Gitarrenverstärker mit Mischpult statt Umbau

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Adam_Lark
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Gitarrenverstärker mit Mischpult statt Umbau

Beitrag: # 103374Beitrag Adam_Lark »

Hallo zusammen,

Ich möchte mir einen Röhren-Verstärker holen, um endlich auch verstärkt/verzerrt zu spielen. Da gibts es ja geeignete Gitarren-Verstärker, die dann etwas modifiziert werden (um Höhen zu reduzieren und Bässe zu verstärken?). Nun spiele ich auch Gitarre und dachte mir, ich kann das Ding ja auch für meine E-Gitarre nutzen. Ich würde dann den Umbau lassen und für die Harp zusätzlich ein kleines Mischpult dazwischen stöpseln, das die Höhen reduziert, bevor ich in den Amp gehe. Was haltet ihr davon bzw. hat jemand schon Erfahrungen mit ähnlichen Ansätzen gemacht?

Gruß Adam[/u]
Mario
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Beitrag: # 103376Beitrag Mario »

Ich denke, dein Vorhaben wird scheitern, weil der Ansatz schon nicht richtig ist. Es geht nicht nur um ein paar Höhen, die man abregelt. Wenn das so einfach wäre, müsste man ja gar nichts basteln, sondern dreht einfach am Tonstack des Amps die Höhen runter und gut ist's. Es geht ja schon mit der Impedanz und der Kennlinie des Mikros los, geht mit den Röhren weiter und endet mit dem Lautsprecher. Und bestimmt hab ich noch weitere Dinge gar nicht aufgeführt.

Andersherum wird möglicherweise ein Schuh draus: Der SE, den ich nach Christians Plänen für die Harp gebaut habe, klingt auch erstaunlich gut mit der Gitarre.

Ich würde erstmal damit anfangen, einen für dich gut klingenden Harpsound zu definieren. Da sind die Geschmäcker ja durchaus verschieden. Ich hab schon Leute gehört, die ihren Sound super fanden und ich hab da nur extreme, höhenlastige Zerre gehört, was für mich furchtbar klingt.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
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munkamonka
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Beitrag: # 103377Beitrag munkamonka »

hallo adam,

wenn du schreibst ‚endlich auch verstärkt und verzerrt‘ spielen, heißt das, das du da wahrscheinlich am anfang stehst. das wird wahrscheinlich wie so manches bei der harp erstmal relativ frustrierend ausfallen, denn selbst wenn dein equipment perfekt wäre, würde es ohne spieltechniken, die du dir aneignen musst erstmal dünn klingen.

vielleicht hast du die aber schon drauf, weiß ich ja nicht. dann kommt der nächste frust: ein gitarrenamp ist erstmal nicht für harp geeignet ... (naja, das ist jetzt sehr verallgemeinernd, aber ich denke, das darf man hier mal zur verdeutlichung). es geht nicht nur um das frequenzspektrum, sondern auch um die balance zwischen lautstärke, eingangsempfindlichkeit, verzerrungsgrad etc. ich kann jetzt nur von meinem geschmack ausgehen, aber der dürfte relativ verbreitet sein: eine harp will viel weniger verzerrung, als man zunächst annimmt ... sonst klingt sie (in meinen ohren) grausam, so wie die berühmte ‚kreissäge‘. abgesehen davon, dass es sehr schnell zu rückkopplungen kommt. man will aber auch die verzerrung nicht auf null bringen, dann klingt sie hart und spröde und eben nicht ‚crunchy‘... diese balance kann man entweder mit effekten hinkriegen, wozu man aber viel erfahrung, die passenden effekte und trotzdem noch einen geeignet amp braucht, oder mit einem röhrenverstärker, dessen vorstufenverstärkung man reduziert, durch austausch der röhren. mehr bedarf es in der regel nicht...

als zweites kommt hinzu, dass viele speaker, die für gitarre schön präsent und knackig klingen, mit der harp schroff und hart klingen, auch oft zu höhenreich ... (mein ganz besonderer geschmack, das sehen viele leute auch anders). dennoch wird als 2. maßnahme gerne auch der speaker getauscht.

wenn du einen vernünftigen röhrenamp hast, und harpkonform röhren und ggfs. speaker getauscht hast, und wenn du ein passendes hochohmiges mikrofon hast, und mit beidem und auch mit der harp umgehen kannst, dann wird die sache schon ganz gut klingen... am besten, du lässt einen erfahrenen spieler dein set up mal anblasen, dann weißt du, ob es gut klingt, und falls nicht, ob es an dir oder am equipment liegt. das ist nämlich für den anfang verdammt schwer zu beurteilen...

awright – wenn du jetzt also ein passendes harp-setup gefnden hast, dann klingt es evtl. für gitarre zu lasch – die vorstufenzerre ist lahm und dem speaker fehlt der punch. dann würde ich für die gitarre ein effektgerät davor schalten, einen tube screamer z.B. oder sowas, und dann geht es auch mit der klampfe ganz gut... ich machs jedenfalls in der regel so.

tja, das wär erstmal die erste einschätzung. hängt natürlich immer davon ab, was du für einen sound anstrebst, und auch wie dein individuelles spiel ausgeprägt ist. viel spaß beim experimentieren.

gruß
markus
Meiner Meinung nach!

....................................
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madhans
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Beitrag: # 103378Beitrag madhans »

Hi!

Es gibt Leute, die schreiben sich die Finger wund zu dem Thema.
www.harpamps.de

Gruß
CB
Adam_Lark
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Beitrag: # 103381Beitrag Adam_Lark »

Danke für die Antworten! Das habe ich mir wohl zu einfach vorgestellt. Derzeit versuche ichs halt mit meinem alten Gitarren Transistor-Verstärker und nem Effektgerät. Das klingt besser als ich befürchtet hatte, aber so richtig zufrieden bin ich nicht (wie die meisten sich denken können).
Sieht so aus, als wäre das andersrum besser, sprich: einen Amp für die Harp finden und den evtl. mit Effektgerät für die Klampfe nutzen. Die Harp ist mir eh wichtiger, insofern wäre das nur konsequent. Das blöde ist, das man zum Testen halt nicht in den Laden gehen kann. Da wirds wohl das beste sein, wenn ich mal ein paar Amps von Kollegen in der Gegend ausprobiere...

Grüße Adam
harp-addicted
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Beitrag: # 103383Beitrag harp-addicted »

Hallo Adam,
noch eine kurze Ergänzung zum bisher geschriebenen.

Das Mischen verschiedener Instrumente und Mikrofon war bei Verstärkern der 50er bis 60er Jahre üblich.
Zwei bis vier Eingänge mit jeweils eigener, mehr oder weniger aufwändiger Klangregelung war fast Standard.

Hersteller bzw. Vertreiber solcher Amps waren u.a. Dynacord, Suprem, Hohner und Echolette.
Eine schöne Übersicht findest Du unter http://www.el-me-se.de/old/index.html

Ich selbst habe einige solche Amps, u.a. von Dynacord. Die sind wirklich praktisch nutzbar.
Falls Dir also mal so ein Verstärker über den Weg läuft und Du ihn testen kannst, greif zu. Praktischerweise kennst
Du jemanden, der sich technisch darum kümmern kann. Falls so ein Ding nicht verbastelt oder
sonst wie "gemodded" wurde, gibt es kaum Probleme. Kondensatoren des Netzteils, Koppelkondensatoren
oder Röhren sind erhältlich und das kann jeder Instrumenten-Elektroniker reparieren.
Defekte Trafos habe ich noch nie gesehen.

Ich wundere mich immer, wie U.S. oder britische Amps gehypt werden (und etsprechend teuer sind)
während deutsche und andere europäische kaum Beachtung finden.

Übrigens, am 12.05.2017 bin ich mit unserem Trio in der Goldene Krone in Darmstadt.
Ist zwar noch ein bisschen hin, aber vielleicht treffen wir uns da...
Grüße, Wolfgang
https://www.bootlegtwins.de + http://www.bluesharp-muenchen.de
Ich mache brotlose Kunst. Wegen der Kohlehydrate...
Adam_Lark
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Beitrag: # 103384Beitrag Adam_Lark »

Klingt gut, ich versuche es mir einzurichten 😊
Die Krone kenne ich ganz gut, war meine Lieblingskneipe während des Studiums...
Spritty66
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Fall für das Knucklehead

Beitrag: # 103386Beitrag Spritty66 »

Bevor du irgendein Mischpult für die Harp in den Weg zum Verstärker setzt, nimm doch das Knucklehead von BBHarpy. Damit kannst du nix falsch machen - das KH ist genau dafür konzipiert. Die Harp klingt dann genauso wie DU es willst über DEINEN Amp - und du brauchst nichts zu verändern = Gitarre klingt wie gehabt...

LG
Spritty
...i woke up this mornin'... zum Glück!
Adam_Lark
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Beitrag: # 103388Beitrag Adam_Lark »

Sieht schon mal klasse aus und wird sound technisch in den Himmel gelobt (http://www.harpforum.de/phpbb/viewtopic ... a32c66268d). Stellt sich die Frage an BBHarpy, der sich vor Anfragen wahrscheinlich kaum retten kann: wie komme ich da dran? 😊
BBHarpy
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Beitrag: # 103389Beitrag BBHarpy »

Moin,
einfach eine PN schreiben.... ganz einfach
LG Ralf
BBH Microphones
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