Was ist Puckering?

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

Antworten
Jam mi
Beiträge: 33
Registriert: 08.12.2017, 15:51
Wohnort: Rhein Main Gebiet

Was ist Puckering?

Beitrag: # 107526Beitrag Jam mi »

Guten Abend
Weiß einer was zufällig an Puckering so toll sein soll ?
Oder besser gesagt was es für eine Technik ist.
Ich bin auf der Monsterharpseite darauf gestoßen wollte
Es auch ausprobieren-( dennoch war es ein normales Einzehlton gespiele und nicht besondes daran.)i
Juke
Beiträge: 5065
Registriert: 24.04.2014, 10:36
Wohnort: die Metropole im südlichen Ostwestfalen

Beitrag: # 107528Beitrag Juke »

Pucker oder Spitzmund oder oder oder ...
Es geht hier um den Ansatz, mit relativ spitzem Mund Einzeltöne auf der Mundharmonika zu spielen. Der Mund wir dabei geformt wie beim Pfeifen.
Im Vergleich zum zweiten, weit verbreiteten Ansatz, dem Zungenblock oder Tongue-Block, ist der Ton beim Pucker von Haus aus dünner und man benötigt mehr Aufwand, um einen vollen, kräftigen Ton zu erzeugen.

Dafür bietet der Pucker-Ansatz mehr Möglichkeiten, den Ton mit der Zunge zu akzentuieren. Viele Spieler sind der Ansicht, dass man beide Ansätze, Pucker und Tongue-Block, beherrschen sollte, um alle Möglichkeiten der Tonformung ausschöpfen zu können.
Wobei ich persönlich zu weit über 90 % nur Tongue-Block spiele. Ich spiele aber auch zu weit über 90 % nur Blues, bei dem ich die Möglichkeiten des Tongue-Block nutze, wie z.B. Splits, Oktavieren, Slapping usw. Und das geht mit spitzem Ansatz nicht ...

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

Du möchtest den Forumsamp ausprobieren? -> Ausleihe
Wer spielt heute wo? –> Konzertkalender
Du möchtest das Harpforum unterstützen? -> Harpforum-Shop
Jam mi
Beiträge: 33
Registriert: 08.12.2017, 15:51
Wohnort: Rhein Main Gebiet

Beitrag: # 107530Beitrag Jam mi »

Danke habs kapiert
munkamonka
Beiträge: 3842
Registriert: 03.09.2005, 16:18
Wohnort: berlin
Kontaktdaten:

Beitrag: # 107532Beitrag munkamonka »

Dem mit dem dünneren Sound würde ich widersprechen. Zumindest beim akustischen Spiel kann man mit Lippenansatz genauso fett spielen. Es ist halt irgendwie anders.

Beide Ansätze sind nützlich.

Gruß
Markus
Meiner Meinung nach!

....................................
unvergessen: igor flach
Juke
Beiträge: 5065
Registriert: 24.04.2014, 10:36
Wohnort: die Metropole im südlichen Ostwestfalen

Beitrag: # 107539Beitrag Juke »

munkamonka hat geschrieben:Dem mit dem dünneren Sound würde ich widersprechen.
Ich meinte damit vor allem Anfänger, die müt üxtrüm spützem Münd spülen, um den Einzelton zu treffen. ;)
"Profis" bekommen mit beiden Ansätzen einen richtig fetten Ton.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

Du möchtest den Forumsamp ausprobieren? -> Ausleihe
Wer spielt heute wo? –> Konzertkalender
Du möchtest das Harpforum unterstützen? -> Harpforum-Shop
Adam_Lark
Beiträge: 2055
Registriert: 22.12.2014, 23:23
Wohnort: Mühlheim am Main

Beitrag: # 107566Beitrag Adam_Lark »

Das betrifft nicht nur Anhänger mit Spützmünd. Ich würde sagen die wenigsten kriegen mit beiden Spielweisen gleich fetten Sound hin. Müsste mir definitiv auch eine tiefere Harp Position mit Pucker angewöhnen, fühlt sich aber noch echt komisch an...

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
Mario
Beiträge: 4299
Registriert: 28.12.2006, 12:45
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag: # 107568Beitrag Mario »

Adam_Lark hat geschrieben:Ich würde sagen die wenigsten kriegen mit beiden Spielweisen gleich fetten Sound hin.
Och, weiß nicht. Kann man ja üben. Ich hab mit Pucker angefangen und erst spät gewechselt, als es mehr Richtung Verstärker ging. Ich würde sagen, mein Ton ist unverstärkt mit beiden Techniken nahezu identisch. Verstärkt ist es sicher nicht so, weil ich das Cupping nie vernünftig mit Pucker geübt habe. Naja, und bestimmte Techniken wie Slaps klingen natürlich anders, weil man das mit Pucker eigentlich nur ähnlich ausführen kann. Aber der Ton an sich ist unverstärkt gleich.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
Bild
Adam_Lark
Beiträge: 2055
Registriert: 22.12.2014, 23:23
Wohnort: Mühlheim am Main

Beitrag: # 107569Beitrag Adam_Lark »

Ich sage ja auch nicht, dass es nicht geht, mit beiden Techniken einen ähnlich satten Ton zu kriegen. Gibt ja genug Pucker, die einen tollen Ton haben (Charlie Musselwhite bendet zum Beispiel in der Regel nicht mit TB). Ich finde es nur deutlich schwerer mit Lipping. Kann natürlich mit Gewohnheit zu tun haben, die Harp da einfach nicht tief genug in den Mund zu nehmen. Und Üben ist natürlich wie immer die Lösung, habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen. Am schönsten wäre es aber, wenn ich Overblows und die hohen Blowbends mit TB hin bekommen könnte, geht bisher gar nicht. Dann könnte ich mir die sperrigen Wechsel zwischen den beiden Spielarten sparen, fühle mich da nicht wirklich wohl mit...

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
Mario
Beiträge: 4299
Registriert: 28.12.2006, 12:45
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag: # 107570Beitrag Mario »

Blowbends mit TB versuche ich schon seit Jahren, aus demselben Grund wie du. Es klappt zwar prinzipiell, aber was einfach nicht gehen will, ist ein vernünftiges Zungenvibrato beim Blowbend mit TB. Das geht mit Pucker viel intensiver. Die Zunge ist einfach zu unbeweglich, wenn sie gestreckt wird. Ich kämpfe deshalb schon lange mit dem Gedanken, die Idee wieder zumindest teilweise aufzugeben. Vielleicht muss man einfach einsehen, dass bestimmte Dinge einen bestimmten Ansatz erfordern.

Overblows habe ich nach dem Umstellung auf TB recht schnell hinbekommen. Aber da ich sie eh nicht mehr nutze, stell ich meine Harps auch nicht so ein.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
Bild
Adam_Lark
Beiträge: 2055
Registriert: 22.12.2014, 23:23
Wohnort: Mühlheim am Main

Beitrag: # 107573Beitrag Adam_Lark »

Die anderen nutze ich kaum, aber den Overblow auf der 6 möchte ich wirklich nicht mehr missen. Kurzfristig läuft es darauf hinaus, bis zur 6 TB zu spielen und ab da (außer für Oktaven) auf Pucker zu wechseln. Vielleicht arrangiere ich mich auch damit, wenn der Wechsel flüssiger klappt...

Grüsse

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
munkamonka
Beiträge: 3842
Registriert: 03.09.2005, 16:18
Wohnort: berlin
Kontaktdaten:

Beitrag: # 107585Beitrag munkamonka »

meine Meinung:
ab der 6. kanzelle ist TB nicht mehr von sooo großem Vorteil, da kann man auch auf lipping wechseln. bendings mit TB gehen genauso gut wie mit lippe, muss man sich nur dran gewöhnen. bei blowbends geht es mir ähnlich wie Mario. die gehen mit TB, aber irgendwie sind die mit lippe expressiver und sicherer. wahrscheinlich aber auch nur ne frage, ob man es wirklich wirklich intensiv betreibt. da es tonlich aber keinen großen unterschied macht, sowohl akustisch als auch elektrisch, seh ich nicht ganz ein, wieso ich mir das draufziehen soll, die Umstellung geht eigentlich sehr flüssig. soll nicht heißen, dass ich die oberen Oktaven nicht mit TB spiele. muss aber nicht sein.

ich hab früher auch die lehrbuchmeinung vertreten, dass man die harp unbedingt mega weit in den mund nehmen muss,. davon bin ich abgekommen, sowohl bei TB als auch bei lippe (besonders bei lippe, logisch) wenn man sich videos von einigen guten harpern ansieht (z.B. kim wilson)
Bild
erkennt man, dass es nicht so sein MUSS. und bei lippe gibt es einen speziellen sound, wenn man die harp wirklich nur küsst. und man DARF auch mal den mund hart und spitz machen, das gibt dann einen dünnen ton, der aber auch mal genau der richtige sein kann.

was ich nie verstanden habe: jerry portnoy erzählt auf seiner CD, dass er am anfang NUR gepuckert hat, dann NUR TB gespielt hat, und sich dann - wie viele einen mix zugelegt hat, AAAABER er puckert die UNTERE Oktave und blockt die oberen. find ich total schräg, aber so sagt es der meister...
Meiner Meinung nach!

....................................
unvergessen: igor flach
Adam_Lark
Beiträge: 2055
Registriert: 22.12.2014, 23:23
Wohnort: Mühlheim am Main

Beitrag: # 107591Beitrag Adam_Lark »

Hallo Markus,

Schönes Bild, da spielt er wahrscheinlich gerade einen der dünnen Tone 😉
Im Ernst: Ich habe schon den Eindruck, dass mein Pucker-Ton deutlich voller wird, wenn ich das Ding halb schlucke, kann aber sein, dass das nur für mich so ist, weil der Ton eher weiter drin als vor mir entsteht, so zu sagen. Muss ich halt mal aufnehmen und anhören, vor allem verstärkt.
Zu Portnoy: Nee, dit macht keenen Sinn, irgendwie...

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
daniel
Beiträge: 2444
Registriert: 06.09.2005, 22:04
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag: # 107592Beitrag daniel »

Wo ist unten und oben bei ner harp? Wo vorne und hinten? Ist vielleicht Ansichtssache....

Derdaniel
Mario
Beiträge: 4299
Registriert: 28.12.2006, 12:45
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag: # 107596Beitrag Mario »

Die Harp tief in den Mund zu nehmen, ist vor allem für Anfänger ein wertvoller Hinweis. Man wird nämlich gezwungen, den Rachenraum zu öffnen. Später gelingt das eben auch ohne. Möchte man einen dünnen Ton erzeugen, wie es z.B Sonny Terry häufig gezielt gemacht hat, muss der Mund in etwa zu einem "dü" geformt werden und das wiederum geht nicht mit vollem Mund.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
Bild
MrT
Beiträge: 563
Registriert: 01.11.2009, 12:17
Wohnort: Hamburg

Beitrag: # 107625Beitrag MrT »

Wobei es zumindest für ein paar Sachen ganz praktisch ist, auch über 6 hinaus tb zu benutzen.
Pre-war sind versteht sich von selbst, das geht nicht ohne tb
aber auch so nette Licks von Paul Delay, zum Beispiel
8+8-4- 7+7-4-

um das in einen annehmbaren Tempo und flüssig zu spielen, ohne Glisandi ist es wohl einfach, einfach einen Tongue Switch zu machen.

Egal wie man es macht, irgendwie schränkt man sich ja doch ein :lol:

Beste Grüße,
Till
Always try to become the best harmonica player that you can possibly be...

Joe filisko
Antworten