Transistoren...

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Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

madhans
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Beitrag: # 108016Beitrag madhans »

Hi!
Und nun ... warum will wer einen Transistoramp. So nen einfachen .. OK.

Und wieder mal:

GITARRE IST KEINE HARP!

Die Vorstufe bei Harp muss doch nicht wirklich verstärken. Die entkoppelt, wandelt Impedanzen, komprimiert, verzerrt, regelt den Klang und damit das Zerrverhalten in der nächsten Stufe ... usw.

Und dabei ist die Hochspannung recht praktisch - weil das Signal leichter zu steuern -glaube ich mal.


Gruß
CB
Adam_Lark
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Beitrag: # 108022Beitrag Adam_Lark »

Hallo zusammen,
ich mags leise clean und verzerrt, wenn ich lauter Spiele (trifft auf Gitarre und Harp zu). So wie ich die Sache verstehe, kann das die Röhre besser. Der Transistor verzerrt wohl beides ähnlich. Klang, als könnte DrStrange da Fakten liefern. Jedenfalls passt das zu dem, was ich bislang gehört habe, als ich mich mit Transistoren und Röhren versuchte...

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
madhans
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Beitrag: # 108023Beitrag madhans »

Hi!

Ein Transistor kann super clean. Er kann auch super verzerrt.

Aber der Bereich dazwischen ist mit dem Mikro und Spieltechnik nicht so leicht zu steuern.

So in etwa würde ich das ausdrücken.

Gruß
CB
Zuletzt geändert von madhans am 20.01.2018, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
daniel
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Beitrag: # 108024Beitrag daniel »

Genau das mein ich. Jeder hat mal was von jemand gehört, jeder weiss was ein transistor angeblich nicht kann. Aber probiert und gehört (mit eigenen ohren) hats noch keiner...

Derdaniel
drstrange
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Beitrag: # 108025Beitrag drstrange »

Doch das haben schon viele ausprobiert. Es ist ja schließlich auch eine

ökonomische Frage.

Und sind alle gescheitert. Marshall mit den Hybridamps ist da das beste Beispiel.

Es ist nicht so einfach, wie Du es Dir vorstellst.

drstrange
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Juke
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Beitrag: # 108026Beitrag Juke »

daniel hat geschrieben:Aber probiert und gehört (mit eigenen ohren) hats noch keiner...
Dann mach doch einfach mal! :-D

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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daniel
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Beitrag: # 108031Beitrag daniel »

Bild
So viel mehr isses im zweifelsfall ja nicht. Und ich hab echt schon schlechteres gehört.
Die alten musicman mit transenvorstufe zb klingen gut und sind beliebt. Kritisch wirds denk ich nur, wenn man auf buegen und brechen durch „moddeling“ versucht einen transenamp „genauso“ klingen zu lassen wie xyröhre.

Derdaniel
madhans
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Beitrag: # 108032Beitrag madhans »

Pignose .... naja. Aber ich glaube, ich weiß was du meinst.

Ich habe heute "meinen Transistor" angehört. Mic direkt in einen Transistor für die Kompression, keine Klangregelung, nur ein Volume und direkt in eine kleine Endstufe und dann in einen 8" WGS.

Das geht schon ... allein durch den Speaker schon besser als die Schweinenase.

Da drum rum könnte man noch ein wenig Regelbarkeit stricken, das wird dann aber gleich wieder aufwändig :-), aber es wäre einen Versuch wert.

Ich bleib mal vorsichtig optimistisch dran.

Gruß
CB
harp-addicted
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Beitrag: # 108035Beitrag harp-addicted »

madhans hat geschrieben:Ein Transistor kann super clean. Er kann auch super verzerrt.
Aber der Bereich dazwischen ist mit dem Mikro und Spieltechnik nicht so leicht zu steuern.
So in etwa würde ich das ausdrücken.
So habe ich es bisher auch erlebt.

Wie schwierig es ist, eine Halbleiter-Vorstufe für Harp vernünftig hinzubekommen, zeigt der Harp Commander.
Ich habe mittlerweile einige Erfahrung damit.

Es geht damit los, dass der Eingang nicht übersteuert werden darf (Poti am Gerät).
Jede Übersteuerung dort geht in Richtung Transistor Zerre.

Der Regler für Overdrive ist so ausgelegt, dass man sich sehr behutsam der Zerre nähert. Bis fast 2 Uhr
tut sich nichts. Ab dann ganz langsam immer mehr, bis hin zu unangenehm (für meinen Geschmack).
Meine Einstellung ist dann bis höchstens 4 Uhr.

Es ist wie ein Drahtseilakt auf einer ungünstigen Kennlinie.

Etwas zusätzliche Zerre hole ich mir noch über die Höhen des Harptone+ im Einschleifweg danach.

Einen Pignose kann man auch nur mit stark am Mikro abgedrehtem Poti spielen. Dann ist der gar nicht so schlecht.
Grüße, Wolfgang
https://www.bootlegtwins.de + http://www.bluesharp-muenchen.de
Ich mache brotlose Kunst. Wegen der Kohlehydrate...
madhans
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Beitrag: # 108041Beitrag madhans »

Servus!

Ich hätte da immer noch die Frage nach dem Einsatz. Was soll das Ding den sein?

Ein Gussgehäuse als universeller kleiner Amp für Harp, ähnlich dem Kaliber 22 für Gitarre, das es nicht mehr gibt:

https://www.youtube.com/watch?v=Wv2_IuU ... uU6r5M&t=2


Gruß
CB
daniel
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Beitrag: # 108046Beitrag daniel »

Ben bouman schrieb mal von ner guten erfahrung mit nem Quilter Micro-Block 45 amp.
Mir gehts eigentlich primär ums prinzip, ob transistoren wirklich so böse sind wie ihr ruf, den das arme teil (wie ich glaube) allein durch internetweisheiten hat. Wer hat denn eigentlich die „transistorzerre“ schon selbst mal gehört??

Derdaniel
madhans
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Beitrag: # 108047Beitrag madhans »

Hi!

Sicher gibt es viel dummen "comon sense" im Netz, aber ich glaube das mit der Transistorproblematik wurde hier nun schon anschaulich dargelegt. Als Transistorzerre würde ich einen Ton bezeichnen, der durch ein Rechtecksignal erzeugt wird.

Gruß
CB
munkamonka
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Beitrag: # 108048Beitrag munkamonka »

Keine Ahnung, ob es nun Transistorzerre war oder woran es lag, aber ich habe durchaus schon öfter mal versucht, aus Transistor Verstärkern einen brauchbaren Harp Ton zu erzeugen. Es hat eigentlich nie wirklich funktioniert. Ich habe verschiedene Fender Transistor Amps probiert, aber auch einen Roland und und einen vox. Klang durch die Bank scheiße. Es klingen auch nicht alle Röhren Amp gleich super. Aber da hat man die Möglichkeit, durch den Austausch der Vorstufenröhren etwas zu machen. Ich wüsste nicht, wie ich einen grauenhaft klingenden Transistorverstärker optimieren sollte. Der vox da5 ist irgendwie eine Ausnahme, ja, das ist ein Modeling Amp, aber warum eigentlich nicht. Wenn man auf Tabus keinen Wert legen soll, warum soll dann modeling ein Tabu sein?

Markus
Zuletzt geändert von munkamonka am 22.01.2018, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
Meiner Meinung nach!

....................................
unvergessen: igor flach
Adam_Lark
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Beitrag: # 108049Beitrag Adam_Lark »

Auch wenn es trivial klingt: Die Zerre meines Gitarren-Transistors geht für Harp nicht. In Ermangelung der Fachbegriffe: fehlt die Wärme, vor allem bei Slaps klang das nicht gut. Frage mich auch, ob das am Transistor generell liegt oder daran, dass es halt ein Gitarren Amp ist. Die Klangregelung war dann natürlich auch auf ganz andere Frequenzen ausgelegt. Zumindest vermute ich, dass es daran liegt, dass ich da mit den hi mid low Potis kaum was anfangen konnte...

Gruß

Adam
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Mamo
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Beitrag: # 108052Beitrag Mamo »

Ich melde mich auch mal zu dem Thema, obwohl ich ja schon oft gescholten wurde, weil ich Multieffektgeräte und auch Transistor/Modellingamps verwendet habe.

Ich glaube die Frage ob Transistor oder nicht sollte nicht bei der technischen Machbarkeit, sondern nur bei der allgemeinen Soundfrage geklärt werden!

Wenn man über alle Dekaden der Musikgeschichte versucht hätte, wie die Urväter zu klingen, hätte es absolut keine klanglichen Veränderungen gegeben. Wie hätte dann wohl Jimi Hendrix geklungen? Oder später Ted Nugent, Gary Moore, Joe Bonamassa, Roger Daltrey usw.

Wir Harper sind da ein ganz eigenes Völkchen. Wir behaupten, die Harp klingt nur authentisch wenn sie so klingt wie in den frühen 50er Jahren. Warum? Gibt es denn im Bezug auf die Harp keine Innovationen?
Ich glaube schon! Siehe Jason Ricci oder John Popper von Bluestraveller.

Wie einige wissen, spiele ich in einer Cover-Rockband die Harp. Und da muß die Harp nicht nach Pre-War Blues klingen. Ganz im Gegenteil. Ich lasse die Harp auch mal gerne nach einer Leslie-Orgel oder einem Rhodes-Piano klingen. Oder als Bläsersatz. (Aus Ermangelung unseres Leadgitarristen auch schon mal wie ne verzerrte Klampfe. Z.B. in dem Stück "Seven Nation Army" von den White Stripes.) Im Moment arbeite ich daran, die Harp wie ne Geige klingen zu lassen...
Wohlgemerkt achte ich aber darauf, dass die Harp trotzdem noch als Solche zu erkennen ist! Ich will kein Midi!

Vielleicht sollten wir unsere Scheuklappen mal ein bisschen öffnen...

Gruß Marco

P.S.: Bin gespannt auf die Diskussion.
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