heute angekommen: TOMBO Pocket Bass

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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triona
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heute angekommen: TOMBO Pocket Bass

Beitrag: # 99078Beitrag triona »

Heute aus Japan angekommen: :)

Bild


Hier zum Größenvergleich mit einer 1847:

Bild Bild


Erste Hörproben gibts am Wochenende in Klingenthal.
Erfahrungsberichte später mal.
Und wenn ihr Lust darauf habt, vielleicht hier mal die Beschaffungsgeschichte. :roll:

Fürs erste mal nur kurz die Beschreibung:
Diatonische Bass-Harmonika
10 Loch (2 x 5) nur Blastöne:
F C G D A
D A E B F#

Messingzungen und Stimmplatten.

Ich hab € 135,78 bezahlt + € 25,04 Zoll.
(Bei Selbstabholung in der 25 km entfernten Zolldienststelle - sonst hätte die Post nochmal € 28,50 extra dafür gekrallt für den Zollanmeldungsvorgang. Dann hätte ich sie aber wahrscheinlich bis zum WE nicht gehabt.)

Klang ist natürlich satter als SEYDEL Blues Session LLF (ebenfalls mit Messingzungen) oder 1847 LF mit Stahlzungen (beide Richter-Stimmung), bei gleichem Blasdruck fast doppelt so laut.
Die selbe Lage, wie die tiefen Töne (linke Hälfte) der LLF.
Das F ist in der gleichen Oktave wie der tiefste Ton der LF.


Hier noch ein paar Videos mit Leuten, die schon mehr Übung mit dem Ding haben:
https://www.youtube.com/watch?v=-HQbDTZD1rg
https://www.youtube.com/watch?v=mRokDkq0JRY
https://www.youtube.com/watch?v=yqAr_6eCJs8


liebe grüße
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Beitrag: # 99130Beitrag triona »

Erster Einsatz gelungen. :)
Am Samstag zusammen mit Little Miss Umpha & the Ragtigers im Postillion in Klingenthal.

Die auf den ersten Blick merkwürdig erscheinende Anordnung der Töne hab ich auf einmal ganz plötzlich durchschaut, als ich zum ersten Mal zusammen mit anderen damit gespielt habe: Für Begleitung von Stücken in C oder G liegen die 6 Töne, die vorwiegend gebraucht werden, 3 + 3 direkt neben- und übereinander, für C links und für G rechts. Daher auch die beiden doppelt vorhandenen Töne - bei insgesamt nur 10 Löchern, was die verfügbaren Töne auf 8 beschränkt.

Das Ding erfordert wesentlich weniger Gewöhnungs- und Übungsaufwand als die großen chromatischen Bässe. Dafür ist es aber auch für andere Tonarten nur sehr eingeschränkt oder gar nicht verwendbar. Der Klang des handlichen Instruments setzt sich mit einem geeigneten Mikro in der passenden Einstellung auch in einer Kapelle gut durch.


Nachtrag:

Jetzt auch beschriftet, so daß man es auch im Halbfinstern sieht, wenn man mal schnell bestimmte Töne suchen will, ohne daß man zuerst einige anspielen muß (mit deutschem H). Sonst hört sichs immer an, wie bei den Gitarristen, die vor jedem Lied erst mal ihr Spielgerät neu stimmen müssen ;)

Auch praktisch, wenn einer von denen mal fragt: "Gib mir mal ein A!" (C, D, E oder was auch immer da drauf ist), wenn die Stimmung der Gitarre an die MuHa angepaßt werden muß.

Bild


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Beitrag: # 101072Beitrag triona »

Und so wird es gespielt:

https://www.youtube.com/watch?v=YYnlqRA4-GQ
mit Erklärungen des Tonanordnungssystems

https://www.youtube.com/watch?v=mRokDkq0JRY
https://www.youtube.com/watch?v=9eHoW6kARJ4
https://www.youtube.com/watch?v=4rxbZyJgn0A

Ich hab mittlerweile auch noch ein paar andere Spielweisen herausgefunden, die damit möglich sind und gut kommen. Sobald ich meine Tonaufzeichnungstechnik mal endlich ans Laufen gekriegt habe, gibts dann auch Tonbeispiele davon.


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Beitrag: # 104881Beitrag triona »

Hier die Fortsetzung von der Spielanleitung für Baß: (*1)


Der diatonische TOMBO Pocket Bass ist noch viel einfacher zu spielen, wie der chromatische Contrabass, wenn man an herkömmliches Baß-Spiel gewohnt ist. Auch dieses Instrument hat nur Blastöne. Ich habe die erforderliche Atemtechnik dafür nach rund 2 Wochen soweit heraus gekriegt und mich daran gewöhnt, daß ich die MuHa genauso gut spielen konnte, wie andere Diatonische (z.B. Bluesharfe, Oktav oder Tremolo). Ich bin allerdings auch Flöten u.a. Blasinstrumente gewohnt, die ja auch nur Blastöne erzeugen können.

Das Treffen der richtigen Töne ist hier deshalb so leicht, weil das diatonische Instument mit nur 8 verschiedenen Tönen (auf 10 Löchern - 2 sind doppelt vorhanden) gar keine Töne enthält, die nicht zu C-Dur oder G-Dur passen würden. Man kann also gar keine falschen Töne spielen, solange eben das Stück sich auf C-Dur oder G-Dur beschränkt. Bei etwas geringerem Anspruch an die Baß-Begleitstimme gilt das auch für ein paar entsprechende Moll-Tonarten. (*2)

Auch die Anordnung der Töne kommt einem intuitiven und schnellen Erlernen sehr entgegen. Die nebeneinander liegenden Töne sind immer im Quintabstand, die übereinander liegenden Töne haben jeweils den Abstand einer Terz.

Für andere Tonarten ist es eben weniger bis gar nicht geeignet. Mit Biegen ist da nicht viel. Geht nur mit einer Stimmzunge, da ja jede Zunge einen eigenen Kanal hat und Zugzungen überhaupt nicht vorhanden sind - im Gegensatz zu einer Bluesharfe o.ä. Obwohl sie nicht ventiliert ist (da dies bei dieser Bauart mit einem abgeschlossenen Kanal für jede einzelne Stimmzunge überflüssig ist), kriegt man die Töne nicht mal um einen vollen Halbton herunter gebogen, bevor sie blockieren oder klanglich abschmieren. Das taugt dann höchstens noch für gewisse Effekte.

Allerdings schwingen die Töne bei entsprechend starkem Anblasen sehr lange nach. Dadurch ergeben sich in Zusammenwirkung mit der diatonischen Stimmung und der besonderen Anordnung der Töne (Quinten zwischen nebeneinander liegenden Kanälen und Terzen zwischen übereinander liegenden) sehr schöne und klangvolle Obertonspektren, bis hin zu halb apreggierten (flüssig geperlten) Akkorden. Diese sind sehr deutlich hörbar, und können den ganzen Kopf und auch andere Teile des Körpers regelrecht zum Mitschwingen bringen - ähnlich wie das Spiel auf einer guten und stimmreinen Maultrommel. Dafür muß man die MuHa aber richtig gut warm gespielt haben - und auch sich selber - und auch ein gewisses Mindesttempo vorlegen.


Hier noch ein mal der Verweis zu Violas Lehrvideo :
https://www.youtube.com/watch?v=YYnlqRA4-GQ


Anmerkungen:

*1) Schau hier: http://www.harpforum.de/phpbb/viewtopic ... 872#104872

*2) Der Nachbau von EastTop hat nicht nur 10, sondern 12 Löcher und dadurch darüber hinaus links noch ein Bb und ein um 1 Oktave höheres weiteres G, was die Spielmöglichkeiten in G-Dur vervollständigt.



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Re: Vergleich TOMBO Pocket Bass - EASTTOP Mini Bass

Beitrag: # 125503Beitrag triona »

Aufgrund aktueller Nachfrage noch ein paar Ergänzungen mit Spielerfahrungen und einem Vergleich des Tombo Pocket Basses mit einem Nachbau, dem Easttop Mini Bass.


Ein sehr kurzes Testvideo von mir mit der Tombo:
https://www.youtube.com/watch?v=AD0Y8t9peug
Es hat keinen großen musikalischen Anspruch. Es war nur eine kurze Testaufnahme, aufgezeichnet im Sommer 2017 mit mangelhafter Aufzeichnungstechnik, nur zur Demonstration des Klangs, und auch zum Ausprobieren, ob ich mit meiner Aufzeichnungstechnik und meiner mangelhaften Beherrschung derselben überhaupt eine verwertbare Aufnahme zustande bekomme.


Mittlerweile habe ich ja auch den Nachbau von Easttop. Hier ein kurzer Vergleich mit den Unterschieden zwischen den beiden.

1. Die Ansprache der Tombo ist geringfügig besser.

2. Tombo hat genietete Stimmzungen. Easttop hat geschweißte Stimmzungen. Letzteres erachte ich als Nachteil, weil sich die Stimmzungen nicht nachzentrieren lassen. So habe ich z.B. von Easttop erst ein Instrument bekommen, wo der tiefste Ton (E2) nicht sauber zentriert war und gerasselt hatte. Da ich es auf der Messe gekauft hatte, konnte ich es sofort umtauschen und habe ein einwandfreies bekommen.

Wenn man das aber im Versandhandel bestellt - in der Regel aus China, dann hat man ggf eine Menge Ärger. Eine genietete Stimmzunge könnte man hingegen leicht selber nachzentrieren - und gut ist. Auch der Wechsel von Stimmzungen im Reparaturfall ist bei geschweißten Stimmzungen deutlich umständlicher als bei genieteten.

3. Die Easttop ist kein völlig gleicher Nachbau der Tombo.
Vielmehr sind da 2 weitere Töne enthalten.
Hier eine Gegenüberstellung der Tonbelegung:

Bild

4. Die Anordnung der Töne ist bei beiden gleich:
Die Abstand der nebeneinander liegenden Töne ist immer eine Quinte
Der Abstand der übereinander liegenden Töne ist immer eine kleine Terz.
Bei der Easttop ist allerdings das zweite G links unten unter dem Bb eine Oktave höher.

5. Beide sind ausschließlich mit Blastönen, wie man das von den meisten gängigen Baß-MuHas kennt. (Die beiden mir bekannten Ausnahmen siehe Anmerkung (*) weiter unten.) Bei der Easttop sind allerdings die Löcher im Kamm alle so tief, daß sich die Stimmplatten auch umdrehen lassen - zumindest die untere. Dann werden aus den Blastönen Ziehtöne.

Bei der Tombo hingegen geht das nicht. Da ist dann eine Kanzelle zu kurz, daß die Stimmmzunge nicht mehr ungehindert schwingen kann. Der entsprechende Schalldeckel mußte bei der Easttop allerdings angepaßt werden, daß keine der Stimmzungen beim Ziehen an den Deckel anschlägt. Die kleine Blechumformung war allerdings nicht schwierig. Die Deckel sind aus Messing. Das läßt sich sehr leicht umformen, bohren, schneiden und entgraten.

Witzigerweise hatte ich mich an das Spiel mit ausschließlich Blastönen so schnell gewöhnt, daß ich nach dem Umbau des Easttop zuerst mal Schwierigkeiten hatte, mich an das neue Blasmuster mit Blas- und Ziehtönen zu gewöhnen. (Ich hatte die erst im vorigen Jahr umgebaut, nachdem ich beide Instrumente schon ein paar Jahre hatte.)

6. Da beide Schalldeckel aus verchromtem Messing haben, lassen sie sich nicht mit dem Seydel Gecko-Halter spielen, weil an diesem die MuHa magnetisch befestigt wird.

7. Der Kamm der Easttop ist aus einem Kunststoff mit sehr glatter Oberfläche (ich vermute ABS.) Bei der Tombo wurde ein möglicherweise etwas hochwertigerer Kunststoff verwendet, der nach meiner Empfindung ein etwas besseres "Mundgefühl" hat. Nach Auskunft eines Oberingenieurs von Tombo handelt es sich allerdings ebenfalls um einen Kunststoff, aus dem der Kamm im Spritzgußverfahren gefertigt wird.

8. Die Easttop kostet ungefähr die Hälfte von der Tombo.

9. Die Beschaffung ist bei beiden etwa gleich schwierig. So weit ich weiß, bekommt man die in Europa nur durch Direktimport aus Japan oder China. Die damit verbundenen Nachteile sind ja bekannt. Mit Service nach dem Kauf kann man wohl bei beiden nicht wirklich rechnen. Tombo hat in DE keinen Vertrieb, der sich für den Pocket Bass zuständig fühlt, weil Tombo dieses Modell m.W. in DE offiziell überhaupt nicht anbietet.

Mit Easttop habe ich diesbezüglich auch noch keine Erfahrungen. Wird sich aber möglicherweise bald ändern. Ich habe nämlich eine Lucky13 von Brendan Power, an der 2 Stimmzungen tot sind. Brendan hat gesagt, daß ich wegen Ersatzstimmzungen mal direkt bei Easttop anfragen müßte. Ich mache mir da aber keine allzu großen Hoffnungen.


*) Die beiden einzigen mir bekannten Baß-MuHas, die serienmäßig Blas und Ziehtöne haben:

1. Die chromatische Hohner Polyphonia Nr.7 - ein Vorkriegsmodell, daß schon seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt wird. Es ist nur noch äußerst selten zu bekommen. Ich habe durch Zufall mal eine günstig in einem Konvolut ergattern können - zusammen mit einer gut erhaltenen alten Chordomonika II, und dazu noch einem Haufen MuHa-Schrott. :) Vorstellung, genaue Beschreibung und Erfahrungsbericht ein anderes Mal und an anderer Stelle.

2. Die neue SUZUKI Sirius S-48B - eine chromatische Baß-Muha im Format einer herkömmlichen 16/64-er Chrom mit Schieber. Sie ist auch genau so spielbar wie eine solche. Sie hat allerdings den Tonumfang eines Cellos. Ich habe meine erst seit kurzer Zeit. :) :) :)

Erfahrungsbericht ebenfalls ein anderes Mal und an anderer Stelle.
Die Vorstellung mit Tonbeispielen anderer Spieler hier:
viewtopic.php?p=125502#p125502



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