Frage zum bending auf Kanal 3

Fragen zu speziellen Riffs oder Techniken bestimmter Stücke, alles über Bending, Overblow und andere Techniken.

Moderatoren: madhans, Juke, Adam_Lark

Max
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Frage zum bending auf Kanal 3

Beitrag: # 82323Beitrag Max »

Hi, ich habe mir vor Kurzem eine harp zugelegt und bin nach viel Üben beim beding angelangt, Kanal 4 geht mittlerweile (meistens) problemlos, nur alles ab 3 runter bereitet mir Kopfzerbrechen.

Wenn ich auf 3 versuche den Halbtonschritt runterzugehen, bricht der Klang einfach ab und ich und ich sauge nur noch Luft durch den Kanal, bzw. muss sehr heftig ziehen um nen Ton zu produzieren, aber das soll es ja auch nicht sein.

Kennt das jemand oder passiert nur mir das? Bzw. hatte jemand mit dem selben Problem zu kämpfen und hat vielleicht nen Tip?

Würde mich über ne Rückmeldung freuen!
mattes
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Beitrag: # 82326Beitrag mattes »

Hallo ersma!
Das bending auffe 3 ist mit das übelste wat so gelernt werden muss.
Ich kann das auch nur auf nen paar Harps, und dann auch nur max 1 ganzton.
Aber da auf der 3 ja sogar 1,5 töne gehen, ist da noch laaange nicht ende mit.

Aber für dich: Guckst du hier: http://www.harpforum.de/phpbb/viewtopic.php?t=3763
I said I know... it's only rock and roll, but I like it

Mfg
Mattes
Vinthor
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Beitrag: # 82328Beitrag Vinthor »

Hi Max, :)

also ich kann da etwas empfehlen. Ich hatte vor ein paar Tagen eine Online-Lehr-Stunde über Skype bei BBHarpy (hier vom Forum). Also da habe ich soviel gelernt dass ich Ihn wirklich ausnahmslos weiterempfehlen kann. :) Preis - Leistung finde ich super!

Ich bin auch Anfänger - ich spiele erst seit 5 Wochen.

An der Harp liegt es selten (wenn es keine unter 20,00 € ist) - ich habe am Anfang auch meine Blues Harp MS schuldig gesprochen. Hab die gestern mit den "neuen Techniken" ausprobiert und musste sagen dass die gar nicht so schlecht ist. :P
Grüße
Vin :)

Man muss sich nicht verändern, es reicht wenn man sich entfaltet.
Brilleaux
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Beitrag: # 82333Beitrag Brilleaux »

Ich empfehle ja als erste Bending-Übung die 6. Da die 4 bei dir schon geht, versuche es erst mal dort. Wie auf der 4 ist auf der 6 auch ein Ganztonschritt. Wenn auch die 6 geht dann gehe runter zur 1, ebenfalls ein Ganzton. Damit hättest du 3 vergleichbare Kanzellen, höher und tiefer als die 2 und 3. Wenn du dann die 2 angehst und schließlich die 3 hast du bereits das nötige Rüstzeug, um dich mit deren Besonderheiten, 3 bzw. 4 Halbtöne zu befassen.

Noch ein Tipp zum Bending: Man kann unterschiedlich benden.

am T-Punkt: einen Luftkanal (Resonanzraum entspr. der Tonhöhe) zwischen Zunge und Gaumen wo man die Laute T bzw. D bildet. ("Ta-Ta, Da-Da")

K-Punkt: Luft- / Resonanzkanal zwischen Zunge und Gaumen wo man die Laute K bzw. G bildet. ("Ka-Ka, Ga-Ga" :))

H-Punkt: Luftkanal im Rachen, wo man den H-Laut bildet. "Ha-Ha"

Grundsätzlich ist man gut beraten, so weit wie möglich hinten im Rachen- / Mundraum zu benden: größerer Klangraum im Mund bzw. beim Bending in der Spielweise mit Zungenblock. Auf keinen Fall soll man mit der Zungenspitze oder gar den Lippen benden.

Dennoch gehen höhere Töne leichter vorne, Tiefe leichter hinten. Tiefe Töne erfordern größere, hohe Töne kleinere Resonanzräume und die lassen sich an den unterschiedlichen Punkten leichter bilden.

Auch ist es wichtig sich klar zu machen, dass die Art des Bendings (Punkt und / oder größe des Resonanzkanals) sich nicht nur von Kanzelle zu Kanzelle ändert, sondern auch mit der Tonart der Harp auf einer bestimmten Kanzelle. Also nicht einfach bei unveränderter Mund- / Rachenstellungstellung auf einen anderen Kanal oder Harp in anderer Tonart wechseln.
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Gerrit
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Beitrag: # 82335Beitrag Gerrit »

4 und 6 sind doch Halbtonschritte oder?
udo
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Beitrag: # 82336Beitrag udo »

Brilleaux hat geschrieben: Wie auf der 4 ist auf der 6 auch ein Ganztonschritt.
:?: Ist das nicht eigentlich nur ein 1/2 Tonschritt runter auf 4 + 6?

(C-Harp)

Kanzelle 4: Blaston C, Ziehton D. Nach unten gebogen wird der Ziehton, zwischen C und D liegt C#/Db

Kanzelle 6: Blaston G, Ziehton A. Nach unten gebogen wird der Ziehton, zwischen G und A liegt G#/Ab

Dito bei den Blowbends 8 + 9
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Brilleaux
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Beitrag: # 82337Beitrag Brilleaux »

Ich beziehe mich immer auf den Abstand zwischen Blas- und Ziehzunge. Auf 1, 4 und 6 sind das Ganztöne. Der Bend geht dann vom Ziehton bis (fast) zum Blaston runter. Und nicht immer will man genau den Halbton dazwischen. Die Bluenotes werden i.d.R. etwas höher intoniert. Das ist ja gerade der Vorteil von Bends, dass sie freier intoniert werden können. Daher erscheint es mir persönlich auch nicht sinnvoll den Bend einer bestimmten Tonhöhe gleich zu setzen.
Zuletzt geändert von Brilleaux am 27.09.2012, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Max
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Beitrag: # 82338Beitrag Max »

Danke für die tollen Tips! Das mit der Lehrstunde lass ich mir mal durch den Kopf gehen, wird wahrscheinlich eh notwendig sein. Find ich klasse dass das Forum hier so aktiv ist!
udo
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Beitrag: # 82340Beitrag udo »

Brilleaux hat geschrieben: Das ist ja gerade der Vorteil von Bends, dass sie freier intoniert werden können. Daher erscheint es mir persönlich auch nicht sinnvoll den Bend einer bestimmten Tonhöhe gleich zu setzen.
Ist ja auch richtig, was du schreibst. Ich dachte aber im Sinne des Beginners an den musikalischen Zusammenhang.

Er muss ja auch verstehen, welche Zieltöne bei den Bends wichtig sind. Später geht's ja auch darum, zu erlernen die Skalentöne direkt, also ohne Gleiten, anspielen zu können.

Dass die Bends stufenlos sind, ergibt den instrumententypischen Klangcharakter, doch die Dosis macht's: immer Benden am Level wo immer es geht, wird für den Zuhörer schnell penetrant.
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Brilleaux
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Beitrag: # 82341Beitrag Brilleaux »

War von mir missverständlich formuliert. Und du hast recht, dass man Anfänger, gerade wenn die Bends noch nicht mühelos gehen, davor warnen muss "den ganzen Weg runter" zugehen. Also nicht versuchen sollte z.B. auf der Kanzelle 4 einen Ganzton zu benden auch wenn das (fast) geht. Mit zu viel Druck, was man am Anfang eigentlich immer macht, kann man sich die Harp ruinieren.

Die Bezeichnung der Abstände von Blas- zu Ziehton hat bei den Kanzellen 2 und 3 dann aber den weiteren Vorteil, dass man nicht alle Bends einzeln aufzählen muss (2', 2" bzw. 3', 3", 3'").
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udo
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Beitrag: # 82342Beitrag udo »

@ Max

Das Benden braucht Zeit. Bleib dran, in 3 Wochen hast du dir sicher alle Ziehbends draufgeschafft.

Probiere zwischendurch auch mal andere Techniken und Effekte (Handhaltung, Einzeltöne mit Zungenblock, einfache Lieder aus dem Kopf nachspielen, Atemtechnik... ), denn die Bends gehen nur unverkrampft und lassen sich nicht erzwingen.

Dafür kommen sie aber garantiert, wenn du nicht locker lässt und dabei locker bleibst ;)
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dr. mojo
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wie weit kann gebndet werden

Beitrag: # 82353Beitrag dr. mojo »

Hallo,
Brilleaux hat geschrieben:Der Bend geht dann vom Ziehton bis (fast) zum Blaston runter.
m.W. geht der Bend nicht bis fast zum tieferen Ton (bei den unteren Kanzellen der Blaston) runter, sondern bis max ca. einen halben Ton über dem tieferen Ton. D. h. es besteht eine Art "Puffer" von einem halben Ton. Das ist auch der Grund, warum Kanzelle 5 nicht richtig gebendet werden kann, weil da nur ein Halbtonabstand ist.
Ganz akademisch kommt man beim Bend maximal ein klein wenig tiefer, so dass der Abstand ein bisschen weniger als ein Halbton ist. Das führt dann auch dazu, dass man bei 5 Ziehen den Ton ein kleines bisschen Absenken kann. Aber richtiges Benden geht da nicht, wie man an den vielen "kaputten Harps mit 5 Ziehen" ja eindrucksvoll sieht.
Brilleaux
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Beitrag: # 82355Beitrag Brilleaux »

Nimmt man ein Stimmgerät und bendet was das Zeug hält, kommt man tiefer als einen Halbton über dem tieferen Ton der beiden korrespondierenden Stimmzungen. Je näher man dem tieferen Ton kommt um so mehr Energie muss man reinstecken. Und je dichter die Kanzelle ist, um so weiter kommt man runter. Allerdings kommt man nie bis zur Tonhöhe der tieferen Zunge.

Man bekommt irgendwann auch dieses fiese fiepen, also sehr hohe Obertöne und läuft Gefahr, die Stimmzunge zu ruinieren. Das geht bei der 5-Ziehen am leichtesten und bei der 3-Ziehen am schwersten.

Ich schaffe es z.B. hier auf einer alten, nicht besonders dichten Pro-Harp bis max. ca. 50 Cent über den Ton der tieferen Zunge (100 Cent wären der Halbton). Zugegebenermaßen muss ich schon ziemlich hart benden.

Das gibt einem Spielraum bei der Intonation. So kann man die Bends rein, temperiert, gleichstufig oder Naturtöne intonieren und hat die Möglichkeit um den Halbton herum ein echtes Vibrato zu setzen.

Probier's mal ...
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BBHarpy
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Beitrag: # 82357Beitrag BBHarpy »

Hi,
soweit ok, aber immer daran denken, es hat alles nichts mit Kraft zu tun. Der wohl häufigste Fehler bei Harpern...Kraft... ;)
Gruß Ralf
Zuletzt geändert von BBHarpy am 28.09.2012, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Gabriel
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Beitrag: # 82358Beitrag Gabriel »

Hallo Brill.
Vielleicht mal ein stimmgeraet fuers stimmgeraet kaufen,nur um sicher zu gehen.....Hart benden hoert sich Anstregend an.die smilies sind alle.sorry
G.Bernd
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