Hall of Fame mini Reverb und Flashback Mini Delay tc electro

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harp-addicted
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Hall of Fame mini Reverb und Flashback Mini Delay tc electro

Beitrag: # 105095Beitrag harp-addicted »

Hi,

nachdem ich mit dem Keeley Cavern (Reverb+Delay in einem) nicht glücklich geworden bin habe ich nun von
tc-electronic (tce) das Hall of Fame Mini Reverb und das Flashback Mini Delay auf dem Board.
Meine Erkenntnisse:
1) Zwei Minis brauchen etwas mehr Platz, als ein normales Pedal. Natürlich nur Betrieb über Netzteil, wohin auch mir einer Batterie?

2) Beide vertragen richtig viel Pegel und sind auch vor dem Amp geeignet, was ich aber eigentlich nicht mehr empfehle (->FX-Loop)

3) Beide haben True-Bypass, aber nicht mit dem Knack-Umschalter sondern mit einem geräuschlosen Taster. Tce schwört Stein und Bein,
dass das Original-Signal immer unverändert durchgeleitet wird. Bei aktiviertem Effekt wird der dem Original dann dazu gemischt.
Mein Höreindruck bestätigt das.

4) Das Reverb HoF mini hat nur einen Regler, mit dem sich der Effekt einstellen lässt. Ist ganz brauchbar und klingt für Harp ok.
Wird aber zum Ende hin, wie meistens, zu intensiv. Aber, siehe 6)

5) Das Delay Flashback mini hat die üblichen drei Einsteller für die Echozeit, die Anzahl Wiederholungen und den Anteil des Effekts am Gesamtsignal.
Wie bei allen Delays (Ausnahme Lone Wolf Delay) lässt sich nur mit viel Feingefühl ein schönes Slap einstellen. Im Endanschlag sind
unbrauchbare 7 sec Echo möglich. Aber, siehe 6)

6) Beide Geräte (und einige andere von tce) lassen sich vom Anwender umprogrammieren. Die Dinger haben einen Mini-USB Anschluss und es gibt
die dazugehörige Software TonePrint (TP). Das Anschließen an einen PC (auch MAC möglich) hat bei mir funktioniert und die Software erkennt das Gerät.

7) Das Effektgerät (immer nur eins) also anschließen und mit Mikro/Git. und Amp verbinden, damit man Änderungen sofort hören kann.
TonePrint bietet 2 Möglichkeiten: entweder die Übernahme von vorgefertigten Effekten, die sich irgendwelche (un)bekannten
Gitarristen ausgedacht haben, oder das Editieren jedes einzelnen Parameters (bis zu 30!) eines Effekts mit den TP-Editor. Dabei ist es hilfreich, dass man über sog.
Templates eine klangliche Grundrichtung auswählen kann (bei Reverb z.B. Spring, Hall, Plate usw.), die man mittels bis zu 30 Parametern
verändern kann. Man muss also nicht von Null beginnen.

Außer den Parametern lässt sich auch bei den Einstellern die Funktion ändern(!) bzw. deren Charakteristik beeinflussen. So habe ich die
max. Echozeit beim Delay auf 350 ms reduziert und die Anzahl der Wiederholungen verringert.

Die eigenen erstellten Effekt lassen sich unter neuem Namen auf dem PC speichern und auf das Gerät laden.

Wer sich über die Möglichkeiten genauer informieren will, der kann sich die deutsche Bedienungsanleitung der TonePrint Software anschauen
http://cdn-downloads.tcelectronic.com/m ... german.pdf
bzw.
http://www.tcelectronic.com/de/toneprin ... orsupport/

Mit beiden Geräten bin ich nach den Anpassungen zufrieden. Ausführliche Tests in der Praxis fehlen aber noch,
d.h. bisher habe ich sie zu Hause bei Zimmerlautstärke gehört.

Pros:
+ Kreieren von Effekten nach eigenen Vorstellungen
+ Vorgabe von diversen Profi Einstellungen als Idee. Diese Effekte sind ziemlich gut im Klartext beschrieben.
So gibt es z.B. einen, der sich am Dynacord Bandecho orientiert. Sehr mächtig...

Cons:
- Die „Profi“-Effekte können nicht editiert werden
- Die Daten können nicht aus einem Gerät ausgelesen werden. Man kann also nicht feststellen, welcher Effekt auf dem Gerät geladen ist
- Die gespeicherten Effekte können nicht mit anderen PCs ausgetauscht werden. Es bleibt nur ein Screenshot der Einstellungen im TP-Editor zu machen.
- Die USB-Buchse ist bei einigen Geräten (HoF mini) so dicht an der Netzteil-Buchse, dass ich den Kunststoffmantel des USB Steckers entfernen musste.
- Einen neuen Effekt im Live-Betrieb über USB zu laden ist wohl nicht praktikabel.

Obwohl, dazu hat sich tce noch etwas ausgedacht. TonePrint gibt es auch als App für Android und Apple. Es lassen sich alle „Profi“-Effekte (nicht die eigenen) auf das
an eine Gitarre angeschlossene Effektgerät „beamen“. Dazu wählt man einen Effekt, hält den Lautsprecher des Smartphones an einen Pickup der Gitarre und
startet das „beamen“. Die Datenübertragung erfolgt über ein hochfrequentes Zwitschern aus dem Lautsprecher, ähnlich den MVF-Tönen am Telefon (früher).

Erstaunlicherweise scheint es wohl zu funktionieren, auch wenn in Foren immer wieder von Problemen zu lesen ist. Ich habe mir gedacht, mit dem
Harp-Mikro müsste es eigentlich noch einfacher gehen. Hat aber nicht funktioniert, wobei ich aber nicht weiter geforscht habe. Vielleicht werden
die hohen Frequenzen nicht richtig übertragen oder der Pegel im Pedal kommt wegen der besseren Übertragung zu hoch an.
Ist aber eine Option, die für mich wohl nicht in Frage kommt.
Grüße, Wolfgang
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Juke
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Beitrag: # 105099Beitrag Juke »

Danke für den schönen Bericht, Wolfgang!

Sehe ich das richtig, dass man durch das Editieren des Maximalwertes z.B. für die Delay-Zeit quasi die Genauigkeit der Einstellung erhöhen kann? Wenn die Zeit normal bei Regler-Stellung 0 null Millisekunden beträgt und bei Stellung 10 sieben Sekunden, benötigt man für den relevanten Bereich zwischen 100 und 300 ms ja sehr viel Fingerspitzengefühl. Wenn aber der Maximalwert 350 ms beträgt, liegen die eben bei Stellung 10 an und der relevante Bereich verteilt sich über einen deutlich größeren Winkel beim Regler?

Das wäre schon cool, denn wie oft sind die Einstellungen beim Delay verstellt, wenn man das Netzkabel, Mikro und -kabel in den Verstärker stopft, in dem ja auch das Delay festgeklettet ist. Entsprechende Markierungen an den Reglern (z.B. mit Edding) helfen zwar, aber manchmal möchte man ja auch bei verschiedenen Stücken mit unterschiedlichen Einstellungen spielen ...

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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harp-addicted
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Beitrag: # 105109Beitrag harp-addicted »

Bei allen Einstellern eines Pedals gibt es immer die 5 Fixpunkte 8Uhr 10Uhr 12Uhr 2Uhr 4Uhr.
Jedem Fixpunkt lässt sich ein beliebiger Wert aus dem Wertebereich des jeweiligen Effekts zuweisen.
Beim Delay geht das in 36ms-Schritten von 0-7000.
Angenommen, man will nur 3 Werte, dann kann man z.B. mit 8Uhr 72ms, mit 10, 12 und 2Uhr 144ms und mit 4Uhr 252ms
bei 3 Poti-Stellungen fast wie bei einem Schalter die Werte abrufen.

Noch kurz was zur Konfiguriererei der Effekte. Das ist anstrengend. Nach 1 bis 2 Stunden rumprobieren weiß man
nicht mehr was gut oder sonst wie klingt. Dann habe ich was ausprobiert, weiß aber nicht mehr, ob ich es gespeichert habe oder nicht.
Das anfänglich neugierige Drehen an allen Parametern ist gefährlich. Höreindrücke sich zu merken ist schwierig.

Juke: "Entsprechende Markierungen an den Reglern (z.B. mit Edding) helfen zwar, aber manchmal
möchte man ja auch bei verschiedenen Stücken mit unterschiedlichen Einstellungen spielen ... "


Ui ui ui, wenn madhans das liest :lol:
Einmal Slap und/oder Hall einstellen und jut is. Du sollst spielen und nicht an den Kasteln drehen...

Wenn Dich dieser Virus aber mal gepackt hat, und Du auch da ein bisschen kreativ werden möchtest, dann müssen
die Pedale da hinten raus. Anfangs stand mein Delay noch auf dem Amp...
Grüße, Wolfgang
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madhans
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Beitrag: # 105110Beitrag madhans »

harp-addicted hat geschrieben:
Ui ui ui, wenn madhans das liest :lol:
Einmal Slap und/oder Hall einstellen und jut is. Du sollst spielen und nicht an den Kasteln drehen...

Ich hätte das fast geschrieben :-) Super!
Gruß
CB
drstrange
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Beitrag: # 105114Beitrag drstrange »

Bei mir kleben überall kleine Bepper drauf. Die sind mit einem
Pfeil bemalt. Damit stelle ich die Kette grob ein und beim Soundcheck
tune ich nur noch fein nach. Aber meistens passt das schon so um die
90% mit den Pfeilen auf den Aufklebern. (schwäbisch Bepperle oder Bepper).

Während des Auftritts, schalte ich zwar Effekte an oder aus aber
rumgedreht wird nix mehr. Unser Leadguitarrero ist da ganz anders drauf.
Da kann es sein, der stellt in einem Song drei mal sein VOX Trittbrett
um.

drstrange
Wis You where Bier
Juke
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Beitrag: # 105116Beitrag Juke »

Juke braucht halt Echo bei Juke. :-D

Um euch (vor allem den madhans Christian) zu beruhigen: auf der Bühne habe ich nach dem Soundcheck nicht mehr an den Knöpfchen rumgedreht. Ein wenig Spiralenhall und ein bisschen Delay zum Anfetten und gut ist. (Ich bin momentan eh noch viel zu aufgeregt, als dass ich noch an irgendwelche Regler denken könnte ...)

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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