Blues‘ter hat geschrieben: ↑04.03.2021, 11:19Jedenfalls werde ich in den nächsten 2 Wochen 4 unterschiedliche Amps testen können. Dazu x verschiedene Mikros. Danach sehe ich bestimmt schon klarer
Das ist eine sehr gute Idee.
Noch ein Tipp dazu, der vermutlich in die Richtung geht, die auch Pool&Blues meinte:
Elektrisches Spiel mit der Harp ist noch mal was anderes als akustisches Spiel. Für den Sound ist es von entscheidender Bedeutung, wie das System aus Harp, Händen, Mikro und unterer Gesichtshälfte zusammen passt. Durch entsprechend dichteres oder weniger dichtes Halten von Harp und Mikro hat man einen extrem hohen Einfluss auf den Sound. Vielleicht aus diesem Grund klingt ein guter Spieler mit beinahe jedem Amp richtig gut, während andere mit mit keinem Amp eher blass und dünn klingen. Dazu kommt der akustische Ton des Spielers. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Spielern. Anfänger haben oft einen eher "schlanken" Ton, während unsere - ich nenn sie mal: Vorbilder meist mit recht fettem akustischen Ton gesegnet sind. Aus einem schlanken akustischen Ton kann kein Mikro - Effektgerät - Amp einen fetten Ton zaubern. Da hilft auch keine Membranfläche.
Ich glaube, sehr viele Harpspieler haben am Anfang ihrer "Karriere" denselben Fehler gemacht: Sie sind mit Harp und vielleicht schon einem Mikro bewaffnet auf der Suche nach dem richtigen Harpamp, mit dem sie klingen wie (hier bitte den Namen des jeweils favorisierten Harpspielers einsetzen) in den Musikalienhandel gegangen und haben die dort vorhandenen Amps ausprobiert. In Ermangelung des "richtigen" Tons klangen die "üblichen Verdächtigen" (die oben genannten Amps mit bewährten Schaltungen) nicht so wie erwartet. Genauer gesagt klang der Anfänger (unabhängig vom Amp nicht so wie erwartet) und aus Frust darüber wird dann ein Exot gekauft, mit dem man in dieser Situation vielleicht glaubt etwas besser zu klingen.
Wir möchten dich vor der Enttäuschung bewahren, die sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit (> 0) einstellen wird, wenn du viel Geld für einen Amp ausgibst, der mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit (> 0) als für Harp ungeeignet entpuppt.
Bei Sessions - wie z.B. auch den Treffen in Dollnstein - stellt man übrigens immer wieder fest, dass verschiedene Spieler mit dem selben Mikro und Amp völlig unterschiedlich klingen. Auch bei Plattenaufnahmen der "alten Meister" kann man den Spieler meist an seinem Sound erkennen, auch wenn die sicher nicht immer mit dem selben Mikro und Amp gespielt haben.
Wenn ein erfahrener Harpspieler mit einem Amp einen "ordentlichen" Sound erzeugen kann, heißt das also, dass der Amp
prinzipiell für Harp geeignet ist. Ob der Amp dann auch für dich geeignet ist, musst du dann noch selbst herausfinden. Wenn ein Anfänger mit einem Amp keinen "ordentlichen" Sound erzeugen kann, heißt das meist, dass der Harpspieler in seiner Entwicklung noch nicht so weit ist, einen "ordentlichen" Sound zu erzeugen. Über die prinzipielle Eignung des Amps für Harp sagt das dann eben leider nichts aus.
Schöne Grüße
Dirk