Transistoren...

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Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

munkamonka
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Beitrag: # 108054Beitrag munkamonka »

ja, mamo, des is doch klar, jeder kann ja seinen sound suchen uns finden und soll damit glücklich werden. von mir aus mit zerre bis die kreissäge stumpf wird. jeder nach seinem gusto. ist ja hier ein freies land. ich glaube aber, die frage die zumindest mich hier umtreibt, ist doch die: kann man einen vintage sound wie aus einem röhrenamp auch aus einem transistor-amp erzeugen. ich stell mir das so vor:

röhrenamp:
20 kilo
1.000,- €
funktionsdauer bis zur ersten Reparatur 5 jahre

gegenüber

Transistoramp:
12 kilo
500 €
funktioniert 30 jahre ohne macken

sound: gleich!

das wär doch geil, oder!?
gruß
m
Meiner Meinung nach!

....................................
unvergessen: igor flach
Juke
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Beitrag: # 108055Beitrag Juke »

Kommt halt darauf an, was man möchte.

Wer den Sound von Clapton klasse findet, sollte sich das entsprechende Equipment zulegen und entsprechend einstellen. Wenn ich dagegen vie Eddie van Halen klingen möchte, benötige ich etwas anderes usw.

Auf jeden Fall von Vorteil ist es, wenn man klare Soundvorstellungen hat.

Und es hängt natürlich auch stark davon ab, welche Musikrichtung man spielt. Wenn man Pre-War-Country-Blues im Stile eines Sonny Terry spielt, passt meiner unmaßgeblichen Meinung nach ein Digi-Tech einfach nicht. Da passt aber auch kein Harp-Amp. Für die Musik und die Band, die du beschreibst, passt - wie du schreibst - der Sound, den du mit Unterstützung durch Halbleiter und Software produzierst. Insbesondere, wenn du je nach Stück deinen Sound in sehr weiten Grenzen variieren möchtest. Also alles gut.

Ich für mein Teil finde den "klassischen Chicago-Sound" einfach geil. Ich mag die Art, wie Little Walter, Big Walter, James Cotton, George "Harmonica" Smith usw. aber auch William Clarke oder RJ Mischo spielen - und ich mag ihren Sound. Das ist die Musik, die ich spielen möchte, und das ist der Sound, den ich anstrebe. Für mich auch alles gut.

Ob es anderen gefallen muss, was man an Sound produziert, muss man für sich entscheiden und kann es ggf. an der Reaktion der Zuhörer ablesen. Laufen sie weg, kann es am Sound gelegen haben ... ;) Bleiben die Leute und spenden sogar Beifall, war wohl alles gut.

Wo also, ist hier eigentlich das Problem? :)

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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Juke
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Beitrag: # 108056Beitrag Juke »

Mein vorheriger Post bezog sich auf Mamo ...

Von dem Markus ihm seine Argumente kann ich nachvollziehen. Aber - noch mal - wo bleibt da das Voodoo? ;)

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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madhans
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Beitrag: # 108059Beitrag madhans »

Juke hat geschrieben: Aber - noch mal - wo bleibt da das Voodoo? ;)
Dirk
Damn, this shit is Deep! :-D

Gruß
CB
daniel
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Beitrag: # 108060Beitrag daniel »

Vielleicht wirds auch mal zeit für frischen voodoo.....

Derdaniel
madhans
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Beitrag: # 108063Beitrag madhans »

Nun erzähl ich mal wieder was.

Bei so einer Bastelei gibt es tausende Dinge abzuwägen, ständig muss man Ideen habe und Entscheidungen treffen. Ich war am Wochenende ganz wirr im Kopf.

Präambel:
So wenig wie möglich regelbar zu machen. Es gibt meist einen Königsweg, Geschmack ist zweitrangig. Ich will nur Dinge verwirklichen, die den Aufwand rechtfertigen und die Grundidee nicht verwässern. Dabei denke ich an Gitarristen, die nur mit der Gitarre und einem einfachen Fender 5E3 viele tolle Sounds spielen können. Und wers anders will, solls selber bauen.

Nun gibt es also eine einfache Stufe, die an einer Transistorendstufe mit einem Bullet befeuert einen Ton macht, der mir sehr nach Harp klingt. Meinen Geschmack kennt ihr ja von meinen Amps.

Jetzt gehen die Probleme schon wieder los.
-Verpolschutz und Überpannungsschutz (nimmt mir wieder Spannung weg).
- Impedanzanpassung an niederohmige Folgestufen? Ausgangsniveau?
- 18V Netzteil oder Spannungsdopplung
- symetrischer Ausgang für die PA (klingt sicher wieder nicht)
- integrierter Poweramp? (dann wirds größer, anderes Netzteil ...)
- Potis direkt auf die Platine oder Verkabelung?
- ...

Gruß
CB
Juke
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Beitrag: # 108064Beitrag Juke »

Lass den Quatsch und bau El Gordos. Die passen. ;)

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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drstrange
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Beitrag: # 108067Beitrag drstrange »

Und dann kommt der blöde drstrange noch mit seinem Brummfimmel....
Wis You where Bier
Mamo
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Beitrag: # 108068Beitrag Mamo »

Also Madhans, wie Du das bauen kannst da halte ich mich raus! Da hab ich keinen Plan von. Ich denke, es gibt eben ein paar Transistoramps die mit Harp ganz ordentlich nach "Chicago" klingen können (immer vorausgesetzt der Harper klingt so...). Da wären z.B. der Pignose, die alten Roland Cubes (die neuen Blues Cubes werde ich bei Gelegenheit mal testen) und sicher noch einige andere.
Beim digitalen Modelling hat es ja der Vox DA5 zu einer kleinen Berühmtheit unter uns Harpern gebracht.
Man sieht, es ist nichts unmöglich!

Und zum Thema "Voodoo":

Natürlich klingt uns dieser typische verzerrte Sound der Harp im Ohr, den wir von sooo vielen Aufnahmen aus den 50ern und 60ern kennen. Ich mag das ja auch!

Wie mögen die Zuhörer geschaut haben, als Jimi Hendrix das erste Mal in der Öffentlichkeit seinen Marshall in eine Feedbackorgie getrieben hat?! Das war damals innovativ, und heute ist es.....VOODOO! Viele Gitarristen versuchen genau DEN Sound zu erreichen.

Ich glaube einfach wenn ein wirklich begnadeter Harpspieler die ausgetreteten Pfade verlässt, wird auch dieser Sound irgendwann "Voodoo"...

Gruß Marco
Juke
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Beitrag: # 108071Beitrag Juke »

Als Jimi Hendrix das erste Mal vor Leuten seine Gitarre und den Amp kreischen ließ, waren er und alle Zuhörer dicht. :-D

Neenee, Voodoo ist was anderes.

Voodoo heißt eher, dass für DEN Sound unbedingt genau DIESE Röhre aus DIESER Charge benötigt wird, weil der Typ, der die Röhren damals zusammengeklebt und gelötet hat, beim Mischen seines Spezial-Lötzinns statt seiner üblichen Dosis von diesem und jenem ein Quäntchen zu viel in den Sud gekippt hat. Und genau deshalb haben die Röhren, die eben dieser Typ in jener Vollmondnacht mit eben diesem - eigentlich verpfuschten - Lot gelötet hat, diesen ganz besonderen unnachahmlichen Schmelz im Ton, diesen Crunch, dieses - ach, das musst du hören! Das kann man nicht wirklich beschreiben. Mit keiner anderen Röhre kriegst du das hin. Und mit dieser ganzen Halbleiterwichse schon mal gar nicht.
Die in dieser Vollmondnacht gefertigten Röhren sind natürlich sehr selten, da es ohne Ende Ignoranten gab, die den wahren Wert dieser Schätze nicht erkannten und diese Wunderröhren in ihren 08/15-Gitarrenamp verheizten. Nur die Eingeweihten wissen um das besondere Geheimnis dieser Röhren und können sie anhand der unter dem Mikroskop erkennbaren farblichen Zusammensetzung der Lichtreflexion auf den Lötstellen zweifelsfrei identifizieren. Neulich hat mir einer erzählt, dass Guru XY heraus gefunden hat, dass in einigen Billigverstärkern der Marke YZ Röhren aus dieser magischen Serie verbaut wurden. Bis vor kurzem konntest du die noch alle paar Monate in der Bucht richtig günstig bekommen. Leider sind inzwischen die Preise für diese Verstärker durch die Decke gegangen. Wenn du überhaupt noch einen kriegst.
Ich kenne einen, der von einem gehört hat, der noch ein paar dieser Röhren haben soll. Für eine dieser Röhren musst du so viel bezahlen, was andere für einen kompletten handverdrahteten Verstärker zahlen. Aber die werden den Unterschied sowieso nie hören ...

Jede Ähnlichkeit mit real existieren Begebenheiten oder Produkten wäre rein zufällig und völlig unbeabsichtigt.

Oder so ... ;)

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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madhans
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Beitrag: # 108073Beitrag madhans »

Hi Dirk!

Super.

Menschen wollen Religion, wollen Voodoo. Wahrscheinlich alle - nur in unterschiedlichem Maß. Und Künstler sind da sicher anfällig.

Und diese dämliche Diskussion um Geschmack und Meinungen. Meine Katze mag Tunfisch und Rind lieber als Geflügel.


Gruß
CB
drstrange
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Beitrag: # 108074Beitrag drstrange »

Bei Fender ist es Abigail Yberra

https://www.youtube.com/watch?v=8M2a1yUmvEQ

Nur die Pickups, die sie gewickelt hat haben den magischen Ton.

Tja da mußte gleich mal > 200 Öre berappen um da so ein Set zu

haben.

drstrange
Wis You where Bier
madhans
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Beitrag: # 108075Beitrag madhans »

Hi!

Was macht deine Mutter beruflich?

Sie wickelt Draht auf :-)

Die arme Frau, Queen oder nicht.
CB
Adam_Lark
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Beitrag: # 108076Beitrag Adam_Lark »

Ja, das hat der Dirk schön formuliert :-D
Gut fand ich auch die Geschichte vom Physik-Dr., der zwar , dass es nichts bringt, aber sich den CD-Entmagnetisierer trotzdem gekauft hat. Das müssen die Leute sein, die mit Alu-Folie-Helm durch die Gegend laufen, wegen den Aliens...
Mir hat mal ein Gitarrenbauer erzählt, dass die alten Gitarren manchmal besser klingen weil Kleber über die Jahre an Elastizität verloren haben und Schraubverbindungen festgerostet sind und jetzt einfach weniger Dämpfung im System ist, ergo schreibt das Teil länger nach. Das kann durchaus stimmen. Was ich sagen will: an manchem ist was dran, am anderem nicht. Muss man halt gewissenhaft überprüfen, oder eben nicht...
In diesem Zusammenhang hätte ich gerne mal den Kennlinien-Vergleich Röhre vs. Transe gesehen, von dem Boris geschrieben hat...

Gruß Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
Adam_Lark
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Beitrag: # 108077Beitrag Adam_Lark »

madhans hat geschrieben:Hi!

Was macht deine Mutter beruflich?

Sie wickelt Draht auf :-)

CB
Die Beleidigung dazu wäre dann wohl: Deine Mudder wickelt Draht für Epiphone-Les Pauls! :-D
Jedem seins...
Blues will never die!
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