Marine Band Deluxe - Lippenfreundlichkeit verbessern

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thomas-B
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Marine Band Deluxe - Lippenfreundlichkeit verbessern

Beitrag: # 100416Beitrag thomas-B »

Hallo Zusammen,

habe meine erste MBDL in Betrieb genommen. Den Klang und die Bespielbarkeit finde ich top, die Zieh-Bendings klappten auf Anhieb.
Allerdings habe ich nach einer Stunde Spielen gemerkt, dass die Stimmplatten ziemlich in die Lippen schneiden. Noch nicht schmerzhaft, aber recht unangenehm. Das war mir bei meinen Hohner Bluesharps nicht so aufgefallen.
Nun habe ich hier im Forum natürlich schon über die Scharfkantigkeit der Hohner MB gelesen und auch, dass man die Stimmplatten mit Nagelfeile oder 1000er Schleifpapier abrunden kann. Ich kann allerdings keine Grate oder Ähnliches erkennen und wollte mal die MBDL-Spieler unter Euch fragen, ob es Aussicht auf Erfolg gibt und ich die neue Muha "behandeln" sollte, oder ob die Gefahr besteht, die ganze Sache zu verschlimmbessern und ich mich lieber daran gewöhne.
Für Tipps bin ich dankbar. Ich habe übrigens auch schon die Special 20 probiert und mein Mundgefühl geht eher zur Holzkanzelle, weswegen ich eigentlich gerne die MB optimiert hätte.
Noch eine zweite Sache. Es klingt vielleicht komisch, aber ich habe das Gefühl, dass die Lippen auch schneller trocken werden, als bei den Bluesharps, vielleicht, weil die MBDL etwas höher ist.
Viele Grüße

Thomas
madhans
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Beitrag: # 100417Beitrag madhans »

Hi!
Wenn du die Harp entgratest (was durchaus gängig ist), richte dein Augenmerk nicht nur auf die Messingplatten sondern kontrolliere auch die Ecken der Deckel (vor allem links).

Gruß
CB
BBHarpy
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Beitrag: # 100430Beitrag BBHarpy »

Du darfst auf keinen Fall den Gart entfernen. Blues ist Leiden.... Aus diesem Grund werden neulich Harps ausgeliefert, die nicht nur an den Lippen schmerzen.....Du kannst doch nicht jahrelange Forschung und Weiterentwicklung einer Firma mit einfachem Schmirgelzeugs zu Nichte machen.....
:roll:
BBH Microphones
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thomas-B
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Beitrag: # 100432Beitrag thomas-B »

ok, dann rubble ich die Stimmplatten eben mit den Lippen glatt bis das Blut spritzt cxxc . Gibt nur Ärger mit meiner Frau, wenn ich den Teppich versaue :roll: . No hohner, no cry.
Ne ne, ich will erstmal nicht in die Crossover-Kerbe hauen, die MBDL gefällt mir schon sehr gut.
Viele Grüße

Thomas
BBHarpy
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Beitrag: # 100433Beitrag BBHarpy »

No Hohner no cry....


Sehr fein.... 8) ,
Aber man gelobte ja Besserung....
LG Ralf
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thomas-B
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Beitrag: # 100496Beitrag thomas-B »

So, auch wenn es vielleicht wieder zum Schmunzeln anregt, möchte ich doch noch mal meine Erfahrungen und eine Frage loswerden.
Habe am Wochenende die Deckel meiner MBDL abgeschraubt, um mir das Ganze mal anzusehen. Einen richtigen Grat konnte ich auch mit Lupe nicht entdecken, aber da sich die Stimmplatte ja vor allem an der Unterlippe unangenehm bemerkbar gemacht hatte, wollte ich trotzdem eine Verbesserung erzielen.
In einem Forenbeitrag hatte ich gelesen, dass man Stahlwolle zum Bearbeiten der Messingplatten nehmen kann. Glücklicherweise habe ich das erstmal an meiner alten Hohner Bluesharp probiert. Katastrophe. Die beim Polieren abbrechenden Stahlfasern setzen sich in den Kanzellen fest oder bleiben unter den Zungen hängen. Gut, dass ich beim Testen nicht zuviel Luft geholt habe, sonst hätte ich die Dinger nicht nur im Mund, sondern auch in der Lunge gehabt - das wäre gar nicht lustig gewesen.
Da ich im Baumarkt, wie auch empfohlen, auf die Schnelle kein 1000er Schleifpapier bekam, habe ich meinen Wasser-Schleifstein (sonst für Japan-Messer) benutzt und die Stimmplatten-Kanten abgerundet. Muss sagen, beim Spielen fühlt sich das echt angenehmer an.
Nun die Frage: Wäre es eigentlich denkbar, die Schraublöcher in den Deckeln zu Langlöchern auszuarbeiten, um die Deckel weiter nach vorne zu schieben, damit die Kanten nicht so weit heraus stehen, oder müssen sie wegen der Dichtigkeit in die Rillen "einrasten"?
Viele Grüße

Thomas
madhans
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Beitrag: # 100498Beitrag madhans »

Hi!

Die Kanten kann man mit allem möglichem Gerät abziehen und sogar mit dem Dremel oder einer harten Filzscheibe auf dem Polierbock polieren.

Aber ich glaube das ist ein Anfängerproblem. Ich spiel auch nur ganz selten ein wenig, und dann nur wenns keiner hört oder sich später keiner mehr daran erinnern kann .... und wenn ich meine aktuellen Harps anschaue, die sind alle unpoliert, während meine ersten Harps alle ganz glatt sind.

Ich hab immer zur Kontrolle mit den Zähnen auf den kleinen Überstand der Platten gebissen - um die "Tiefe der Harp" zu kontrollieren.

Gruß
CB
triona
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Beitrag: # 100500Beitrag triona »

Gut und schön, wenn wirklich Grate da sind, müssen sie weg.
Aber ich habe bei den meisten meiner MuHas noch keine festgestellt, außer bei ein paar alten Hobeln, die ich kaum mehr spiele. Aufgequollene oder sonstwie abgenutzte Holzkanzellen mit schlechter Versiegelung in früheren Zeiten (HOHNER Bluesharp u.ä. vor 40 - 50 Jahren) haben mir da mehr Probleme bereitet.

Bei mir macht es im Allgemeinen allein die Dauer des Spiels im Zusammenhang mit der "Wildheit" der rhythmischen Bewegungen des Instruments. Nach einer Stunde - spätestens nach 2 Std Dauerspiel - habe ich mit jedem Instrument wunde Lippen, und zwar meistens oben, und auch mit sehr "glatten" Instrumenten, die bei kürzeren Spielzeiten keine Probleme machen. Dann kommt halt Ringelblumensalbe drauf und es muß eine Pause sein. Wenn diese nicht zu lang ist (tage- oder wochenlang), dann gewöhnt sich der Mund dran, und es ist meistens wieder alles gut. Als ich mal eine Zeit lang jeden Abend 2 Std Straßenmusik gemacht habe, brauchte ich halt alle paar Tage mal ein oder 2 Tage Pause. Mehr als 2 Std am Tag ging meistens sowieso nicht.

Das ist jetzt zwar keine Antwort auf deine Frage nach der besten Entgratungsmethode, aber es sind halt meine Erfahrungen. Geeignete Entgratungsmethoden wurden ja schon genug genannt.


Zu deiner Frage, ob man die Deckel versetzen kann: Würde ich nicht empfehlen. Die Rille in den meisten Stimmplatten oder auch die Kante in Kunststoff-Kanzellenkörpern, hinter der die Stimmplatten eingelassen sind, dürften für die Dichtigkeit schon eine Rolle spielen. Würde ich normalerweise nichts dran ändern. Im Gegenteil: Wenn da mal nach dem Auseinandernehmen etwas nicht stimmte, habe ich da bisher im Zweifelsfall immer die Deckel wieder wieder an diesen Rillen ausgerichtet.


Ich denke, Gewöhnung macht es hier. Und Übertreibung schadet wie überall.


liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther

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daenou
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Beitrag: # 100503Beitrag daenou »

thomas-B hat geschrieben:Nun die Frage: Wäre es eigentlich denkbar, die Schraublöcher in den Deckeln zu Langlöchern auszuarbeiten, um die Deckel weiter nach vorne zu schieben, damit die Kanten nicht so weit heraus stehen, oder müssen sie wegen der Dichtigkeit in die Rillen "einrasten"?
Klar, das ist nicht nur denkbar, sondern auch machbar. Ich habe das auf englischen Seiten im Internet auch schon als Empfehlung gesehen.

Dass deswegen das Instument weniger dicht wäre kann ich mir nicht vorstellen. Du bläst ja in die Kanzellen hinein und nicht daneben unter den Deckel.

Eine radikalere Lösung wäre, den Überstand mit einer Feile oder - wenn vorhanden - mit einem Bandschleifer restlos abzutragen.

Bei alldem stellt sich für mich die Frage, ob ich nicht besser gleich eine Seydel Session, eine Lee Oskar oder eine Hohner SP20 kaufen soll. Die ist dann schon so, wie ich es haben will.

Das Spielgefühl ist natürlich leicht anders als wenn Du die Messing-Ränder als Schienen nutzt. Der eine hat es lieber so, der andere anders. Deshalb das grosse Angebot an Instrumenten!
Pimpinella
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Beitrag: # 100505Beitrag Pimpinella »

Hi

Ich würde da nicht über die Rille hinausgehen. Man gewöhnt sich an die traditionelle Bauweise, recht schnell sogar. Danach wird da auch nix mehr wund.

Gruß, Frank
thomas-B
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Beitrag: # 100509Beitrag thomas-B »

Danke Euch,

@Triona,

Du hast schon recht, es kommt auf die Spieldauer an, habe aber schon den Eindruck, dass sich nach einer Stunde angenehmer anfühlt als vorher, aber vielleicht ist das auch mehr der Kopf, als die Lippe ;) . Es macht ja auch Spaß, sich seines neuen Instruments auch mal auf diese Weise zu nähern, und die Angst zu überwinden, etwas gleich kaputt zu machen.

@All
Ab nächstes Wochnende kann ich sicher noch über weitere Erfahrungen mit ein oder zwei anderen Modellen berichten. Bis dahin über ich lieber erstmal weiter auf der MBDL, als zu schleifen und polieren.
Mal sehen, wo es mich hintreibt, ich habe schon Stunden im Forum verbracht, um über die einzelnen Modelle zu lesen, es kommt halt immer raus, das jeder das für sich passende Instrument finden muss.
Viele Grüße

Thomas
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