seydel session steel

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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becher95
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Beitrag: # 83124Beitrag becher95 »

Luftdurchsatz allein ist aber was anderes ;-) Bertram
Mario
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Beitrag: # 83127Beitrag Mario »

Hilfe!! Tschuldigung für die Klugscheißerei, aber wenn Fachbegriffe so durcheinander geworfen werden, kann ich einfach nicht anders: Härte und Steifigkeit (bzw. Elastizität) und Zähigkeit haben nichts gemeinsam. Sie hängen nicht einmal unmittelbar voneinander ab. Folglich ist es Unsinn, das Biegeverhalten mit Härte zu erklären. Es würde mich überraschen, wenn die Härte des Materials überhaupt irgendeine Auswirkung auf das Spielverhalten einer Zunge hätte. Biege- und Torsionssteifigkeit spielen hier eine Rolle.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
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becher95
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Beitrag: # 83130Beitrag becher95 »

...hier ist ein Forum für Mundharmonika-Spieler und nicht für Ingenieure ;-) - aber Du hast natürlich recht ;-),
CU in Berlin,
Bertram
gs
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Beitrag: # 83131Beitrag gs »

Wie Zungenbreite beeinflusst nicht die Tonhöhe ?

Es ist egal ob ich auf ein
2 mm / 1mm Dicke definierter Länge oder
10 mm / 1mm Dicke definierter Länge Stahlblech

10 Gramm lege es wird sich gleich weit durchbiegen ?

Irgendwie sagt mir mein Verstand... da kann was nicht stimmen,
denn die Steifigkeit legt ja auch die Tonhöhe fest,
sonst könnte man an der Niete nicht stimmen.

Das muss mir mal einer erklären,
wenn das mit der Zungenbreite stimmen sollte ;-)
Eventuell auch per PM.
Mario
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Beitrag: # 83132Beitrag Mario »

- Ohne Gewähr -

Gerald, ich glaube der Denkfehler liegt darin, dass du aus der Kraft pro Fläche die Tonhöhe ableiten möchtest. Daraus sollte sich nach meinem Verständnis aber eher die Lautstärke ableiten. Es spielt ja auch keine (oder kaum eine) Rolle, wie stark du einen Ton anbläst: Es variiert nur die Lautstärke, nicht die Tonhöhe. Du könntest also 10 Gramm oder 100 Gramm drauflegen, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben.

Nimmst du aber in der Länge Material ab, ändert sich die Steifigkeit bzw die Massenträgheit. Das bewirkt ein schnelleres oder langsameres Schwingen und das macht die Tonhöhe aus. Also nochmal: Es geht um die Anzahl der Durchschwingvorgänge pro Zeiteinheit, nicht darum, wie weit sich die Zunge mit einer definierten Kraft biegen lässt.
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Pimpinella
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Beitrag: # 83134Beitrag Pimpinella »

Hi
gs hat geschrieben:Es ist egal ob ich auf ein
2 mm / 1mm Dicke definierter Länge oder
10 mm / 1mm Dicke definierter Länge Stahlblech

10 Gramm lege es wird sich gleich weit durchbiegen ?
Abgesehen von dem was Mario schreibt (was natürlich die Erklärung ist) passt dein Gewichtsbeispiel auch nicht, denn die Zunge wird ja nicht durch eine Masse angeregt, sondern durch Druck, also Kraft je Flächeneinheit. Mit zunehmender Zungenbreite bei gleicher Zungenlänge steigt die Fläche linear an und daher proportional dazu die Kraft.

Gruß, Frank
Brilleaux
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Beitrag: # 83135Beitrag Brilleaux »

Irgendwie sagt mir mein Verstand... da kann was nicht stimmen,
so geht es jedem der sich mit Physik beschäftig. :)

Ohne Vorwissen würde auch jeder sagen 1 kg Blei fällt schneller als 1 kg Styropor... und tatsächlich ist das im der Praxis ja auch so. Aber nicht der Masse wegen sondern wegen des aus dem Volumen resultierenden höheren Luftwiederstands.

Theoretische Physiker neigen zur Vereinfachung. So wie oben beim freien Fall im Vakuum. Die Theorie die auf die Stimmzunge gerne angewendet wird stammt aus der Statik; die Balkentheorie. In dieser Theorie spielt die Breite der Stimmzunge tatsächlich keine Rolle. Ob das in der Praxis bei unserem Instrument auch so ist lasse ich mal dahin gestellt. ;)

BTW: das Elastizitätsmodul von Stahl ist größer als das von (verschiedenen) Messinglegierungen. Das bedeutet, bei gleicher Dicke und Länge klingt eine Stahlzunge höher als eine Messingzunge. Ergo müssen die Stahlzungen länger oder dünner sein als die Messingzungen für die selbe Tonhöhe.

Wer hat eine Steel und eine Messing um mal schnell die Längen zu vergleichen? Natürlich bei Stimmzungen die keine Masse am freischwingenden Ende aufgelötet haben, versteht sich.
Zuletzt geändert von Brilleaux am 07.11.2012, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Pimpinella
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Beitrag: # 83137Beitrag Pimpinella »

Hi
Brilleaux hat geschrieben: Ob das in der Praxis bei unserem Instrument auch so ist lasse ich mal dahin gestellt. ;)
Nenn mir ein aktuelleres, fundierteres und praxisbezogeneres Werk zu Harmonikainstrumenten als den Gotthard Richer - der ist/war nicht Physiker sondern Instrumentenkundler.

Gruß, Frank
Brilleaux
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Beitrag: # 83138Beitrag Brilleaux »

Ich möchte nicht schon wieder die Bedeutung von Emoticons erklären.

Was willst du mir sagen? Das die Breite der Stimmzunge einen Einfluss hat oder nicht?
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gs
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Beitrag: # 83140Beitrag gs »

Mario z.B.
Ich verstehe es immer noch nicht... ob ich die Harp verdient habe ?
Aber gewonnen ist gewonnen ;-)

Ich glaube, dass beim Stimmen vorne an der Zunge die Masse eine Rolle spielt. Dort biegt sich nichts.
Hinten jedoch die Federkraft, wenn ich dort abtrage.

Das soll sich in der Waage halten, wenn ich die Zunge halbiere ?

Ich such mit jetzt echt bald ein Stück Plastik das ich halbieren kann und
prüfe den Ton an der Tischkante.
Ha.
Brilleaux
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Beitrag: # 83141Beitrag Brilleaux »

sehr schön, Experimental-Physik! Ein Experimental-Physiker wiegt 10 Theoretische-Physiker auf. :)
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Pimpinella
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Beitrag: # 83143Beitrag Pimpinella »

Hi
Brilleaux hat geschrieben:Ich möchte nicht schon wieder die Bedeutung von Emoticons erklären.

Was willst du mir sagen? Das die Breite der Stimmzunge einen Einfluss hat oder nicht?
Musst du halt den Thread lesen ;) Ja, die Breite der Stimmzunge hat einen Einfluss auf Verschiedenes, aber nicht auf die Tonhöhe. Und was das Experiemetelle angeht muss man schon anerkennen, dass die experimentelle Physik noch immer damit beschäftigt ist zu beweisen, was die Theoretiker vor Jahrzehnten schon wussten ;)

Gruß, Frank
Brilleaux
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Beitrag: # 83146Beitrag Brilleaux »

Brilleaux hat geschrieben:Die Theorie die auf die Stimmzunge gerne angewendet wird stammt aus der Statik; die Balkentheorie. In dieser Theorie spielt die Breite der Stimmzunge tatsächlich keine Rolle.
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Pimpinella
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Beitrag: # 83147Beitrag Pimpinella »

Reg dich doch nicht so auf... Emoticons und Bedeutung und so...

Ich habe (darum Thread lesen) auf Gotthard Richters "Handbuch der Harmonikainstrumente" hingewiesen, und darauf, dass der gute Richter Praktiker ist/war (gut, ich glaub nicht, dass der noch lebt). Wohlgemerkt als Replik auf dies:
Ob das in der Praxis bei unserem Instrument auch so ist lasse ich mal dahin gestellt. Wink
Also ja, Praxis, nicht Theorie

Gruß, Frank

Edit:
OOPS: Ich glaube ich habe da gerade versehentlich was aus deinem Beitrag gelöscht oder so, kann das sein? :oops: Wenn ja war das nicht meine Absicht, sondern Schusselei, sorry. Kann ich glaube ich auch nicht im Original wiederherstellen. :oops: Peinlich
Brilleaux
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Beitrag: # 83148Beitrag Brilleaux »

*LOL*, nein du hast nichts gelöscht. Ich hatte mich nur schon vorher wieder beruhigt. Ich gelobe, dass ich demnächst editiere bevor ich poste...

Ich "weiß", dass die Breite keinen Einfluss auf die Tonhöhe hat und hatte das ja auch geschrieben. Ich habe es aber nie überprüft, daher meine Aussage mit dem "dahin gestellt sein". Was aber nicht wirklich in Frage stellen sollte, das es so ist. Daher der Twink.

Nichts für ungut!

Aber mal wieder zurück zu Thema... die Seydel-Besitzer sind gefragt (ich selbst habe meine letzten ja verkauft):

Sind die Stahl- und die Messingzungen gleich lang? Wenn ja, dann müssten die Stahl-Stimmzungen ja dünner sein.

Andere Möglichkeit - was ich mich auch schon oft gefragt habe - die Stimmzungen sind "profiliert", sprich sie sind über die Länge nicht gleich dick. Weiß jemand, ob Hohner- oder Seidel-Stimmzungen am einen oder anderen Ende dicker oder dünner sind?
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