Blues Harp klingt wie Hundepfeife

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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94erBrom
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Blues Harp klingt wie Hundepfeife

Beitrag: # 100386Beitrag 94erBrom »

Guten Morgen.

Ich hatte schon seit Ende letzten Jahres den Drang, mal ein neues Instrument zu lernen.
Eigentlich wollte ich, nachdem ich nun schon seit 2003 Gitarre spiele, ein weiteres Saiteninstrument dazu lernen: die Mandoline. Äußerst praktische Größe und klingt immer wie 2 Intrumente, dank doppelter Saiten - super!

Dann viel mir allerdings letzte Woche die alte - und nie gespielt - Hohner Big River Harp von meinem Vater in die Hände. Und da kam das Verlangen nach dem Blues!

Jetzt habe ich mal mit einfachen Versionen von Amazing Grace und Somewhere over the Rainbow angefangen, um das Einzeltonspiel zu üben.
Ein Bending habe ich auf Loch 4 auch schon hinbekommen, kann es aber leider nicht reproduzieren...

Nun aber mal zu meinem Problem:
Wenn ich Loch 8 blase, kommt kein Harp-Ton, sondern es klingt einfach nur nach Hundepfeife. Ich atme ganz entspannt durch das Loch aus, an zu viel Druck wird es denke ich also nicht liegen.
Ist da etwas in der Harp verklemmt?
Kann ich das selber richten?

Ich habe auch noch eine Seydel Session in C bestellt, weil mir die Big River Harp irgendwie am Mund zu unbequem ist... Wäre aber trotzdem schön, die BRH als funktionierendes Backup zu haben!

LG André
Ich bin seit 2003(damals 9 Jahre) Gitarrist.
Die Blues Harp soll mein zweites Instrument werden...
Phronk
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Beitrag: # 100389Beitrag Phronk »

Hallo André,

im Zweifelsfall mal aufschrauben und nachsehen:

1. Deckelschrauben ab.

2. Die Schrauben mit denen die Stimmplatten verschraubt sind raus drehen.

3. Nach sehen ob z.B. etwas zwischen Zunge und Schlitz bei der Blaszunge 8 klemmt. Die Blaszungen sind die oben auf der Harp, also die die man nicht ganz sehen kann wenn die Harp noch verschraubt ist. Da könnte z.B. ein Haar, Staub, Essensreste oder ähnliches klemmen. Das dann vorsichtig entfernen.

Ob die Zunge frei schwingt kann man nun testen in dem man mit einem dünnen Metall (Fühllehre) oder einem dünnen Stück Pappe die Zunge anzupft (der Harper nennt das "pingen"). Man hört dann ob die Zunge frei schwingt.

Wenn der ton jedoch nur quietscht und garnix Tonmäßiges da raus kommt tippe ich aber so vom Gefühl auf zu enger Löseabstand wodurch die Zunge blockiert. Wenn das der Fall ist einfach durch vorsichtiges biegen den Abstand zwischen Zungenspitze und Stimmplatte etwas vergrößern.
Auch hier sollte man anschließend ein wenig pingen, da sich die Zungen gerne zurückstellen. Wenn das nach dem Pingen so sein sollte die Zunge wieder neu einstellen und pingen. Das so oft wiederholen bis der Abstand so ist wie er sein sollte.
Ganz grobe Faustregel: der Abstand sollte ungefähr so groß sein wie die entspr. Zunge dick ist.

Wenn es das auch nicht war kann noch die Zunge schief im Schlitz stehen. Dann kann man diese mit einem Zungenschlüssel so drehen das sie grade im Schlitz steht und nicht blockiert wird.

Mehr fällt mir grad nicht ein, aber vielleicht hat hier ja noch jemand anders eine Idee.

Liebe Grüße

Frank

P.S.: Da die Big River komplett aus Kunststoff und Metall besteht (also kein Holz verbaut ist) kannst Du die wenn Du hast auch einfach mal ohne Aufschrauben in ein Ultraschallbad legen. Evtl. löst sich dann das was verklemmt und die Harp ist ohne aufschrauben wieder spielbar.
Pimpinella
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Beitrag: # 100391Beitrag Pimpinella »

Hi

Wie Frank oben.

Ergänzend:

Bei der Big River nuddeln die Deckelschrauben schnell ab, also vorsichtig lösen und anziehen.

Ob eine Zunge "schief" steht kann man am besten prüfen indem man die Patte mit den Zungen zu einem selbst gegen eine Lichtquelle hält. Um die Zunge sollte dann ein gleichmäßiger Lichtkranz zu sehen sein.

Gruß, Frank
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