Tonaufbau

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

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JohannesBurs
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Tonaufbau

Beitrag: # 117821Beitrag JohannesBurs »

Tach zusammen !

Ich bastel gerade an meinem laienhaften Verständnis von Musiktheorie und Harmonielehre herum und ärgere mich über mich selber, dass ich damals in der Schule
nicht nur nicht aufgepasst, sondern alles, was mit Noten zu tun hatte, links liegen ließ. Ich hätte bei einem Freund meines Vaters Klavierunterricht nehmen
können, sogar mehr oder weniger kostenlos. Dann kämen mir etliche blöde Fragen heutzutage gar nicht in den Sinn. Zu spät. Egal.

Ich habe gerade Hohner`s Tonaufbautabelle auf dem Schirm und dort beginnen die Harps auf Kanal 1 blasen mit a` (Bzw. bei der C Harp mit C4).
Von B bis A aber mit a (bzw. bei der A Harp mit A3).

Ich übe gerade aus aktuellem Anlass "Happy Birthday", nach Dieter Kropp in der oberen Oktavlage, das klingt auf der A Harp natürlich besser, bzw. ist
einfacher zu spielen als die C Variante.

Warum ist die Stimmung so angelegt ? Wahrscheinlich gibt`s ne einfache Erklärung, deswegen sorry und Danke im Voraus !

Liebe Grüße aus`m Pott und Glückauf !

Johannes
Juke
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Re: Tonaufbau

Beitrag: # 117822Beitrag Juke »

Das mit der Schule kennen wir - glaube ich - alle. Obwohl ... ich hatte da einen Mitschüler, der wusste immer alles und interessierte sich für alles. Und war gleichzeitig noch ein richtig netter Kerl, hilfsbereit, spielte erst Klavier, dann Schlagzeug und später noch Saxophon. Aber ich schweife ab.

Die Stimmung unserer kleinen Instrumente hat sich ein gewisser Herr Richter ausgedacht. Ihm ging es darum, unterwegs Volkslieder mit Melodei spielen und sich gleichzeitig mit passenden Akkorden selbst begleiten zu können. Damit das funktioniert, hat er die untere Oktave als Begleitoktave für Akkorde (z.B. 1-2-3-Blasen und 1-2-Ziehen als Dur-Akkorde) und die mittlere und obere Oktave für leichteres Melodiespiel gestimmt. (grob vereinfacht)

Gerade "happy Birthday" ist mit der Harp ziemlich vertrackt zu spielen. Fängt man - als geübter Blueser - locker-flockig in der 2. Position (2 Ziehen bzw. 3 Blasen als Grundton) an, gerät man schnell in Schwierigkeiten, weil einem die passenden Töne fehlen, die man als Anfänger auch nicht mal eben so spielen kann. Die Version von Dieter kenne ich jetzt nicht, kann mir aber vorstellen, dass er in der oberen Oktave eine halbwegs spielbare Lösung gefunden hat. (Müsste ich gucken oder ausprobieren, hab aber schon leckeren Riesling intus ... ;) )

Wenn du auf Dauer Blues mit der Harp spielen möchtest (aber auch für andere Musikarten), empfehle ich dir zum Verständnis der Harmonielehre das kleine Büchlein von Bertram Becher (Mitglied hier), das er für Seydel geschrieben hat. Hier werden die Zusammenhänge anhand der Harp in C erklärt, die man (mit Hilfe des Quintenzirkels oder einer Poitionsuhr*) leicht auf alle anderen Tonarten übertragen kann. Hat man den Aufbau der Harp in C kapiert, kann man - den Besitz einer Harp in der entsprechenden Tonart vorausgesetzt - in allen Tonarten klarkommen.

Hilfreich sind selbstredend auch die Ausführungen von Ralf (BBHarpy) und seine komplette Musiktheorie zum Download hier im Forum.

Ich hoffe, das hilft dir schon ein kleines Stück weiter. Ansonsten: Weiter fragen!

Schöne Grüße
Dirk


* Die Positionsuhr gehört zu dem empfehlenswerten Buch meines Vorgängers als Admin, Mario Franzbonenkamp.
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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Mario
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Re: Tonaufbau

Beitrag: # 117828Beitrag Mario »

Naja, sooo vertrackt ist es nun auch nicht. Es lässt sich wunderbar innerhalb einer Durtonleiter und innerhalb einer Oktave spielen. Man bräuchte halt das A auf 3 ziehen, wenn man auf 2 ziehen anfängt also ein Bending. Deshalb wird Dieter es eine Oktave höher gelegt haben, weil man dort alle Töne der Dur-Tonleiter ohne Bending bekommt.

Man würde übringens, wenn man mit 2 ziehen beginnt, nicht in 2. Position spielen, sondern erste Position Dur. Happy Birthday fängt zwar, wenn man es in C spielt, mit dem G unterhalb des Grundtons an, hört aber mit dem Grundton (nämlich C) auf.



@Johannes
Wenn dich die Theorie interessiert und es dir genauso geht wir mir und den meisten anderen (in der Schule nicht aufgepasst), dann kann ich dir wärmstens mein Buch empfehlen, denn dort ist die Theorie eben ausführlich erklärt. Dafür wurde es ja extra so aufgebaut.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
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JohannesBurs
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Re: Tonaufbau

Beitrag: # 117835Beitrag JohannesBurs »

Naja, von der Logik her sind mir die Zusammenhänge schon klar und wenn ich mir die Tonabstände/Tonleitern in Ruhe angucke, komm ich auch dahinter. Ich muss dann allerdings die Tonschritte wie ein Schulkind mit den Fingern abzählen. Ein Dur- Akkord besteht aus Prime Terz und Quinte. O.K. ! Und jetzt ? Anhand einer Klaviatur kann ich das prima nachvollziehen. Das auf `ne Mundharmonika zu übertragen finde ich schon schwieriger. @ Mario : Dein Buch befindet sich seit Anfang letzter Woche an prominenter Stelle in meinem Bücherschrank. Gefällt mir sehr gut, ist vor Allem knackig geschrieben. Du kommst ohne viel drumherum auf den Punkt. Musiktheorie ist halt Gehirnjogging und da ich nicht mehr der jüngste bin eine gute Sache.
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