Wo ist bei der Muha das "H"?
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Wo ist bei der Muha das "H"?
Wir, meine Holde und meiner, haben uns gerade lange beraten und unter Zuhilfenahme unserer leider nur rudimentären Notenkenntnisse gerätselt; wir kommen nicht dahinter, wo bei der Muha das "H" zu spielen ist. Umfasst die Richterstimmung denn kein "H"?
H?
Hi,
auf einer C-Dur-Harp spielst Du ein h : Kanal 3 ziehen und/oder Kanal 7 ziehen.
Gryys von Myys
auf einer C-Dur-Harp spielst Du ein h : Kanal 3 ziehen und/oder Kanal 7 ziehen.
Gryys von Myys
Ja, Du hast Recht. Bendometer diente uns als Lernobjekt.Mario hat geschrieben: könnte das eventuell den Grund haben, dass ihr in der Literatur oder im Web nach dem deutschen "H" sucht? Das heißt international "B" und ist auch bei der Harp so gebräuchlich. Das deutsche "B" ist dann ein "Bb".
Und ich sage gestern noch, was ist eigentlich ein "B", kannst du dich noch erinnern - Kopfschütteln, Ratlosigkeit.
Herzlichen Dank euch beiden, das hat sehr geholfen
Grüße
Muckel
H und B
muckel hat geschrieben:Ja, Du hast Recht. Bendometer diente uns als Lernobjekt.Mario hat geschrieben: könnte das eventuell den Grund haben, dass ihr in der Literatur oder im Web nach dem deutschen "H" sucht? Das heißt international "B" und ist auch bei der Harp so gebräuchlich. Das deutsche "B" ist dann ein "Bb".
Und ich sage gestern noch, was ist eigentlich ein "B", kannst du dich noch erinnern - Kopfschütteln, Ratlosigkeit.
Hallo muckel
das "Drama" beginnt für das deutsche Kind schon ganz früh: kaum beherrscht es das Alphabet einigermaßen ordentlich, beginnt das Verwirrspiel beim Noten lernen mit dem H, das mal ein flüchtig überliefertes/abgeschriebenes B war: A B C D E F G sind die ersten 7 Buchstaben des abc's und die werden verwendet für die Tonbezeichnungen der aufsteigenden Tonleiter, was dann ein sog. "natürliches" Moll bzw. den "äolischen Modus" (siehe/google =>Kirchentonarten) ergibt. Halbtonschritte zw. 2. u. 3 Ton also zw. B (=dt. H) und C sowie 5. u. 6. Ton/E u. F. Beispiele für die Verwendung des äolischen Modus sind das Weihnachtslied "Es kommt ein Schiff geladen" (Melodie: Andernacher Gesangbuch, 1608) oder das Volkslied „Es ist ein Schnitter heißt der Tod" (Regensburg 1637)(Wikipedia).
Wenn nun in praktisch jedem Lehrbuch zuerst C-Dur gepaukt wird, da das mal als Grundtonart der westlichen Zivilisation seit ca. dem 18 Jh. festgelegt wurde und nun noch als 7. Ton ein H anstelle eines Bs verlangt wird, ist es nichts als logisch, daß da spontan kaum jemand durchblickt.
Danach geht der Streß weiter mit den Kreuzen und den Bes (fis cis gis dis/ b es as des etc. F sharp C sharp G sharp/ B flat E flat oder einfach F# C# / Bb Eb etc.). Da sich nun z.B. in Dur die 2 (einzigen) Halbtonschritte immer zw. 3. u. 4. sowie zw 7. u. 8, (=1.) Ton befinden, muss je nach Grundton (der ja nicht immer C sein muss/will) diese Anpassung gemacht werden, wenn's nicht "schief" klingen soll: die Vorzeichen haben also Nix anderes zur Funktion, als in der entsprechenden Tonart die Halbtonschritte immer an der richtigen Stelle zu halten indem um einen Halbton erhöht oder erniedrigt wird.
Warum sich das "Tonartengefüge" so entwickelte und warum es beim für Harper so bedeutenden Blues nochmal anders ist mit der Anordnung der Halbtonschritte, damit könnten Bände gefüllt werden.
Aber vielleicht tragen meine Ausführungen etwas zum Verständnis der (deutschen) Grundbegriffe und der Klärung gewisser unlogisch wirkenden Überlieferungen bei.
"Der Halbton macht die Musik...":-D
Herzlich grüßt
Roady
Seydel DeLuxe G augmented
Hohner augmented: 260, 270, Meisterklasse, Hard Bopper, Chrometta 8 & 10, CX 12 Jazz
Hohner augmented: 260, 270, Meisterklasse, Hard Bopper, Chrometta 8 & 10, CX 12 Jazz
Re: H und B
Schöner Ausflug in die Musiktheorie. Vielen Dank für Deine Mühe.
1.) Egal ob geblasen oder gezogen, es klingt immer nach sauberem Akkord. Unter anderem darum gibts ja auch verschiedene Tonarten und nicht nur eine z. B. C-Harp, obgleich man auf einer C-Harp jede Toart spielen kann, wenn man kann.
2.) Der doppelte Ton auf Kanzelle 2 und 3 ist ein notwendiger Kompromiss um das unter Punkt 1 genannten spielbaren Akkorde zu erreichen.
3.) Jeder Ton der chromatischen Tonleiter ist auf der Richterharp spielbar - via bending bzw. overblow/-draw. 10 Kanzellen, 40(!) Noten.
Dadurch ergibt sich eine eigentlich nicht anders lösbare Stimmung des Instruments, wenn man mit möglichst wenig Redundanz (ausg. Kanzelle 2/3 und einiger Overblows) funktionierende Zieh-/Blasakkorde an eine Mundharmonika stimmen möchte - und ganz "zufällig" lässt sich noch die gesamte Tonleiter drei mal spielen! Eigentlich schon erstaunlich.
Ohne es je nachgelesen zu haben, reime ich mir hierzu mal zusammen:... warum es beim für Harper so bedeutenden Blues nochmal anders ist mit der Anordnung der Halbtonschritte, damit könnten Bände gefüllt werden.
1.) Egal ob geblasen oder gezogen, es klingt immer nach sauberem Akkord. Unter anderem darum gibts ja auch verschiedene Tonarten und nicht nur eine z. B. C-Harp, obgleich man auf einer C-Harp jede Toart spielen kann, wenn man kann.
2.) Der doppelte Ton auf Kanzelle 2 und 3 ist ein notwendiger Kompromiss um das unter Punkt 1 genannten spielbaren Akkorde zu erreichen.
3.) Jeder Ton der chromatischen Tonleiter ist auf der Richterharp spielbar - via bending bzw. overblow/-draw. 10 Kanzellen, 40(!) Noten.
Dadurch ergibt sich eine eigentlich nicht anders lösbare Stimmung des Instruments, wenn man mit möglichst wenig Redundanz (ausg. Kanzelle 2/3 und einiger Overblows) funktionierende Zieh-/Blasakkorde an eine Mundharmonika stimmen möchte - und ganz "zufällig" lässt sich noch die gesamte Tonleiter drei mal spielen! Eigentlich schon erstaunlich.
Re: H und B
Beim blasen kann ich dir zustimmen, wenn man 3 Kanzellen gleichzeitig bläst, dann erklingt immer die Tonika, als im Falle einer C-Harp auch der C-Dur Akkord. Beim ziehen auf den ersten 4 Kanzellen erklingt hingegen immer der Dominantakkord, also bei einer C-Harp der G-Dur Akkord. Das ist auf den anderen Kanzellen allerdings nicht gebeben, da kommen beim Ziehen zwar auch meist Akkorde bei raus, aber teilweise irgendwelche Moll oder Dim Akkorde. Und ich glaube, 5-6-7 und 6-7-8 ziehen sind gar keine ordentliche Akkorde (oder irgendwas total abstruses, daß kein Mensch kennt).muckel hat geschrieben:1.) Egal ob geblasen oder gezogen, es klingt immer nach sauberem Akkord. Unter anderem darum gibts ja auch verschiedene Tonarten und nicht nur eine z. B. C-Harp, obgleich man auf einer C-Harp jede Toart spielen kann, wenn man kann.
Ich denke, genau das hatte der gute Herr Richter mit dieser Anordnung damals im Sinn.[/quote]muckel hat geschrieben:2.) Der doppelte Ton auf Kanzelle 2 und 3 ist ein notwendiger Kompromiss um das unter Punkt 1 genannten spielbaren Akkorde zu erreichen.
Mag zwar Haarspaltereis sein, aber es sind insgesamt nur 38 Töne. 3x die komplette Oktave macht 36 Töne, sowie dann nochmal ganz oben nochmal die Tonika, und per Overdraw noch nen' Halbtonschritt höher.muckel hat geschrieben:3.) Jeder Ton der chromatischen Tonleiter ist auf der Richterharp spielbar - via bending bzw. overblow/-draw. 10 Kanzellen, 40(!) Noten.
Ganz davon abgesehen würde ich mir an deiner Stelle noch keinen Kopf um Overblows/-draws und dem komplett chromatischen Spiel machen. Erstmal die richtigen Einzeltöne meistern, und sich an das normale Bending setzen. Damit hat man als Anfänger schon erstmal ein gutes Programm voll, und immerhin schon 31/38 Tönen erschlossen.
Oh, dann liege ich ja gar nicht mal so verkehrt. uff ... meine Harp-Philosophien hier zu ergießen war doch gewagt.
Bending klappt bis Kanzelle sechs eigentlich schon gut und ich treffe die Töne meist auf Anhieb. Vermutlich liegt es daran, dass ich als Kind eine Zeit lang Maultrommel gespielt habe. Das Bending ist vom Feeling her irgendwie ähnlich (*irgendwie* ähnlich). Oberhalb Kanzelle sechs spiele ich noch sehr selten.
Üben tu ich das Bending übrigens, indem ich ab Kanzelle eins, statt ab Kanzelle vier, irgendwelche Volkslieder spiele oder was mir gerade so im Kopf herumgeht.
Und genau da geht mir hin und wieder der Overblow auf Kanzelle eins ab! Stunden hab ich schon probiert und geübt. Die Blaszunge blockiert zwar nach einem beherzten "kfffff..." sofort aber es bleibt dann leider auch beim "kffffff..."
Jedenfalls finde ich die Harp geradezu faszinierend und gleichsam schade, dass ich nicht schon viel früher auf diesen kleinen Krachmacher gestoßen bin.
Das mit den 38 statt der von mir 40 gezählten Tönen werde ich mir morgen Abend nochmals in Ruhe ansehen. Mit Haarspalterei hat das aber nichts zu tun; entweder es sind 38 oder ich kann nicht bis 40 zählen
Bending klappt bis Kanzelle sechs eigentlich schon gut und ich treffe die Töne meist auf Anhieb. Vermutlich liegt es daran, dass ich als Kind eine Zeit lang Maultrommel gespielt habe. Das Bending ist vom Feeling her irgendwie ähnlich (*irgendwie* ähnlich). Oberhalb Kanzelle sechs spiele ich noch sehr selten.
Üben tu ich das Bending übrigens, indem ich ab Kanzelle eins, statt ab Kanzelle vier, irgendwelche Volkslieder spiele oder was mir gerade so im Kopf herumgeht.
Und genau da geht mir hin und wieder der Overblow auf Kanzelle eins ab! Stunden hab ich schon probiert und geübt. Die Blaszunge blockiert zwar nach einem beherzten "kfffff..." sofort aber es bleibt dann leider auch beim "kffffff..."
Jedenfalls finde ich die Harp geradezu faszinierend und gleichsam schade, dass ich nicht schon viel früher auf diesen kleinen Krachmacher gestoßen bin.
Das mit den 38 statt der von mir 40 gezählten Tönen werde ich mir morgen Abend nochmals in Ruhe ansehen. Mit Haarspalterei hat das aber nichts zu tun; entweder es sind 38 oder ich kann nicht bis 40 zählen
Ihr seid beide auf dem Holzweg . Es sind 39 Töne. Eigentlich sind es sogar 42 Töne, jedoch sind nicht alle verschieden. 3 Overblows überschneiden sich mit "regulären" Tönen oder Bendings.muckel hat geschrieben:... entweder es sind 38 oder ich kann nicht bis 40 zählen
Schaut euch dazu mal das Harplayout auf Harponline an und zählt mal durch.
Selber auf dem Holzweg.Mario hat geschrieben:Ihr seid beide auf dem Holzweg . Es sind 39 Töne. Eigentlich sind es sogar 42 Töne, jedoch sind nicht alle verschieden. 3 Overblows überschneiden sich mit "regulären" Tönen oder Bendings.
Schaut euch dazu mal das Harplayout auf Harponline an und zählt mal durch.
Denn neben den 3 redundanten Overblows ist ja auch die Dominante doppelt, sprich Kanzelle 2 ziehen = Kanzelle 3 blasen. Dadurch hat man einen Tonumfang von 38 Tönen. Wenn es 39 wären, dann müssten wir ja neben den 3 Oktaven noch 3 weitere Töne spielen können. Aber nur 10 Blasen und 10 Overdraw liegen außerhalb der 3 Oktaven, also 38 Töne.
Aber wie gesagt, ziemliche Haarspalterei. Denn den vollen Umfang aller Töne beherrschen wohl nur die allerwenigsten. Während die overblows auf 1,4,5,6 sogar im Blues noch ihre Berechtigung haben, sind Overdraws wohl nur was für echte Cracks.
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