Zwerchfellvibrato

Themen für Spielanfänger, Geschichte verschiedener Mundharmonikas und alles, was sonst nirgendwo passt.

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Freki
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Zwerchfellvibrato

Beitrag: # 99957Beitrag Freki »

Hallo Leute,

von mir mal wieder ne kleine Verständnisfrage: Befasse mich gerade mit dem Zwerchfellvibrato, besser gesagt, ich befasse mich damit herauszufinden, was es überhaupt ist.
Das Kehlkopfvibrato habe ich unbewußt schon eingesetzt, bei entsprechender Übung dürfte es also kein Problem sein, es zu lernen, der Punkt ist jedoch, daß ich es nicht mag, d.h. ich finde, es hört sich für mich auch bei Profis nicht so an, daß ich es bei mir selbst hören möchte...
Deshalb komme ich auf das Zwerchfellvibrato.
In Mario´s Buch ist es zwar umfangreich beschrieben, für mich jedoch unverständlich, ich höre auch bei seinem Hörbeispiel nicht raus, wo da was genau wodurch herkommt. Auf YouTube bei Thomas Hippe kriege ich ebenfalls keinen für mich verständlichen Ansatz. Im Netz finde ich auch keine nachvollziehbare Erklärung. Kann mir hier eventuell jemand weiterhelfen?
Besten Dank im Voraus!
Solange die Musik noch laut genug ist, werden wir nicht hören, wie die Welt zusammenfällt!
Mario
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Beitrag: # 99958Beitrag Mario »

Hi Freki,

wenn man jetzt wüsste, warum dir die gefundenen Erklärungen nicht geholfen haben, wäre es leichter, einen anderen Ansatz zu finden.

Das Zwerchfellvibrato wird - Überraschung - mit dem Zwerchfell erzeugt. Wenn du nicht weißt, wie du dieses steuern kannst, dann leg mal eine Hand auf deinen Bauch und huste. Du musst nun auch während des Einatmens versuchen, diesen Teil des Körpers zu bewegen. Das tust du eigentlich sowieso, aber beim Zwerchfellvibrato machst du es eben rhythmisch stärker.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
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DieterM
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Beitrag: # 99961Beitrag DieterM »

Hallo Freki,

leg dich auf den Rücken, lege 2-3 Bücher auf den Bauch, einatme in den Bauch hinein, sodass die Bücher sich deckenwärts anheben.

Beim Ausatmen sollten sich die Bücher wieder absenken. Wenn das alles gechieht, hast du Zwerchfell-Atmung durchgeführt.
beste Grüsse vonDieter
Freki
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Beitrag: # 99975Beitrag Freki »

DieterM hat geschrieben:Hallo Freki,

leg dich auf den Rücken, lege 2-3 Bücher auf den Bauch, einatme in den Bauch hinein, sodass die Bücher sich deckenwärts anheben.
Beim Ausatmen sollten sich die Bücher wieder absenken. Wenn das alles gechieht, hast du Zwerchfell-Atmung durchgeführt.
Okay, das ist effektiv formuliert. Danke!
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Freki
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Beitrag: # 99976Beitrag Freki »

Mario hat geschrieben:Hi Freki,

wenn man jetzt wüsste, warum dir die gefundenen Erklärungen nicht geholfen haben, wäre es leichter, einen anderen Ansatz zu finden.

Das Zwerchfellvibrato wird - Überraschung - mit dem Zwerchfell erzeugt. Wenn du nicht weißt, wie du dieses steuern kannst, dann leg mal eine Hand auf deinen Bauch und huste. Du musst nun auch während des Einatmens versuchen, diesen Teil des Körpers zu bewegen. Das tust du eigentlich sowieso, aber beim Zwerchfellvibrato machst du es eben rhythmisch stärker.
Na ja, von jahrelangem Kampfsport ist ist mir die "Bauchatmung", wie es dort heißt, durchaus geläufig. Wenn ich jetzt versuche, damit ein Vibrato zu erzeugen, stelle ich fest, daß ich quasi gleichzeitig mit dem Zwerchfell UND dem Kehlkopf arbeite - jedenfalls bewegt sich beides und ich versuche die ganze Zeit vergeblich, daß zu separieren. Im Umkehrschluß müsste ich daraus folgern, daß man mit Übung beides trennen kann. Ist es so?
Wenn ja, frage ich mich allerdings, wozu eigentlich? Oder sehe ich da was komplett falsch?
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Mario
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Beitrag: # 99978Beitrag Mario »

Hi Freki,

ja, man kann beides trennen. Sinnvoll ist das deshalb, weil es unterschiedlich klingt und du mehr Möglichkeiten hast, den Ton zu gestalten, wenn du beides beherrscht.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
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Freki
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Beitrag: # 99985Beitrag Freki »

Okay, danke Mario, dann muss ich wohl die nächste Zeit erstmal versuchen, Ordnung in die Vibrations zu bringen. Mal sehen, wieviel Monate das nun wieder in Anspruch nimmt...
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munkamonka
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Beitrag: # 99990Beitrag munkamonka »

zwerchfell-vibrato: absolut unersetzlich, finde ich, für gebendete töne.

ob es nun ein vibrato ist (tonhöhen-Änderung) oder ein tremolo (lautstärke-intensitätsanderung), oder ob diese begriffe auch andersherum verwendet werden können sei dahingestellt. Bei den gebendeten tönen ist ein kehlkopfvibrato nicht wirklich möglich, da dieses ja eine abfolge von bendings ist und irgendwann an seine grenzen kommt. beim Zwerchfell ist es zunächst mal eine druckänderung, die sich aber, wenn man den kehlkopf entspannt, auch auf die Tonhöhe auswirkt. es entsteht ein sehr schönes weiches und 'distinguiertes' vibrato, dass ich persönlich angenehmer finde als kehlkopf, jedenfalls manchmal. der aktivierte Muskel kommt aus dem bauchraum, die halsmuskeln reagieren nur passiv.

man lernt es wie alles andere auch: erst muss man sich zwingen, es kommt hölzern und unnatürlich, und irgendwann kommt es von alleine und völlig natürlich im spiel. lohnt sich auf alle fälle.

gruß
markus
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daniel
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Beitrag: # 99992Beitrag daniel »

distinguiertes Vibrato 8) cool, das werd ich jetzt auch üben!
I always loved the distinguished playing xyy
derdaniel
DieterM
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Beitrag: # 99993Beitrag DieterM »

Bei den gebendeten tönen ist ein kehlkopfvibrato nicht wirklich möglich, da dieses ja eine abfolge von bendings ist und irgendwann an seine grenzen kommt
Markus; ich habe immer gedacht das Bendings durch eine Veränderung des Resonanzraumes durch Zungenstellung - also der Mundhöhle - geschieht. Mit Bending UND Kehlkopfvibrato, beides zusammen, habe ich keine Probleme.

Beim "Meckern" wird ein K-Vibrato erzeugt, was IMHO durch eine Durchlassveränderung der Stimmritze (der Spalt zwischen den Stimmbändern) im Kehlkopf passiert, und was ich problemlos gleichzeitig mit einer veränderten Zungenstellung kombinieren kann.

Oder wie....?
beste Grüsse vonDieter
munkamonka
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Beitrag: # 99996Beitrag munkamonka »

DieterM hat geschrieben: Markus; ich habe immer gedacht das Bendings durch eine Veränderung des Resonanzraumes durch Zungenstellung - also der Mundhöhle - geschieht. Mit Bending UND Kehlkopfvibrato, beides zusammen, habe ich keine Probleme.

Beim "Meckern" wird ein K-Vibrato erzeugt, was IMHO durch eine Durchlassveränderung der Stimmritze (der Spalt zwischen den Stimmbändern) im Kehlkopf passiert, und was ich problemlos gleichzeitig mit einer veränderten Zungenstellung kombinieren kann.

Oder wie....?
ja, ist doch kein widerspruch, bending entseht durch muskuläre Änderungen in hals / Zungenwurzel, weniger der Zunge, vor allem bei TB. kehlkopfvibrato auch. ich sag ja nicht, dass die Bewegungen genau identisch sind, aber sie gehen ineinander über. ich glaube auch, jeder hat seine eigenen techniken.

aber trotzdem: wenn ein ton schon richtig tief unten gebendet ist, dann lässt sich eine tonhöhen-modulation theoretisch nur erzeugen, wenn man das bending etwas nachlässt. das wäre eine völlig andere Bewegung, als wenn man einen ungebendetet ton rhythmisch nach unten moduliert.

wenn du einen voll gebendeten ton also mit der selben Technik 'vibrieren' lassen kannst, also rhythmisch NOCH weiter nach unten benden kannst, dann chapeau, dann bist du ein magier! oder die technik sieht bei dir irgendwie anders aus als z.b. bei mir. das lässt sich dann aber nur im live-vergleich (oder per video) vergleichen.

ich spiel beide vibratos, aber wenn ich, gerne mal als abschlusston eines songs, einen voll gebendeten ton mit einem schönen satten vibrato versehen will, dann benutze ich auf alle fälle ein zwerchfell-vibrato.

gruß
m
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Beitrag: # 99998Beitrag BBHarpy »

Hi Markus,
ähh.. ich benutze oft auch auf den tiefsten Bends ein reines Kehlkopfvibrato...
aber auch das Zwerchfellvibrato/tremollo oder wie man es bezeichnen mag, es kommt halt immer darauf an, wie es klingen soll. Das KV klingt sehr kraftvoll und das ZB eher weich...bei mir....
Beim Kehlkopfvibrato in den tiefsten Bends muß ich den Mund extrem weit öffnen, sonst klingt es bescheiden.....
Es hat nichts mit Magie zu tun, es ist dann eher ein Vibrato, welches nur in eine Richtung wirkt, sich aber cool anhört und das zählt....

Gruß Ralf
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Beitrag: # 99999Beitrag munkamonka »

Ralf, du bist doch eh ein Harp-Magier, Aber du hast recht, ich habe es gerade mal ausprobiert es geht natürlich auch. Aber ich finde den Sound etwas grob, das distinguierte fehlt mir dabei etwas Gruß Markus
Zuletzt geändert von munkamonka am 03.12.2015, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 100000Beitrag BBHarpy »

Hi Markus,
Mal eben ausprobieren und dann klingt es, haut nicht hin. Hab da ewig dran probiert und obwohl ich das Kehlkopfvibrato schon konnte, hat es recht lange gedauert.... bis es bei den tiefsten Bends klang
Zum Rest Deines Postings....
Sehe mich als Fortgeschrittenen Spieler , nicht mehr.... Muss ja "Gott
sei Dank" nicht von Leben....
LG Ralf
Zuletzt geändert von BBHarpy am 03.12.2015, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 100002Beitrag munkamonka »

Ja, denke ich mir. Aber ein Z-vib wird was anderes bleiben, findest du nicht?
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