Mikrofon allgemein

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JohannesBurs
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Mikrofon allgemein

Beitrag: # 118298Beitrag JohannesBurs »

Ich hab`zwar mal geguckt, aber im Forum nicht so richtig was gefunden, ich hoffe, ich trete jetzt hier kein Thema breit, das schon
mehrmals behandelt wurde. Ich bin ja nun in dem Thema Amp + Mikrofon überhaupt nicht bewandert und habe schon einiges gelesen aber
im Grunde nix begriffen. Welche Literatur, bzw. Quellen sind denn geeignet, meine Gehirnwindungen ein bisschen zu defragmentieren ?
Der Bereich Mikrofon ist ja schon derart komplex :( . Der Laie wundert sich, dass die Preisspanne für z.b. "Gesangsmikrofone" von 15,- €
bis in die Tausende reicht. Ich habe eine Superlux Fahrradlampe, die vom Klang (aus meiner Sicht !) ganz gut ist, aber Hölleschwer.
Sich als Anfänger da kostengünstig was aus der Bucht zu fischen geht im Grunde gar nicht, da man die Spreu nicht vom Weizen trennen kann.
Ich hab aus Spass und Dollerei auf einen "Soundking" - Verstärker geboten und Diesen für verschmerzbare 18,60 € nun unter dem
Küchentisch stehen. Ist für Muha nicht der Knaller, holt aber aus einem Keyboard, welches ich mir zwecks pauken von Harmonielehre
von einer Freundin geliehen habe, das letzte raus. Macht Spass und mehr soll`s ja auch nicht. Aber ich schweife ab, ich brauch ein bisschen
Technik- Input und bedanke mich schon jetzt für Eure Unterstützung ! Viele Grüße aus`m Pott und Glückauf !

Johannes
Juke
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Registriert: 24.04.2014, 10:36
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Re: Mikrofon allgemein

Beitrag: # 118300Beitrag Juke »

Technik-Input kannst du dir z.B. auf Christians (madhans) Webseite holen: harpamps.de
Da gibt's auch schon einiges an Info zum Thema Mikrofone für Harp. Interessant - und bei Christian noch nicht genannt - ist das Hohner/sE Electronics HB52. Dazu gibt's einen Thread.

Für Harp passend ist auf jeden Fall der Forumsamp. Zurzeit ist das Testexemplar unterwegs. Wenn du ihn ausleihen und ausprobieren möchtest, folge dem Link unten in meiner Signatur.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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munkamonka
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Re: Mikrofon allgemein

Beitrag: # 118302Beitrag munkamonka »

Technik input kann ich dir nicht geben, weil ich keine Ahnung von der Technik habe.
Aber harp-spieler-input schon.

meine Meinung(en):

es ist sehr viel kult dabei. aber den darf man ja auch nicht unterschätzen. wenn man spaß an einem 60 jahre alten mic hat, dann ist das doch auch schon was.
auf was man sich verlassen kann beim einkaufen ist die form. man findet irgendwann raus, welche einem liegt, obwohl - irgendwie gewöhnt man sich auch an alles. in meiner Anfangszeit hab ich ein green bullet (ähnlich superlux) wegen der form und des gewichtes sehr ungern gespielt, heute macht es mir nix aus, ein ganzes Konzert damit zu bestreiten. absolut perfekt ist für mich das JT 30, manche schwören auf noch kleiner, aber das ist spontan auch nicht meine vorliebe. da hilft wohl nur: ausprobieren, und nicht zu schnell aufgeben.

sound, klang, output, 'wumms' etc:
das hat sehr viel damit zu tun, mit welchem amp du das teil kombinieren willst. wenn man dem altmodischen sound hinterher geifert, dann will man wahrscheinlich einen amp, der relativ zahm klingt, und ein micros was sehr viel output hat. so war es jedenfalls bei den altvorderen, und deshalb wird das so nachempfunden. da viele einen nicht nach dieser devise angepassten modernen gitarrenamp probieren, klingt ein wirklich cooles mic erstmal zu scharf, zu verzerrt, zu dünn, zu sehr nach Kreissäge. umgekehrt gilt das auch: du hast einen coolen vintage harp-amp, aber ein modernenes gesangs-mic: Fehlanzeige, lahm wie eingeschlafene füße.

man könnte jetzt der Meinung sein: ein modernes mic und ein moderner amp müssten dann ja zusammen passen, und ja, das stimmt halbwegs, allerdings klingen moderne gesangs-mics etwas klirrig, höhenlastig etc, aber mit der entsprechenden Anpassung des amps, z.B. eine DA5, lässt sich das etwas ausgleichen und was ordentliches rausholen. außer, dass die modernen micros meistens auch nicht die richtige form haben, um das teil richtig zu halten, womit wir bei einer weiteren komponente wären: bei der haltung, cupping, dicht machen (oder auch vielleicht gar nicht sooo dicht): die art, wie du das mic hältst, beeinflusst den sound erheblich, es kann also sein, dass du die traumkombination in Händen hältst, aber es klingt immer noch nicht. auch dein persönlicher ton ist entscheidend. am besten lässt du das mal von einem spieler antesten, dessen ton dir gefällt, dann kannst du sicher sein, dass es nicht am equipment liegt.

dann gibt's da noch den sich entwickelnden Geschmack: am anfang streben die meisten nach einer ordentliche Verzerrung. es muss ja dreckig klingen, gell!? später stellen viele (nicht alle) fest, dass weniger auch hier mehr ist, wenn es nicht darum geht, eine e-Gitarre nachzuahmen, sondern einen eigenen charakteristischen harpsound zu erzielen, klingt weniger verzerrt evtl. besser. mein Geschmack: der amp darf mit einer Gitarre überhaupt nicht zerren, sondern muss (scheinbar) absolut clean klingen. wenn er schon mit einer single-coil Gitarre zerrt, dann klingt es mit einem harpmic wahrscheinlich scheiße.

wenn man all diese stufen durch hat und so irgendwas zwischen 1000 und 2000 euro ausgegeben hat, (nur für micros versteht sich!) dann KÖNNTE sich, wie in meinem fall folgendes bild ergeben:

ein geeigneter harpamp muss es sein, was das ist, lässt sich in anderen foren nachlesen. wenig bis keine zerre beim antesten mit einer Gitarre. meist wohl ein vollröhrenamp, da die ein angenehmeres zerrverhalten haben. es gibt wenig ausnahmen, z.b. der hier im forum von Christian entwickelte forums-amp (transistortechnik), der erstaunlicherweise wie ein röhrenamp reagiert, oder die amps von Michael Bender, der z.B. Bernd Kleinow ausgestattet hat und auch super sind. oder manche wenige serienamps wie ein DA5 oder einige Exemplare von Roland, die brauchbar sind.

ein ausgangsstarkes micro (ich vermeide die begriffe hochohmig, highZ etc. weil ich davon keine Ahnung habe, aber es gibt mics da kommt weniger und welche da kommt mehr raus) also eins wo mehr rauskommt. das kann man abfragen.

ein micro mit 'schönem' frequenzgang darf es sein, da sind ausgewiesene harp-micros meist besser geeignet als gesangs-micros. ich persönlich mag einen hohen bass-Anteil. welche mics das sind kann man nachlesen, z.B. das hohner HB52, das bulletini, die mics von martin fetzer, das blueXlab, das BBH vintager, das monsterharp micro, das teil von Greg Heumann (wie heißt das gleich...?). das waren alles neuere mics, obwohl teilweise auch nicht mehr auf dem markt. oder man ergattert was altes, ein JT30 oder green oder brown bullet, meistens versehen mit einem alten shure element, z.B. bei jj harpmic erhältlich, aber inzwischen bei ca. 400 aufwärts eur angesiedelt.

eine schöne form darf es sein, ich bevorzuge ein JT30, auch ein turner 256 liegt super in der hand, ich hab auch größere und kleiner mics, die gehen auch, aber sind nicht so meine Favoriten.

und man muss mit dem ding umgehen lernen, und das lernt man nicht an einem oder 2 abenden, das entwickelt sich über Monate beim spielen.

wenn ich völlig bei Null anfangen müsste, würde ich mir erstmal einen forums-amp und ein hohner HB52 kaufen, damit hast du auf jeden falls was feines.

tja, obs hilft!?
gruß
markus
Meiner Meinung nach!

....................................
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madhans
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Re: Mikrofon allgemein

Beitrag: # 118305Beitrag madhans »

Hi!
Ich hab mir den Thread durchgelesen und was ich am besten fand, war ,dass niemand geschrieben "lern erst mal akkustisch nen guten Ton". Je nach Temperament ist man während der Zeit der Suche mal total überzeugt und dann doch enttäuscht von einem Produkt - oder noch viel schlimmer: man findet alles irgendwie gut :-). Wie Munka schreibt, es braucht Zeit.

Ich muss unbedingt mal das neue Hohner und die Mikros vom Fetzer (die kenne ich gar nicht) auf der Seite ergänzen. Wenn mich da mal jemand informiert bitte :-)

Grüße
CB
Adam_Lark
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Re: Mikrofon allgemein

Beitrag: # 118309Beitrag Adam_Lark »

Markus hat das in meinen Augen super kurz und knackig zusammengefasst :-D
Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als mit der Kombination Forumsamp/Hohner mic wirst du nicht finden, zumindest wenn du einen halbwegs klassischen Klang deiner verzerrten Harp anstrebst. Da gehen natürlich auch paar hundert Euro über die Theke. Leider sind Gelegenheiten das zu testen bevor man es kauft selten, in Corona Zeiten sowieso. Insofern ein Luxus, dass man den Forumsamp testen kann, auch wenn er wohl gerade unterwegs ist.
Das Superlux hatte ich anfangs auch, um erstmal an meinem Spiel zu arbeiten und zu schauen, wo ich eigentlich hin will. Es hat aber in der Tat einen dünneren Klang als die gängigen besseren Modelle wie das Shure 520DX (genauso schwer wie deines) oder das Hohner, das wirklich sehr gut zu sein scheint, wenn man vielen Quellen (auch hier im Forum) schenken mag.

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
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