Fender Blues DeVille in C
Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark
Fender Blues DeVille in C
Auf meinem Weg zu CB (Madhans) kam ich bei Thomann vorbei, hielt kurz an und nahm eine Fender Blues DeVille in C mit, die ich euch gerne vorstellen möchte.
So ist die DeVille verpackt und das ist alles dabei:
So sieht die Harp aus ...:
... und zerlegt (von oben und unten):
Der Kanzellenkörper ist aus ABS-Kunststoff und weist beidseitig Vertiefungen auf, die auf sparsamen Materialeinsatz beim Spritzvorgang schließen lassen. Durch die 9 (in Worten: neun!) Schrauben, mit denen die Stimmplatten verschraubt sind, wird das Ganze aber dennoch dicht zusammen gehalten.
Die Stimmplatten mit Lösabständen (Oberseiten ...):
(... und Unterseiten):
Die Lösabstände sind ab Werk für meine Begriffe recht groß eingestellt. Entsprechend spricht die Fender bei kräftigem Blasen sofort an und hat einen kräftigen, vollen Ton. Auf vorsichtiges, leises Anspielen reagieren die Zungen aber kaum. Für "Leisespieler" ist also auf jeden Fall Einstellen angesagt.
Richtig süß finde ich das beiliegende Tuch mit seinem Spitzenmuster:
Ansonsten fanden Christian und ich, dass sie klanglich so gut wie nicht von meiner alten Hohner CrossHarp (1991, also vor der MS-Zeit) zu unterscheiden ist.
Schöne Grüße
Dirk
So ist die DeVille verpackt und das ist alles dabei:
So sieht die Harp aus ...:
... und zerlegt (von oben und unten):
Der Kanzellenkörper ist aus ABS-Kunststoff und weist beidseitig Vertiefungen auf, die auf sparsamen Materialeinsatz beim Spritzvorgang schließen lassen. Durch die 9 (in Worten: neun!) Schrauben, mit denen die Stimmplatten verschraubt sind, wird das Ganze aber dennoch dicht zusammen gehalten.
Die Stimmplatten mit Lösabständen (Oberseiten ...):
(... und Unterseiten):
Die Lösabstände sind ab Werk für meine Begriffe recht groß eingestellt. Entsprechend spricht die Fender bei kräftigem Blasen sofort an und hat einen kräftigen, vollen Ton. Auf vorsichtiges, leises Anspielen reagieren die Zungen aber kaum. Für "Leisespieler" ist also auf jeden Fall Einstellen angesagt.
Richtig süß finde ich das beiliegende Tuch mit seinem Spitzenmuster:
Ansonsten fanden Christian und ich, dass sie klanglich so gut wie nicht von meiner alten Hohner CrossHarp (1991, also vor der MS-Zeit) zu unterscheiden ist.
Schöne Grüße
Dirk
Ich spiele beide Sorten Musik: Chicago- und West Coast Blues!
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Hi
Ich hatte ja neulich Suzuki als Urheber der Platten vermutet. Winslow Yerxa behauptete neulich sie kämen von Seydel, was ich wegen der Bauart aber für ausgeschlossen halte. Steve Baker hatte auf irgendeiner Messe Kontakt zu der Firma, die die Teile herstellt und es scheint tatsächlich so, dass weder Suzuki noch Seydel, sondern ein eigenständiger chinesischer Hersteller für die Fender-gelabelten Harps verantwortlich ist. Also tatsächlich ein neuer Player im Qualitätssegment.
Gruß, Frank
Ich hatte ja neulich Suzuki als Urheber der Platten vermutet. Winslow Yerxa behauptete neulich sie kämen von Seydel, was ich wegen der Bauart aber für ausgeschlossen halte. Steve Baker hatte auf irgendeiner Messe Kontakt zu der Firma, die die Teile herstellt und es scheint tatsächlich so, dass weder Suzuki noch Seydel, sondern ein eigenständiger chinesischer Hersteller für die Fender-gelabelten Harps verantwortlich ist. Also tatsächlich ein neuer Player im Qualitätssegment.
Gruß, Frank
Das "Made in China" steht auf einer Stirnseite des Kanzellenkörpers in güldenen Lettern. Besonders stolz scheint man aber nicht darauf zu sein, denn die Buchstaben waren bei der niegel-nagel-neuen Harp schon leicht abgeblättert ...
Auf jeden Fall sind die Lösabstände ab Werk für meine Begriffe zu groß. Da fand ich die MBDL sowie meine Seydels (das sind die Harps, die ich in letzter Zeit - nach langer Pause - gekauft habe) deutlich besser.
Schöne Grüße
Dirk
Auf jeden Fall sind die Lösabstände ab Werk für meine Begriffe zu groß. Da fand ich die MBDL sowie meine Seydels (das sind die Harps, die ich in letzter Zeit - nach langer Pause - gekauft habe) deutlich besser.
Schöne Grüße
Dirk
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Toller Bericht und schöne Fotos, danke Dirk.
Die Hupe hat was von einer Mischung aus Hering Free Blues und Hohner Pro Harp.
Das Einstellen der Löseabstände gehört eh zum guten Ton, egal bei welcher Harp. Das sehe ich deshalb nicht als Nachteil anderen Harps gegenüber. Anfänger können allerdings schon gefrustet sein, wenn sie das nicht wissen und nur mit Gewalt Töne erzeugen können.
Schwarze Deckel... hmmm. Mag ich nicht. Da hätte ich immer das Gefühl, etwas dreckiges im Mund zu haben. Wobei: Es wollen ja alle Anfänger immer einen dreckigen Sound haben, vielleicht gibt es da ja einen Zusammenhang
Der Kanzellenkörper hat auf der einen Seite zwei und auf der anderen Seite eine Beule. Ist das gewollt?
Extrem unsymphatisch für meine Begriffe: Blisterverpackung. Das geht gar nicht. Die Dinger sind in jedlicher Hinsicht total überflüssig und eine einzige Umweltsauerei. Meist sind sie nicht einmal zerstörungsfrei zu öffnen oder man läuft Gefahr, sich zu schneiden, weil man mit der Schere daran hantiert und scharfe Kanten hinterlässt. Aber überflüssige Verpackungen scheinen ja modern zu werden, wenn man sich mal die neuen Riesenschachteln von Hohner ansieht. Das ist in der Denke ein echter Rückschritt und widert mich richtig an.
Die Hupe hat was von einer Mischung aus Hering Free Blues und Hohner Pro Harp.
Das Einstellen der Löseabstände gehört eh zum guten Ton, egal bei welcher Harp. Das sehe ich deshalb nicht als Nachteil anderen Harps gegenüber. Anfänger können allerdings schon gefrustet sein, wenn sie das nicht wissen und nur mit Gewalt Töne erzeugen können.
Schwarze Deckel... hmmm. Mag ich nicht. Da hätte ich immer das Gefühl, etwas dreckiges im Mund zu haben. Wobei: Es wollen ja alle Anfänger immer einen dreckigen Sound haben, vielleicht gibt es da ja einen Zusammenhang
Der Kanzellenkörper hat auf der einen Seite zwei und auf der anderen Seite eine Beule. Ist das gewollt?
Extrem unsymphatisch für meine Begriffe: Blisterverpackung. Das geht gar nicht. Die Dinger sind in jedlicher Hinsicht total überflüssig und eine einzige Umweltsauerei. Meist sind sie nicht einmal zerstörungsfrei zu öffnen oder man läuft Gefahr, sich zu schneiden, weil man mit der Schere daran hantiert und scharfe Kanten hinterlässt. Aber überflüssige Verpackungen scheinen ja modern zu werden, wenn man sich mal die neuen Riesenschachteln von Hohner ansieht. Das ist in der Denke ein echter Rückschritt und widert mich richtig an.
Die Blisterverpackung ist freundlicherweise nicht zugetackert. Die Papp-Rückwand lässt sich einfach rausziehen - und auch wieder reinschieben.
Dass sich Fender für diese Art der Verpackung entschieden hat, kann ich nachvollziehen. Die Marke muss sich ja in diesem Segment erst noch bekannt machen. Und da sorgt ein Blister am passenden Ständer natürlich für mehr Aufmerksamkeit als ein kleines Pappschächtelchen im Regal. Bei Thomann musste die Harp für mich allerdings erst noch aus dem Lager geholt werden, Ständer oder andere Displays gab's da (noch?) nicht.
Schöne Grüße
Dirk
Dass sich Fender für diese Art der Verpackung entschieden hat, kann ich nachvollziehen. Die Marke muss sich ja in diesem Segment erst noch bekannt machen. Und da sorgt ein Blister am passenden Ständer natürlich für mehr Aufmerksamkeit als ein kleines Pappschächtelchen im Regal. Bei Thomann musste die Harp für mich allerdings erst noch aus dem Lager geholt werden, Ständer oder andere Displays gab's da (noch?) nicht.
Schöne Grüße
Dirk
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- Beiträge: 200
- Registriert: 09.04.2014, 05:35
Tja, so ist das heutzutage nun mal, bekannte Firmen lassen viele Teile
in Nahost fertigen (Harley Davidson auch).
In "Billigländer" günstig herstellen lassen, und bei uns teuer verkaufen
ist keine Seltenheit. Die Teile müssen aber nicht immer schlecht sein.
Die Firma Fender lässt auch Instrumente in Mexico herstellen, warum
nicht auch die Harps ?
liebe Grüße
Franky
in Nahost fertigen (Harley Davidson auch).
In "Billigländer" günstig herstellen lassen, und bei uns teuer verkaufen
ist keine Seltenheit. Die Teile müssen aber nicht immer schlecht sein.
Die Firma Fender lässt auch Instrumente in Mexico herstellen, warum
nicht auch die Harps ?
liebe Grüße
Franky
Zungenwechsel alles andere als einfach
Ein kleiner Nachtrag zu meinem Bericht über die Fender Blues DeVille:
Beim Versuch, die Lösabstände enger einzustellen (siehe oben), ist eine Zunge völlig überraschend gebrochen. Das Material scheint deutlich spröder zu sein als das sonst verwendete Messing oder der Stahl bei Seydel.
Ersatzzungen sind leider nicht zu bekommen, weder einzelne noch als ganzer Satz - nicht für Geld und gute Worte.
Also wollte ich stattdessen eine normale Messing-Zunge einsetzen. Dabei ergab sich direkt das nächste Problem:
Die Stimmzungen sind nicht - wie wir das gewohnt sind - genietet, sondern offenbar geschweißt. Der Stift, mit dem die Zunge an der Stimmplatte befestigt ist, sitzt so fest, dass nur ausbohren hilft. Hier muss man aber super exakt arbeiten, damit die neue Zunge wieder zentriert eingebaut werden kann.
Durch das andere Stimmzungen-Material der Fender ergibt sich sodann ein weiteres Problem, denn die neue Messing-Stimmzunge klingt bei gleicher Länge (muss ja in die Stimmplatte passen) erheblich tiefer (mehr als eineinhalb Töne) und muss extrem gestimmt werden.
Auch wenn die Blues DeVille ansonsten eine prima Harp ist (oder sein mag), ist diese Wartungsunfreundlichkeit für mich ein echtes K.O.-Kriterium.
Schade eigentlich.
Schöne Grüße
Dirk
Beim Versuch, die Lösabstände enger einzustellen (siehe oben), ist eine Zunge völlig überraschend gebrochen. Das Material scheint deutlich spröder zu sein als das sonst verwendete Messing oder der Stahl bei Seydel.
Ersatzzungen sind leider nicht zu bekommen, weder einzelne noch als ganzer Satz - nicht für Geld und gute Worte.
Also wollte ich stattdessen eine normale Messing-Zunge einsetzen. Dabei ergab sich direkt das nächste Problem:
Die Stimmzungen sind nicht - wie wir das gewohnt sind - genietet, sondern offenbar geschweißt. Der Stift, mit dem die Zunge an der Stimmplatte befestigt ist, sitzt so fest, dass nur ausbohren hilft. Hier muss man aber super exakt arbeiten, damit die neue Zunge wieder zentriert eingebaut werden kann.
Durch das andere Stimmzungen-Material der Fender ergibt sich sodann ein weiteres Problem, denn die neue Messing-Stimmzunge klingt bei gleicher Länge (muss ja in die Stimmplatte passen) erheblich tiefer (mehr als eineinhalb Töne) und muss extrem gestimmt werden.
Auch wenn die Blues DeVille ansonsten eine prima Harp ist (oder sein mag), ist diese Wartungsunfreundlichkeit für mich ein echtes K.O.-Kriterium.
Schade eigentlich.
Schöne Grüße
Dirk
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- Registriert: 04.08.2006, 00:45
- Wohnort: Jeverland
Hi
Woher hattest du die Ersatzzunge? Ist die Mensur woanders abgeschaut?
Da sitzt eigentlich gar kein Stift drin, die Zunge wird direkt punktgeschweißt. Auch alle Suzukis sind so gebaut, daher war ich mir je erst sicher, dass es sich auch hier um eine verkappte Suzuki handelt.
Wenn die Zungen so spröde sind, kann das darauf hindeuten, dass die den Prozess des Anlassens noch nicht ausreichend im Griff haben.
Gruß, Frank
Woher hattest du die Ersatzzunge? Ist die Mensur woanders abgeschaut?
Da sitzt eigentlich gar kein Stift drin, die Zunge wird direkt punktgeschweißt. Auch alle Suzukis sind so gebaut, daher war ich mir je erst sicher, dass es sich auch hier um eine verkappte Suzuki handelt.
Wenn die Zungen so spröde sind, kann das darauf hindeuten, dass die den Prozess des Anlassens noch nicht ausreichend im Griff haben.
Gruß, Frank
Als Ersatzzunge habe ich eine von Seydel genommen, ich hatte noch einen Satz in A. Der passende Ton war dabei, passte aber nicht von der Länge her. Die Breite passt in etwa ...
Punktschweißen mag ja fertigungstechnisch verlockend sein, für uns Spieler aber ein echter Nachteil. Suzuki macht das auch? gut zu wissen, dann kann ich mir die Ausgabe für ein Testexemplar sparen.
Schöne Grüße
Dirk
Punktschweißen mag ja fertigungstechnisch verlockend sein, für uns Spieler aber ein echter Nachteil. Suzuki macht das auch? gut zu wissen, dann kann ich mir die Ausgabe für ein Testexemplar sparen.
Schöne Grüße
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Die Stimmzungen der Fender Blues DeVille sind ja eben nicht aus Messing sondern aus Phosphor-Bronze.
Schöne Grüße
Dirk
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