Experimente mit tiefen Stimmmungen

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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triona
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Experimente mit tiefen Stimmmungen

Beitrag: # 95621Beitrag triona »

Da an anderer Stelle möglicherweise nicht erwünscht hier in einem neuen Faden:
Pimpinella hat geschrieben:... LF gehört nach meiner Empfindung zu den Standardstimmungen.
Gruß, Frank

Ganz meine Meinung.
Und wer Alphornmusik simulieren will, kommt um LLF auch nicht herum.
Werd wohl mal schauen müssen, ob sie das bei S auch als Konfigurierte mit einer FANFARE - möglichst in Stahl - machen können. Kostet dann zwar auch eine hübsche Stange. Aber was solls. Eine preisliche Alternative zu anderen MuHas - egal von welchem Hersteller - ist das natürlich nicht. :lol:
Aber für besondere Bedürfnisse muß man eben auch schon mal besonders tief in die Tasche greifen.

Beim Blues werden so was die meisten wohl auch eher nicht brauchen.
Aber wer weiß - Blues im Alphornklang wäre ja vielleicht mal was ganz Neues ... :-D
Einen Versuch ist es mir zumindest mal Wert. Ich finde die Idee hat irgendwie was. Danke für die - wahrscheinlich nicht unbedingt beabsichtigte - Anregung. War nur mal so ein plötzlicher Gedankenquerschläger von mir.


Die Vorgeschichte dazu gibt es hier:
http://www.harpforum.de/phpbb/viewtopic ... 5619#95619



liebe grüße
triona
Pimpinella
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Beitrag: # 95626Beitrag Pimpinella »

Hi

Ja, so eine Seydel Favorite in LLF habe ich auch. Im Blues ist die eher für Effekte oder tatsächlich dann für Basslinien. Ich kriege die erst ab Kanal 4 gebendet, und dann auch nur um 30 Cent, darüber normal, aber mit Übung ginge sicher noch mehr. Alphornmusik mache ich eher weniger. Soo tiefe Stimmungen braucht man ja doch eher selten und dann gibts da ja auch noch die richtigen Bassmundharmonikas...

Gruß, Frank
triona
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Beitrag: # 95655Beitrag triona »

Pimpinella hat geschrieben:Hi

... und dann gibts da ja auch noch die richtigen Bassmundharmonikas...

Gruß, Frank

Ja, da hab ich auch 2 von.
Aber die muß ich erst noch richtig spielen lernen. Die erfordern nämlich für mich eine ganz neue Spieltechnik. Da sind nämlich nur Blastöne drauf. Und das ist meiner gewohnten Spielweise doch ziemlich entgegengesetzt. Die haben also durchaus völlig unterschiedliche Einsatzbereiche als die Richter-MuHas.

Die Spieltechnik ähnelt vom Ablauf und von der Atemtechnik eher einer Tuba, während bei einer "normalen" Muha im Extremfall nur noch jeweils tonerzeugend durch das Instrument aus- und eingeatmet wird. Und ich pflege diese Technik meist bis zum Extrem zu spielen. Einzeltonspiel (wie Tuba) mache ich gar nicht so oft. Wenn man mit der Standardbesetzung einer herkömmlichen Rockkapelle vergleicht (solo-g, rhytm-g, b, dr), dann spiele ich meist die Stimme der Rhythmusgitarre. Mit der Bass-MuHa würde ich aber die Stimme der Bassgitarre spielen. So wie das wahrscheinlich alle machen. Hab jedenfalls noch nie was anderes gehört oder gesehen. Mit den beiden Instrumenten, die ich habe, geht das auch gar nicht anders. Aber mit einer Bassgitarre kann man ja bekanntlich auch über mehrere Saiten gegriffene Akkorde anschlagen, wie mit jeder anderen Gitarre auch, selbst Schreddern geht ... Falls ihr versteht, worauf ich hinaus will.


Gibt es eigentlich auch BassMuHas in diatonischer Solo-Stimmung mit Zieh- und Blastönen und mit Stimmplatten auf beiden Seiten der Kanzelle?
Hier ein Beispiel, was ich damit meine:

blasen g c c e g c c e g c
Kanal 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 *
ziehen a b d f a b d f a b

* ggf weiter mit 11, 12 usw

So ein Instrument müßte ja eigentlich nur etwas größer sein als eine Bluesharmonika und auch als eine FANFARE oder eine Chromatische, wie es eine BassMuHa ja ohnehin ist. Bisserl dicker, breiter und mit größeren Anblaslöchern in den Kanzellen und mit höheren Schalldeckeln wie bei einer herkömmlichen Bass. Wird so was nur zu selten gefragt, oder geht das schwingungstechnisch gar nicht?

Pimpinella hat geschrieben:... Ich kriege die erst ab Kanal 4 gebendet, und dann auch nur um 30 Cent, darüber normal, aber mit Übung ginge sicher noch mehr. ...
Ich bieg die eher selten. Aber geht. Bei den tiefen Kanälen natürlich nicht so sehr. Dafür sind sie wahrscheinl auch nicht gemacht. Blues spiel ich allerdings auch eher selten. Dafür würde ich sie wahrscheinl auch eher seltener nehmen. Drum wahrscheinlich die unterschiedlichen Vorlieben.


liebe grüße
triona
Nachtvogel
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Beitrag: # 95666Beitrag Nachtvogel »

triona
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Beitrag: # 95670Beitrag triona »

Danke Franky,

aber das ist nicht das, was ich gemeint habe.
Die MB kommt kommt nicht ansatzweise daran. Sowas habe ich auch von SEYDEL, teilweise sogar noch tiefer gestimmt.

Und das Mendez-Trio macht natürlich eine tolle Musik. Echte Spitzenkönner in einem fast schon ausgestorbenen Teilbereich des MuHa-Spiels. Das Mädel in dem rosa Kleid bzw rosa Anzug hat eine herkömmliche Bassharmonika, wie ich sie oben bereits beschrieben habe.

Solche habe ich auch (HOHNER). Eine davon ist genau gleich konstruiert, mit zwei gleichtönigen Stimmplatten nur mit Blastönen auf jeder Harmonika und mit geteilten Kanzellen, was wohl für das Tremolo ist oder für einen kräftigeren Klang. (Meine hat lediglich weiß lackierte Deckel.) Meine andere hat nur eine Stimmplatte auf jedem Halbinstrument, einfache Kanzellen und einem anderen Anfangston bei gleicher Stimmung (C+C#). Auf der unteren Harmonika ist die C-Reihe. Und auf der oberen Harmonika sind die #- und b-Töne, passend angeordnet, daß sie wie die schwarzen Tasten eines Klaviers immer genau zwischen den entsprechenden Tönen der unteren Harmonika liegen. (Dazu noch 4 doppelt vorhandene Töne aus der anderen Reihe, so daß alle Kanzellen besetzt sind.)

Und auf den Videos kannst du auch sehr genau sehen, wie das Instrument gespielt wird. Vor allem bei "Mackie Messer" siehst du das sehr deutlich, weil sie da öfters zwischen den Reihen wechseln muß.

Wenn ich so spielen will, wie in den Beispielen, dann muß ich das nur ne Weile üben, weil ich an die dazu erforderliche Spieltechnik nicht gewohnt bin. Aber diese Instrumente kann man auch nur so spielen und nicht anders. Ich suche so was aber als diatonische Muha, mit 2 Stimmplatten auf einer Kanzelle, und mit Blas- + Zugtönen - im Grunde genommen egal wie angeordnet und über die beiden Stimmplatten verteilt.


TOMBO baut übrigens eine Bass mit beiden Reihen in einer Kanzelle, die allerdings eine sehr spezifische Form hat.

http://www.harmonicamegamall.com.sg/pro ... -tomo1140/

Die Halbtöne ("schwarze Klaviertasten") liegen da auf der oberen Kanzellenreihe, die "weißen" sind unten. Sind aber auch alles nur Blastöne, so daß das nur eine Kompaktform der gewohnten Instrumente von HOHNER und SUZUKI darstellt. Immerhin etwas bequemer zu spielen - wie ich vermute, aber technisch eben immer noch das selbe. Ist mit 31 cm fast um die Hälfte breiter, als meine beiden HOHNER, bei gleichem Tonumfang (15 "weiße" + 10 "schwarze") Töne. (Bei den HOHNERn sind zusätzlich noch 4 Töne aus der unteren Reihe gedoppelt.) Bestellbar ist das Ding z.B. in Singapur für SGD 720 (ca 450 €) + Versand + wahrscheinlich reichlich Einfuhrzoll (vermutl 19%).



Da ich anscheinend womöglich die einzige bin, die so was sucht, wie es mir vorschwebt - vlt sogar die erste :oops: - müßte ich es mir wahrscheinl wohl selber bauen oder bauen lassen. Ein von der Spielbarkeit und vom Klang noch sinnvoller Tonumfang wäre da wohl angefangen im oberen Drittel einer klassischen Bassharmonika (das wäre C bis c), der anschließt an den unteren Bereich der doppeltiefen bzw tiefen 10-Loch-MuHas (z.B. SEYDEL FAVORITE oder FANFARE, das wäre die Fortsetzung bis c‘).

SEYDEL konfiguriert zwar und hat mit der FANFARE auch geteilte Kanzellen, die auf 10 Löcher nur 1 cm schmaler sind als die der Bässe von HOHNER - also vermutlich ausreichend bemessen oder zumindest fräsbar. Allerdings haben sie dafür keine so tiefen Stimmzungen, so daß sie die FANFARE nicht in den tiefen Tonarten anbieten.

Ich habe sie 10 Jahre lang genervt, nachdem ich mal im Werk einen Prototyp gespielt hatte, bis sie dann die FANFARE herausgebracht hatten. Aber wegen mir allein haben sie das sicher nicht gemacht. Die ganz tiefen hatten sie ja im Bluesharp-Format schon ein paar Jahre früher herausgebracht. Aber die sind halt von der Größe und vom Klangvolumen her schon einigermaßen grenzwertig für diese Tonlagen. (Vor allem, wenn heftiger angespielte Tonzungen beim Schwingen an den Schalldeckel schlagen.)

Und Bassharmonikas fertigen sie gleich gar nicht. Ist wohl auch nicht mehr genug Marktvolumen dafür da, bei der Zahl der klassischen Trios und Quartette, die es heutzutage noch gibt. Aber vielleicht machen sie ja irgendwann mal Stimmzungen für die FANFARE in den tiefen und doppeltiefen Stimmungen, falls es da doch noch irgendwo genug Liebhaber für sowas gibt. Ich setz mich halt immer ganz gerne zwischen alle Stühle. :mrgreen:


liebe grüße
triona
DieterM
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Beitrag: # 95672Beitrag DieterM »

Hallo Triona;

wäre das was für dich?

Hm...die Seydel FANFARE ist aber doch eine Tremolo.
beste Grüsse vonDieter
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