Harp dichter machen

Alles zum Forumsamp, Stimmen, Um- und Eigenbauten, Tuning, Reparatur von Harps, Amps, Mikros, ...

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

Antworten
tris
Beiträge: 39
Registriert: 14.01.2015, 14:48

Harp dichter machen

Beitrag: # 98702Beitrag tris »

Hallo an die " Do it your self " Profis,

ich habe zwei Harps von Hohner und finde, wenn sie dicht oder dichter wären könnte ich darauf spielen. Wenn ich die Diskussionen über dieses Problem verfolge, dann heißt es: Es gibt zahlreiche Methoden eine Harp dichter zu machen, aber dieses Thema finde ich wäre es wert auch zu behandeln. Warum wird hier nichts geschrieben außer die Sache mit flüssig Latex. Mein Versuch hat ergeben, dass der glatte Kunststoff das Latex nicht gleichmäßig annimmt und zur Gefahr durch diesen Stoff, er wird sogar zum Schminken benutzt. Selbstversändlich gibt es mögliche Allergien, aber die Mehrheit denke ich wird ohne Schaden bleiben, wenn das Latex ausgegast hat. Ich glaube es ist weniger schädlich als unsere täglich Menge an Autoabgasen die wir einatmen. Zum gleichmäßigen auftragen auf den Kanzellenrücken erwäge ich mit einem feinen Schleifpapier die bereffenden Stellen mit einem Strich hin und her ohne großen Druck an zu rauhen. Oder wer weiß eine gänigere Abdichtmethode? Es wäre eine Bereicherung, wenn dieses Thema mal behandelt würde. Ich habe versucht Marc mit einer privaten Nachricht zu kontaktiern aber bisher noch keine Antwort erhalten. Muß man bei einer privaten Nachricht explizit seine E-Mailadresse angeben? Ich bin gespannt, ob hier verschieden Abdichtmethoden behandelt werden.

Gruß
tris
DieterM
Beiträge: 4120
Registriert: 17.04.2005, 15:25
Wohnort: ~Köln

Beitrag: # 98703Beitrag DieterM »

Hallo Tris,

gib mal bei YT die beiden Schlüsselwörter Embossing und Harp ein
beste Grüsse vonDieter
Pimpinella
Beiträge: 2520
Registriert: 04.08.2006, 00:45
Wohnort: Jeverland

Beitrag: # 98704Beitrag Pimpinella »

Hi

Dichtigkeit ist in Bezug auf Harps ein etwas schwammiger Begriff, da man zwei Sachen unterscheiden muss:

1. Nebenluft

Das ist das, was zwischen Kanzellenkörper und Platte, oder am Schieberpaket oder anderen Ritzen verlorengeht.

2. Luftverbrauch

Damit bezeichnet man das an Luft, was an der Zunge durchgeht.

Bei heutigen Qualitätsmundharmonikas, die vernünftig gewartet und montiert sind (Schrauben fest, aber nicht zu fest!!) ist die Nebenluft zumindest bei Bluesharps eigentlich kein nennenswertes Problem. Versucht diese weiter zu reduzieren sind bisweilensogar kontraproduktiv! Ich habe vor einigen Jahren mal von einem Freund sehr dünne Gummidichtungen für Alukanzellenkörper lasern lassen. Ich habe keinen Zweifel, dass dadurch die Nebenluft reduziert wurde, aber die Harp spielte trotzdem schlechter. IMHO eine folge veränderter Dämpfungseigenschaften.

Ganz anders sieht das beim Luftverbrauch aus. Das was seitlich an den Stimmzungen vorbeigeht und die Strömungseigenschaften beeinflusst hat einen erheblichen Einfluss auf Lautstärke und Spieleigenschaften der Harp. Gleiches gilt für die Lösung, Lösekurve und dergleichen. Wie Dieter schon schreibt ist Embossing ein wichgtiges Schlüsselwort, genauso Lösen (gapping), Ausrichten etc. An der Stimmzunge und der Mensur liegt der Schlüssel zu besseren Mundharmonikas. Leider erfordert das Verbessern hier aber viel Übung und Erfahrung...

Wie auch immer, den Latexkram würde ich persönlich bleiben lassen.

Gruß, Frank
madhans
Beiträge: 3430
Registriert: 16.03.2009, 21:41
Wohnort: Zentralbayern
Kontaktdaten:

Beitrag: # 98706Beitrag madhans »

Hi!

Bei Alu müsste doch die Feuchtigkeit reichen um Nebenluft abzudichten. Zumindest war das bei den acryl so ... wurde auch so beworben? Ich weiß es nicht mehr genau.
Bisher hatte ich nur eine Harp, die öfter sichtbar undicht war und das war die Crossover mit langen Kamm hinten bei Kanzelle 1.
Sonst ist das Messing eine recht innige und grünliche Verbindung mit der Struktur des Bambus eingegangen :-)

"Dichtungsversuche" an einer günstigen Harp sind meiner Meinung nach Zeitverschwendung. Zum Üben fürs Lösen und Stimmen ... sind sie aber doch genau richtig.

Gruß
CB
tris
Beiträge: 39
Registriert: 14.01.2015, 14:48

Harp abdichten

Beitrag: # 98718Beitrag tris »

Hallo,
also ich bin sicher, dass es sich bei den beiden Harps Big River und Golden Melody um die besagte Nebrenluft handelt, die hier verloren geht. Schließlich hört man ja das Zischen der Luft die entweicht oder einene anderen Weg sucht. Außerdem habe ich ja noch einige Harps bei denen es keine Probleme gibt. Und ich bin auch sicher, dass ich bei den beiden Harps keine Löseabstände verringern muß. Es sind vorwiegend die Ziehtöne, die nicht kommen. Meine Atmung ist kein Industriestaubsaiger und auch kein Kompressor. Ich versteh nur nicht, dass bei einem Markenprodukt solche Fehler nicht ausgemerzt werden. Wie allerdings eine Rachelle Plas oder ein Carlos del Junco siehe:https://www.youtube.com/watch?v=BBjIl4K ... earch=.die Golden Melody verwenden, frage ich mich schon, wieso hakt es bei denen nicht. Es kann nicht sein, dass an diesen Haprs nur Löseabstände verändert wurden.

Gruß
tris
Mamo
Beiträge: 981
Registriert: 21.02.2009, 20:12
Wohnort: Katlenburg-Lindau
Kontaktdaten:

Beitrag: # 98720Beitrag Mamo »

Hallo tris!

Geh mal davon aus, dass die von dir genannten Protagonisten die Golden Melody nicht "out of the box" spielen! Die werden vor Gebrauch ordentlich customized!
Das heißt Lösabstände, Embossing usw. Besonders wenn es sich um Endorser handelt.
Die von dir angesprochene Latexmethode habe ich allerdings noch nie irgendwo gelesen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich zum Erfolg führt!
Tu dir mal den Gefallen und kauf dir ne andere (hochwertigere) Harp.
Ich habe mit den "mittelpreisigen" Harps von Hohner nur Ärger gehabt. Mit anderen Worten war für mich keine davon (Big River, Proharp, Bluesharp, usw.) spielbar!
Zum Üben des Customizen sind die aber klasse!!!

Gruß Marco
Pimpinella
Beiträge: 2520
Registriert: 04.08.2006, 00:45
Wohnort: Jeverland

Beitrag: # 98732Beitrag Pimpinella »

Hi

Wann wurden denn die Big River und die GM produziert (nicht gekauft). Es gab Zeiten, da waren die Dinger derart unfassbar leck, dass man weinen mochte. Und zwar an der Platte, nix mit Nebenluft.
Ich würde mit den Teilen keine Abdichtungsexperimente machen, das bringts nach meiner Erfahrung nicht.

Gruß, Frank
Antworten