Schieberpaket einstellen

Alles zum Forumsamp, Stimmen, Um- und Eigenbauten, Tuning, Reparatur von Harps, Amps, Mikros, ...

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

Antworten
triona
Beiträge: 3360
Registriert: 21.09.2014, 20:56
Wohnort: Aue
Kontaktdaten:

Schieberpaket einstellen

Beitrag: # 100464Beitrag triona »

Ich habe gerade ein kleines technisches Problem mit dem Schieberpaket meiner fast neuen Chordomonika II - die mit den 2 Schiebern.

Zuerst war der Schieber mit dem kürzeren Druckhebel immer ziemlich "festgeklebt" vor dem ersten Drücken, nachdem man mal einen Tag oder länger nicht gespielt hatte. Nachdem ich ihn vor dem Spieln immer 1 x mal durch hartes Drücken gangbar gemacht hatte, ging alles einwandfrei.

Da hab ich mir gedacht, daß es an mangelnder Schmierung liegen könnte.
Habe mir also das empfohlene dünnflüssige Paraffinöl besorgt, das ganze auseinandergebaut und gereinigt (es war wie zu erwarten noch nicht sehr stark verschmutzt), alles sehr dünn mit dem Öl eingerieben und das ganze wieder zusammengebaut - ich denke in der richtigen Reihenfolge und Einbaulage.

Danach bewegte sich der Schieber mit dem kürzeren Druckhebel nicht mehr durch die Federkraft zurück, wenn die Schrauben beide gleich gerade so leicht fest angezugen waren. Danach beide Schrauben solange lockerer gedreht, bis der Schieber wieder von selbst zurückging. Zwar läßt sich das Instrument wieder gut spielen. Aber erst, wenn die Schrauben so locker sind, daß alles irgendwie "wackelt". Wenn man mit der Hand daran herumdrückt, läßt sich alles um ein paar Zehntel in alle Richtungen bewegen. Das kann ja wohl nicht wirklich richtig sein. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, daß das vorher so war. Ich denke auch, daß das eine mögliche Quelle von uberflüssigen Luftverlusten ist.

Hat da jemand Erfahrung, was ich da möglicherweise noch falsch gemacht haben könnte?


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


https://www.youtube.com/channel/UC1yI3H ... 9ktgzTR2qg
auf Playlist auch Videos mit mir auf anderen Kanälen
daenou
Beiträge: 222
Registriert: 01.06.2015, 10:49
Wohnort: Schweiz

Beitrag: # 100465Beitrag daenou »

Könnte an der Feder liegen. Hast Du diese auch ausgebaut bzw. ist sie Dir rausgefallen? Sie ist nicht symmetrisch, das längere Teil kann rechts oder links eingebaut werden. Und der Metallstift muss als Achse die Feder am richtigen Ort halten, sonst klappt es nicht.
Dann gibt es auch noch dieses flache Zwischenstück, dieses passt sowohl unter als auch über den Schieber. Aber nur die eine der Positionen ist die richtige, ich glaube mich zu erinnern, dass es unterhalb sei. Aber am Besten schaust Du bei einem funtionierenden Instrument nach.
Grundsätzlich könnte es auch klemmen, wenn das ganze Instrument einen Bogen macht. Das sollte allerdings nicht der Fall sein, falls Du die Deckel und die Stimmplatten nicht auch abgemacht hast. Hohner empfiehlt deshalb, beim Stimmplattenwechsel das Mundstück festgeschraubt zu lassen.
daenou
Beiträge: 222
Registriert: 01.06.2015, 10:49
Wohnort: Schweiz

Beitrag: # 100466Beitrag daenou »

Oder die Gummipuffer könnten flachgequetscht oder ausgefranst sein und das Spiel des Schiebers einengen.
triona
Beiträge: 3360
Registriert: 21.09.2014, 20:56
Wohnort: Aue
Kontaktdaten:

Beitrag: # 100468Beitrag triona »

Jetzt gehts wieder. Fehler war wo anders.
Ich hab das einzige Teil, das nicht nur an einer einzigen Stelle und Einbaulage montierbar war (hast du das mit "das flache Zwischenstück" gemeint?), an eine andere Stelle gesetzt. Beim zweiten Versuch hats geklappt. Und dabei hatte ich gedacht, daß ich die Teile in der richtigen Reihenfolge auf dem Tisch abgelegt hätte. Wie leicht man sich doch da täuschen kann und schnell ist irgendwas verdreht oder vertauscht. :roll:

Danke für die Hilfe.
Die beiden Federn hatte ich ja nicht ausgebaut. Simmplatten und Deckel auch nicht. Dem Tip mit den Silikonschlauchstückchen ("Gummipuffer"?) bin ich gleich mal nachgegangen. Wär das einfachste gewesen und hatte ich auch schon im Verdacht. Wars aber auch nicht. Sind allerdings Verschleißteile. Aber das Instrument ist ja erst 4 Monate alt.

Das Anzugsmoment (Drehwinkel) darf man im kritischen Bereich nur gradweise erhöhen, immer im Wechsel und jedes Mal Gängigkeit prüfen. Nützt aber alles nichts, wenn da ein Teil an der falschen Stelle eingebaut ist.

Wertvoll übrigens der Hinweis, Schiebermechanik und Stimmplatten niemals gleichzeitig ausbauen, wenn es nicht sein muß (Federbruch oder lahm). Ich könnte mir vorstellen, daß dann gleich die Feder fortmacht, und man nachher nicht mal mehr weiß, wie und wo sie eingebaut war. Das ist wahrscheinlich, wie ein Zündschloß von einem Auto auseinanderbauen oder einen Schaltschütz oder Relais-Drehschalter. Alles einmal und nie wieder. Da springen dir auch gleich die Kleinteile unkontrolliert entgegen.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


https://www.youtube.com/channel/UC1yI3H ... 9ktgzTR2qg
auf Playlist auch Videos mit mir auf anderen Kanälen
Duo Klangspiel
Beiträge: 415
Registriert: 04.10.2005, 10:31
Wohnort: Thüringen

Beitrag: # 100492Beitrag Duo Klangspiel »

Grüße Dich,
Schieberpacket+Speichel+Öl klebt irgendwann zusammen.Kenne ich von meiner Chordomonica.
Beim auseinanderbauen mal ein Foto machen!Mit dem Handy geht das schnell!
Sind die Mundstückschrauben mit Holz-oder Metallgewinde?
ICH habe auf Metallgewinde umgebaut!
Grüße Olaf
triona
Beiträge: 3360
Registriert: 21.09.2014, 20:56
Wohnort: Aue
Kontaktdaten:

Beitrag: # 100493Beitrag triona »

Danke.
Jetzt weiß ich ja, was man verkehrt machen kann und wie es richtig geht.
Werde mir die Teile beim nächsten Mal markieren.

Meine hat Schrauben mit Metallgewinde. Ist ein nagelneuer Nachbau von Bernd Kiefer. Mit Holzschrauben könnte man das Drehmoment ja überhaupt nicht fein genug einstellen. (Der Kunststoffkanzellenkörper dürfte von einer aktuellen Chromonika sein, nachträglich ausgerüstet mit einer zweiten Feder auf der linken Seite.) Ich habe mittlerweile den Eindruck, daß das 2-Schieberpaket eine Quelle ständigen Ärgers darstellt. Zumindest erscheint es mir recht störanfällig.

Des Weiteren:
Der Knopf auf dem kurzen, geraden Schieber ("Schieber 2") ist nur aufgepresst. Das hält der Beanspruchung nicht stand - zumindest bei meiner wilden Spielweise. Der Knopf geht dauernd ab, weil er beim Spielen auch gegen die Druckrichtung (= Einpressrichtung) belastet wird beim Zurückfedern des anderen Schiebers. Die Verbindung war auch schon beim neuen ungespielten Instrument "gesichert" mit einem kleinen Papierspan - wohl nicht von ungefähr.

Einpressen mit zwei kleinen Holzkeilen hat keine dauerhafte Abhilfe geschaffen. Jetzt hab ich mal einen Tropfen Sekundenkleber hinzugenommen. Wenn das nicht hilft, werde ich mal versuchen, ob ich da einen Gewindereparatur-Einsatz dazwischen bauen kann. Ich hoffe, M4 paßt und das Material setzt den Gewindeschneidern keinen unüberwindlichen Widerstand entgegen. Hartlöten gäbe zwar eine ideale Verbindung. Aber ich denke, daß sich bei der dafür erforderlichen Erwärmung das Material verzieht und sich anschließend womöglich überhaupt nichts mehr bewegt. Das will ich nicht riskieren, weil sonst wahrscheinlich ein neuer Schieber nötig ist.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


https://www.youtube.com/channel/UC1yI3H ... 9ktgzTR2qg
auf Playlist auch Videos mit mir auf anderen Kanälen
triona
Beiträge: 3360
Registriert: 21.09.2014, 20:56
Wohnort: Aue
Kontaktdaten:

Beitrag: # 100821Beitrag triona »

Und wie es weiter ging:
Schieber klemmt nach 1 Tag oder länger nicht spielen wahrscheinlich nicht, weil da zu wenig Schmierstoff dran ist, sondern weil das Instrument kalt ist. Wenn es bisserl warmgespielt ist oder vorher mit der Hand gut angewärmt wurde, ist es meist gut. Man muß auf jedem Fall die Leichtgängigkeit des Schiebers prüfen und ggf herstellen, bevor man losspielt.

Der Sekundenkleber an dem Schieberknopf - zusätzlich zu den aus Streichholz geschnitzten Keilen - hat geholfen. Seither ist er nicht mehr lose gewesen.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


https://www.youtube.com/channel/UC1yI3H ... 9ktgzTR2qg
auf Playlist auch Videos mit mir auf anderen Kanälen
Antworten