Kompletter Anfäner sucht Hilfe

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

Misiek81
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Kompletter Anfäner sucht Hilfe

Beitrag: # 105313Beitrag Misiek81 »

Hallo zusammen,

mein Name ist Michael und ich bin neu hier. Ich spiele Tenor/Sopran Saxophon (Bb). Leider habe ich derzeit absolut keine Zeit zum spielen/üben. Da wir ein Baby erwarten :)

Für ein Klavier haben wir leider keinen Platz und da dachte ich mir, dass ich Blues und Jazz Stücke auf einer Harmonica übern könnte. Die kann ja sogar mit auf den Spielplatz :)

Leider bin ich von den vielen Modellen etwas erschlagen. Vorallem da ich Maximale Qualität bei niedrigsten Preis erwarte. :lol:
Kleiner Spaß! Ich weiß aber wirklich nicht ob mir das Instrument liegt.

Hier im Forum habe ich diese hier gefunden (LOW klingt doch schon mal GUT) https://www.thomann.de/de/hohner_rocket ... #bewertung

Kann mir Bitte jemand bei der Auswahl einer Harp helfen? Und kurz erklären wo die Unterschiede sind? Ich lese auch fleißig andere Beiträge. Das ist jedoch recht viel auf einmal. Wie lange dauert es denn z.B. bis man sich trauen kann, in der Öffentlichkeit zu üben?

Danke für die Unterstützung
Christines meadow
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... welche Musikrichtung ...

Beitrag: # 105314Beitrag Christines meadow »

Hallo,

Du hast nicht erwähnt, welche Musikrichtung Dein Ziel ist. Soll es Blues sein, dann wäre von Hohner die Marine Band Super 20 in "C" die richtige zum beginnen. Sie ist sehr leicht zu spielen. Diese kostet bei Thomann - glaube ich - 31,00 Euro. Die Rocket C "low" ist für einen Anfänger nicht geeignet (viel zu schwer zu spielen. Ist auch ein ganzes Stück teuerer mit 51,00 Euro.)
Sollten es aber Stücke vom Kinderlied bis zum Evergreen sein, dann ist vielleicht die "Melody" von Hohner die richtige.

Auch eine Harp kann - wenn das Baby schlafen soll - ziemlich laut und penetrant beim Üben klingen. Weiß' nicht, ob Mutti damit einverstanden wäre!
Gruß Christines meadow
Thank you for the music, the songs I'm singing .........und "jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, aber nicht in die Harp"
triona
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Re: ... welche Musikrichtung ...

Beitrag: # 105315Beitrag triona »

Christines meadow hat geschrieben:... Auch eine Harp kann - wenn das Baby schlafen soll - ziemlich laut und penetrant beim Üben klingen. Weiß' nicht, ob Mutti damit einverstanden wäre!

Man kann sie aber auch leise spielen. ;)
Und vor allem muß man nicht gerade dann üben, wenn das Baby einschlafen soll. :-D
Aber vlt gelingt dir ja auch bald ein schönes Schlafliedchen.

Herzlich willkommen hier.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


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harp-addicted
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Re: ... welche Musikrichtung ...

Beitrag: # 105316Beitrag harp-addicted »

Christines meadow hat geschrieben:...Du hast nicht erwähnt, welche Musikrichtung Dein Ziel ist. Soll es Blues sein, dann wäre von Hohner die Marine Band Super 20 in "C" die richtige zum beginnen. Sie ist sehr leicht zu spielen
Nun, Michael schrieb Jazz und Blues.
Das von Dir genannte Modell "Marine Band Super 20" gibt es nicht.
Du meinst wahrscheinlich die Hohner Special 20, die aber in der Tat
für den Anfang eines der empfehlenswerten Modelle ist.

Und, in der Öffentlichkeit üben kann man immer :lol:
Grüße, Wolfgang
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Ich mache brotlose Kunst. Wegen der Kohlehydrate...
September06
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Beitrag: # 105317Beitrag September06 »

Ruf mal an.

Hast ne PN

Marco aus ME
Juke
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Beitrag: # 105318Beitrag Juke »

Hallo im Forum - und Glückwunsch und alles Gute zum Nachwuchs! :sme

Für Blues ist eine diatonische Mundharmonika in Richter-Stimmung gut geeignet, auch für Volks-, Kinder- und sonstige Lieder. Das sind unsere "Bluesharps", wie die Rocket, die Spacial 20, die Marine Band von Hohner oder die Session / Session Steel von Seydel. Die Seydels haben einen etwas größeren Abstand zwischen den Kanzellen (den Löchern), was vielleicht zum Einstieg ein Vorteil sein kann. Ein recht gutes Preis-Leistungsverhältnis haben meiner bescheidenen Meinung nach die Marine Band Deluxe, die bereits erwähnte Special 20 und auch die Session Steel. Letztere ist wegen der Stimmzungen aus Edelstahl quasi "unkaputtbar".

Wenn du auch Jazz spielen möchtest - und du dich bereits ein wenig mit Musiktheorie befasst hast und vielleicht nach Noten spielen kannst / möchtest - ist auch eine chromatische Mundharmonika zumindest einen intensiven Blick wert. Eine Harp, mit der man in aller Regel viel Freude hat, ist z.B. die CX 12 (in C) von Hohner. Die ist zwar ein ganzes Stück teurer als eine Marine Band Deluxe, bietet aber für Melodiespiel erheblich mehr Möglichkeiten. Wenn dir die Musik gefällt, die z.B. ein Toots Thielemanns gespielt hat, wäre das die richtige Wahl für dich.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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munkamonka
Beiträge: 3842
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Beitrag: # 105319Beitrag munkamonka »

hi misiek,

lustig, bei wars genauso. saxophon gespielt, dann kinder. familie, job, keine zeit mehr zum üben, abends liegen die lieben kleinen im bett, und die entsprechende kindsmutter gleich dazu.
die harp war ein familien-kompatibler 'ersatz', worüber ich dem lieben gott und meiner ex heute noch dankbar bin, letzterer *NUR* dafür :-D

aber wie schon geschrieben: die harp nervt auch irgendwann, besonders, weil man sie überall spielen kann und wenns gut läuft auch will: im auto, beim abendessen, im bett, beim... naja, eben immer.

zu deiner frage: ich spiele marine band deluxe, die spricht gut an und geht vom preis her noch. ne low würde ich nicht unbedingt für den anfang empfehlen, da sind einige techniken eher schwerer und das könnte für frust sorgen. ne normale C oder etwas tiefer (Bb, oder A) würde ich empfehlen.

etwas 'smoother' als die MB DL wäre eine special 20. die hat mir nie so ganz gelegen, hat aber ihre freunde, kann man mal probieren, und sie ist noch günstiger.
wenn du eine harp findest, die ja irgendwie genauso aussieht wie eine special 20, aber nur 5-10 euro kostet: vergisses! das ist zumeist billiger (ne: teurer) schrott!

viel spaß beim neuen instrument.

gruß
markus
Meiner Meinung nach!

....................................
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Misiek81
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Beitrag: # 105320Beitrag Misiek81 »

Vielen Dank für die Zahlreichen Antworten und Glückwünsche.

Ja das spielen selbst, stört die Familie recht schnell. Meine Idee war es mobil ein paar Dinge zu üben. Wenn ich meinen Sohn zur Schule gebracht habe und auf dem Weg zur Arbeit bin oder so. Mehr ist momentan einfach zeitlich nicht drin.

Besonderes Interesse habe ich halt an blues im Moment oder R&B ( Das was man früher drunter verstanden hat)

Durch das Sax (Atmung, Ansatz usw.) dachte ich, dass auch eine bessere Harp in Frage käme.
Adam_Lark
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Beitrag: # 105323Beitrag Adam_Lark »

Als mobiles Instrument ist die Harp tatsächlich unschlagbar, ich denke viele im Forum haben immer eine einstecken, bei mir ist es jedenfalls so. Ne Zeit lang habe ich mich über Stau immer etwas gefreut :-) Inzwischen fahre ich mit der Bahn zur Arbeit, da ist unterwegs spielen nur begrenzt möglich (allerdings nervt es jetzt nicht mehr so, wenn man eine verpasst oder sonstwie warten muss). Wir haben auch kürzlich Nachwuchs bekommen und ich muss sagen: In der Wohnung spielen geht gar nicht bei uns, die ist zu hellhörig und die bessere Hälfte hat einen leichten Schlaf. Aber beim Kinderwagen schieben (auch zwecks Einschlafen lassen) kann ich super spielen draußen...

Gruß

Adam
Jedem seins...
Blues will never die!
Misiek81
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Beitrag: # 105325Beitrag Misiek81 »

Zum saxophon spielen gehe ich auch in den Keller oder raus an den Rhein. Nicht nur um meine Umwelt nicht zu stören, sondern auch um mich besser konzentrieren zu können.

Zurück zum Thema :)

Wenn ich ein Bb saxophon habe und ein Stück z.B. Summertime in F# geschrieben ist. Die harp in C gestimmt ist. In was muss ich die Noten transportieren? Oder muss ich das gar nicht?

Mir ist schon klar, dass es nur auffällt wenn ich mit jemandem zusammen spielen würde. Oder mir die Noten in zu viele Oktaven haben.

Die Frage habe ich glaube ich, unverständlich formuliert. Auf jeden Fall wollte ich hin, welche Stimmung am besten ist. C oder lieber tiefer?
Juke
Beiträge: 5065
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Beitrag: # 105329Beitrag Juke »

(Sehr) fortgeschrittene Spieler können auf jeder diatonischen Harp in jeder Tonart spielen, z.B. Konstantin Reinfeld (aka Schaken), der bei dir in der Nähe auch an der Musikschule Mundharmonika unterrichtet.

The rest of us benötigt für verschiedene Tonarten verschiedene Harps in der jeweils passenden Tonart. Der Harpspieler denkt dabei weniger in Tonarten sondern mehr in Positionen. Über dieses Thema ist hier schon viel geschrieben worden, z.B. hier: http://www.harpforum.de/phpbb/viewtopic.php?t=13148.

Konstantin spielt die diatonische Harp voll chromatisch. Für Jazz geht das - obwohl ich da eher direkt zu einer chromatischen Mundharmonika greifen würde. Für den Blues passt das nicht so gut, weil hier gerne auch Akkorde, Slaps usw. zur Bereicherung des Spiels verwendet werden, was eine zur Tonart des Stücks passende Harp voraussetzt. Im Blues wird die Harp meist in der 2. Position gespielt. Ist das Stück in G, nimmt man eine Harp in C usw. Etwas seltener (oft Stücke in Moll) spielt man in der 3. Position, hier wird dieselbe C-Harp in D gespielt. Bei manchen Stücken wird die Harp in der 1. Position gespielt, wie es z.B. Jerry Portnoy beim Hoochie Coochie Man auf der Clapton-CD "From The Cradle" macht.

Geht es um Blues, kommt man nicht um mehrere Harps in verschiedenen Tonarten herum. Die wichtigsten sind C, A, D, G und Bb, evt. F. Hier kann dir ein Blick in die Songdatenbank oben helfen, welche Tonarten bzw. Harps besonders häufig benutzt werden. Dass im Blues auch verschieden gestimmte chromatische Harps verwendet werden, hängt mit der Spieltechnik (Akkorde, Slaps, usw,) zusammen. Im Jazz wird die Harp meist als reines Melodieinstrument verwendet, so dass hier eine chromatische Harp (in C) ausreicht. Die ist im Prinzip der Stimmung des Klaviers ähnlich: Schieber draußen - die weißen Tasten; Schieber gedrückt - (auch) die schwarzen Tasten.

Was du brauchst, hängt davon ab, was du willst. Wie immer. :)
Was dir auf jeden Fall sehr viel weiter helfen wird, ist das Buch von "unserem" Mario: http://www.harpbuch.de

Schöne Grüße
Dirk
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Misiek81
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Beitrag: # 105332Beitrag Misiek81 »

Danke Juke, das war sehr aufschlussreich :)
Misiek81
Beiträge: 17
Registriert: 24.05.2017, 15:53
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Beitrag: # 105343Beitrag Misiek81 »

Dumme Frage vielleicht...

Kann ich die Riffs die man ohne Noten findet, einfach auf einer chromatischen harp spielen?
triona
Beiträge: 3358
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Beitrag: # 105344Beitrag triona »

Die Frage ist wahrscheinlich nicht dumm, aber sehr schwer verständlich ausgedrückt.
Hast du gemeint, ob man Riffs, die man herausgefunden, herausgehört oder selber erfunden hat (ohne Noten) auf einer chromatischen MuHa spielen kann?
Wenn ich deine Frage so richtig verstanden habe, wäre die Antwort: normalerweise JA. Schließlich hast du auf einer Chrom ja alle Töne drauf, die im Zweifelsfall dafür erforderlich sind.

Ob es dann im Einzelfall auch immer so klingt, wie du das vlt von einer Diatonischen gewohnt bist oder erwarten magst, ist dann eine andere Frage. Die beiden MuHa-Typen haben im Klang und in den Ausdrucksmöglichkeiten eben in einigen Punkten eine andere Charakteristik. Mußt du halt ausprobieren, ob es dir gefällt.


liebe grüße
triona
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Phronk
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Beitrag: # 105398Beitrag Phronk »

Hi,
allerdings sind dann Blas- und Ziehtöne evtl. unterschiedlich verteilt, denn die untere Oktave auf der diatonischen Harp gibt es so nicht auf der chromatischen. Auf der chrom. Harp sind die Töne über das ganze Instrument so angeordnet wie auf der diatonischen ab Kanal 4.

Und Bendings gehen auch nicht so wie auf der diatonischen Harp.

LG

Frank
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