Bluesman SE knistert(e) - Was kann das sein?
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Bluesman SE knistert(e) - Was kann das sein?
Moin,
ich brauche mal euren Rat und euer Fachwissen.
Vor ein paar Tagen hatte mein geliebter SE ein Problem. Nach dem Einschalten funktionierte alles erstmal ganz normal. Nach ein paar Minuten, als sich die Röhren richtig aufgewärmt hatten, fing es an zu knistern. Mit abgezogenem Speaker war von der Schaltung aus nichts zu hören. Eigenartigerweise wurde das Knistern bis ca. 2/3 Volume immer lauter und dahinter schlagartig leiser, so dass voll aufgedreht nichts mehr davon zu hören war.
Ich habe dann erstmal wieder ausgeschaltet, alle Bauteile, die auf Masse liegen, durchgepiept, einige Widerstände gemessen, Endstufenröhre aus- und wieder eingestöpselt. Ich habe keinen Fehler gefunden und wieder eingeschaltet. Das Knistern kam nach kurzer Aufwärmzeit auch prompt wieder.
Dann habe ich im laufenden Betrieb mit einem Stift alle Bauteile angestoßen, gedrückt, geklopft. An allen Kabeln gewackelt. Irgendwann, als ich schon nichts mehr berührt und nur ratlos einen schlauen Blick auf die Schaltung geworfen hatte, setzte das Knistern einige male aus und wieder ein und war plötzlich ganz verschwunden.
Dananch habe ich den Amp abkühlen lassen und einen erneuten Versuch gestartet und prmopt war das Problem wieder da. Aber jetzt kommt's: Als ich den Test (mehrmals, auch an verschiedenen Tagen) wiederholt hatte, kam das Knistern nie wieder.
Was könnte den das gewesen sein? Und warum repariert sich das selber? Muss ich mir Sorgen machen?
Zwei Kostproben vom Knistern (Aufnahmen normalisiert, damit man es besser hört):
www.harpforum.de/phpbb/mp3/bluesman_se_rauschen.mp3
www.harpforum.de/phpbb/mp3/bluesman_se_rauschen_10.mp3
Beim zweiten Beispiel habe ich zwischen 2/3 und Vollaussteuerung hin- und hergedreht.
ich brauche mal euren Rat und euer Fachwissen.
Vor ein paar Tagen hatte mein geliebter SE ein Problem. Nach dem Einschalten funktionierte alles erstmal ganz normal. Nach ein paar Minuten, als sich die Röhren richtig aufgewärmt hatten, fing es an zu knistern. Mit abgezogenem Speaker war von der Schaltung aus nichts zu hören. Eigenartigerweise wurde das Knistern bis ca. 2/3 Volume immer lauter und dahinter schlagartig leiser, so dass voll aufgedreht nichts mehr davon zu hören war.
Ich habe dann erstmal wieder ausgeschaltet, alle Bauteile, die auf Masse liegen, durchgepiept, einige Widerstände gemessen, Endstufenröhre aus- und wieder eingestöpselt. Ich habe keinen Fehler gefunden und wieder eingeschaltet. Das Knistern kam nach kurzer Aufwärmzeit auch prompt wieder.
Dann habe ich im laufenden Betrieb mit einem Stift alle Bauteile angestoßen, gedrückt, geklopft. An allen Kabeln gewackelt. Irgendwann, als ich schon nichts mehr berührt und nur ratlos einen schlauen Blick auf die Schaltung geworfen hatte, setzte das Knistern einige male aus und wieder ein und war plötzlich ganz verschwunden.
Dananch habe ich den Amp abkühlen lassen und einen erneuten Versuch gestartet und prmopt war das Problem wieder da. Aber jetzt kommt's: Als ich den Test (mehrmals, auch an verschiedenen Tagen) wiederholt hatte, kam das Knistern nie wieder.
Was könnte den das gewesen sein? Und warum repariert sich das selber? Muss ich mir Sorgen machen?
Zwei Kostproben vom Knistern (Aufnahmen normalisiert, damit man es besser hört):
www.harpforum.de/phpbb/mp3/bluesman_se_rauschen.mp3
www.harpforum.de/phpbb/mp3/bluesman_se_rauschen_10.mp3
Beim zweiten Beispiel habe ich zwischen 2/3 und Vollaussteuerung hin- und hergedreht.
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@Daniel
Da hast du mir etwas voraus. Du weißt wenigstens, wie es früher war . Für ein paar Sekunden sollte das doch aber gehen, oder?
Ja, Röhre kaputt hatte ich auch schon gedacht. Obwohl die keine 50 Stunden gelaufen ist. Dummerweise habe ich keine 6L6 rumliegen, die ich tauschen könnte.
Da hast du mir etwas voraus. Du weißt wenigstens, wie es früher war . Für ein paar Sekunden sollte das doch aber gehen, oder?
Musst mich ja nicht gleich beleidigenmunkamonka hat geschrieben:Röhre
Ja, Röhre kaputt hatte ich auch schon gedacht. Obwohl die keine 50 Stunden gelaufen ist. Dummerweise habe ich keine 6L6 rumliegen, die ich tauschen könnte.
Hi!
@daniel
Ein paar Sekunden oder auch Minuten und ohne richtige Belastung sollte ihm nicht schaden.
Es sind eigentlich alle gängigen Ursachen schon genannt. Kontaktprobleme, Röhre, Kondensator. Wenn es sich am Volume ändert, dann würde ich die Vorstufe im Verdacht haben.
Alle Kontakte prüfen (Buchsen, Fassungen, Lötstellen ...)
Röhre wechseln geht schnell und kostet nix.
Kondensatormacken sind schwerer festzustellen. Schau, ob du Gleichspannung auf dem Volumepoti (äußeren Kontakte) hast. Knistert es beim Drehen?
Ich hatte bisher erst einen Ausfall eines neuen Kondensators, und das war ein Silvermica ... der kleine Schwarze für die Höhen.
Schönen Gruß
CB
@daniel
Ein paar Sekunden oder auch Minuten und ohne richtige Belastung sollte ihm nicht schaden.
Es sind eigentlich alle gängigen Ursachen schon genannt. Kontaktprobleme, Röhre, Kondensator. Wenn es sich am Volume ändert, dann würde ich die Vorstufe im Verdacht haben.
Alle Kontakte prüfen (Buchsen, Fassungen, Lötstellen ...)
Röhre wechseln geht schnell und kostet nix.
Kondensatormacken sind schwerer festzustellen. Schau, ob du Gleichspannung auf dem Volumepoti (äußeren Kontakte) hast. Knistert es beim Drehen?
Ich hatte bisher erst einen Ausfall eines neuen Kondensators, und das war ein Silvermica ... der kleine Schwarze für die Höhen.
Schönen Gruß
CB
So, das Geräusch ist wieder da. Wackeln an den Röhren ändert nix. Bei keinem Poti ist irgendwas zu hören, wenn man dreht. Diesmal ist das Knistern auch bei voll aufgedrehtem Volume Poti zu hören. Komischerweise aber auch, wenn man es ganz runter dreht (dann aber ganz leise).
Ich kauf jetzt erstmal neue Röhren und dann sehe ich weiter.
Ich kauf jetzt erstmal neue Röhren und dann sehe ich weiter.
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Röhren kaufen!
und zwar am besten hier:
https://btb-elektronik.de/category?Id=1 ... %C3%B6hren
Die hat man sowieso immer parrat manche sogar bei einer Mugge im Notfallkoffer.
Dann probierste mal ob ein Röhrenwechsel was bringt.
Eine nach der anderen wechseln und schauen ob das Rauschen bleibt.
Wenn Du einen phaseninverter hast dann fange dort an um Preamp und Endstufe
zu trennen. Ist das Rauschen weg beim Ziehen der Inverterröhre ist die Endstufe ok
und du suchst im Preamp weiter. Ist das Rauschen immer noch da kommts
sehr wahrscheinlich aus der Endstufe und Du suchst da weiter.
Die Inverterröhre natürlich auch austauschen.
HTH
drstrange
und zwar am besten hier:
https://btb-elektronik.de/category?Id=1 ... %C3%B6hren
Die hat man sowieso immer parrat manche sogar bei einer Mugge im Notfallkoffer.
Dann probierste mal ob ein Röhrenwechsel was bringt.
Eine nach der anderen wechseln und schauen ob das Rauschen bleibt.
Wenn Du einen phaseninverter hast dann fange dort an um Preamp und Endstufe
zu trennen. Ist das Rauschen weg beim Ziehen der Inverterröhre ist die Endstufe ok
und du suchst im Preamp weiter. Ist das Rauschen immer noch da kommts
sehr wahrscheinlich aus der Endstufe und Du suchst da weiter.
Die Inverterröhre natürlich auch austauschen.
HTH
drstrange
Wis You where Bier
Hi!
Ich hab mir die Sounds nochmal angehört ... und gebe mir die Peinlichkeit der Spekulation außerhalb der Röhre, wenn es denn hilft.
Eine kalte Lötstelle kann auch erst nach Jahren sich bemerkbar machen. Besonders beliebt sind Stellen, wo zwei Litzen in einer Öse (Röhrenfassung/Poti) angelötet sind.
Bauteilschaden / fehlender Massekontakt im Signalweg.
Evtl. auch eine defekte Heizungsysymetrierung, wenn man gar nichts anderes findet :-)
Gruß
CB
Ich hab mir die Sounds nochmal angehört ... und gebe mir die Peinlichkeit der Spekulation außerhalb der Röhre, wenn es denn hilft.
Eine kalte Lötstelle kann auch erst nach Jahren sich bemerkbar machen. Besonders beliebt sind Stellen, wo zwei Litzen in einer Öse (Röhrenfassung/Poti) angelötet sind.
Bauteilschaden / fehlender Massekontakt im Signalweg.
Evtl. auch eine defekte Heizungsysymetrierung, wenn man gar nichts anderes findet :-)
Gruß
CB
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Falls es nicht die Röhren sind, besorgst Du Dir Kältespray (oder schon vorher).
Wenn es geräuschelt vorsichtig einzelne Bauteile gezielt abkühlen.
Zuerst die Elkos, dann die Koppel-C's, dann die R's.
Für die Fehlersuche wäre ein Signalverfolger hilfreich. Aber vlt. geht es auch so.
Dabei am besten stufenweise vorgehen, also der Reihe nach:
Volume auf 0:
1) Geräusch da -> Richtung V1b und V2 suchen
2) Geräusch weg -> alles was davor ist
Vorsicht mit Spannungen! Erst nach Löten etc. wieder einschalten!
1a) V1 ziehen (damit ist V1b außer Betrieb) -> Geräusch weg = Endstufe ok -> sonst 1c)
1b) V1b und das Umfeld prüfen -> S0 (falls Du den hast) offen, Kathodenelko ablöten, geht auch ohne, sonst sind es die Widerstände
1c) wenn es nicht V2 ist, dann Kathodenelko C15 ablöten (Geräusch weg), sonst die R's prüfen, C14 nicht vergessen.
Fehler noch da? Schwierig, hoffentlich kommt es nicht aus dem Netzteil...
2a) Bei V1a den Tone Stack abklemmen (C5, R6) Problematisch ist, dass dann an C5..7 keine Spannung mehr anliegt. Das könnte den Effekt verstummen lassen. Sonst C5..C7 einzeln einbeinig ablöten
2b) sonst wieder die Umgebung von V1a (Elko...) prüfen
Die Bauteile-Bezeichnungen habe ich aus dem Schaltbild V1.6
Hoffentlich habe ich keinen Denkfehler drin, so ohne Gerät vor der Nase
viel Glück
edit: (oops, ich hatte die Beschreibung von drstrange übersehen)
Wenn es geräuschelt vorsichtig einzelne Bauteile gezielt abkühlen.
Zuerst die Elkos, dann die Koppel-C's, dann die R's.
Für die Fehlersuche wäre ein Signalverfolger hilfreich. Aber vlt. geht es auch so.
Dabei am besten stufenweise vorgehen, also der Reihe nach:
Volume auf 0:
1) Geräusch da -> Richtung V1b und V2 suchen
2) Geräusch weg -> alles was davor ist
Vorsicht mit Spannungen! Erst nach Löten etc. wieder einschalten!
1a) V1 ziehen (damit ist V1b außer Betrieb) -> Geräusch weg = Endstufe ok -> sonst 1c)
1b) V1b und das Umfeld prüfen -> S0 (falls Du den hast) offen, Kathodenelko ablöten, geht auch ohne, sonst sind es die Widerstände
1c) wenn es nicht V2 ist, dann Kathodenelko C15 ablöten (Geräusch weg), sonst die R's prüfen, C14 nicht vergessen.
Fehler noch da? Schwierig, hoffentlich kommt es nicht aus dem Netzteil...
2a) Bei V1a den Tone Stack abklemmen (C5, R6) Problematisch ist, dass dann an C5..7 keine Spannung mehr anliegt. Das könnte den Effekt verstummen lassen. Sonst C5..C7 einzeln einbeinig ablöten
2b) sonst wieder die Umgebung von V1a (Elko...) prüfen
Die Bauteile-Bezeichnungen habe ich aus dem Schaltbild V1.6
Hoffentlich habe ich keinen Denkfehler drin, so ohne Gerät vor der Nase
viel Glück
edit: (oops, ich hatte die Beschreibung von drstrange übersehen)
Zuletzt geändert von harp-addicted am 09.06.2017, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Wolfgang
https://www.bootlegtwins.de + http://www.bluesharp-muenchen.de
Ich mache brotlose Kunst. Wegen der Kohlehydrate...
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Bevor ihr das gleich wie Männer austragt : Ich kaufe in Kürze neue Röhren und sehe dann erst weiter. Vielen Dank für alle Vorschläge!
Wolfgang, deine Anleitung zur Fehlersuche ist super! Im Nachherein denke ich, da hätte ich mit viel Nachdenken auch selbst drauf kommen können. Erscheint alles logisch und nachvollziehbar. Aber hätte, hätte, Fahrradkette.
Wolfgang, deine Anleitung zur Fehlersuche ist super! Im Nachherein denke ich, da hätte ich mit viel Nachdenken auch selbst drauf kommen können. Erscheint alles logisch und nachvollziehbar. Aber hätte, hätte, Fahrradkette.