny,
ich versuch mal, es so gut ich kann zu erklären.
Teil 1:
Wenn du einen Blues in G-Dur spielst, benutzt die die Akkorde G, C7 und D7. Dazu kannst du dann eine C-Harp nehmen und in der sog. 2. Position einen Blues spielen.
Wenn du einen Kapodaster benutzt und diesen z.B. im 2. Bund aufsetzt, dann hast du damit quasi deine Gitarre komplett um 2 Halbtöne (oder einen Ganzton) höher gestimmt. Wenn du jetzt genau die gleichen Fingersätze für die Akkorde benutzt und wiederum die Akkorde G, C7 und D7 benutzt, dann passiert das ja alles "einen Ton höher", damit spielst du zwar die Finger- oder Griffsätze G, C7 und D7, tatsächlich aber handelt es ich dan num die Akkorde A, D7 und E7, alles jeweils einen Ton höher.

Teil 2:
Wenn du den Griffsatz/Fingersatz für C7 benutzt und diesen Griffsatz dann ganz einfach komplett um 2 Bunde nach oben verschiebst (also ohne Kapodaster) und dann auch nur die von den Fingern gedrückten Saiten spielst ( so eine Art Power-Chord), dann wird aus dem gegriffenen C7 2 Bunde ein D7 usw.

Wenn du z.B. den Akkord D7 um 5 Halbtöne nach oben verschiebst, erhältst du ein G7. Probier es einfach mal aus und hör dir an, wie es klingt. Dann werden viele Zusammenhänge deutlicher.
Schokoroon
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Beitrag: # 72556Beitrag Schokoroon »

Hiho,
ich habe hier mal was aus meinem schlaue Buch rausgegraben,
Ich habe hier eine Cross Harp Tabelle:

Diese gibt dir recht: Hat der Song eine die Tonart G spiele ich dazu eine C Harp. Da das somit auch auf den Blues zutrifft, kann ich bis hierher folgen.


G, C7 und D7 ist ein Blues in G, da G-Dur der Grundakkord ist. Auch klar

Je zwei Bünde meiner Klampfe entsprechen einen Ganzton.

kann ich alle folgen: Nun meine Frage woher weißt du dass Akkord G zwei halbtöne höher A ergibt? Hast du ein Griffbrettbild aus dem das ersichtlich wird?

Powerchordverschiebung ist auch klar... Aber C7 ist doch kein powerchord Der Fingersatz umfasst so wie ich ihn kenn 4 Finger und ein Powerchord so wie ich ihn verstanden habe immer drei Töne.
Schokoroon
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Registriert: 27.03.2011, 20:48

Beitrag: # 72559Beitrag Schokoroon »

So, ünberraschenderweise habe ich heute abend, mal ein wenig mehr Zeit als üblich.

Ich habe mir mein Peter Busch Buch rausgeraben und da mal durchgeblätert.
Ihr habt recht, der gute Man erklärt eigentlich nicht schlecht. Habe ich ganz vergessen, es ist über 6 Jahre her, dass ich das letzte Mal reingesehen habe.
Schön ist, dass ich die Sache die ich damals geübt habe noch immer hinbekomme :-)

Peter erklärt ganz gut wie zum Beispiel der H7 Akkord zustande. Das werde ich mir morgen noch einmal konzentriert durchlesen so das es sich wirklich verwurzelt.

Das Blueskapitel ist leider viel zu kurz, aber eigentlich genau was ich suchte.
Er hat auch ein Schönes Schema in E-Dur welches ich auch spielen kann, zumindest die ohne Barre´Version. Mit Barre´muss ich erst wieder üben, da bin ich nicht mehr gelenkig genug.

Kann mir jemand Literatiur empfehlen die genau in diese Richtung geht? Lohnt es sich diesbezüglich sein zweiten Band zu kaufen? Ich habe da Zweifel, da schon im ersten Buch viele Themen anschneidet die mich nicht interessieren, wie E-Gitarre etc.
anullane
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Beitrag: # 72592Beitrag anullane »

Hi Ronny,

Dale gibt auch Gitarrenunterricht.
Schau mal auf seiner Homepage nach oder ruf ihn einfach mal an und sprich mit ihm über Deine Vorstellungen:

http://www.daleking.de/sitedk/pages/home/Home.aspx

Im letzten Workshop in MA fand ich die Gitarrenbegleitung für unser aller Niveau genau richtig.

Gruß
Ulle
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