tüfti hat geschrieben: ↑06.10.2018, 09:39 So, jetzt ist die Entscheidung gefallen: Es wurde eine Suzuki-Tremolo SU-21H in C.
...
Von früher war ich an die Solo-Stimmung gewöhnt. Die Suzuki hat aber eine Richterstimmung und das bereitet mir weitere Schwierigkeiten. Die gelbe Linie auf dem Bild zeigt die ungewohnte Tonsuche bei der Tonleiter.
Aber, damit muss ich mich scheinbar abfinden.
triona hat geschrieben: ↑06.10.2018, 13:32 Die Darstellung der Tonbelegung auf der Tabelle ist ziemlich verwirrend. (Wo hast du die her? Hab ich nirgendwo finden können.)
Vielleicht gibt diese Darstellung hier einen besseren Eindruck davon, wo die Töne auf der MuHa tatsächlich liegen.
Oben eine bildliche Darstellung der Tonanordnung.
Unten das Blas-Zug-Schema für die Tonleiter C-Dur.
Es ist also eine eigentümliche Mischung von Richter und Solo-Stimmung. Gemeinsam mit Richter ist die Umkehrung des Blas-Zug-Schemas zwischen den Oktaven. Aber die Doppelung 2 Ziehen = 3 Blasen fehlt. Die akkordorientierte Anordnung der Richter-Stimmung in der tiefen Oktave finde ich hier auch nur teilweise wieder: C-E-G = Blasen 2+4+6(+8). Die dazwischen liegenden Zugtöne bleiben ja stumm, wenn man alle 3 oder 4 Töne mit der Zunge freigibt und gleichzeitig anspielt, oder auch mit der Zunge einen Rhythmus spielt. Wobei D-F-A-B (bzw Teile davon) auch einen wohlklingenden Akkord ergibt, der gut zu C-E-G paßt - wenigstens in meinen Ohren. (Gerade ausprobiert auf meiner Suzuki Bariton, die nach dem gleichen Muster gestimmt ist.)
Die leicht gegeneinander verstimmten Tremolo- / Schwebeton-Stimmzungen, die ja als "gleiche Töne" angesehen werden müssen, liegen jeweils übereinander und werden selbstverständlich in der gleichen Luftstromrichtung angespielt. Da sich auf der MuHa immer Zug- und Blaszungen abwechseln, können die Einzeltöne immer gut getroffen werden - egal ob mit Spitzmund oder Zungenschlag.
Mit der Reihenfolge der Töne in der Tonleiter stimmt diese Anordnung allerdings über weite Strecken nicht überein - namentlich in der tiefen und in der hohne Oktave. Die Kernoktave hingegen hat die "klassische Anordnung" wie Richter, wie sie sich bei der Solo-Stimmung über alle Oktaven gleichbleibend wiederholt - mit dem für beide Stimmsysteme typischen Wechsel des Blas-Zug-Schemas zwischen dem 7. und 8. Ton der Tonleiter.
Ist halt eine japanische Tremolo. Willst du ja unbedingt haben. Dann mußt du da auch durch.
triona hat geschrieben: ↑07.10.2018, 02:38 Nicht bloß deine Theorie. Das geht auch in der Praxis. Hab es gestern Mittag selber ausprobiert auf meiner Suzuki Bariton, die genau die gleiche Tonanordnung hat, und auch 2 x 21 Kanäle, 11 x ziehen + 10 x blasen, jeweils doppelt übereinander. Wenn das nicht so wäre, wäre das Ding doch einigermaßen unspielbar. Nichts anderes wollte ich dir mit meinem Blas-Zug-Schema sagen (siehe die untere Hälfte meiner Zeichnung).
Die von dir eingezeichneten lila Linien mit den (gedachen) "Viererblöcken", die die Mundstellung anzeigen, hatte ich dabei auch im Kopf, und auch die Überschneidung bei Kanal 7 bis 9. Ich hatte mir dann in der Eile nur weggespart, das auch in das Bild einzuzeichnen, weil ich gedacht habe, daß man das auch so verstehen könnte, und daß zusätzliches Gekritzel die Zeichnung nur unübersichtlicher machen würde. Schließlich bist du dann ja auch selber drauf gekommen.
Dieser Richtungswechsel des Luftstroms (2 x Ziehen hintereinander vom 6. bis 7. Ton der Oktave) ist ja nicht nur bei der Kernoktave der Richter-Stimmung, sondern auch in jeder Oktave der Solo-Stimmung. Bei letzterer wird deshalb der Grundton am Ende bzw Anfang jeder Oktave gedoppelt, daß sich nicht auch die Blas-Zug-Richtung in jeder Oktave wechselt, wie das z.B. bei allen Zirkularstimmungen ist.
Das Besondere an dieser Stimmung der Suzuki-Tremolos ist, daß sich diese scheinbare "Umkehrung" oder "Vertauschung" der Reihenfolge der Töne in der Tonleiter jeweils über die gesamte tiefe und hohe Oktave hinweg erstreckt. Es handelt sich ja auch nicht wirklich um eine "Vertauschung" der Reihenfolge, sondern nur um einen Wechsel von einer Stimmplatte auf die andere und zurück.
Bei Richter und Solo fällt das nur nicht so sehr auf, weil da ja immer 2 verschiedene (aufeinander folgende) Töne in einem Kanal liegen, und dadurch die Wege kürzer werden. Bei den Tremolos hingegen liegen ja immer 2 (eigentlich nur annähernd) gleiche Töne mit jeweils gleicher Blasrichtung direkt übereinander - also praktisch in einem Kanal. Die nächst folgenden Töne finden dadurch immer erst in einem der nächsten Kanäle Platz. Bei Richter und Solo hingegen liegen immer 2 aufeinander folgende Töne in einem Kanal - einer auf der oberen Stimmplatte und einer auf der unteren.
liebe grüße
triona