Nächstes Level für chromatische MuHa

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

PeterG

Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121329Beitrag PeterG »

Moin zusammen,
ich wollte mal in die Runde fragen was ihr so dazu meint:
Ich bewege mich so langsam vom Einsteiger in Richtung Anfänger. Ich habe mir vor 2 Monaten eine Thomann C40 gekauft und spiele sie wirklich gerne. Das Problem ist, dass mir bei einigen Passagen einfach die Luft ausgeht. Deswegen wollte ich als nächstes eine möglichst leicht zu spielende, problemlose und robuste chromatische MuHa mit Ventilen nehmen. Auf meiner C40 nutze ich die Kanäle 1-8 regelmäßig. 9 und 10 eigentlich nie.

Deswegen fand ich die Hohner Chrometta 10 sehr spannend. Da sind die Kanäle 1 - 8 nach unten um 3. und 4. ergänzt. Alternativ habe ich auch über die Discovery 48 nachgedacht.

Was meint so die Community dazu?

P.S. Blues Harp ist nicht so meins ;-)
Juke
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121332Beitrag Juke »

Erstmal herzlich willkommen hier im Forum!

Dass dir schnell die Puste ausgeht, wundert mich nicht. Gerade bei Chroms ist die Dichtigkeit des Instruments ein Qualitätskriterium. Und leider auch ein Stück weit eine Frage des Preises. Die Thomann ist nicht ventiliert. Dadurch geht ein erheblicher Anteil des Luftstroms verloren. Also braucht man mehr Atemluft zum Spielen.

Die Frage ist, welche Art von Musik spielst du und wo soll die Resie hin gehen? Je nach Musikrichtung und Anspruch fallen die Empfehlungen sehr unterschiedlich aus.

Nachdem ich mehrere Chroms ausprobiert habe (Hohner Chromonica II - entspricht der 270, Hohner Chrominka III, Hohner Super 64, Seydel Deluxe Steel, Seydel Grand Symphony) bin ich bei der Hohner CX 12 hängen geblieben. Sie ist zumindest für mich genau passend: Es gibt sie in verschiedenen Tonarten (ich spiele fast ausschließlich Blues in der 3. Position - also die C-Chrom in D, die F-Chrom in G, die Bb-Chrom in C usw.), sie ist leicht, ich kann sie gut mit (Bullet-)Mikro halten, superleicht zu warten und - das ist für mich fast das Wichtigste: Sie ist dicht und laut. Sie ist allerdings etwas teurer als die Chrometta oder die Discovery. Würde ich nicht Blues sondern Jazz spielen, fiele meine Wahl auch bei den Chroms auf die Seydels mit Edelstahlstimmzungen. Die allerdings nich teurer sind.

Bin mal gespannt, was unsere Chrom-Spezialisten noch so schreiben werden ... :)

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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Christines meadow
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121334Beitrag Christines meadow »

Ich bin ein Fan der Super 64 (16 Loch, 4 Oktaven), da sie ja einen breiteren Bereich an Tönen abdeckt. Und eigentlich auch ein "fast nur" Hohner Fan. Dann habe ich mir in Klingenthal eine Seydel Chrom Saxony (12 Loch) zugelegt und der bin ich ganz zugetan. Sie spielt sich leicht, hat schöne Töne und liegt auch leicht in der Hand. Ich habe eine in "C" und werde mir zum nächsten Geburtstag eine mit "A" wünschen (und hoffen, dass der Wunsch in Erfüllung geht).
Gruß Christines meadow
Thank you for the music, the songs I'm singing .........und "jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, aber nicht in die Harp"
PeterG

Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121336Beitrag PeterG »

Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Also ich bin wie gesagt echt Anfänger. Ich weiß ehrlich gesagt nichtmal genau ob ich mit Zungenrolle oder Spitzmund spiele . . . ich glaube es ist irgendwie ein Mix aus allem ;-) meine Hauptintention ist es schöne Melodien nachspielen zu können. Also eigentlich die Gesangsstimme nachzuspielen. Und dann halt solche Sachen wie 'Morning has broken' oder 'Summertime' oder 'Heute hier, morgen dort' . . .

Ich wollte immer singen und Gitarre spielen können. Ich kann aber keinen Takt halten und treffe mit der Stimme keinen Ton *lach* . . . Dann hab ich kurz vor dem letzten Lockdown beschlossen noch EINEN letzten Versuch zu machen, hab fleißig gegoogelt und gelesen, dass Mundharmonika ein so dankbares Instrument wäre und mir die Thomann C40 geholt. Damit hatte ich ehrlich gesagt viel Spaß, bis auf das Problem, dass mir die Puste ausging.

Dann hab ich mich erstmal im I-Net schlau gemacht und dann beraten lassen und mir eine Sedel Saxony Orchestra C bestellt. Das ging GARNICHT. Ich vermute ich bin definitiv nicht soweit, dass ich ein Profi-Instrument spielen kann. Ich hab Glück gehabt und durfte die Seydel zurück geben. Dann war ich erstmal sehr frustriert. Ich hab bei Musik auch echt eine niedrige Frustrationstoleranz weil ich fast immer nur negative Rückmeldungen hatte - vermutlich weil ich halt im talentfreien Raum agiere ;-)

Ich suche deswegen auch nicht meine ultimative MuHa, sondern ein möglichst problemfreies Anfängerinstrument auf dem ich weiter lernen und vor allem Spaß haben kann. Mein 1. Auto war ja auch ein 10 Jahre alter Audi 80 mit 55 PS ... war für die ersten 2 Jahre eine super Wahl ;-)
Juke
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121338Beitrag Juke »

Kannst du vielleicht etwas beschreiben, wie sich das GARNICHT äußerte? Das könnte eventuell helfen und vor erneutem Frust bewahren.
Die Saxony war mir zu schwer - ich konnte sie damals in Wölfersheim mal in der Hand halten, deshalb die Chrom Deluxe Steel. Vielleicht doch mal die CX 12 probieren?

Schöne Grüße
Dirk

P.S. Mit 55 PS habe ich auch mal angefangen: Ein gedrosselter 73er Ascona A mit 1,9 l Motor (die zweite Vergaserstufe war mit einer plombierten Platte abgedichtet). :-D
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Adam_Lark
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121342Beitrag Adam_Lark »

Hallo Peter,

Wenn dir die Puste ausgeht, hast du beim Spielen vielleicht die Nase nicht zu? Sprich: verlierst du Luft über die Nase?
Und wenn du Melodien spielen möchtest, warum dann nicht mal eine diatonische Harp spielen? Dichter sind dir allemal...

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
PeterG

Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121343Beitrag PeterG »

@Dirk

Mein Problem mit der Saxony waren, dass
- sich die Töne auf verschiedenen Kanälen komplett unterschiedlich angefühlt haben
- die Ventile auf 3 Kanälen sehr unangenehme Geräusche gemacht haben, insb. beim 'Lastwechsel' ... ähnlich einem komplett ausgelutschten Differenzial beim alten Rekord ;-)
- ich auf einigen Kanälen gar keine Töne rausgekriegt habe
- auf einigen Kanälen diese nach ein par Takten komplett zugemacht haben

Der alte Ascona A war schönes Auto :-) ... mein 72 Audi hatte auch nen Aalstrich auf der Haube. Nachdem klar war, dass er mit 14 Jahren nicht mehr durch den TÜV kommt hab ich den Luftfiltereinsatz rausgenommen, dann drehte er richtig aus ;-)


@ Dirk: Nase zu ist nicht das Problem, aber wenn du auf der Thomann C40 über 1,5 bis 2 Takte Ziehtöne hast bist du einfach kurz vor'm platzen. Die zieht derartig viel Luft, das ist der Hammer ;-) ... ich mag aber dieses spiel mit den exakten Töne und Halbtönen einfach SEHR. Blues Harp hab ich probiert und bin einfach überhaupt nicht mit warm geworden.
Juke
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121347Beitrag Juke »

Gut möglich, dass du dir durch die Thomann angewöhnt hast, mit zu viel Luft zu spielen und die Stimmzungen der Seydel deshalb blockierten. Das passiert, wenn die Lösabstände relativ eng eingestellt sind und man mit für diesen Lösabstand zu viel Druck spielt. Das Problem könnte sich entsprechend bei jeder relativ eng eingestellten Harp wiederholen. Was dagegen hilft, ist ganz entspanntes Ein- und Ausatmen durch die Harp, bis man ein Gefühl für die Ansprache der Töne gewonnen hat.

Für flüssiges Melodiespiel passen eigentlich alle höherwertigen Chroms, egal ob Hohner, Seydel, Hering oder Suzuki. Mein persönlicher Favorit wäre da vielleicht die Deluxe Steel von Seydel. Das hängt vielleicht mit den Stimmzungen aus Edelstahl zusammen, von denen ich recht viel halte.

Summertime ist 'ne starke Nummer: https://www.youtube.com/watch?v=NvOgWKV_DB0

Schöne Grüße
Dirk

P.S. "Nase zu ..." war Adam. ;)
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Denzilo
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121358Beitrag Denzilo »

Hi Peter,

ich kann mich Juke anschließen und die CX12 empfehlen. Zumindest wenn man sich im Bereich Pop/Rock/Jazz bewegt. In der Klassik braucht man vielleicht öfter noch tiefere Töne. Ich habe zwar auch 64er Harps, wenn ich ehrlich bin brauche ich die tiefen Töne aber fast nie. Die CX12 ist sehr einfach zu zerlegen und hat einen super Sound. Früher fand ich mal , dass die Ventile leichter verkleben als bei anderen Modellen, inzwischen stelle ich da aber kaum noch Unterschiede fest. Das Mundstück der schwarzen CX12 ist finde ich super ergomonisch, Leute die schmalere Mundstücke gewöhnt sind (weil sie vielleicht von der Bluesharp kommen oder anderen Harps...) kommen bisweilen nicht so gut damit zurecht. Die CX12 Jazz ist ansonsten baugleich und verfügt über ein schmaleres Mundstück. Sie ist zwar etwas teurer, aber immer noch günstiger als Saxony etc. Wenn es in Deutschland da mehr Service und Ersatzteilversorgung gäbe würde ich Dir auch die Suzuki SCX48 ans Herz legen. Aber ich konnte da bislang nix rausfinden, wo sich da versorgen könnte. Bin aber dankbar für Hinweise :-)

Grüße

Denzilo
Denzilo
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121360Beitrag Denzilo »

...vielleicht doch noch eine kleine Präzisierung. Die Hohner Chroms mit Holzkanzellenkörper sind jetzt bei den kühlen Temperaturen doch die, die bei mir am wenigsten Ventilprobleme verursachen. Hab ich grade nochmal ausprobiert. Also, wenn Dir etwas mehr Mühe beim Zerlegen, Reinigen etc. nichts macht, dann würde ich auch noch unbedingt die Chromonica 270 de luxe von Hohner empfehlen. Natürlich ist die Sache mit dem Holzkanzellenkörper auch wieder nur mein persönlicher EIndruck, Andere werden vielleicht hier schreiben, dass das Material des Körpers keinen Einfluss auf die Ventilprobleme hat. Aber deswegen ist es ja ein Forum und so soll es sein :-)

Grüße

Denzilo
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121361Beitrag Denzilo »

... Oder was von Seydel, wenn Du Wert auf tollen Reparatur Service legst...
PeterG

Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121362Beitrag PeterG »

Die CX12 habe ich auch ins Auge gefasst. Da hatte ich wegen einer Rezession bzgl. der Ventile etwas Sorgen. Ansonsten fand ich die Discovery halt sehr interessant. Gerade für mich als Anfänger, wo ich noch nicht genau weiß wie gut ich mit welchem Mundstück zurecht komme. Bei der könnte ich es einfach tauschen. Außerdem gabe ich gelesen, dass sie eher etwas leiser sein soll, was für meine Nachbarn ein unschätzbarer Vorteil wäre. Der Sound der CX12 Tenor hat mich umgehauen. Aber soweit ich gelesen habe ist die untentere Oktave etwas schwerer zu spielen.
Juke
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121363Beitrag Juke »

Da hatte ich auch noch drauf eingehen wollen, dass die CX 12 Tenor nämlich auch die tiefe Oktave hat. Drum spiele ich sie auch - (elektrischer) Blues will fett. Spielen in der tiefen Oktave erfordert bei manchen Harps einen etwas weicheren Ansatz. Wenn du gewohnt bist, ordentlich rein zu blasen, kann es da durchaus sein, dass das am Anfang etwas mehr Gewöhnung erfordert. Wie gesagt: Gewöhnung.
Die Jazz gibt's nur in C (wenn man sie nicht mit dem Innenleben einer "normalen" CX 12 ausstattet) und der Preis ist gewöhnungsbedürftig.
Von der normalen CX 12 habe ich mittlerweile fünf Stück in meinem Harpkoffer. Hat sich für mich bewährt.

Schöne Grüße
Dirk
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Denzilo
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121364Beitrag Denzilo »

Hi,
Discovery 48 hat einen schönen weichen klang, nicht zu laut. Munstückform ist gut. Und ausserdem ganz auch ganz leicht zu zerlegen. Ergonomisch top, Preis auch. Hab meine mal für 70 EUR auf Kytary.de gekauft, da gibt es manchmal Angebote. Discovery-48 ist ne unterschätzte Harp.

Viele Grüße
Denzilo
triona
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Re: Nächstes Level für chromatische MuHa

Beitrag: # 121367Beitrag triona »

PeterG hat geschrieben: 23.01.2021, 13:44 Der Sound der CX12 Tenor hat mich umgehauen. Aber soweit ich gelesen habe ist die untentere Oktave etwas schwerer zu spielen.

Die wollte ich dir auch empfehlen, falls du Wert auf die tiefe Oktave legst und nicht gleich zu einer 16-Loch/64-Ton greifen willst. Ich habe mittlerweile auch 6 verschiedene, einschließl der Tenor. Ich finde die tiefe Oktave nicht schwieriger zu spielen. Das dicke Mundstück gefällt mir sehr gut, weil es gut zu meiner Spielweise paßt. Aber das ist möglicherweise Gewöhnungssache. Nach meiner Erfahrung muß man die CX-12 ein wenig warmspielen. Dann gibt es auch keine Probleme mit den Ventilen. Es ist die lauteste Chrom von allen, die ich bislang gespielt habe.

Die Suzuki SCX-48 hat auch einen sehr schonen Klang und sehr gute Ansprache und insgesamt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die Eratzteilbeschaffung kann allerdings ein Problem werden. Sie sollen allerdings auch sehr haltbar sein. Ich habe 2 Stück davon, gebraucht gekauft vor gut 1 Jahr.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


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