Frage zu sehr alter Chromonika II mit Stern im Logo

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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harpe diem
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Frage zu sehr alter Chromonika II mit Stern im Logo

Beitrag: # 92636Beitrag harpe diem »

Hallo,
gerade ist eine im Netz ersteigerte Chromonika II bei mir eingetroffen. Anders als die Chromonika II in G, die ich bereits habe (incl. grünem Krokodilimitat-Etui) kam diese C- Chromonika II in einer rot-schwarzen Hartpappe-Box mit erhabenem goldenen Schriftzug und blauer Samtfütterung. Außerdem hat sie auf der Unterseite einen Davidstern im Gesetzl.Gesch.-Logo.
Kann mir vielleicht jemand sagen, aus welcher Zeit diese Chromonika II ist?

Übrigens klingt sie hinreißend... Der Kanzellenkörper ist mit einer Tupflacktechnik in Rosenwurzelholzoptik versiegelt, die Ventile sind weiß mit einer transparenten Kunststofffeder gestaltet (original?). Dem Zustand der Box und den absolut kratzerfreien Schalldeckeln nach zu urteilen hat diese Chrom wohl nahezu ungespielt sehr lange in einer Schreibtischschublade verbracht. Ich freue mich wie ein Schneekönig...

Gruß,
BruzBluz
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Beitrag: # 92656Beitrag BruzBluz »

Vor den 2 Welt Krieg. David Stern = pre war model.

Es ist wertvoll. Nicht auseinander bauen wegen Kanzellenkörper bruckgefahr ... die kanzellenkörper sind sehr schwer zu finden. Selbst Hohner hat vieleicht keinen mehr. This thing cannot be too dry if you want to take it apart. Set it in a humidor and then work on it. Die Stimmzungen sind sehr sehr gut.

Nice find!!!

-Bruce
Of all the causes for astronaut insanity, getting a fly caught in your helmet is is probably in the top 3.
Pimpinella
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Beitrag: # 92658Beitrag Pimpinella »

Hi

Der Stern war bis etwa 1937 im Logo. Im Rückdeckel eingeprägte Preise könnten einen Hinweis geben wie alt sie höchstens sein kann, z.B. gibt es angeblich welche mit einer Medallie 1937 Paris, da könnte man recht genau datieren ;)

Gruß, Frank
harpe diem
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alte Chromonnika II

Beitrag: # 92693Beitrag harpe diem »

Pimpinella hat geschrieben:Hi

Der Stern war bis etwa 1937 im Logo. Im Rückdeckel eingeprägte Preise könnten einen Hinweis geben wie alt sie höchstens sein kann, z.B. gibt es angeblich welche mit einer Medallie 1937 Paris, da könnte man recht genau datieren ;)

Gruß, Frank
Also, da ist tatsächlich eine Jahreszahl eingeprägt, und zwar 1937 in einer der Medaillen. Auf YouTube fand ich inzwischen ein amerikanisches Video, wo genau mein Modell mit der Box zu sehen ist. Dort hieß es, der Davidstern könne eventuell für Hohners sechs Kinder stehen. Aus Angst vor den Nazis wäre er auf 1939 weggelassen worden...Naja, demnach müsste die Chrom zwischen 1937 und 1939 hergestellt worden sein.

Danke für den Tip mit "Nichtöffnen" und so. Die in Tonart G habe ich auf Verschraubung umgebaut, aber dieses Schätzchen lasse ich natürlich unangetastet...

Danke nochmal und beste Grüße,
Jan
sniper79
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Beitrag: # 97904Beitrag sniper79 »

Ich habe heute auch meine Chromonika 280 von eBay erhalten. Ebenfalls mit Davidstern. Die Mundharmonika klingt sehr gut und sieht aus wie einmal zum probieren ausgepackt und dann für knapp 80 Jahre in der Verpackung auf den Dachboden gelagert :-D . Hatte mir erst eine 270 gekauft, die ich nun aber wieder zurück zu amazon schicke. Ich habe ganze 12 Euro für die Harmonika bezahlt. 8) . Einzig der Knopf am Schieber ist anscheinend abhanden gekommen /abgebrochen. Das ist aber spielerisch kein Problem, man kann den Schieber auch so bedienen. Gibt es die Knöpfe für den Schieber oder den Schieber selbst als Ersatzteil zu kaufen?

Hier mal ein Vergleich zu der 270

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harpe diem
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Achtung: straight gestimmt!!!

Beitrag: # 97911Beitrag harpe diem »

Tja, da hast du ja eine schöne 280er erwischt. Dass der Knopf fehlt, ist nicht schön. Es sieht so aus, als ob ein Stück des Schiebers mitabgebrochen wäre. Ich habe hier meine 280er zum Vergleich auf dem Schreibtisch...

Noch etwas: Dein Modell ist straight gestimmt, nicht cross. Das heißt, dass Du den noch lieferbaren Schieber aus dem HohnerCshop NICHT nehmen kannst, ebenso das Mundstück (die Verschraubung desselben sitzt jetzt weiter außen).

Es gibt genug Spieler, die eine alte straight gestimmte 280er der neueren Ausführung vorziehen.
Auf den Bildern erkenne ich einen Riss im Kamm, den Du unbedingt leimen (lassen) solltest. Bei der Gelegenheit kann man den Kamm auch mit etwas Walnussöl imprägnieren, das ist lufttrocknend und wird nicht ranzig (eine Woche Trockenzeit).

Warum willst Du die 270er zurückgeben? Sie hat eigene Vorteile, ist viel leichter zu handeln und fühlt sich nicht so wuchtig an wie die 280er. Zudem läuft der Schieber konstruktionsbedingt mit weniger Reibung als bei der Großen. Vielleicht trifft der Vergleich mit Kunstflug- und Transatlantik-Passagiermaschine den Kern am besten. Ich nehme die Große wirklich nur wenn der Tonumfang unten gebraucht wird.

Viel Spaß damit,
triona
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Beitrag: # 97912Beitrag triona »

Wenn das Austauschen des Schiebers sowieso nicht geht, dann würde ich versuchen, da einen anderen Knopf drauf zu löten. Zur Not ginge ja vlt auch, eine Holz- oder Glasperle aufzukleben. Wenn es dir darauf ankommt, mit dem Instrument zu spielen, und nicht darauf, ob es nach strengen Sammlerkriterien "im Originalzustand restauriert" ist, dann spielt es ja keine so große Rolle. So ein ähnlicher Knopf müßte doch als Ersatzteil oder von einem kaputten Schieber, der irgendwo anders ausgebaut worden ist, einigermaßen leicht zu beschaffen sein.

harpe diem hat geschrieben:mit etwas Walnussöl imprägnieren, das ist lufttrocknend und wird nicht ranzig
Ich habe neulich gelesen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ranzig_%28Fett%29 ), daß gerade Walnußöl zu den Ölen gehört, die schneller ranzig werden als andere. (Und habe meines daraufhin sogleich in den Kühlschrank gestellt.) Vlt ist es ja besser, dazu ein geeignetes Wachs zu verwenden. Vlt kann da ja mal jemand was dazu sagen, wo sich damit besser auskennt. Die Informationen widersprechen sich ja immerhin. Was jetzt stimmt, weiß ich auch nicht. Fettchemie ist nicht mein Fach. Und was bei wikipedia steht, stimmt ja auch nicht immer.


liebe grüße
triona
harpe diem
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Beitrag: # 97927Beitrag harpe diem »

Hallo,


Ich habe neulich gelesen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ranzig_%28Fett%29 ), daß gerade Walnußöl zu den Ölen gehört, die schneller ranzig werden als andere. (Und habe meines daraufhin sogleich in den Kühlschrank gestellt.) Vlt ist es ja besser, dazu ein geeignetes Wachs zu verwenden. Vlt kann da ja mal jemand was dazu sagen, wo sich damit besser auskennt. Die Informationen widersprechen sich ja immerhin. Was jetzt stimmt, weiß ich auch nicht. Fettchemie ist nicht mein Fach. Und was bei wikipedia steht, stimmt ja auch nicht immer.
Ich stimme Dir absolut zu, was Wikipedia angeht. Ich spreche auch nur aus eigener Erfahrung... alle meine Marine Bands und Chroms mit Holzkanzellenkörper wurden von mir zweimal mit Bio-Walnussöl der Ölmühle Fandler aus der Steirermark eingepinselt. Das riecht ungefähr eine Woche lang nach Walnuss, dann völlig neutral. Man muss aber wirklich eine Woche abwarten bis zum Zusammenbau (Lufthärtung). Man könnte dem Öl natürlich auch sog. SIKKATIVE zusetzen um das Ganze zu beschleunigen.
Wer will sowas? Ich freue mich jetzt schon seit über zwei Jahren an dieser biologisch völlig unbedenklichen Versiegelung.
Und: Richtig! Das Öl gehört in den Kühlschrank. Das Öl selbst kann ranzig werden, der dünne Ölfilm auf dem Holz - gut abgelüftet - jedoch nicht.

Gruß,
sniper79
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Beitrag: # 97963Beitrag sniper79 »

So, hab bei eBay noch ne Chromonika I in G für 2,50 gesteigert. Auch wieder mit dem Stern im Deckel und ebenso wunderbar verarbeitet wie meine 280 in C. Sie klingt auch genauso super. *Freu*

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