B- und Bb-Harp
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Uralte Musik. Sebastian hatte das mal sehr schön beschrieben, ich weiß aber nicht, ob er das weggeblubbt hat. Es geht jedenfalls um verschiedene Schreibweisen die sich vor Jahrhunderten jerausgestellt haben.
Die englische Wikipedia schreibt dazu:
"The remaining five notes of the chromatic scale (the black keys on a piano keyboard) were added gradually; the first being B which was flattened in certain modes to avoid the dissonant tritone interval. This change was not always shown in notation, but when written, B♭ (B-flat) was written as a Latin, round "b", and B♮ (B-natural) a Gothic b. These evolved into the modern flat and natural symbols respectively. The sharp symbol arose from a barred b, called the "cancelled b".
In parts of Europe, including Germany, Poland and Russia, the natural symbol transformed into the letter H: in German music notation, H is B♮ (B-natural) and B is B♭ (B-flat)."
http://en.wikipedia.org/wiki/Note
Wir Deutschen sind also mit dem H gar nicht so allein.
Gruß,
Bernhard
Die englische Wikipedia schreibt dazu:
"The remaining five notes of the chromatic scale (the black keys on a piano keyboard) were added gradually; the first being B which was flattened in certain modes to avoid the dissonant tritone interval. This change was not always shown in notation, but when written, B♭ (B-flat) was written as a Latin, round "b", and B♮ (B-natural) a Gothic b. These evolved into the modern flat and natural symbols respectively. The sharp symbol arose from a barred b, called the "cancelled b".
In parts of Europe, including Germany, Poland and Russia, the natural symbol transformed into the letter H: in German music notation, H is B♮ (B-natural) and B is B♭ (B-flat)."
http://en.wikipedia.org/wiki/Note
Wir Deutschen sind also mit dem H gar nicht so allein.
Gruß,
Bernhard
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Hi
Es gibt da noch die Geschichte mit dem Transscriptionsfehler. Angeblich hat irgendein Mönch in der Frühzeit der Notationslehre beim Kopieren einer Handschrift versehentlich ein schlampig geschriebenes B für ein H angesehen. Teilweise hat sich dann das B durchgesetzt, teilweise das H.
Obs wahr ist? Keine Ahnung
Gruß, Frank
Es gibt da noch die Geschichte mit dem Transscriptionsfehler. Angeblich hat irgendein Mönch in der Frühzeit der Notationslehre beim Kopieren einer Handschrift versehentlich ein schlampig geschriebenes B für ein H angesehen. Teilweise hat sich dann das B durchgesetzt, teilweise das H.
Obs wahr ist? Keine Ahnung
Gruß, Frank
noch mehr Erklärungen und die Verwirrungen
Um nochmal eins draufzusetzen: eigentlich trifft auch die Behauptung B = Ais im Falle der gängigen gleichstufigen Stimmung nicht zu, denn selbst wenn die Tonhöhe genau gleich ist, ist eben die Funktion doch ganz eine andere. In F-Dur gibt es kein Ais und in H-Dur kein B...Pimpinella hat geschrieben:Hi
[nitpick mode]Mario hat geschrieben:Und um die vielen Erklärungen und die Verwirrung komplett zu machen: In der deutschen Schreibweise kann man für ein B auch Ais sagen. A erhört ist
dasselbe wie H erniedigt.
Das kann man so pauschal nicht behaupten, da die exakte Tonhöhe vom Stimmungsmodell abhängig ist. Zutreffend wäre die Behauptung B = Ais im Falle der gängigen gleichstufigen Stimmung (12TET). Normalerweise nicht zutreffend wäre das ganze im Falle "reiner" Stimmungen, die sich an bestimmten ganzzahligen Frequenzverhältnissen zwischen Intervallen orientieren, aber auch bei Verwendung anderer üblicher temperierter Stimmungen wie dem Neunzehnstufigen System (19TET).
[/nitpick mode]
Gruß, Frank
Aber vor allem:
Toll und sympatisch, wie HarpHolger hier im Forum Fragen stellt und sich weiterbildet, bravo!
roady43
Seydel DeLuxe G augmented
Hohner augmented: 260, 270, Meisterklasse, Hard Bopper, Chrometta 8 & 10, CX 12 Jazz
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unlogische Abfolge von Buchstaben
Was ja die Sache beim Lernen von Musiktheorie im Zusammenhang mit den Notennamen und dann noch vor allem mit dem deutschen H so unübersichtlich macht, ist die Tatsache, dass zuerst immer von C-Dur ausgegangen wird (was nachträglich aus Sicht der Halbtonschritte ohne Versetzungszeichen ja auch Sinn macht). Stünde aber an dieser Stelle erst mal das A, wäre alles viel einfacher:Pimpinella hat geschrieben:Hi
Es gibt da noch die Geschichte mit dem Transscriptionsfehler. Angeblich hat irgendein Mönch in der Frühzeit der Notationslehre beim Kopieren einer Handschrift versehentlich ein schlampig geschriebenes B für ein H angesehen. Teilweise hat sich dann das B durchgesetzt, teilweise das H.
Obs wahr ist? Keine Ahnung
Gruß, Frank
A B C D E F G (a b c ...)
Diese Reihe (Kirchentonart Äolisch, auch natürliches Moll genannt) war zur Zeit der Notennamengebung (wohl) wichtiger als C-Dur und wurde offensichtlich als erste Tonfolge mit den Buchstaben des Alphabets bedient (man dachte damals noch nicht wie heute im Dur/Moll-Schema sondern viel mehr wie in Jazz und Blues in Skalen).
Dass dann im deutschen Sprachraum aus dem B ein H wurde machte aus C-Dur eine relativ unlogische Abfolge von Buchstaben für aufeinander folgende Töne... (vor allem G A H C ) Und dass aus H mit b davor dann B statt Hes wird, ist auch nicht logisch oder hilfreich.
Im Lateinischen Sprachraum setzte sich die aus den Anfangssilben des von Guido von Arezzo im 11. Jahrhundert "arrangierten" Johannes-Hymnus (von Paulus Diaconus, ca. 720–799 n. Chr.) gebildete Namensgebung durch: ut (do), re, mi, fa, sol, la, si (ti).
roady43
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Hi, hab zu dem Thema auch noch eine Frage.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann sagt man international zu H B und zu b Bb. So, warum braucht man aber eine Bb Harp um zu einem Track in F zu spielen. Die Zählregel lautet doch vom Grundton aus immer 4 Töne nach oben Zählen. Wenn die Band also in E spielt, dann zähle ich E F G A. A ist dann die Tonart meiner Harp. Wenn die Band nun in F spielt, dann zähl ich F G A H, brauche also eine H oder international ausgedrückt eine B Harp.
Hängt das damit zusammen, dass wenn ich E F G A zähle ich mich insgesamt um 2 1/2 Tonschritte nach oben beweg und wenn ich F G A H Zähle ich mich insgesamt um 3 Tonschritte nach oben beweg.
Ich spreche die ganze Zeit von der 2. Position.
Gruß, Robert.
Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann sagt man international zu H B und zu b Bb. So, warum braucht man aber eine Bb Harp um zu einem Track in F zu spielen. Die Zählregel lautet doch vom Grundton aus immer 4 Töne nach oben Zählen. Wenn die Band also in E spielt, dann zähle ich E F G A. A ist dann die Tonart meiner Harp. Wenn die Band nun in F spielt, dann zähl ich F G A H, brauche also eine H oder international ausgedrückt eine B Harp.
Hängt das damit zusammen, dass wenn ich E F G A zähle ich mich insgesamt um 2 1/2 Tonschritte nach oben beweg und wenn ich F G A H Zähle ich mich insgesamt um 3 Tonschritte nach oben beweg.
Ich spreche die ganze Zeit von der 2. Position.
Gruß, Robert.
I guess I'm just dumb, cause I know I ain't smart, but deep down inside I got a rock'n'roll heart.
Hi Robert,
natürlich musst Du Halbtöne zählen und nicht einfach immer die sieben Töne der C-Dur-Tonleiter.
Stell Dir vor, Du könntest immer A B C D E F G A B C D E F G A B C ... zählen. Dann kämen die Töne mit # und b ja gar nicht in Deiner Liste vor!
Deine Faustregel kommt oft ganz gut hin, weil wir uns beim Bluesharpen meist irgendwo auf der rechten Hälfte des Quintenzirkels bewegen, wo halt die Noten ohne # und b stehen. Aber bei allem, was links vom F und rechts vom H steht, braucht man die # und b dann eben doch.
Gruß,
Bernhard
natürlich musst Du Halbtöne zählen und nicht einfach immer die sieben Töne der C-Dur-Tonleiter.
Stell Dir vor, Du könntest immer A B C D E F G A B C D E F G A B C ... zählen. Dann kämen die Töne mit # und b ja gar nicht in Deiner Liste vor!
Deine Faustregel kommt oft ganz gut hin, weil wir uns beim Bluesharpen meist irgendwo auf der rechten Hälfte des Quintenzirkels bewegen, wo halt die Noten ohne # und b stehen. Aber bei allem, was links vom F und rechts vom H steht, braucht man die # und b dann eben doch.
Gruß,
Bernhard
Es gibt zwei Merksprüche damit hast Du den Quintenzirkel immer parat bzw kannst Du ihn aus dem Kopf aufmalen.
Also auf der Zwölfuhrposition befindet sich das C dann geht es rechts herum weiter: Geh-Du-Alter-Esel-Hohl-Fische. Dann bist Du auf der Sechsuhrposition.
Linksherum gehst Du wieder von der Zwölfuhrposition ( C )aus: Fiese-Bananen-ESsen-ASse-DES-GESangs.
Du hast dann auf der Sechsuhrposition sowohl den Ton Fis als auch den Ton Ges. Das nennt man enharmonische Verwechslung.
Gruß Paul
Also auf der Zwölfuhrposition befindet sich das C dann geht es rechts herum weiter: Geh-Du-Alter-Esel-Hohl-Fische. Dann bist Du auf der Sechsuhrposition.
Linksherum gehst Du wieder von der Zwölfuhrposition ( C )aus: Fiese-Bananen-ESsen-ASse-DES-GESangs.
Du hast dann auf der Sechsuhrposition sowohl den Ton Fis als auch den Ton Ges. Das nennt man enharmonische Verwechslung.
Gruß Paul