...Arbeitet Ihr noch mit Zettelwirtschaft oder benutzt Ihr auch schon iPads und dann setlistmaker oder Onsong??...
...Auch zu den Proben sind selten immer alle da, es geht leider nicht. Und so kommt es, daß Sänger und ein paar andere (ich) so ein Pad am Ständer haben, weil wir feststellten, das stört das Publikum bei weitem nicht so sehr, wie ein aufgeschlagenen Schnellhefter...
...Und unsere zwei anderen Sänger haben noch ihre Ordner auf der Bühne....Da wir auch unser Geld noch mit profaner Arbeit verdienen müssen und nicht immer alle bei der Probe dabei sein können, sind wir nicht in der Lage alle Lieder auswendig zu können!...
Geht gar nicht!!!...
Ich bekenne mich: Ich bin Sänger, Harper und Gitarrist, habe die 50 erreicht und spiele derzeit in 3 Bands mit (nahezu) vollständig unterschiedlichem Repertoire. Und ich bin nach wie vor der Ansicht, dass derjenige, der auf Gigs mit Leitz-Ordnern, Telepromptern, iPads, Nummerngirls etc. hantieren muss, (bis auf wenige erklärbare Ausnahmen) in der Regel einfach keinen Bock hat, sich sein Geraffel in Heim- und Fleißarbeit draufzuschaffen. Als "Selbst-Kaum-Zeit-Habender" halte ich auch die gemeinsame Probenarbeit für viel zu wertvoll, als währenddessen mühselig Texte buchstabieren und über Tonarten, Takt etc. diskutieren zu müssen (das gilt natürlich nur dann, wenn Stück, Text, Melodie, Version etc. vorher feststehen). Wenn alle vorbereitet kommen, geht's "nur noch" um die Abstimmung. Ist es aber eine "kollektive Lernprobe" (Klassiker vor dem ersten gemeinsamen Ton: "Leg das Stück eben nochmal auf!"), dann stolpert die ganze Herde mit unsicherem Gefühl und dem unausgesprochenen Motto "Hauptsache zusammen angefangen und zusammen aufgehört" durch den selbstangerichteten Salat... Was schließlich und endlich dann notwendigerweise (!) zum Ausfall jeglicher "Show" auf der Bühne führt - kann ja auch keiner weiter als einen Schritt von seinem Ordner/Prompter/iPad weg...
...too old to Rock'n'Roll - too young to die... oder so...
Matz