Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

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Bubishi
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Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111606Beitrag Bubishi »

Hallo zusammen,

ich spiele jetzt seit ca. 2 Jahren BluesHarp, hatte erste, kleine Gigs, und baue nun meine E-Ausrüstung aus (bisher Audix-Fireball-V in kleinen A-Gitarrenamp oder direkt in die PA).

Folgende Philosopie möchte ich umsetzen:
Der Standard soll ein klarer, recht unverfälschter Sound sein, wie er bspw. mit Shure-Gesangsmikrofonen erzeugt wird. Wenn das Mic etwas weniger höhenbetont und dafür etwas(!) basslastiger ist, ist das ok, der Klang meines Audix ist an sich ok. Brauche ich anderen Sound (Delay/Reverb/Zerre für Chicago Blues/Orgelklang via Oktaver etc), möchte ich das über Effektpedale machen.

Meine Hände sind vermutlich durchschnittlich groß (ich bin 1,80m groß), so dass ich beim Fireball oder Shure-Mikrofonen mit Kugelkorb kein gutes, dichtes Cupping hinbekomme, und Wahwahs nicht so deutlich werden. Bei meinen Recherchen bin ich auf diverse Mikrofone gestoßen, vom Konzept spricht mich am meisten das Madcat Shaker an, welches komplett in den Händen gehalten werden kann und außen einen Lautstärkeregler hat, das ist mir aber nicht clean genug (das wäre eher das Crystal Shaker, ich warte noch auf Antwort ob die auch angepasste Mics herstellen). Eine Alternative könnten kleine Abnahmemikrofone sein, wie das Sennheiser E604, die man mit einer Lederschnur am Finger fixieren kann. Kleine Stabmics, am liebsten Umbauten wie das Ultimate 58 von BlowsMeAway könnten auch eine Alternative sein, da bin ich aber unsicher wie gut das mit dem Cupping dann wieder geht.

Ich würde auch ein Mic auf einem Ständer anspielen, das scheint aber im Bandkontext schwierig zu sein, da a) das Mic sehr hoch ausgesteuert werden muss, damit ich ein paar Zentimeter Abstand dazu wahren kann (wie macht man das, muss es dafür hochohmig sein?), und b) die Gefahr besteht, die Bandmitglieder mit auf dem Mic zu haben? Toll wäre, wenn man das gleiche Mic sowohl in den Händen als auch auf dem Ständer spielen könnte :-)

Ich bin unsicher, ob perspektivisch vielleicht irgendwann wireless interessant sein könnte, evtl. über einen Adapter der direkt statt Kabel ins Mic kommt.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich meine Anforderungen am besten realisieren kann?

Danke & viele Grüße
Bubishi
daenou
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111619Beitrag daenou »

Um den Klang clean abzunehmen reicht ein ganz einfaches kleines Kondensator-Mic: https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofon# ... ormikrofon
Ich habe vor einigen Jahren mal ein defektes Kassettengerät geschlachtet und darin genau so eine kleine Kapsel gefunden. Diese passte genau in eine ausgediente Maglite Solitaire, eine dieser winzig-Taschenlampen, die an den Schlüsselbund passen.
Also ein Litzenkabel an die Kapsel gelötet, dieses von oben durch die Lampe gezogen (nachdem ich den Reflektor rausgedrückt habe) und damit die Kapsel anstelle der Birne plaziert. Mit einem Tropfen Heissleim fixiert. Den Boden des Batterieteils durchbohrt und das Kabel durchgezogen, dabei noch schnell einen Knoten ins Kabel als Zugentlastung. Zum Schluss noch einen Koppfhörer-Klinkenstecker 3.5mm angelötet. Da ich keinen Mono-Stecker fand, habe ich halt einen Stereo genommen und die beiden Teile am Schaft mit einem kurzen Kabel kurzgeschlossen.
Fertig ist ein wunderbares kleines Mikrophon für cleanen Sound. Benötigt natürlich noch einen Impedanzwandler, um einen Gitarrenamp zum Klingen zu bringen. Ich konnte einen dieser 'barcus-berry' Wandler 'The Hohner Harmonica Pick-Up System' gebraucht für kleines Geld ersteigern. Da hat es Platz für eine 9V Batterie, eine Diode und einen Kondensator drin, sowie je eine Buchse für Klinke klein (Input) und Klinke Gross (Output). Ja, und ein Poti für die Lautstärke. Könnte man auch selber zusammenlöten, keine grosse Sache. Über dieses Taschenlampen-Mic stecke ich manchmal noch einen Windschutz, den ich von einem Telefon-Kopfhörer abgezogen habe.

Mit diesem Equipment bringe ich ganz ordentliche Klänge hin, ganz gut vergleichbar dem Audix Fireball mit T50K Adapter.

Elektret-Mikrophone hat es übrigens auch in Telefon Kopfhörern drin, einfach den Bügel in der Mitte sorgfältig wegmachen, so dass die beiden Drähtchen nicht reissen. Oder diese kleinen Mics als Computer-Zubehör. Da musst Du nur den Stecker wechseln, fertig. Alle diese kleinen Dinger passen perfekt in die geschlossene Faust und ermöglichen beliebige Handeffekte.

Übrigens: Das Poti am Kästchen ist für mich praktischer als am Mic. Dieses müsste ja schon nur wegen dem Poti relativ gross dimensioniert sein.
harp-addicted
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111624Beitrag harp-addicted »

Bubishi hat geschrieben: 24.01.2019, 11:06 Folgende Philosopie möchte ich umsetzen:
Der Standard soll ein klarer, recht unverfälschter Sound sein, wie er bspw. mit Shure-Gesangsmikrofonen erzeugt wird.
Hi,
Wenn Dir das Audix (53mm Durchmesser) schon zu groß ist, bleiben eigentlich nur Stab-Mics und die Shaker Dinger übrig. Beide hatte ich, war aber mit dem Sound (beide) und dem Handling (Madcat) nicht zufrieden. Die Ultimates sind gut, wobei der Bulletizer sowohl das Cuppen unterstützt als auch verhindert, dass einem so ein dünner Stick aus den verschwitzten Händen flutscht.

Ein Mikro auf einem Stativ geht immer (z.B. die Ultimates). Ob das funktioniert, hat nichts mit Hoch- oder Niederohmig zu tun, sondern hängt von der Empfindlichkeit eines Mikros ab. Du findest im Netz entsprechende Informationen, wenn Dir das Prinzip von Mikrofonen und der Unterschied von hoch- und niederohmigen Mikros nicht klar ist.
Die Gefahr, dass etwas Nenneswertes von Mitmusikern über ein offen herumstehende Mikro geht, besteht nicht.

Wenn Du ein Mikro offen und gecuppt spielen willst, muss man beim Einpegeln ein Kompromiss zwischen beiden Spielarten finden. Die Wiedergabe im gecuppten Zustand ist viel lauter.
Grüße, Wolfgang
https://www.bootlegtwins.de + http://www.bluesharp-muenchen.de
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madhans
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111625Beitrag madhans »

@daenou
Servus!
Lassen wir den Sound mal außen vor, dein post ist technisch irreführend für den Bastler, deswegen nehme ich mir die Zeit für etwas gut gemeinte Kritik.

"Fertig ist ein wunderbares kleines Mikrophon für cleanen Sound. Benötigt natürlich noch einen Impedanzwandler, um einen Gitarrenamp zum Klingen zu bringen."


Ein Kondensatormikro braucht eine Phantomspannung und eine Schaltung, die Signal und Phantom trennt. Ein Impedanzwandler da "natürlich" völlig sinnlos.

"Ich konnte einen dieser 'barcus-berry' Wandler 'The Hohner Harmonica Pick-Up System' gebraucht für kleines Geld ersteigern."

'barcus-berry' hat ganz unterschiedliche Produkte im Programm und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Name für irgendwas als Synonym steht.

Du hast vermutlich ein Kästchen ersteigert, in dem die nötige Elektronik für ein Kondensatormic incl. regelbarem Vorverstärker sitzt. Das hat mit Impedanzwandler (wie man das Wort hier verwendet) nichts zu tun. Auch muss ein Mikrofon nicht wegen einem Poti groß dimensioniert sein. Das ist alles etwas verworren, sorry.

@Bastler
Nur wer weiß was er tut, sollte mit Kondensatormikros basteln. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man auch mit dieser Technik ggf. Erfolg haben kann, aber es ist von der Beschaltung aufwändiger.

Schönen Gruß
CB
Bubishi
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111626Beitrag Bubishi »

harp-addicted hat geschrieben: 25.01.2019, 21:25 Die Ultimates sind gut, wobei der Bulletizer sowohl das Cuppen unterstützt als auch verhindert, dass einem so ein dünner Stick aus den verschwitzten Händen flutscht.

Ein Mikro auf einem Stativ geht immer (z.B. die Ultimates). Ob das funktioniert, hat nichts mit Hoch- oder Niederohmig zu tun, sondern hängt von der Empfindlichkeit eines Mikros ab.
...
Wenn Du ein Mikro offen und gecuppt spielen willst, muss man beim Einpegeln ein Kompromiss zwischen beiden Spielarten finden. Die Wiedergabe im gecuppten Zustand ist viel lauter.
Ok, vielen Dank, das bestätigt schonmal meine grundsätzliche Auswahl an Mikros, selber basteln möchte ich aus verschiedenen Gründen nicht. Nach der Empfindlichkeit von Mikros schaue ich mal, in wie fern ich mich da aufschlauen kann, bei den Händlern habe ich bisher keine Angaben zur Empfindlichkeit gefunden, sondern nur zu Impedanz und Schalldruck. Bin für weitere führende Links immer zu haben ;-)

Bzgl. des Einpegelns bei gecuppt vs. offen wäre es evtl. denkbar, den Regler zu nutzen, wie ihn manche Mikrofone mitbringen (Audix, Ultimate, Shaker). Es gibt vmtl. keine Gain-Swicht-Pedale, die das Umschalten zwischen 2 Pegel-Presets erlauben?

Das Handling des Madcat würde ich ja gerne mal probieren, auch wenn es für mich leider klanglich nicht in Frage kommt.

Ich habe beim weiteren Internetsurfen gemerkt, dass ich den Sound von Indiara Sfair https://www.youtube.com/user/indiharp sehr gut finde, die spielt meist akkustisch offen, ich weiß aber nicht wieviel da ggf. am Mischpult oder Computer nachgearbeitet wurde.

Viele Grüße
Andre
Bubishi
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111634Beitrag Bubishi »

Hab gerade noch die Shure Beta 98 Mics entdeckt, sind u.a. auch für Bläser - hat da schon jemand Erfahrung mit gemacht? Ist auf jeden Fall klein genug für Cupping.
madhans
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111635Beitrag madhans »

Hi!
Cleane Mics und cupping? Sicher geht das, aber ... ?

Kann mir jemand sagen, worum es da geht?

Gruß
CB
harp-addicted
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111636Beitrag harp-addicted »

Bubishi hat geschrieben: 27.01.2019, 12:58Hab gerade noch die Shure Beta 98 Mics entdeckt, sind u.a. auch für Bläser - hat da schon jemand Erfahrung mit gemacht? Ist auf jeden Fall klein genug für Cupping.
Solche Mikros sind wenig geeignet, da sie gegen Handgeräusche nicht isoliert sind.

@madhans: er schrub, dass er das Cupping nur für Handeffekte einsetzt.
Zerre gibt's per Knopfdruck vom Bodentreter, und mit so einer Idee ist er wirklich nicht alleine.

Aber ich bin jetzt hier raus. Da hilft nur noch kaufen und ausprobieren.
Grüße, Wolfgang
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111637Beitrag drstrange »

Bubishi hat geschrieben: 27.01.2019, 12:58 Hab gerade noch die Shure Beta 98 Mics entdeckt, sind u.a. auch für Bläser - hat da schon jemand Erfahrung mit gemacht? Ist auf jeden Fall klein genug für Cupping.
Jo.
Sind kleine feine Mikrophone die man für alles Mögliche benutzen kann.
Für Harp eher weniger. So meine unmaßgebliche Meinung.

Jo.
Wis You where Bier
madhans
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111638Beitrag madhans »

Achso - das liegt außerhalb meiner Erfahrungen! Ich kenne ja nur laut und dreckig :-) Danke Wolfgang.

SM57 (oder Kopie) und Trichter wäre dann doch eine gängige Lösung?
Ich habe noch ein oder zwei Trichter von den Versuchen damals und würde sie zum Testen verleihen oder günstig überlassen.
https://harpamps.de/de/mikes/gesangsmikrofone.html ganz unten
Gruß
CB
Bubishi
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Re: Mikrofon und Handeffekte, Beratung erwünscht

Beitrag: # 111639Beitrag Bubishi »

madhans hat geschrieben: 27.01.2019, 15:55 SM57 (oder Kopie) und Trichter wäre dann doch eine gängige Lösung?
Ich habe noch ein oder zwei Trichter von den Versuchen damals und würde sie zum Testen verleihen oder günstig überlassen.
Ja hallo :-)

die hatten mich auf deiner Seite bereits interessiert, wenn du einen passenden hast für ein Shure SM57 LC freue ich mich über 'ne PM.

Viele Grüße
Bubishi
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