Saubere Einzeltöne spielen

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

cornutus
Beiträge: 45
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Saubere Einzeltöne spielen

Beitrag: # 104373Beitrag cornutus »

Hallo,
Nachdem ich nun schon sehr gut Einzeltöne spielen kann( mit spitzem Mund)
Hat men mir empfohlen ich sollte unbedingt lernen mit der Zunge Töne zu blocken wril dann der Ton satter wird.
Nun vwrsuche ich das jedoch fällt mir die so richtig schwer.
Also benötige ich euere Hilfe ind Tipps.
DANKE lg
Juke
Beiträge: 5065
Registriert: 24.04.2014, 10:36
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Beitrag: # 104374Beitrag Juke »

Ja, der Tongue Block ...
Als ich vor ungefähr 137 Jahren meine erste Harp gekauft habe (eine ProHarp von Hohner in G), lag in dem Etui auch ein Zettel, auf dem genau diese Art des Spiels erläutert war. Da ich nur nach diesem Zettel Spielen gelernt habe, spiele ich fast ausschließlich TB.

Man nimmt die Harp großzügig in den Mund, so dass etwa vier Kanäle gleichzeitig angeblasen werden. Es erklingt ein (mehr oder weniger schön klingender) Akkord. Nun hältst du mit der Zungenspitze die linken drei Kanzellen zu, ohne dabei die Haltung der Harp im Mund zu verändern. Mit der Zungenspitze kannst du die Kanzellen fühlen.

Wenn nun ein sauberer Einzelton erklingt, hast du den ersten und wichtigsten Schritt geschafft. Der Rest ist - wie immer - Üben. Am Anfang dauert es einen Moment, bis die Zunge die richtigen Kanzellen abdeckt und es ertönen vielleicht zwei Töne gleichzeitig (was auch cool klingt und - gezielt - das Spiel ungemein bereichert). Mit der Zeit findet die Zunge immer schneller und sicherer die abzudeckenden Kanzellen und das Spiel wird flüssiger.

Der Tongue Block sorgt aber nicht nur für einen fetteren, volleren Ton (wobei man den auch mit spitzem Ansatz erreichen kann), sondern bietet noch viel mehr Möglichkeiten:
Wenn du das Einzeltonspiel sicher beherrschst, kannst du den Tongue Block auch für Slaps, Pull offs und Splits nutzen: Du spielst den vollen Akkord für einen Bruchteil an und deckst sofort die tieferen Kanzellen mit der Zunge ab, so dass wieder nur der Einzelton erklingt (Slap). Du machst es umgekehrt, spielst also erst den Einzelton, der dann zu Akkord wird (Pull off). Du kannst Oktavieren (z.B. Kanzelle 1 und 4 oder Kanzelle 3 und 6) erklingen gleichzeitig oder spielst andere Intervalle (Splits).

Für rhythmisches Spiel finde ich den TB unerlässlich ... Allerdings soll das Bending beim TB schwieriger sein. Ich hab es mit dem TB-Ansatz gelernt und stelle auch fest, dass bei sehr tief gestimmten Harps (ab LD) der Ganzton-Bend auf Kanzelle 2 mit spitzem Ansatz besser geht.

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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cornutus
Beiträge: 45
Registriert: 07.12.2016, 12:00

Beitrag: # 104376Beitrag cornutus »

Danke,
Das klingt schwer und ich kriege zwar nen Einzelnen Ton so hin aber sobald ich so eine Melodie die ich sonst sehr gut kann so spielen möchte geht gar nichts mehr.
Muss mann das denn können ? Ok blöde Frage Könnt ihr mir raten dies zu üben bringt mich das entscheidend vorran?'
Danke und lg
MrT
Beiträge: 563
Registriert: 01.11.2009, 12:17
Wohnort: Hamburg

Beitrag: # 104378Beitrag MrT »

Du musst dir die Frage stellen, was du denn spielen möchtest.
Ich würde behaupten, in 90% der Fälle bist du mit Tongue Block besser beraten.
Du kannst fast alles mit Tongue Block spielen, was du auch mit den Lippen spielen kannst, umgekehrt sieht es aber anders aus.
Tongue Blocking>Lip Pursing ? Die ewige frage, auf die du wahrscheinlich erst eine Antwort findest, wenn du schon wieder Schmerzen hast, umzulernen ;)
Mach einfach beides !


Beste Grüße,
Till
Always try to become the best harmonica player that you can possibly be...

Joe filisko
cornutus
Beiträge: 45
Registriert: 07.12.2016, 12:00

Beitrag: # 104382Beitrag cornutus »

Danke für eire Hilfe,
Also werde ich das üben .
Im Übrigen bin ich Linkshändet und halte die Harp in der techten Hand,auserdem habe ich Sie rumgedreht,also mit drn Zahlen nach unten,so das die Tiefen Töne rechts sind,
Das bedeutet das ich die Zunge nach rechts lege und die Töne links neben der Zunge anspiele,
Ist das so ok??
Danke
Juke
Beiträge: 5065
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Beitrag: # 104383Beitrag Juke »

Kann man auf jeden Fall so machen.

Ob sich das "verkehrt herum" Halten auf den Speichelfluss innerhalb der Harp auswirkt, und wenn ja, wie, weiß ich nicht. Aber möglicherweise wirst du beim Tongue Block erst mal mehr Probleme mit Speichel in der Harp haben als beim spitzen Ansatz. Das war zumindest bei mir am Anfang ein Problem. Inzwischen "weiß" meine Zunge, dass Harpspielen nicht bedeutet, dass es was zu verdauen gibt, und der Speichelfluss hält sich in Grenzen.

Und richtig: Üben hilft!

Schöne Grüße
Dirk
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daenou
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Beitrag: # 104385Beitrag daenou »

cornutus hat geschrieben:Im Übrigen bin ich Linkshändet und halte die Harp in der techten Hand,auserdem habe ich Sie rumgedreht,also mit drn Zahlen nach unten,so das die Tiefen Töne rechts sind,
Das bedeutet das ich die Zunge nach rechts lege und die Töne links neben der Zunge anspiele,
Ist das so ok??
Ja, das ist OK. Einer der ganz Grossen des traditionellen Blues, Sonny Terry, spielte genau so.
triona
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Beitrag: # 104389Beitrag triona »

Wie herum man die MuHa hält, hat nach meiner Erfahrung nicht nur (wie bereits erwähnt) auf den Klang keinerlei Einfluß. Auch Speichelfluß (sowieso unerwünscht!), Spielgefühl usw dürften davon unbeeinflußt bleiben. So wie man es einmal erlernt hat, wird man es wahrscheinlich immer beibehalten. Also am Besten gleich jetzt am Anfang entscheiden, wie es sich am besten für dich anfühlt. Später wirst du es wohl nicht mehr ändern wollen, wenn du dich einmal daran gewöhnt hast.

Bloß bei der Chrom solltest du eines beachten:
Für manche Chroms werden spiegelbildlich vertauscht arbeitende Schieberpakete für Linkshänder angeboten. Auf diese kann und soll dann selbstverständlich verzichtet werden, wenn man die MuHa sowieso anders herum hält. Dann kommt nämlich der serienmäßige (für Rechtshänder ausgelegte) Schieber ganz von selbst auf die linke Seite.

Aber auch das dürfte eine reine Gewöhnungssache sein. Jedoch handelt es sich bei dem Schieber immerhin um eine feinfühlige Spieltätigkeit mit der Hand. Da dürfte es für viele Spieler vlt schon von größerer Bedeutung sein, mit welcher Hand diese ausgeführt wird. (Sonst gäbe es wahrscheinl auch nicht diese "Linkshänder-Schieberpakete".) Nur solltest du in diesem Fall beachten, daß du dann ggf Angaben in Lehrwerken (wie "rechts" / "links") für dich vertauschen mußt.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.


https://www.youtube.com/channel/UC1yI3H ... 9ktgzTR2qg
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cornutus
Beiträge: 45
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Beitrag: # 104394Beitrag cornutus »

Hallo ,
danke für eure infos,Hilfe und Anregungen.Ich habe heute den ganzen Tag das blocken geübt ,anfangs wuste ich gar nicht ,was ich hier eigentlich mache.So nach 5 Stunden konnte ich ein ersten Song mit blocking spielen ,aber manchmal schwingen da noch andere Töne mit und ich verstehe ,btz. höre gar nicht wo der andere Ton her kommt. :?: :roll:
Lg Andreas
BBHarpy
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Beitrag: # 104395Beitrag BBHarpy »

Hallo Andreas,
wenn ich Spitzmund höre, gehen bei mir automatisch die Nackenhaare hoch. In welchem Lehrbuch auch immer Du von dieser Technik gehört hast, nehme einen dicken Eddingstift und streiche diese Zeilen mit Spitzmund durch. Beim Lipping spielt man mit sehr offenem Mund damit alle Töne satt klingen. die Harp wird auf die Unterlippe gekippt und so der Einzelton gespielt. Wenn man sich von Anfang an diese Technik angewöhnt und die Zunge richtig in Position steht ( ich unterrichte immer die Zungenspitze klebt an den unteren Vorderzähnen ( wandert also nicht im Mund hin und her) dann wird später der Wechsel zu Tongueblock umso leichter, da bei Tongueblock die Zunge an der Harp klebt ( positioniert wird... ) . Ob nun die Zunge an den unteren Vorderzähnen oder an der Harp klebt ist später für die Bendings wichtig. Man muss kaum umdenken und die Bendingtechnik bleibt fast identisch. Beim Tongueblock ist der Bend nur ein Stück weiter hinten. Kann Dir auch nur raten beide Techniken zu Üben ....
LG Ralf
BBH Microphones
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Beitrag: # 104409Beitrag Pool&Blues »

Juke hat geschrieben:Kann man auf jeden Fall so machen.

Ob sich das "verkehrt herum" Halten auf den Speichelfluss innerhalb der Harp auswirkt, und wenn ja, wie, weiß ich nicht. Aber möglicherweise wirst du beim Tongue Block erst mal mehr Probleme mit Speichel in der Harp haben als beim spitzen Ansatz. Das war zumindest bei mir am Anfang ein Problem. Inzwischen "weiß" meine Zunge, dass Harpspielen nicht bedeutet, dass es was zu verdauen gibt, und der Speichelfluss hält sich in Grenzen.

Und richtig: Üben hilft!

Schöne Grüße
Dirk
Zum Thema Speichelfluss/Sabbern:ich spiele jetzt ca.2 Monate nur geblockt
aber irgendwie hört das "Sabbern" nicht wirklich auf. :( Gibt´s nen Tip wie das Sabbern weniger wird ?
Grüsse vom Insulaner
zahme vögel singen von freiheit,wilde vögel fliegen!
BBHarpy
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Beitrag: # 104410Beitrag BBHarpy »

Ja, weiter üben.... unser Hirn benötigt Zeit
LG Ralf
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Beitrag: # 104411Beitrag Pool&Blues »

Na dann besteht ja Hoffnung.
Gruss
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Beitrag: # 104412Beitrag harp-addicted »

BBHarpy hat geschrieben:Ja, weiter üben.... unser Hirn benötigt Zeit
Nun, das alte besonders lange.... :(
Aber wahrscheinlich auch da, keine Regel ohne Ausnahme.
Besonders wenn ich hungrig bin, ist es nur schwer zu stoppen.
Habe mir aber angwöhnt, öfter mal zu schlucken.
Grüße, Wolfgang
https://www.bootlegtwins.de + http://www.bluesharp-muenchen.de
Ich mache brotlose Kunst. Wegen der Kohlehydrate...
Juke
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Beitrag: # 104414Beitrag Juke »

harp-addicted hat geschrieben:Habe mir aber angwöhnt, öfter mal zu schlucken.
Und wie viele Harps auf diese Weise schon versehentlich verspeist? ;)

Jaja, nur nach dem Zettelchen damals zu lernen war im Nachhinein schon ein echter Vorteil. Ich war noch jung, das Hirn lernfähig, der Speichelfluss zu bändigen ... :-D

Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues! 8)

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