Suzuki Manji

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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overdriveharper

Suzuki Manji

Beitrag: # 50244Beitrag overdriveharper »

Moin zusammen
in klingenthal hab ich zwei vertreter von suzuki getroffen und könnte sowohl die manji als auch die tremolochromatik anspielen.zur manji kann ich sagen ,dass sie ein tolles instrument ist und ohne besondere einstellungen schon super spielte soll heißen ansprache sehr gut ectera,ectera usw. :-D
Mario
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Beitrag: # 50750Beitrag Mario »

Ich habe meine Manji in C vor ein paar Tagen erhalten und sie seitdem eingehend geprüft. Bei der Gelegenheit habe ich sie direkt mit der Harp vergleichen, der sie wohl nachempfunden wurde: Der Marine Band de Luxe.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Als ich die Manji bestellt habe, war ich ziemlich gespannt und habe ehrlich gesagt nicht weniger erwartet, als bald die beste Harp in den Händen zu halten, die ich bisher mein Eigen nennen durfte. Meine Erwartungen wurden... lies selbst.


Optik und Haptik:
Der erste Eindruck ist erstmal super. Die Harp ist wirklich schön anzusehen und zu meiner Freude ist alles schön rund und ohne scharfe Kanten gehalten, weshalb sie auch im Mund sehr angenehm ist. Die gesamte Form ist sehr stark an die Marine Band de Luxe angelehnt, jedoch ohne dessen Schwächen.


Deckel:
Obwohl die Deckel denen der MBdL sehr ähneln, bieten sie ihr gegenüber für mich entscheidende Vorteile. Es gibt absolut keine scharfen Kanten. Die Deckel sind von vorne herein so konstruiert, dass die bei der MBdL beim Biegen entstehenden scharfen Kanten gar nicht entstehen können, wie die nachstehenden Fotos verdeutlichen. Obwohl die MBdL auf dem Foto bereits durch Harponline von ihren gröbsten Mängeln befreit wurde, liegt dennoch eine kleine Welt zwischen ihr und der Manji. An der Öffnung der Deckel sind die Kanten nicht ganz so extrem hochgebogen wie bei der MBdL, weshalb die Manji für mich etwas besser zu halten ist. Auch noch erwähnenswert: Die Beschriftung auf den Deckeln der Manji ist nicht geprägt, sondern nur leicht angeschliffen. Somit ist diese klar sichtbar, nicht spürbar und sie bleibt dennoch dauerhaft erhalten.

Die schlampig ausgeführten Deckel sind für mich bisher immer das Hauptkriterium gewesen, keine MBdL mehr zu kaufen. Sind die extrem hochgebogenen Deckel eher als Geschmackssache zu bezeichnen, so gilt das nicht für die scharfen Kanten, die ich als Körperverletzung empfinde. Meines Wissens wurde dies auch mit der Crossover nicht verbessert, so dass die Manji hier ganz deutlich vorne liegt.

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Kanzellenkörper:
Der hübscheste aller Kanzellenkörper ist er sicher nicht, macht er doch mit seinem Pressspanlook zunächst einen recht billigen Eindruck (ich glaube sogar fest daran, dass das, was Suzuki uns als große Innovation im Sinne des Spielers verkaufen möchte, tatsächlich in erster Linie der Senkung der Herstellungskosten dient). Ich kann aber auch nicht behaupten, dass ich den Look hässlich finde. Das entscheidende Kriterium aber ist: Der Kanzellenkörper ist einfach perfekt. Er quillt nicht, fühlt sich glatt an und ist völlig geruchs- und geschmacksneutral. Da ich Berichte über den Klang eines Kanzellenkörpers für Unfug halte, gehe ich auch nicht weiter darauf ein. Auf dem Foto ist deutlich zu erkennen, dass der Kanzellenkörper der Manji ein wenig dicker ist als bei der MBdL. Außerdem ist der Körper der Manji geschätzte 2mm tiefer. Ich empfinde das im Mund und in der Hand weder als Vor- noch als Nachteil.

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Spielbarkeit:
Die Ansprache ist bereits aus der Schachtel heraus verdammt gut. Da ich ein Vertreter bin, der gerne schon beim leisesten Hauchen einen Ton hört, habe ich testhalber Blas- und Ziehton auf Kanzelle 1 noch ein wenig enger gelöst (sonst aber nichts weiter unternommen). Dort spricht die Zunge nun bereits an, wenn man nur an den Ton denkt. Overblows sind bereits in der Grundeinstellung drin (3 ging so halb, 4, 5 und 6 gingen gut). Wer viel Overblows spielt, sollte aber noch enger lösen, damit diese genauso spielend einfach kommen wie die restlichen Töne. Im Lieferzustand kann man jedenfalls die wichtigsten Overblows gut erreichen und läuft dennoch nicht Gefahr, dass eine Zunge bei zu starkem Anblasen blockiert. Ansonsten kommen alle "normalen" Töne und Bendings sehr leicht, so muss es sein.

Die Einstellung out-of-the-box ist definitiv das beste, was ich bisher in den Händen hatte. Meiner Meinung nach ist sie sogar noch einen Tick besser als bei der MBdL. Obwohl es natürlich sehr erfreulich ist, eine Harp auszupacken und gleich eine gute Einstellung zu haben, sollte man dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Es ist für den Hersteller unmöglich, die individuellen Vorlieben einzelner Spieler in einer Serienharp zu perfektionieren und so muss man sich die Harp sowieso selbst nachstellen. Suzuki hat hier aber bereits einen verdammt guten Kompromiss gefunden.


Klang:
Der Klang ist satt, brilliant, obertonreich und laut. Im Vergleich mit der MBdL ist die Manji etwas lauter und noch etwas obertonreicher. Ich vermeide bewusst Formulierungen wie "klingt besser als", denn Klang ist einfach Geschmackssache und wird zudem durch Dinge wie Handhaltung, Mikrofone und Verstärker verfälscht. Ich kann nur soviel sagen, dass mir der Klang ausgesprochen gut gefällt.


Trivia:
Der Name "Manji" klingt für mich sehr schön. Dazu passend ist auch der hübsch gestaltete Schriftzug auf der Harp.
Der Name Manji steht in der japanischen Sprache für die Swastika. Ob Buddha da seine Finger im Spiel hatte? Oder möchte uns Suzuki damit darauf aufmerksam machen, dass wir mit dieser Harp die Erleuchtung erlangen?
Die Schlitze der Schraubenköpfe für die Deckel sind auf Ober- und Unterseite nicht exakt gleich groß. Passt ein Schraubendreher mal nicht 100%ig (das kennt bestimmt jeder), dann passt dieser vielleicht auf der anderen Seite besser.
Der Kanzellenkörper und die Stimmplatten sind doppelt gebohrt, so dass auch Deckel der FireBreath verwendet werden können.
Die Tonart steht nicht auf dem Deckel, sondern ist auf der Rückseite des Kanzellenkörpers aufgedruckt. So lassen sich Deckel auch unter verschiedenen Tonarten austauschen.


Fazit:
Für mich ist die Manji rundum gelungen und derzeit der beste Kauf ihrer Art, den man tätigen kann, erstrecht, wenn es gelingt, die Harp so in Serie zu produzieren. Sie ist qualitativ deutlich vor der MBdL (und auch noch vor der etwa gleich teuren Crossover). Lediglich eine Seydel 1847 empfinde ich als ebenbürtig, die aber immerhin mit über 50% Mehrpreis einschlägt. In Puncto Spielbarkeit und Klang bewegen sich die genannten Harps auf einem Level. Gegen die Manji sprechen die geschweißten Zungen (für Leute, die ihre Zungen einzeln austauschen können möchten) und der Preis von knapp 50 Euro, der sich aber leider zu etablieren scheint.

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MartinK
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Beitrag: # 53176Beitrag MartinK »

Hallo,

auch ich hab mittlerweile die Manji ausprobiert (G und E, je EUR 47.50).
Verglichen hab ich mit MBDL (ca.35.-), Crossover (50.-), 1847 (ca. 75.-) und Fire Breath (wat kost die zur Zeit? ca. 45.-?).
Die Beschreibung der Einzelheiten sind sehr gut zusammengefasst bei harponline zu lesen und auch in Mario's Test steht einiges dazu.

Meine Meinung zur Manji:
- optisch gelungen
- alles angenehm zu halten u. zu spielen (keine scharfen Ecken/Kanten)
- gut: Kreuzschlitzschrauben und zwar auf jeder Seite nur 1
- gut: sie ist nicht so schmal wie die MBDL+Crossover, daher für mich besser zu halten
- Deckel: hier sind offenbar Einflüsse sowohl von der MBDL als auch der 1847 erkennbar;
bis heute hab ich allerdings noch nicht verstanden, was die seitlichen Öffnungen wirklich bringen sollen. Ich finde, da geht unnötig Luft und Sound verloren (m.E. muss man so ein Instrument nicht NOCH obertonreicher machen)
- Ton: laut, recht hell, fast etwas aufdringlich
- Ansprache: leicht
- Bendings: flutschen durchweg leicht und sauber
- Overblows: kommen aus der Schachtel aber Nachlösen muss sein; dann ist's besser, aber m.E. nicht ganz optimal
- Overdraws: kommen auch; mir ist es aber nicht gelungen, sie zu meiner Zufriedenheit einzustellen, weder auf der G noch auf der E
- Stimmung: gut, aber nicht 100%ig schwebefrei

Also:
- am lautesten ist nach wie vor die 1847
- von der Handhabbarkeit ist die Manji klar besser als die beiden Hohner
- klanglich gefällt mir die MBDL besser
- allgemeine Bespielbarkeit: hier liegt für mich die Crossover ganz vorne, dicht darauf die 1847
- die Fire Breath ist und bleibt für mich die Overbend-Queen (v.a. auch die ODs kommen butterweich und auch bei längeren Tönen ohne zu zirpen oder gar quietschen); in diesem Bereich schneidet die Manji deutlich am schlechtesten ab. (Vielleicht muss ich aber auch noch 'ne weitere Weile drauf spielen und noch ein weiteres mal nachlösen)

Insgesamt sind alle Instrumente auf einem recht hohen Niveau aber im Detail noch verbesserungswürdig.
Wie immer: letztlich ist es auch 'ne Geschmackssache.
Ich werd mir vielleicht noch die ein oder andere Manji kaufen, aber sicher nicht generell umsteigen.

Vorerst werd' ich's also weiter etwa so machen:
- Fire Breath für die eher jazzigen Sachen, die durchweg chromatisches flüssiges Spiel verlangen und wo es nicht um Power geht
- alte Meisterklasse für elektrischen Blues (klingt für mich am besten)
- 1847 v.a. für unplugged, wenn ich hohe Lautstärke brauche, aber auch für alles andere - sie ist für mich die am vielseitigsten verwendbare harp und die ausgereifteste (auch wenn die Ansprache der OBs noch etwas schneller sein könnte)
- MBDL/Crossover für etwas anspruchsvollere Blues- oder Rag-Sachen o.ä.
- Manji für so zwischendurch und als Ergänzung
Auch werd' ich die Manji mal mit FireBreath-Deckeln probieren

Grüße aus Freiburg
Martin
munkamonka
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Beitrag: # 53739Beitrag munkamonka »

hi,

hab jetzt auch eine. meine erkenntniss:

typischer schriller suzuki-klang, sehr laut. kann man mögen, ist mir aber ein zacken zu scharf. ansprache top. overblows ok, aber nicht butterweich, auch nach nachlösen.

der kanzellenkörper ist aus meiner sicht kunststoff, auch wenn man holz-schnipsel reingeschnippelt hat. ist kein manko aber eben eine feststellung.
man sieht das an der verschraubung in der mitte oben: hier ist wie bei plastik-kämmen der steh ausgebeult. immerhin HAT sie eine verschraubung an der stelle.

stimmung nicht schwebfrei. für ein spitzenprodukt nicht wirklich top.

deckel sind super. glatt, schön, liegen gut in hand und mund. gesamte haptik top. schrauben klasse. kamm: hässlich (geschmacksache).

fazit: sehr gute harp, aber keine revolution. ich bleibe bei marine band deluxe (10 eur billiger).

gruß
markus
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Pimpinella
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Beitrag: # 53768Beitrag Pimpinella »

Hi

Ja, die Stimmung ist sagen wir's mal gewöhnungsbedürftig.
Das ganze sieht (angeblich laut Brendan Power) so aus:

Bild

Und angeblich hat Brendan auch schon Verbesserungsvorschläge gemacht ;)
Quelle ist Adam Gussow's Forum unter modernbluesharmonica.com

Gruß, Frank
munkamonka
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Beitrag: # 53769Beitrag munkamonka »

wenns so wäre ginge es ja noch. aber die oktaven haben alle nicht wirklich gestimmt. ich weiß, dass die stimmung sich im nachhinein verändern kann, aber das scheint mir doch hier produktionsbedingt zu sein.

mich stört im übrigen auch eine gewisse rauhheit des kanzellenkörpers (mit der zung tastbar). auch reine geschmacksache. wie gesagt eine sehr gute harp. ich glaube aber, dass ich eher die harpmaster von suzuki nehmen würde, die hat auch einige vorteile und kost nur die hälfte.

wie gesagt: zunächst kein grund für mich irgendwas anders zu machen.

gruß
markus

ps: ich behalte sie gerne, aber wenn einer eine G haben möchte würd ich sie für 39,- + p+v wieder abgeben ;)
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Pimpinella
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Beitrag: # 53780Beitrag Pimpinella »

Hi

Ja, bei mir waren die Oktaven auch nicht alle rein und insgesamt klang die Manji nicht besonders gut gestimmt.
An den Kanzellenkörper habe ich mich mittlerweile gewöhnt, aber ich habe mir zweimal eine Blase an der Zungenspitze an dem Teil gespielt. Das Problem dürfte aber wohl nur Tongeblocker betreffen. Ich habe auch den Eindruck, dass der Kanzellenkörper nach und nach glatter wird. Ich denke das könnte man mit sehr feinem Schleifleinen beschleunigen.

Ansonsten war die Absicht bei diesem eigenwilligen Material ja wohl einen Kanzellenkörper zu kreieren, der sich wie Platik verarbeiten lässt und auch sonst die Vorteile von Plastik mitbringt, aber sich in den klangbestimmenden Eigenschaften (ja, ja, das ist ausreichend diskutiert...) wie Holz verhält.

Im übrigen sehe ich die Spieleigenschaften genauso wie Markus. Top Ansprache, Overblows noch brauchbar, sehr angebehm zu spielen und kein Grund die Marine Bands beiseite zu legen. Wenn man einen Strich drunter macht und mit der Crossover vergleicht kommt für mich folgendes raus (Bewertungsgrundlage 1xManji und dreimal Crossover):

Ansprache: Beide sehr gut. Manji etwas leichter, Crossover etwas knackiger, unentschieden

Stimmung: Manji gewöhnungsbedürftig und mäßig präzise insg. ausreichend, Crossover gut

Verarbeitung: Manji sehr gut, Crossover noch gerade befriedigend

Kanzellenkörper: Manji gut, Crossover sehr gut

Overbends: Manji ausreichend, crossover gut bis befriedigend

Wartbarkeit und dergleichen lass ich mal weg, wer Suzuki kauft (und ich gehöre zu diese Leuten) weiß was er da bekommt.
Für mich steht unter dem Strich die Crossover eine Nasenlänge vorne. Ich habe mir das nicht leicht gemacht und sehr lange meine Schnauze zur Manji gehalten, weil ich mich auf sie einspielen wollte bevor ich mich dazu äußere. Das war gut so, denn am Anfang wäre meine Bewertung nicht ganz so gut ausgefallen - ich bin doch sehr auf die Marine Bands eingeschossen.

Aber immerhin, wenn Hohner morgen Pleite macht habe ich jetzt mit der Manji eine Alternative, mit der ich gut leben kann.

Gruß, Frank
Pimpinella
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Beitrag: # 53805Beitrag Pimpinella »

Hi

Also ich finde nix schrilles am Klang der Manji. Klingt für mich ganz normal. Das rauhe stört wirklich nur beim Vollzeit-Zungenblock.

Was die sehr große Verbreitung der MBDL angeht, so kommt das ja nicht von ungefähr, das ist einfach eine absolute Spitzenharp ;)
Aber wirklich, die Manji ist es wert ausprobiert zu werden.

Neben meiner alten Meisterklasse habe ich neulich noch mal eine andere ausprobieren können und war davon ebensowenig begeistert wie von meiner eigenen. Für mich sind das zwar nach wie vor gute Mundharmonikas, aber sie können mit aktuellen Spitzenmodellen längst nicht mehr mithalten. Ergonomisch sind sie schon klasse, ja.
Aber wie Lothar schon schreibt spielen ja doch die meisten MBDL, obwohl die in Punkto Ergonomie einiges zu wünschen übrig läßt. Aktuelle MBDL ist einfach um Längen besser als alte MK.

Gruß, Frank
Zuletzt geändert von Pimpinella am 20.12.2009, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
munkamonka
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Beitrag: # 53823Beitrag munkamonka »

Pimpinella hat geschrieben:Hi

Also ich finde nix schrilles am Klang der Manji. Klingt für mich ganz normal. Das rauhe stört wirklich nur beim Vollzeit-Zungenblock.

Was die sehr große Verbreitung der MBDL angeht, so kommt das ja nicht von ungefähr, das ist einfach eine absolute Spitzenharp ;)
Aber wirklich, die Manji ist es wert ausprobiert zu werden.

Neben meiner alten Meisterklasse habe ich neulich noch mal eine andere ausprobieren können und war davon ebensowenig begeistert wie von meiner eigenen. Für mich sind das zwar nach wie vor gute Mundharmonikas, aber sie können mit aktuellen Spitzenmodellen längst nicht mehr mithalten. Ergonomisch sind sie schon klasse, ja.
Aber wie Lothar schon schreibt spielen ja doch die meisten MBDL, obwohl die in Punkto Ergonomie einiges zu wünschen übrig läßt. Aktuelle MBDL ist einfach um Längen besser als alte MK.

Gruß, Frank
das rauhe find ich nur irritierend, nicht etwa unangenehm im sinne von schmerzhaft. daran kann man sich gewöhnen. ungefähr so wie alu-kämme von seydel (wenn die nicht glatter geworden sind, hab lange keinen mehr probiert).

ich finde den klang (zumindest am ohr des spielers) schon sehr scharf, aber das gilt für viele suzuki-modelle (harpmaster, delta frost ;), overdrive...)

deine meinung zur alten mk teile ich, es gab unglaublich gute teile, aber auch qualitätsschwankungen, die dicke bauform fand ich störend und die overblow-eignung ist nur mäßig. ich hatte mal einen kompletten 12er satz und etliche ersatzplatten, aber ich hab sie an sammler weitergegeben.

gruß
mk
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Beitrag: # 53828Beitrag zoppo »

Meine Meinung nach ca. 2 Wochen Manji (C) von Harponline:

Optik: Deckel hui, Kanzellenkörper pfui. Box ebenfalls pfui, lieblos.

Haptik: Geruchs- und geschmacksfrei. Die Deckel empfinde ich als sehr glatt und angenehm, ich spiele aber auch nie länger als 45 Minuten am Stück.
Alles schön gerundet und exakt verarbeitet. Zum KK kann ich nichts sagen, bin kein Zungenblockierer.
Die Größe ist "Standard", meine LO hat einen breiteren KK, das hat mir etwas Probleme gemacht.
Die Konstruktion der Deckel ohne Stützsteg ist mir etwas suspekt, ich habe große Hände und immer das Gefühl, sie einzudrücken.

Spiel: Sehr laut und voll, besonders 1-3. Ein wenig aggressiv, aber deutlich runder als meine Lee Oskar.
Die dichteste Harp, die ich bisher hatte (habe), das fällt schon auf, dieses Gefühl, keine Luft zu verlieren, die prompte Ansprache.
Bending lerne&übe ich immer noch, komme aber dabei besser voran, als mit der LO und meinen Vintage (G&A).
Die Sache mit der komischen Stimmung ist mir allerdings auch aufgefallen - das ist sehr nervig, wenn man sein Spiel (und die Bendings) mit dem Stimmgerät überwacht.
Und habe ich erwähnt, dass sie sehr laut ist? Sie ist sehr laut!

Fazit: Ich bereue keinen Cent und spiele sie auf jeden Fall weiter, sie hat mich nach vorne gebracht, auch weil ich mir bei Problemen sicher sein kann, dass es an mir liegt, nicht am Material.
Nur ... ich kann es nicht ganz fest machen ... aber die große Liebe ist es nicht - nicht wie bei meiner ersten LO oder den beiden Vintages.
Ein Grund ist sicher der hässliche KK ...

----

Edith sagt nochmal 2 Wochen später: ich habe jetzt meine Lee Oskar gereinigt und testweise wieder gespielt - aber da führt kein Weg zurück ... Die Manji ist um Längen besser und den doppelten Preis auf jeden Fall wert, ich fürchte, die arme LO wird ab jetzt sehr, sehr einsam sein.
Der KK ist zwar immer noch hässlich, aber genial robust und geruchs/geschmacksneutral, eingedrückt habe ich sie auch noch nicht. Nur eine gewisse, bei Suzuki ja manchmal beschriebene "Zähigkeit" (ich weiss auch kein besseres Wort) habe ich hin und wieder festgestellt. Vielleicht kommt dieses Gefühl auch daher, dass sie so laut ist, und man daher unwillkürlich immer schwächer reinbläst??

Ich wollte das nur ergänzen, weil mein oberer Bericht ja etwas verhalten war - man braucht wohl etwas mehr Zeit, um die Manji richtig zu schätzen.
Zuletzt geändert von zoppo am 06.01.2010, 23:10, insgesamt 2-mal geändert.
munkamonka
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Beitrag: # 54154Beitrag munkamonka »

hab meine inzwischen weiterverkauft.
gruß
markus
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SteffenHSp20
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Beitrag: # 77892Beitrag SteffenHSp20 »

Ein Frage:

Kann man beim Zusammenschrauben der Manji den Kanzellenkörper perfekt plan mit den Stimmplatten abschliessen lassen ?? Oder stehen die Stimmplatten zwangsläufig immer 1 mm über ??

Gruß
St.
harpX
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Beitrag: # 77902Beitrag harpX »

Hallo Steffen,

ich weiß nicht genau, was du meinst. Aber bei der Manji sind die Stimmplatten nicht versenkt, also die stehen immer ein wenig raus.

Grüße,
Albert ::
SteffenHSp20
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Beitrag: # 77903Beitrag SteffenHSp20 »

Hi Albert, ich habe gelesen, daß man die 1847 Silver auch so zusammenschrauben kann, daß sie perfekt plan abschliessen. Gibt scheinbar in den Schraubenlöchern ausreichend Spiel, damit das geht.

Könnte man mal probieren, weil der Überstand hat mich an der G.Melody schon gestört. Und die Löcher ausnudeln wäre kein Problem, wenn nicht dieses filigrane Loch in der Mitte vorne wäre. Sieht auf den Fotos sehr empfindlich aus. Da geht wohl nicht so viel mit Spiel reinfeilen.

Gruß
St.
Pimpinella
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Beitrag: # 77905Beitrag Pimpinella »

Hi

Geht nicht ganz bei mir, die Platten bleiben auch leicht vor, wenn man den KK so weit vorschiebt wie möglich.
8 Plattenschrauben, nicht schlecht Herr Specht...

Gruß, Frank
Antworten