hohner bluesharp MS

Mundharmonikas in jeglichen Varianten und Stimmungen: Bluesharps, Chromatische, Tremolo, Oktav, Bass, ... alles.

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Florian
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Beitrag: # 23578Beitrag Florian »

Warum kauft man sich eigentlich noch eine Bluesharp? Aus Mangel an Erfahrung wie ich?
Wird sie nicht wie die Marine Band classic zur "Notlösungsmodell" (jetzt wo die Deluxe da ist, ist die Classic wohl eher was für selfcustomers oder für die, die nicht den Preis der Deluxe ausgeben wollen).

Man muss 2 mal mehr ziehen als blasen. Aber vor allem sie bringt keinen zusätzlichen Vorteil zu einer Spezial 20 (außer dass sie aus Holz ist, für Holzliebhaber).
Sehe ich das falsch? Welche Gründe sprechen dagegen?
Ralf
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Beitrag: # 23588Beitrag Ralf »

Du siehst das meiner Meinung nach vollkommen richtig!

Die Bluesharp ist wahrscheinlich eher als "Teaser" anzusehen :lol: .
Keep on blowing!

Ralf Stofer
Ancalinesil
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Huhu

Beitrag: # 31253Beitrag Ancalinesil »

Ich hab auch eine Hohner Blues Harp MS.

Also zum Thema Schrauben gegen Nägel (die eigentlich Zylinderstifte und keine Nägel sind).
Da ich Mechatroniker bin und nen bissl über Verbindungsverfahren kenne. Möcht ich nochmal auf die Schrauben und Zylinderstifte zurückkommen.

Das hat nen ganz guten und einfachen Grund, warum Hohner lieber Die Zylinderstifte benutzt als die Schrauben.

Vorteile der Schraube:
- Sie drückt von oben so stark auf das Blech, wie man sie festzieht.
Damit kann man den Druck quasi einstellen.

Nachteil:
- Je fester man sie anzieht, umso mehr verbiegt sich jedoch das Messingblech, und die Harp wird undicht und das Holz unter Spannungen gebracht, die man eigentlich nicht haben möchte, weil sie den Klang beeinträchtigen können.

- Schrauben geben keine gute mechanische Führung, weil das Loch, wo die Schraube mit dem Schraubenkopf aufliegt immer größer sein muss, wie der Durchmesser von dem Gewinde. Sonst passt die Schraube ja nicht durch.
Wenn ich die Harp einmal auseinanderbaue, und wieder zusammenbaue, kann ich, wenn ich Schrauben benutze die Messingplatte über dem Kanzellenkörper und die Äusseren Schalen über dem Rest in verschiedenen Positionen wieder festschrauben. Das liegt einfach an dem Verbindungsverfahren der Schraube selbst.


Vorteil von den Zylinderstiften:
- Sie geben eine sehr gute Mechanische Führung. Ich kann die Harp so oft auseinander und zusammenbauen wie ich will, ohne das ich die Platten schräg oder verschoben wieder zusammenbauen kann, weil die Stifte ganz genau den Durchmesser des Loches haben. Die Löcher sind sogar ein wenig kleiner als der Stift. Das nennt man Presspassung. Weil man den Stift mit Kraft da reinpressen muss.
- Sie geben keinen oder nur wenig Druck von oben auf die Messingplatte und den Kanzellenkörper, was die Bauteile dann auch nicht verbiegen kann. (Bei bereits krummen Bauteilen kann das auch ein Nachteil sein, weil man sie dann überhaupt nichtmehr Dicht bekommt.
Deshalb immer aufpassen, das man das Ding bloss nicht zu stark auf Biegung bringt.)

Nachteil von den Zylinderstiften:
- Baut man die Harp zu oft zusammen und auseinander, wird es jedesmal ein wenig leichter. Ich weiss nicht in wie weit man das so übertreiben kann, das die Harp nichtmehr hält und von selber auseinanderfällt.
- Die Teile müssen absolut exakt gerade sein, damit sie gut aufeinanderpassen. Die Stifte können verbogene Platten nicht aufeinanderpressen wie Schrauben.

Zu den Schrauben, die an meiner Hohner Blues Harp MS sind, seih aber noch eine Anmerkung geschrieben. Hier hat Hohner getrickst und den Stift mit der Schraube kombiniert.
Wer sich das Ding anguckt sieht, das die Schraube aus 2 Teilen besteht.
1 Teil der wie ein Stift genau in das Loch passt und der Zweite Teil ist eine richtige Schraube, die von der anderen Seite in den Stift geschraubt wird.

Interessante Idee. Erfüllt ihren Zweck sicher gut.


Die Messingplatten am Rand sind wirklich ein wenig scharfkantig. Ich hab selber auch schon nach 1 Stunde spielens meinen Schlüssenfeilensatz geholt und die unangenehmen Kanten weggefeilt.
Ist jetzt viel angenehmer.

Von den Tönen her war die Harp am Anfang schwer zu spielen.
Das hat sich allerdings nach 6-12 Stunden Üben dann verbessert, wo ich die richtige Technik gefunden hatte und wusste, wo im Mund die Zunge bei welchen Tönen hingeört.

Mittlerweile kann ich auf 1-6 im Ziehen super Banden.
7 im Blasen geht auch super zu Banden. Danach is aber Schluss.
Die hohen Töne spiele ich nicht so oft. Das Banden klappt manchmal sehr gut, und manchmal garnicht :)
Liegt aber warscheinlich eher an fehlender Übung als an was anderem.

Ich schiebs lieber erstmal ncih auf die Harp und Übe noch mehr.

Ich bin zufrieden mit dem Ding.

LG
Anca
nathilion
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Beitrag: # 35981Beitrag nathilion »

hab jetzt seit 3 tagen eine hohner bluesharp ms. da es meine erste harp ist kann ich nicht allzuviel sagen, nur:

meine lippen sind aufgescheuert, unter anderem weil die holz unterteilungen hervorstehen, wenn sie (durch spucke etc) aufgeschwemmt sind. besonders in den mundwinkeln tuts links wie rechts weh. :D

und ich tu mir teilweise recht schwer bei hohen ziehtönen, vor allem bei loch 6 und 7. wird aber besser und hat eventuell mit meiner anfängertechnik zu tun und eventuell auch der tatsache, dass es eine F harp ist?

sobald ich wieder geld habe werd ich mir eine zweite harp einer anderen linie besorgen um endlich herauszufinden, ob ich dämlich bin, oder ob die bluesharp einfach teils schwer anspricht.

bendings hab ich noch nicht wirklcih viel probiert, auf 1 klappts schon ganz gut und auch auf 4. 2 und 3 noch so gut wie garnicht.

aber was mich am meisten nervt ist, dass sie einfach ungut in der hand und im mund liegt.
Harper. Charlie Harper.
Korbi789
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Beitrag: # 57988Beitrag Korbi789 »

Hab jetzt auch eine in G, da meine MBC völlig im A.... ist und die Reperaturkosten m. E. zu hoch sind.

Also, heut ab ins Musikgeschäft, kurze Untehaltung, Reperaturkosten, bl bla bla... "nehmen sie doch die Bluesharp MS, da können Sie, wenn Ihnen die Deckel nicht gefallen auch andere nehmen. Und mit der Verschraubung tun Sie sich bei der Wartung im Vergleich zur Marine Band viel leichter"... . Das ging noch ein wenig so weiter (war aber ein sehr angenehmes Gespräch) und dann kaufte ich mir einfach eine, da Sie leider keine andere auf Lager hatten, ich aber den Sound einer G vermisst habe.

Und was kommt raus?

Design: Deckel gefallen mir nicht so gut, kann man natürlich Austauschen :-D Sie ist auch, wie die MBC schön offen gehalten, was den Klang und die Lautstärke verbessert.

Klang: Identisch mit der MBC. Schöner voller, "röhrender" Sound, der wirklich gut nach Blues klingt.

Verarbeitungsqualität: Dicht, dichter, Bluesharp MS. Spielt sich, wenn der Lösabstand richtig eingestellt ist, sogar schon bei leichtem hineinhauchen.

Etui: Schlecht zum schnellen Aufmachen, ein wenig "fuzlig". Aber: Die Harp klappert nicht im Etui und wird von unten gut belüftet, daher am besten umgedreht abstellen, damit die Luft zirkulieren kann.

Quellen des Kanzellenkörpers: Minimal, aber es spielt sich angenehmer so, und das Holz schmeckt sehr gut. :lol:

Fazit: Sehr gutes Instrument, würde ich jeder genieten vorziehen, egal wie gut diese klingt.

Uneingeschränkt zu empfehlen, wenn man sich eine eigene Harp "bauen" möchte. Ich glaube ich schraub die Deckel von der River Harp drauf, aber das hat noch Zeit
Es wird am meisten bespielt:

Hohner Bluesharp MS in G

Eine Platte ohne Blues ist wie ein Glas ohne Bier (Oberpichler/Tonk)
mattes
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Beitrag: # 61960Beitrag mattes »

Sö, nü sag ich ooch mal was:

Zu den Kanzellenkanten:

Haben mich auch irgendwann gestört. Also die Harp's zerlegt, die kleinen gemeinen Kanten rund gefeilt und bei der Aktion gleich mal mit speichelfestem Klarlack von Marabu (gibts im Bastelgeschäft) die Kanzellen von innen(nicht oben und unten) bis zum Ende versiegelt.
Jetzt "flutschen" die Harps richtig angenehm. Und das quellen scheint auch behoben zusein.

Zum Klang und Ansprache:

Mir persönlich gefällt der Klang.
Gehen ganz gut die Dinger nach leichten Lösekorrekturen.

Die Stimmplatten:

Waren auch bei meinen Harp's scharfkantig, hab ich durch Nachfeilen und bearbeiten mit feinem Schmirgelpapier beseitigt.

Die Deckelfrage:

Liegen schön fett im Mund, könnten aber an den Enden ein klein wenig runder sein.

Das nur mal mein bescheidener Beitrag zur Bluesharp MS.
I said I know... it's only rock and roll, but I like it

Mfg
Mattes
Bluesharp72
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Beitrag: # 61965Beitrag Bluesharp72 »

Wie heißt denn der Lack genau,
ich kann den auf der Homepage von Marabu nicht finden.

Gruß Frank
mattes
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Beitrag: # 61984Beitrag mattes »

Marabu Decorlack Acryl Artikelnr. 113039

www.marabu-kreativ.de

Biddescheen :-D
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Mfg
Mattes
oldman
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Beitrag: # 66518Beitrag oldman »

mattes hat geschrieben:Sö, nü sag ich ooch mal was:

Die Stimmplatten:

Waren auch bei meinen Harp's scharfkantig, hab ich durch Nachfeilen und bearbeiten mit feinem Schmirgelpapier beseitigt.
Hallo Mattes,
bevor ich mich selber daran begebe habe ich eine technische Frage zum Feilen und Schmirgeln der Stimmplatten: bearbeitest Du die Stimmplatten in eingebautem Zustand (also lediglich ohne Deckel) oder zerlegst Du die Harp komplett? Wie fixierst Du in dem Fall die Platten, wie reinigst Du sie anschließend (Stimmzungen?)? Für ein paar technische Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Schöne Grüße von Hagen
Schöne Grüße von Hagen

Sei Du die Veränderung, die DU Dir für die Welt wünschst! (Mahatma Gandhi)
mattes
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Beitrag: # 66531Beitrag mattes »

Hallo Hagen.
Das reinigen geht ganz gut mit fliessend Wasser.
Und zum Kantenabrunden müssen lediglich die Deckel runter.
Dann nimmste etwas feines Schmirgelpapier( 400er Korn oder feiner) und legst das doppelt.
Dann einfach an den gewünschten Stellen schmirgeln.
Aber aufpass! Nicht die Stimmzungen vernudeln :)
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Mfg
Mattes
oldman
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Stimmplatten "entschärfen"

Beitrag: # 66535Beitrag oldman »

mattes hat geschrieben:Hallo Hagen.
Das reinigen geht ganz gut mit fliessend Wasser.
Und zum Kantenabrunden müssen lediglich die Deckel runter.
Dann nimmste etwas feines Schmirgelpapier( 400er Korn oder feiner) und legst das doppelt.
Dann einfach an den gewünschten Stellen schmirgeln.
Aber aufpass! Nicht die Stimmzungen vernudeln :)
@Mattes: vielen Dank für Deine Tipps, ich wollte halt nicht direkt eine Harp massakrieren :) . Aber es scheint ja nicht überaus schwierig zu sein. Nochmals Danke und schöne Grüße von Hagen
Schöne Grüße von Hagen

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katzenschreck
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Beitrag: # 68639Beitrag katzenschreck »

Pro:
Ich habe die MS Blues in C und finde sie klanglich toll.

Contra:
Allerdings "klemmen" auch bei mir die Zungen der oberen drei Kanäle. Beim Einstellen habe ich dann einen Kanal abgemurst und musste mir ne Ersatzplatte bestellen. Tja... und wieder sind die oberen drei schlecht/kaum spielbar!
Ein echtes NoGo bekommt diese Harp aufgrund der schlechten Ergonomie. Der Mittelfinger findet keinen Halt an der oberen Kante, die Ecken sind unangenehm und wer einen Bart hat bleibt bestimmt damit hängen.
Am schlimmsten aber sind die Kanten der Stimmplatte beim spielen. Vorsicht scharf!!
Warum müssen die Stimmplatten überhaupt abstehen?
Mario
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Beitrag: # 68643Beitrag Mario »

Hallo,
katzenschreck hat geschrieben:Tja... und wieder sind die oberen drei schlecht/kaum spielbar!
Das deutet allerdings eher auf einen falschen Spielansatz hin als auf eine defekte Harp. Es ist recht unwahrscheinlich, dass zwei Harps dieselben Fehler aufweisen. Zwar ist die Bluesharp MS nicht so der Hit, aber so schlecht dann auch wieder nicht. Wenn du jemanden kennst, der Spielerfahrung hat, lass sie von ihm mal anblasen.
Du suchst ein gutes Lehrbuch? Nimm meins!
Bild
katzenschreck
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Beitrag: # 68646Beitrag katzenschreck »

Wollte sie auch nicht schlechter machen als sie ist. Und mit der Spieltechnik könntest Du durchaus recht haben.
Tatsache jedoch sind die scharfkantigen Stimmplatten. Als (zudem günstigere) Alternative möchte ich noch die Hohner Special 20 erwähnen.
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