Hohner Blues Harp MS Kanzellenkörper selber bauen

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khayman
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Hohner Blues Harp MS Kanzellenkörper selber bauen

Beitrag: # 108231Beitrag khayman »

Hallo,
Nach jahrelanger Harpabstinenz bin ich in den letzten Wochen wieder auf den Geschmack gekommen.
Nun habe ich hier noch paar „alte“ Blues Harp MS liegen, die sich noch sehr gut spielen lassen und noch gut klingen....
Leider sieht der Kanzellenkörper auch nach einer Reinigung noch immer recht schmuddelig aus. Ich mag einfach die Holzkörper nicht mehr... Vor 40 Jahren als ich mit Blues Harp anfing, gabs nix anderes (für mich) und die MS sind auch schon locker 20 oder 25 Jahre alt...
Heutzutage würde ich Holz nicht mehr kaufen, zumindest nicht, wenn es sich vermeiden lässt ...
Nun zum Vorhaben
Ich möchte den Holzkörper durch Plastik ersetzen, bzw. mir ein paar Platikkörper bauen ... ich empfinde sie einfach angenehmer und pflegeleichter.

Muss ich mit Klangveränderungen gegenüber dem Holzkörper rechnen und wenn ja in welche Richtung (kälter - wärmer....?)
Hat jemand Erfahrung in dieser Beziehung und kann mir Vor.- und Nachteile aufzeigen?
Die Ausführung sehe ich nicht so problematisch, da ich sie CNC fräsen kann, und es hätte sogar den Vorteil, dass ich die einzelnen Stege etwas abrunden könnte...

Danke im Voraus für Ratschläge und Tips

Gruß Gerd
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madhans
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Beitrag: # 108232Beitrag madhans »

Hi!

Ob das so einfach ist mit dem Fräsen? Ich denke du müsstest vielleicht einen etwas dickeren Rohling nehmen, dann fräsen, dann die Unterseite, die den Kamm stabilisiert hat auf Maß abtragen. Sonst flext das alles rum - sagte man mir, ich hatte mal das selbe Vorhaben. Und dann die Oberfläche?

Kauf halt einen aus Plastik. Das wäre sicher einfacher. Eine Klangveränderung ist nicht zu erwarten.

Gruß
CB
Juke
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Beitrag: # 108233Beitrag Juke »

madhans hat geschrieben:Eine Klangveränderung ist nicht zu erwarten.
Bestenfalls insofern, als dass ein (exakt gefräster) Kanzellenkörper aus Kunststoff richtig dich sein kann. Ich habe damals (lange vor der MS-Zeit) meine Hohner BluesHarps vor dem Spielen immer für ein paar Sekunden in ein Glas Wasser gelegt. Danach waren sie dicht und klangen erheblich lauter und voller. Ein ebensolcher Klangunterschied ist auch beim Umbau auf (wie gesagt: richtig dichte) Kunststoffkanzellenkörper zu erwarten.

Ich spiele fast nur noch Seydel Session Steel (und ein paar super versiegelte Marine Bands von Th. Hanke). Wobei ich die Yonberg auch empfehlen kann. Von denen habe ich aber nur eine zum Probieren.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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khayman
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Beitrag: # 108237Beitrag khayman »

madhans hat geschrieben:Hi!

Ob das so einfach ist mit dem Fräsen? Ich denke du müsstest vielleicht einen etwas dickeren Rohling nehmen, dann fräsen, dann die Unterseite, die den Kamm stabilisiert hat auf Maß abtragen. Sonst flext das alles rum
Ich habe PET Rundmateral und habe heute schon mal paar Probefräsungen gemacht ... die Oberfläche ist Top!
Ich bin Werkzeugmacher, so gesehn sehe ich in der Fertigung weniger Probleme. Ich programmiere die Kontur aus dem Vollen, drehe das zum Schluss um, und (wie du schon schriebst) mach das alles auf Fertigmaß.
Die „Zinken vom Kamm sind ja genauso breit wie die Gesamtbreite... das vorsichtig in den Schraubstock gespannt müsste stabil genug sein... Das Material lässt sich mit sehr hohen Drehzahlen und Vorschüben wie Butter bearbeiten und wie gesagt, die Oberfläche ist top !

Ich denke, ich mach einfach mal, son‘ Kamm ist ja kein Hexenwerk

Wo gibt es denn Kunststoffkörper für die MS? Auf der Hohner Ersatzteiseite hab ich nix gefunden

@Juke,

ja, ich spiele mittlerweile auch Seydel Noble, Big Six (sehr geil!) und schon etwas länger Suzuki Overdrive...
und habe paar alte Pro Harp, die mir auch lieber sind.
Mir tuts nur um die alten MS Leid

Gruß Gerd
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triona
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Beitrag: # 108243Beitrag triona »

Wie man fräst, weißt du ja anscheinend. Ist für dich also eher eine Frage des geringsten Aufwands. Die Acryl-Kämme von Seydel müßten auch gefräst sein. (Bin mir aber nicht ganz sicher.)

Brendan Power macht das seit neuestem mit 3-D-Druck. Ist angeblich preisgünstiger. Und vor allem flexibler bei Klein- und Kleinstserien bzw auch bei Einzelanfertigungen. Wenn man denn Zugriff auf die Technik hat, oder sich das Zeug sowieso angeschafft hat.

Die Stimmplatten der Bluesharp MS haben dem Anschein nach die selben Abmessungen wie die der Special 20 MS mit Kunststoffkamm. (Das legt ja schon die Bezeichnung "MS" nahe, was ja "Modul-System" o.ä. heißen soll.) Gibt es die auch nicht mehr einzeln?


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
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khayman
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Beitrag: # 108246Beitrag khayman »

triona hat geschrieben:
Ist es vlt nicht einfacher, die Stimmplatten um ca 2 mm zu kürzen und es dann mit den Kunststoffkämme der Proharp-von Hohner zu versuchen? Außer in der Länge scheinen die Abmessungen ja gleich zu sein. (Ich habe allerdings mit einer genagelten Bluesharp verglichen (vor der MS-Zeit). Und die Proharp, die ich in der Hand hatte, ist auch schon über 30 Jahre alt.


liebe grüße
triona
Hi Triona, oder soll ich sagen „Glück auf“ Triona,
danke für deine Antwort
das war das erste was ich verglichen hatte, den Körper der Pro Harp und die Platten der Blues Ms ... der Aufwand die Stimmplatten abzufräsen wäre zwar geringer, das Spannen selbiger allerdings „anfälliger“ ... und ich müsste mir 3 Proharp Körper kaufen.
Du hast recht, das würde sicherlich passen, wobei ich nicht alle Maße ( Verschraubung) überprüft habe.
Die Körper selber zu bauen kostet mich im Grunde nix, außer ein bissel Bastelarbeit und die Stimmplatten sind jederzeit rückbaubar auf den Holzrechen
Ein Programm dafür habe ich in schätzungsweise ner guten Stunde so nebenbei geschrieben, und wenn es 1x läuft, sind die beiden andern Körper in paar Minuten gefertigt ... das ist der Vorteil beim CNC ...
Ich habe heute gedruckte Plastiksachen (keine Harmonika Sachen) gesehen, die Oberflächen sind mir zu schlecht, und die Stabilität hat mich auch nicht überzeugt.
Im CNC Programm kann ich sämtlich Bohrungen gleich mit einbringen, kann die Kanten verrunden und das mit einer guten Oberfläche.
Ich denke, dass ich nächste Woche dazu komme das aus zu probieren....


Gruß Gerd

PS: danke für den Tip mit den Plastikplatten, wenn ich scheitern sollte, kaufe ich die... :lol:
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khayman
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Beitrag: # 108250Beitrag khayman »

Zitat Hohner zu den Plastikkörper der Meisterklasse:

„Passend für folgende Modelle: Meisterklasse MS 581_20“

da steht nix Blues Harp MS und bei dem Preis 21,22 € ist es mit einfach so mal ausprobieren auch nicht so toll
Zuletzt geändert von khayman am 31.01.2018, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Juke
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Beitrag: # 108251Beitrag Juke »

Soweit ich weiß, druckt Brendan alle Löcher usw. auch direkt mit hinein. Vor allem sind per 3D-Druck auch komplexe "Innereien" möglich - auf seiner Webseite schreibt er auch etwas über den Einfluss zu großer Kanzellen auf den Klang, vor allem in der oberen Oktave. Ein weiterer Vorteil (weniger aus Kosten- sondern mehr aus Gründen der Vermeidung von Abfall) ist, dass beim 3D-Druck so gut wie kein Abfall entsteht.

Was die Oberflächengüte angeht, hast du Recht. Brendan schleift die entscheidenden Flächen immer von Hand nach.

Schöne Grüße
Dirk
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khayman
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Beitrag: # 108252Beitrag khayman »

Juke hat geschrieben:Soweit ich weiß, druckt Brendan alle Löcher usw. auch direkt mit hinein. Vor allem sind per 3D-Druck auch komplexe "Innereien" möglich - auf seiner Webseite schreibt er auch etwas über den Einfluss zu großer Kanzellen auf den Klang, vor allem in der oberen Oktave. Ein weiterer Vorteil (weniger aus Kosten- sondern mehr aus Gründen der Vermeidung von Abfall) ist, dass beim 3D-Druck so gut wie kein Abfall entsteht.

Was die Oberflächengüte angeht, hast du Recht. Brendan schleift die entscheidenden Flächen immer von Hand nach.

Schöne Grüße
Dirk
Klar, das stimmt schon, die Löcher kann man mitdrucken, aber ich denke da bin ich etwas präziser in der Verarbeitung (und ich habe natürlich auch keinen 3D Drucker)
Die Kanzellen größer oder kleiner zu machen ist kein Problem ... ich kann aber auch das Original exakt ausmessen und es auf das Hundertstel gleich fräsen.
Theoretisch könnte ich das Innenleben ähnlich der Proharp Kanzelle gestalten, nur ob das Sinn macht weiß ich nicht. Durch mehr Hohlräume wird der Körper zwar leichter , aber nicht unbedingt dichter(?)

Gruß Gerd
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triona
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Beitrag: # 108253Beitrag triona »

Juke hat geschrieben:Was die Oberflächengüte angeht, hast du Recht. Brendan schleift die entscheidenden Flächen immer von Hand nach.
Dem Vernehmen nach scheinen seine Kämme aber recht dicht zu sein.
Möglicherweise hat sich die 3-D-Druckerei ja auch in den letzten Jahren weiterentwickelt. Und nachschleifen bzw auf jeden Fall entgraten muß man auch beim Fräsen.

Kannst uns ja berichten, wie du mit deinen selbst gefrästen zufrieden bist. Es ist immer gut, wenn man mehrere Quellen kennt, die mit unterschiedlichen Techniken arbeiten.


liebe grüße
triona


Nachbemerkung:

Glück auf ist schon recht.
Bist du aus der Gegend von Wölfersheim?
Ich hab mich da erst gewundert über das Schild im Kreisverkehr. :)
Bis ich mir dann die Ausstellung angeschaut hatte.
Aber im Ort hat dann keiner mehr mit Glück auf gegrüßt. Ist wohl schon zu lange her. Dabei hatte ich meine Wismut-Jacke an. :lol:


Nachbemerkung 2:

Meinen ursprünglichen Text, den du zitiert hattest, habe ich danach noch geändert, weil ich noch irgendwo ein paar MS Bluesharps und Special 20 gerfunden hatte. Die haben in der Tat andere Abmessungen als die alten Bluesharps und Proharps vor der MS-Zeit, die ich vorher in der Hand hatte.
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Beitrag: # 108256Beitrag triona »

khayman hat geschrieben:Theoretisch könnte ich das Innenleben ähnlich der Proharp Kanzelle gestalten, nur ob das Sinn macht weiß ich nicht. Durch mehr Hohlräume wird der Körper zwar leichter , aber nicht unbedingt dichter(?)

Ganz klar ja.
Massiv ist immer dichter, vorausgesetzt die Dichflächen sind exakt plan und parallell. Außerdem ist es weniger Arbeit (und auch weniger Späne). Die Hohlräume kommen ja aus der Gußtechnik der Großserie. Am besten, du nimmst fertiges Planmaterial in der richtigen Stärke. Da braucht du am wenigsten nacharbeiten.Und prüfe die Planheit und den Rauhzustand der Oberfläche am besten auf einer Richtplatte (wenn du hast), aber wenigstens mit einem Präzisions-Haarlineal.


Ich wünsch dir viel Erfolg.

liebe grüße
triona
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Beitrag: # 108257Beitrag khayman »

triona hat geschrieben: Glück auf ist schon recht.
Bist du aus der Gegend von Wölfersheim?
Ich hab mich da erst gewundert über das Schild im Kreisverkehr. :)
Bis ich mir dann die Ausstellung angeschaut hatte.
Aber im Ort hat dann keiner mehr mit Glück auf gegrüßt. Ist wohl schon zu lange her. Dabei hatte ich meine Wismut-Jacke an. :lol:
:lol:
ja und neeee
also Wölfersheim ist 10km weg und den Kreisel mit der Bergbau Lore kenn ich natürlich... aber hier wird man sicherlich blöd angeschaut wenn man „Glück auf“ sagt... Ich bin kein Hesse...
Aber ich war vom Herbst 81 bist Frühjahr 83 bei der Armee in Schneeberg... und in den 1 1/2 Jahren hatte ich mir das „Glück auf“ so angewöhnt, dass ich es in Thüringen danach noch ewig als Begrüßung gesagt habe (und blöd angeschaut wurde)
Schöne Gegend aber ne Schei? Zeit damals...
Die Kaserne in Schneeberg hat auch so manchen Blues von mir gehört... ;)

Gruß Gerd
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khayman
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Beitrag: # 108258Beitrag khayman »

triona hat geschrieben: Am besten, du nimmst fertiges Planmaterial in der richtigen Stärke. Da braucht du am wenigsten nacharbeiten.Und prüfe die Planheit und den Rauhzustand der Oberfläche am besten auf einer Richtplatte (wenn du hast), aber wenigstens mit einem Präzisions-Haarlineal
:lol: ... also das mit dem Planmaterial wird nix, aber zum Rest sag ich mal ... nach 40 Jahren Werkzeugmacher ... „alles klar Chefin! :lol: ... mach ich!“

Ich geb Euch Bescheid ob das was geworden ist, aber ich bin recht gut in meinem Job ... :-D ... ich habe da wenig Zweifel

Danke für Eure Tips!

Gruß Gerd
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harpin_m
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Registriert: 18.06.2017, 17:31

Beitrag: # 108283Beitrag harpin_m »

Hallo,

wenn ich fräsen könnte, dann würde ich den Kanzellenkörper aus Aluminium fräsen und so oft wie möglich die Platten verschrauben.
Bei Plastik bleibt m.M. übrigens immer eine gesundheitliches Restrisiko, auch oder gerade bei den Teilen, die aus den Druckern kommen, oder sind die verwendeten Materialien z.B. als kleinkindertauglich zertifiziert?

Gruß Markus
Harpin_Markus spielt:
bei Harps gerne Paddy-Stimmung,
chromatische Mundharmonikas,
seit Neustem Bassmundharmonika
und Akkordmundharmonika
daenou
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Registriert: 01.06.2015, 10:49
Wohnort: Schweiz

Beitrag: # 108285Beitrag daenou »

harpin_m hat geschrieben:wenn ich fräsen könnte, dann würde ich den Kanzellenkörper aus Aluminium fräsen und so oft wie möglich die Platten verschrauben.
Achtung: blankes Aluminium des Kanzellenkörpers plus Messing, Neusilber oder Nickel der aufgeschaubten Stimmplatten gibt einen ziemlich üblen sauren Geschmack, weil diese Metalle zusammen mit Speichel fiese galvanische Elemente bilden.

Die Kanzellenkörper sowohl der Hohner Meisterklasse als auch der Suzuki MR350 sind mit einem farblosen Lack überzogen, welcher gegenüber den Stimmplatten, Deckeln und Schrauben elektisch isoliert.

Ich bemerkte das, als ich letzthin eine gebrauchte Meisterklasse zum Reinigen auseinanderschraubte und die Kanzellen auf Sandpapier planschliff. Nach dem Zusammenbau kam der oben erwähnte saure Geschmack. Ich habe dann das Aluminium mit einem farblosen Acyllack aus der Sprühdose mit mehreren dünnen Schichten überzogen (mit 10 Minuten Trocknungszeit dazwischen), jetzt ist das Instrument wieder spielbar wie neu. Diese alten, etwas kleineren Meisterklasse sind traumhafte Instrumente, richtige Handschmeichler und sie haben einen wirklich guten Klang. Bei dem relativ hohen Verkaufspreis konnte Hohner damals offenbar einigen Aufwand ins Einstellen und Feinstimmen stecken. Wie die neueren MS-Modelle sind, weiss ich nicht, ich besitze keine solchen.
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