Hering Vintage Harp

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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Gast

Hering Vintage Harp

Beitrag: # 10028Beitrag Gast »

hi alle,

die hering vintage ist meine drittliebste harp ;)

sie ist hässlich, fühlt sich im mund wegen der knubbeligen deckel nicht gut an, ist manchmal etwas schwer zu benden und hat angeblich eine recht kurze lebensdauer - sie ist tatsächlich die einzige harp, die mir je nach wenigen wochen abgepiffen ist.

aber sie ist laut (plattenstärke 1,20 mm!). und hat einen satten sound. und spricht gut an, wenn man sie vernünftig eingestellt hat. und extrem overblowfähig. ich wechsle die deckel, wenn verfügbar, gegen free-blues-deckel aus, dann sind einige nachteile verschwunden. ich würde auch gerne mal meisterklasse-classic-deckel draufmachen, die müssten passen. ich war nur zu faul zum basteln bislang.

alles in allem: die vintage hat ein hervorragendes preis-leistungs-verhältnis und ist überall einsatzfähig. allerdings vielleicht nicht für anfänger besonders geeignet.

eure meinung?

gruß
markus
Midnight
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Beitrag: # 10034Beitrag Midnight »

Hi Markus,

ich besitze auch mehrere Heringe (Vintage) und habe auch die Erfahrung gemacht, dass sie nicht sehr standfest sind. Meine erste Hering (C) hat bereits in der ersten Woche schlapp gemacht.

Bezüglich Ton, "Mundling" und Tonansprache kann ich dich nur bestätigen.

Gruß und Blues
Max
harping can be like kissing
hasentoaster
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Beitrag: # 10077Beitrag hasentoaster »

Hallo,
was mir an der Hering Vinatge 1923 noch positiv auffällt
ist das Gewicht. Sie ist etwas schwerer als andere Harps und liegt somit
deutlich besser in der Hand( was meint ihr?).
Absolut genial finde ich das Aussehen dieser Harp( Ich liebe es\sie).
Sie ist in Just-Tuning gestimmt, mache mögen das, andere nicht.
In diesem Tuning ist Akkordspiel vorteilhafter wie Einzeltonspiel.

MfG Hase :ern
munkamonka
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Beitrag: # 11133Beitrag munkamonka »

hi alle,

bertram aus dem harpchat hat es mit seiner meinug über die vintage ganz gut auf den punkt gebracht, wie ich finde, drum möchte ich ihn hier zitieren:

-- In harpchat@y..., Bertram Becher <becher95@...> wrote:
>
> Hi!
> Das mit der reinen Stimmung stimmt nicht...die sieben klingt für
meine Ohren zu tief (als Einzelton gespielt4z+8z). Also wirklich eine
absolute Akkord-Stimmung, ich mußte das ändern, weil's mir "im Ohr
weh tat". Ansonsten eine gute bis sehr gute Harp (durch die sich
Hohner und andere wohl genötigt sahen, qualitativ nachzulegen!) Ich
habe einen ganzen Satz und sie werden nur durch meine Special-20-
classic und einzelnen Seydel Blues Session getoppt). Die Deckel
sind "auf alt getrimmt" und irgendwie mit Klarlack überlackiert. Ich
fände da normale Deckel besser, obwohl die vorgealterten immer wieder
einen Wow-Effekt erzeugen...ist aber fürs Spielen total unwichtig.
Laut guter Sound, der an gute MBands errinnert...wahrscheinlich
ziemlich "steife" Zungen, die den Sound Oberton-reicher
und "hart"machen...aber bei durchaus guter Ansprache....eine hat man
mir schon geklaut ;-)!
> Grüße
> Bertram Becher


grüße
markus
Norbert
Beiträge: 99
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Hering Vintage

Beitrag: # 11134Beitrag Norbert »

Hi Markus,

ich habe auch zwei Hering Vintage 1923, eine C eine Ab.

Ich habe sie vor einiger Zeit versucht sozusagen als Ersatz für die Marine Band Classic, die meine übliche Harp ist. Die Vintage ist beinahe komplett der MB Classic nachempfunden, und hat dazu alle Features, die der MB Classic bis dahin fehlten: Verschraubte Deckel und Platten, lackierter Kanzellenkörper, keine Aufgquellen, daher voll pfleg- und wartbar.

Allerdings war ich nicht zufrieden mit Handling und Sound. Es ist richtig, die Vintage kann man sehr laut spielen, sie ballert dann richtig, aber sie hält nicht lange. Die dicken Platten sorgen zu schnell für Materialermüdung, die Harp verstimmt sich an vielen Stellen. Man kann mit 0,9 mm Platten genauso laut spielen, wenn man die Harp richtig in den Mund nimmt und eine gute Atemtechnik hat, also warum die dicken Platten, die 0,9er sind viel filigraner und halten erheblich länger.

Bei meinen beiden Harps hatte ich auch etwas Schwieirgkeiten bei leisen Passagen, sie sind doch beide recht schwerfällig in der Ansprache gewesen, und ich brauchte insgesamt erheblich mehr Luft als bei meinen Marine Bands.

Die Vintage ist außerdem ziemlich schwer und der Vintagedeckel gleitet nicht so gut im Mund.

Wahrscheinlich wäre sie ein wirklich gutes Instrument mit normalen Deckeln und dünnen Platten, denn dann wäre sie ein echtes Konkurrenzinstrument zur neuen Marine Band Deluxe, die für mich derzeit das non plus ultra darstellt.

Viele Grüße

Norbert
Herzliche Harpgrüße

Norbert Lohan

Tel.: 0151 - 651 70 551
E-Mail: NorbertLohan<t>gmx.de
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Black_Smurf
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Beitrag: # 11137Beitrag Black_Smurf »

Mein Arbeitskollege über den Tisch spielt diese Harp schon seit sie rausgekommen ist weil sie ihm von der Optik gefallen hat.

Ich habe die Tage mal eine gespielt weil ich meine vergessen hatte....


..oje, kein Wunder das Andreas so probleme mit den Bends hat, das Teil ist ja so schwer zu benden.. :shock:

Das Material hat entweder einen zu steilen E-Modul oder die Stimmzungen sind faktisch zu dick.
Habe ihm darauf hin von der Abteilung zum Geburtstag eine Bluesmaster von Suzuki gekauft....

..da liegen nach seiner Meinung Welten dazwischen. Er dachte, die Suzuki wäre bearbeitet... :-D
Keep on harping

Rick
Black_Smurf
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"Haps!!"....he said.



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Schabuwan
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Hilfe...

Beitrag: # 14755Beitrag Schabuwan »

Na, das ist ja eine richtige Streitharp, so wie hier die Meinungen auseinandergehen. Konsens scheint aber zu sein, daß die schnell den Geist aufgibt. Was macht man in so einem Fall? Garantie?

Ich spiel sonst am liebsten die Seydel Blues Session & bin erst vor kurzem auf die Vintage 1923 aufmerksam geworden. Hab mir eine geholt (in D) war sofort verliebt. Der Klang ist der Oberhammer - genau das, was man braucht, wenn man sonst die Seydel Blues Session spielt: Laut, spitz, dreckig! Ich habe außerdem noch nie eine Harp im Mund gehabt, die dermaßen leicht anspricht - auch für meine zweite Vintage Harp (in G) trifft das zu. Dehalb kann ich die Beschwerden über schwere Ansprache nicht nachvosllziehen. Die Stimmung ist mir als einem, der gerne mal geblockt & mit Akkorden spielt, sehr positiv aufgefallen, auch das Bending ist kinderleicht. Daß man an den Deckeln gerne mal hängenbleibt & die Lippen nachfeuchten muß, ist auch mir aufgefallen. Dieses Lack-Gefühl im Mund ist auch irgendwie nicht das angenehmste. Was mich inzwischen auch ziemlich stört, ist, daß die Deckel auch seitlich geöffnet sind. Deshalb ist es schier unmöglich, einen geschlossenen Resonanzraum mit den Händen zu bilden - worunter natürlich die Handeffekte leiden. Ich bin jetzt zweimal mit der Vintage aufgetreten, bisher hat sie mich nicht im Stich gelassen, & ich hab auch vor, mir ein ganzes Set zu holen. Bloß wenn hier alle schreiben, daß mir dann bald ohne Ende Stimmzungen um die Ohren fliegen, bin ich ja nicht so begeistert. Ne Harp soll schon ein paar Jahre halten.
Bresslau
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Re: Hering Vintage

Beitrag: # 14890Beitrag Bresslau »

Norbert hat geschrieben:
Wahrscheinlich wäre sie ein wirklich gutes Instrument mit normalen Deckeln und dünnen Platten, denn dann wäre sie ein echtes Konkurrenzinstrument zur neuen Marine Band Deluxe, die für mich derzeit das non plus ultra darstellt.
Hallo Norbert,

dann wäre sie ne Free Blues mit Holzkörper :-))

Gruß,
munkamonka
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Beitrag: # 14895Beitrag munkamonka »

hi schabuwan,

so schlimm ist es nicht, die hering vintage hält schon auch ein paar monate. und ist allemal nicht schlechter als eine marineband deluxe, jedoch bedeutend billiger. man kann auch ersatzstimmplatten kaufen, dann kannst du immer nachlegen. ich finde, das lohnt sich bei dieser excellenten harp. meine älteste (in F) hat jetzt ca 2 jahre gehalten, die hab ich aber auch nicht sehr intensiv gespielt..

ein paar JAHRE hält glaube ich keine wirklich intensiv genutzte harp.

gruß
markus
Gonzo

Beitrag: # 19627Beitrag Gonzo »

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Mario
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Beitrag: # 27139Beitrag Mario »

Nun bin ich auch Besitzer einer Hering Vintage (in B). Der Weihnachtsmann hatte eine im Sack. Meine Erfahrungen der letzten Tage decken sich mit vielem von dem, was hier geschrieben wurde.

- Holzkanzellenkörper, sichtbare Stellen sind lackiert
- Wie bei Holz üblich, keine versenkten Stimmplatten
- Stimmplatten dicker als man es von anderen Harps kennt
- Ordentliche Lautstärke
- Messingdeckel, die absichtlich leicht oxidiert sind und hinterher mit Klarlack konserviert wurden
- Große optische Ähnlichkeit zur Marine Band Deluxe
- Ansprache Out-of-the-box bei allen Tönen gut
- Relativ schwer

Ich mag diese Harp jetzt schon fast so gerne wie meine SP20's. Alle Töne und Bendings ließen sich nach dem ersten Auspacken sofort leicht spielen. Obwohl man das eigentlich erwartet, habe ich das bei bisher 6 Harps bei erst einer erlebt. Einziger Negativpunkt bei der Spielbarkeit: Kanzelle 3 Doppelbend neigt zum pfeiffen. Zuerst war es der Dreifachbend. Nach etwas Gefummel hat sich das Problem lediglich etwas verschoben. Da ich kein Freund von Fremdkörpern wie Wachs oder Klebestreifen in meinen Harps bin, werde ich wohl weiter fummeln und im Zweifelsfall damit leben müssen.

Overblows beherrsche ich weniger gut, abgesehen vom 6er auf einer Harp, an der ich sehr lange gebastelt und probiert habe. Dies ist auch bei der Vintage der einzige Overblow, den ich auf Anhieb, allerdings etwas angestrengt, hinbekommen habe. Ich sehe das aber nicht als Negativpunkt, denn eine Serienharp darf meinetwegen gerne auf andere Dinge Wert legen, wie z.B. die generelle Ansprache der Stimmzungen - und die ist wie gesagt gut.

Auffällig ist die extreme Ähnlichkeit zur Marine Band Deluxe. Ich habe eine daneben gehalten und war erstaunt, dass noch niemand verklagt wurde. Die Maße von Kanzellenkörper und Stimmplatten sind exakt gleich. Lediglich die Bohrungen sind anders. Der Deckel besitzt auf jeder Seite eine Bohrung (je zwei bei der MBdL) und ist in der Form minimal (aber wirklich nur minimal) anders. Erfreulich dabei ist, dass Hering es mit dem Entgraten aller Teile viel besser (wenn auch nicht perfekt) hinbekommt als Hohner und auch der Kanzellenkörper quillt nicht auf (auch nicht minimal). Um so trauriger, dass der Weltmarktführer Hohner diesbezüglich so minderwertig arbeitet, und dass ausgerechnet bei dessen Zugpferd. Ebenfalls erfreulich: Die Hering ist deutlich günstiger.

Unschön fand ich den nicht gerade angenehmen Geruch, als ich das Spielgerät zum ersten mal aus der Schachtel nahm (Beim Einatmen durch den Mund spürt man den Geruch/Geschmack natürlich auch). Verursacht wird dieser wohl durch den Lack. Im Laufe der 3 Tage hat der Geruch etwas abgenommen. Ich befürchte allerdings, dass er wieder stärker wird, wenn man die Harp mal einige Tage in der Schachtel lässt. Solche Gerüche waren mir bisher von anderen Harps mit Holzkanzellenkörper zwar nicht fremd, jedoch kannte ich sie weniger intensiv.

Das vergleichsweise hohe Gewicht fällt sofort auf, sobald man die Hupe zum ersten mal in die Hand nimmt. Auf mich machte das einen hochwertigen Eindruck, was aber eher durch mein Unterbewußtsein gesteuert wurde. Zu erklären ist das Gewicht natürlich vor allem durch die dickeren Stimmplatten, welche eine hohe Amplitude der Zungen und somit eine hohe Lautstärke zur Folge haben. Dass dabei die Stimmzungen aber weniger Lange halten, wurde hier bereits gesagt. Ich selbst kann das nach 3 Tagen natürlich weder bestätigen noch dementieren. Jedenfalls empfinde ich das Gewicht weder als Vor- noch als Nachteil. Beides liegt gut in der Hand.

Dass diese Harp hässlich ist, sehe ich überhaupt nicht so. Über Geschmack lässt ja nicht streiten. Ich jedenfalls mag diesen Vintage-Look und da die Form die gleiche wie bei der MBdL ist, muss man über den Rest ja gar nicht reden. Die Farbe des Holzes ist ebenfalls ansprechend.

Die angesprochende Prägung auf dem Deckel empfinde ich nicht störender als bei anderen Modellen, obwohl diese tatsächlich stärker ausfällt als man es gewohnt ist. Aber egal ob nun diese Harp oder eine Suzuki Fire Breath (welche nur bedruckt ist), man gewöhnt sich an alles.

Insgesamt für um die 25 Euro ein absoluter Geheimtipp, den man im gleichen Atemzug mit der SP20 und der MBdL nennen darf, wenn nicht sogar muss. Dass dieses Modell viel weniger Anklang findet als die auf der hier geführten Beliebtheitsskala ganz oben stehende SP20, kann ich mir nur durch die Macht des Namens "Hohner" erklären. Wäre diese Harp von Hohner, wäre sie sicher ein Kassenschlager.
Zuletzt geändert von Mario am 28.12.2007, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
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benny
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Beitrag: # 27153Beitrag benny »

Danke, macht Spass zu lesen, ich finde, die schönste Harp-Beschreibung im Lexikon.

Ich bin schon fast mit der Maus in der harponline-Heringecke...

Gruss benny
munkamonka
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Beitrag: # 27159Beitrag munkamonka »

benny hat geschrieben:Danke, macht Spass zu lesen, ich finde, die schönste Harp-Beschreibung im Lexikon.

Ich bin schon fast mit der Maus in der harponline-Heringecke...

Gruss benny
tu's! du wirst es nicht bereuen. die vintage kostet gerade mal 23 euro und ist eine der besten harps überhaupt. anders als mein eingangsposting in diesem thread sagt, ist die vintage meine lieblingsharp geworden(mit der mb dl). sie hat einfach eine hammergute ansprache. sie ist wenn sie eingestellt ist, sehr overblowfreudig. und sie ist ihr geld auf alle fälle wert.

ein paar kleine wermutstopfen gibt es (qualitätsunterschiede, haltbarkeit, etwas störrische blowbends). aber probiert haben sollte sie JEDER.

gruß
markus
sicmo
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Jetzt reicht's mir.......

Beitrag: # 29441Beitrag sicmo »

Jetzt reicht's mir......und hab nun genug gelesen über die Hering Vintage 1923.
Die will ich, die brauch ich, die hol ich mir.
Danke für die tolle Anregung (Erregung).
Bestellung geht sofort raus.
mfg rudi
benny
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Beitrag: # 29867Beitrag benny »

Hallo
Ich hatte mir jetzt zwei bestellt (C und D), sie sind gekommen und mussten gleich ihre Feuertaufe bestehen (ich war als Gast bei "Guido and the Campfires" eingeladen).
Was soll ich sagen , out of the Box alle Kanäle lupenrein, leichte Ansprache und schön laut.

Nochmal Danke für die Empfehlung

Gruss benny
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