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Verfasst: 11.11.2015, 22:34
von Mamo
Ja Frank, das sehe ich genauso! Unser Gitarrist ist selbstständiger Bäcker und braucht dringend Lehrlinge und Gesellen!

Ach! Und noch was: Ich habe mit Flüchtlingen gesprochen und hab mich intensiv mit besorgten Bürgern unterhalten. Wenn hier die ersten Flüchtlinge ankommen, möchte ich gerne einen Dialog zwischen diesen beiden Gruppen anstoßen! Dann wären schon viele Unsicherheiten auf beiden Seiten ausgeräumt! Nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber in meinen Augen wichtig...

Und nochmal zu den Entbehrungen, die wir erleiden müssen: Meine Großeltern MUSSTEN dei Flüchtlinge aufnehmen und sie MUSSTEN die Flüchlinge auch verpflegen! Sie haben das GERNE gemacht...

Verfasst: 12.11.2015, 10:03
von DocBen
wolle.d hat geschrieben:Wenn es ans Eingemachte geht, ist Schluss mit "Gutmensch" sein.
Da hat Wolle Recht: Wenn es irgendwann ans Eingemachte geht (weitgehend korrekt von Frank eingeordnet), dann scheidet es sich und dann brauchen wir keine Gutmenschen sondern gute Menschen.

LG,
Bernhard

Verfasst: 12.11.2015, 10:18
von wolle.d
@pimpinella

Danke für deinen sehr guten Kommentar.
Er zeigt auch, das du ein positiv denkender Mensch bist.
Das ist gut so, aber gestatte mir einige Einwände.

Dass eine Finanzierung stattfindet bedeutet nicht notwendigerweise, dass Einflussnahme erfolgt.
Ich kann es nicht beweisen, aber mein logischer Menschenverstand sagt mir keine Leistung ohne Gegenleistung.
z,B. Privat-Finanzierung von Universitäten
Parteispenden, Aufsichtsratposten für Parteien usw.
Da schaut man sich erst widerstreitende Argumente an und entscheidet sich dann was man für stichhaltig hält - und kann dann normalerweise auch die gebildete Meinung verteidigen.
Eine gebildete Meinung zu verteidigen ist falsch.
Eine gebildete Meinung zu vertreten ist o.k. aber die Tür zum Dazulernen sollte offen bleiben.
Ich bin bereit über die Folgen zu diskutieren, aber ich bin nicht bereit auf "Meinungen" Rücksicht zu nehmen, die auf FUD basieren. Denn das würde bedeuten auf FUD Rücksicht zu nehmen.
Furcht, Ungewissheit und Zweifel (FUD) sind Teil der menschlichen Überlebensstrategie. In deinem Bericht lobst du die Politik, das sie die Ängste der Bürger ernst nimmt. Warum möchtest du auf diese Ängste oder auch FUD keine Rücksicht nehmen?

Entscheidungen und Gegebenheiten kritisch zu hinterfragen sind eine wichtige Säule der Demokratie.
Demokratie ohne Opposition ist Diktatur.

Gruß wolle

Verfasst: 12.11.2015, 11:15
von wolle.d
Aktuelle Fakten

http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/D ... nn=1694460

http://mediendienst-integration.de/

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 77000.html


und wenn der Arbeitgeber-Verband trotzdem laut schreit: „Wir brauchen dringend Arbeitskräfte“,
so ist das ein erbärmlicher Versuch die Mindestlohngrenze auszuhebeln.

Gruß wolle

Verfasst: 12.11.2015, 14:08
von DocBen
Ach herrje,

jeder dritte Arbeitslose in Deutschland hat einen Migrationshintergrund obwohl nur jeder fünfte Mensch in Deutschland einen Migrationshintergrund hat. Wenn alle anderen Bedingungen gleich wären, dann hieße das, dass Migrationshintergrund ein Arbeitslosigkeitsrisiko wäre. Herrjechen, was'n Aufreger. In Wirklichkeit natürlich gähnend langweilig. Denn erstens sind nicht alle Bedingungen sonst gleich. Wir haben bis 1973 Gastarbeiter angeworben. In großer Zahl, die die Statistik beeinfluss. Aber eben Gastarbeiter und keine Gastangestellten und keine Leitenden Gastangestellten oder Gastakademiker. Damals haben wir die Leute gesucht, die für wenig Geld mit den Händen arbeiten. Also mit wenig Ausbildung. Heute haben wir Arbeitslosigkeit bei Menschen mit wenig Ausbildung/Bildung. Überraschung: In der statistischen Masse haben wir bildungsferne Menschen geholt und wundern uns jetzt, dass die Probleme von Bildungsfernen haben?

Es ist weder bemerkenswert, dass die Kinder der Gastarbeiter heute mehr Arbeitslosigkeitsprobleme haben noch ist es eine Überraschung, dass Migrationshintergrund Probleme am Arbeitsplatz macht. Manche Berufe erfordern eben, dass man Deutsch wie eine Muttersprache spricht, dass man eine lange Ausbildung in der EU gemacht hat, in der mancher Migrant damals noch nicht da gelebt hat. Und das sind eben auch die Berufe, in denen die Arbeitslosigkeit geringer ist.

Das ist ein typischer Fall von: Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe. Die Statistik ist richtig, man darf nur nichts aus ihr herauslesen, was nicht drin steckt.

Ich habe aber keinen Zweifel, dass Du weitere Pseudoargumente finden wirst, deren Fehlerhaftigkeit nicht so offensichtlich ist wie dieses und ich habe auch gar keine Lust auf diese Debatte.

Menschen in Not muss man helfen, weil sie Menschen in Not sind. Die Meinung der Arbeitgeberverbände kommt da ganz weit hinten. Und wenn es so wäre, dass man sie nur mit hohen Zäunen vor deutschen Verbrechern beschützen kann, dann müsste man sie halt mit hohen Zäunen vor deutschen Verbrechern beschützen.

Tut mir einen Gefallen und lasst dieses Forum in Ruhe mit diesen Scheinargumentationen die bislang nur zu Unmenschlichkeit geführt haben. Das ist hier ein Mundharmonikaforum und diese Ecke wurde eingerichtet, damit man auch mal was Mundharmonikafremdes schreiben kann.

LG,
Bernhard

Verfasst: 12.11.2015, 15:16
von udo
wolle.d hat geschrieben:Aktuelle Fakten... Gruß wolle
Kein Bedarf -5--

Verfasst: 12.11.2015, 18:02
von Pimpinella
Hi

Ich komm nochmal auf meinen Heizungsbauer zurück: Kein Bewerber auf eine Lehrstelle, und erst recht kein fertiger Monteur in Aussicht. Ein Tischler hier im Ort, der Häuser in Rahmenbauweise baut, muss Aufträge ablehnen, weil er nicht genug qualifizierte Kräfte bekommt. Das gleiche bei einem "Hausmeisterservice", obwohl der sich auch mit Angelernten begnügen würde. Und ich wohne in einer Region mit tendentiell mittlerer bis höherer Arbeitslosigkeit. Man kann sich lebhaft vorstellen wie das in Schwaben aussieht, wo die Betriebe sich die Leute mit Abwerbeprämien abspenstig machen.

Wir reden hier über _qualifizierte_ Arbeit. Die hat mit dem gesetztlichen Mindestlohn nichts zu tun. Qualifizierung und Integration der Menschen, die zu uns kommen, ist vor diesem Hintergrund geradezu Pflicht!

Gruß, Frank

Verfasst: 13.11.2015, 08:16
von Mamo
Qualifizierung und Integration hat aus meiner Sicht in der Vergangenheit deswegen nicht funktioniert, weil die Migranten überwiegend "ghettoisiert" wurden. Wenn ganze Stadtteile aus Migranten bestehen, hilft das nicht der Integration, sondern schürt nur diese (für mich unbegründete) Furcht der einheimischen Bürger. Die Furcht beruht auf Unwissenheit. Wenn der Mensch etwas nicht kennt, hat er pauschal erst Mal Angst. Deswegen ist es wichtig, sich mit den Menschen (den Flüchtlingen) auseinander zu setzen! Denen geht es genauso! Denen ist hier auch alles fremd. Die wissen oft nicht, wie hier der Bürger so tickt, wie unsere Kultur funktioniert usw.
Helfen wir uns und den Flüchtlingen, besser miteinander klar zu kommen! Dann schwindet die Angst, da bin ich mir sicher!

Gruß

Euer Gutmensch Marco

Verfasst: 13.11.2015, 10:35
von wolle.d
Mamo hat geschrieben:Qualifizierung und Integration hat aus meiner Sicht in der Vergangenheit deswegen nicht funktioniert, weil die Migranten überwiegend "ghettoisiert" wurden. Wenn ganze Stadtteile aus Migranten bestehen, hilft das nicht der Integration, sondern schürt nur diese (für mich unbegründete) Furcht der einheimischen Bürger. Die Furcht beruht auf Unwissenheit. Wenn der Mensch etwas nicht kennt, hat er pauschal erst Mal Angst. Deswegen ist es wichtig, sich mit den Menschen (den Flüchtlingen) auseinander zu setzen! Denen geht es genauso! Denen ist hier auch alles fremd. Die wissen oft nicht, wie hier der Bürger so tickt, wie unsere Kultur funktioniert usw.
Helfen wir uns und den Flüchtlingen, besser miteinander klar zu kommen! Dann schwindet die Angst, da bin ich mir sicher!

Gruß

Euer Gutmensch Marco

100 % Zustimmung


Leider erschwert die große Anzahl der Flüchtlinge diese optimale Art der Integration.
Wir bekommen momentan die Rückmeldung auf verfehlte Politik seitens des Westens.
Genau genommen der USA und ihren europäischen Mitläufern.
Beispiel Syrien und Assad:
Die USA wollten einen Diktator stürzen. Nicht, weil er ein Diktator ist, sondern weil er nicht so funktionierte wie es die Amis wollten.
Die Abläufe sind immer die gleichen. Das war schon beim Bau des Panamakanals nicht anders.
Die Staatsführung wollte das Land zum Bau des Panamakanals nicht an die USA abtreten, also hat man die Opposition mit Waffen gestärkt, der Machthaber wurde gestürzt und die USA hatte erreicht, was sie wollte.
Einfache Strategie und bis in die heutige Zeit unverändert.
So wurden viele Machthaber gestürzt und Länder versanken anschließend im Chaos
Die Interessen sind vielfältig. Land, ÖL, Bodenschätze, strategische Lage usw.
Die vom Westen unterstützte Opposition (u.a. auch der IS) und die Staatsmacht mit Assad an der Spitze legen gegenseitig ihr Land in Schutt und Asche.
Die eigentlichen Brandstifter haben sich längst aus dem Staub gemacht
Jeder, der vor diesem Inferno flüchtet braucht unsere Hilfe. Finanziell und menschlich.
Wir haben auch eine Mitschuld zu begleichen.

Gruß wolle

Verfasst: 13.11.2015, 10:54
von wolle.d
Menschen in Not muss man helfen, weil sie Menschen in Not sind
.

Uneingeschräktes ja.
Ist nur die Frage wie?
Zu sagen A L L E sind willkommen und wir sorgen für euch ist Heuchelei.
Da sind dringend Einschränkungen notwendig
Ein großer Teil der Flüchtlinge die in das gelobte Land kommen wird in einem fremden Land. einer fremden Kultur und ohne die Familie ein Leben in Arbeitslosigkeit, Frust und Armut fristen müssen.
Mit dieser scheinheiligen Willkommenskultur helfen wir vielen Flüchtlingen nicht, sondern stürzen sie ins Elend.

Diese Scheinheiligkeit wird nun auch politisch offenbar.
Schweden schließt vorrübergehend seine Grenzen.
In Serbien soll Stacheldraht die Flüchtlinge zurückhalten.
Dänemark zahlt Prämien an Flüchtlinge, wenn sie freiwillig zurückgehen.
Frau Merkel fährt mit einem Koffer voll Geld nach Afrika, damit die Geflüchteten wieder in ihr Land abgeschoben werden können.

Weitere Unterstellungen nehme ich in Kauf und behaupte:
Oben genannte Staatliche Aktionen bedeuten nicht anderes als
Haut ab, wir können euch nicht gebrauchen, geht dahin zurück, wo ihr hergekommen seid.
Hört sich an wie rechtsradikale Parolen. Aber genau das läuft momentan.

Gruß wolle

Verfasst: 13.11.2015, 11:23
von DieterM
Leider erschwert die große Anzahl der Flüchtlinge diese optimale Art der Integration.
Wolle, das ist deine rein subjektive Einschätzung einer Momentaufnahme. Integration ist aber auf der Zeitschiene zu betrachten.


Menschen in Not muss man helfen, weil sie Menschen in Not sind

Deine Antwort:
Uneingeschräktes ja.
Ist nur die Frage wie?
Dann nehme ich dein uneingeschränktes JA mal wörtlich. Frage an dich: Wie würdest DU hier und jetzt konkret helfen?

Verfasst: 13.11.2015, 11:43
von wolle.d
Dann nehme ich dein uneingeschränktes JA mal wörtlich. Frage an dich: Wie würdest DU hier und jetzt konkret helfen?
Ich habe mich vor 3 Wochen bei der European Homecare, die für dieses Flüchtlingsdorf als sozialer Dienstleister federführend ist, als ehrenamtlicher Helfer eintragen lassen. Am kommenden Wochenende kommen die ersten Flüchtlinge. Der"Runde Tisch" für dieses FD trifft sich am 19.11. zum ersten Mal und da werde ich erfahren, wann und wie ich helfen kann. Hoffe, dass bis dahin mein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorliegt. Das ist zwingend erforderlich um in den FD arbeiten zu können.

Gruß wolle

Verfasst: 13.11.2015, 14:05
von DieterM
Wolle, meine persönliche Hochachtung ist dir sicher. Wenn diese Bereitschaft eine breite Basis hätte, müssten wir uns alle für die Zukunft weniger Gedanken machen.

Verfasst: 14.11.2015, 10:09
von wolle.d
Ich bin heute morgen mit einem beklemmenden Gefühl nach Hause gekommen.
Beim Morgenspaziergang musste ich feststellen, dass außer der Einzäunung Flüchtlingsdorf nun auch ein Sichtschutz in Form von Folien angebracht wurde.
Nun ist die Abschottung perfekt und irgendwie erdrückend.
Wer böses will, der lässt sich durch solche Maßnahmen nicht aufhalten.
Siehe aktuell Frankreich.
Gute und böse Menschen wir es innerhalb und außerhalb der Umzäunung geben.
Man könnte argumentieren: Schutz vor Gaffern.
Aber die Menschen innerhalb müssen sich fühlen wie in einem Gefängnis.
Ein fragwürdiger Integrationsbeginn.

Gruß wolle