Teil 2 ...Erster Schritt

Meist unbeliebt, hilft aber ungemein, Zusammenhänge für die Praxis besser zu verstehen.

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BBHarpy
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Teil 2 ...Erster Schritt

Beitrag: # 12474Beitrag BBHarpy »

Hallo
wie versprochen möchte ich ab heute einen kleinen Einblick in die Musiktheorie geben.
Für viele mag es ein trockenes Thema sein, wer aber einmal die Zusammenhänge in der Musik verstanden hat, erspart sich eine Menge Zeit und hat eine gute Basis zum Improvisieren oder Komponieren. Das richtige Spielgefühl kann die Musiktheorie natürlich nicht vermitteln. Hier gilt hören, hören, hören und dann versuchen zu spielen….
Das Ziel für die ersten Beiträge ist das Verständnis für die Tonarten, wie sich hieraus der Quintenzirkel aufbaut und wie ich die Informationen aus dem Quintenzirkel zum Improvisieren nutzen kann. Im Quintenzirkel erkenne ich z.B. auf einem Blick alle 12 Positionen der Harps, die passenden Akkorde, die Pentatonik in dur und moll u.s.w also Informationen für die ich eigentlich ein Buch bräuchte. Wir werden den Quintenzirkel also einmal zusammen aufbauen und Ihr werdet sehen wie einfach das geht. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einfache Mathematik. Erst danach gehe ich zum Thema Notenlesen und auch hier werdet Ihr sehen, das Notenlesen wirklich nicht schwer ist.
Die Tastatur eines Klaviers ist ein optimales Hilfsmittel um Zusammenhänge in der Musiktheorie zu erkennen. Schauen wir uns also eine solche Tastatur etwas genauer an. Druckt Euch das Bild aus und schaut immer wieder auf die Tastatur bei den Erklärungen.


Bild

Wie man erkennen kann, haben wir ein 12 Ton System. Jeder Ton ist einen Halbtonschritt (1/2) vom Anderen entfernt. Also C+1/2= cis/des +1/2= D + 1/2= E +1/2= F usw. das = lass ich ab jetzt weg also C+1/2 cis, so kann man es besser lesen.
Wie Ihr seht, gibt es zwei Namen für die Schwarzen Tasten (cis/des) obwohl es der selbe Ton ist, hierzu kommen wir später und bedienen uns erst einmal der oberen Bezeichnungen wie cis und dis.
Weiter fällt auf, dass sich die Tastenkombinationen wiederholen ( die Oktaven ), somit heißt der folgende Ton nach dem Ton H auf der Tastatur natürlich wieder C und erklingt eine Oktave höher. Zwischen den Tasten E und F sowie den Tasten H und dem folgenden C gibt es keine schwarze Taste. Das hat den Sinn, dass man durch die Anordnung 2 Schwarze und drei Schwarze sofort erkennen kann, wo die Töne liegen. Stellt Euch ein Piano vor was z.B. die Tasten weiß Schwarz fortlaufend hätte, man könnte nicht erkennen wo das C (hier links neben den zweier Schwarzen) oder das z.B. das H (hier rechts neben den dreier Schwarzen ) liegt. Denkt daran, dass jeder Ton zum nächsten ein Halbtonschritt ist und somit von E nach F und H nach C auch.

Wenn man nun weiß, dass nur die weißen Tasten von C bis zum nächsten C gespielt eine Durskala ergeben, so erhalte ich ein mathematisches Schema, welches mir hilft andere Durskalen zu erzeugen .Hierfür schreibe ich mir die Tonabstände einmal auf (hört sich schwer an, aber versucht es gleich einmal selber und Ihr werdet sehen wie einfach das ist).
Ok, los geht´s. Vom C nach D habe ich 2 Halbtonschritte =1/2 + 1/2 oder eben einen Ganztonschritt den wir jetzt als 1 bezeichnen, von D nach E ergibt auch einen Ganztonschritt, von E nach F ist ein Halbtonschritt … dass sieht dann so aus ( achtet auf die unterstrichenen Zahlen = Tonabstände) . C +1 D +1 E+ ½ F 1+ G+ 1 A+ 1 H ½ C ,die C Dur.
Dur ergibt sich also aus diesen bestimmten Tonabständen vom Grundton aus. 1 1 ½ 1 1 1 ½ und hat einen fröhlichen Charakter. Moll hat andere Tonabstände zueinander und hat einen eher traurigen gedrückten Charakter, dazu jedoch später.
Jetzt nehmen wir einmal den Ton G als Grundton / G Dur. G A H C D E F G . Stimmt das so???? nein. Wir benötigen die Tonabstände 1 1 ½ 1 1 1 ½ . Von G nach A =1 stimmt, A nach H 1 jo geht , H nach C ½ also richtig, C nach D 1 haut hin, D nach E 1 passt, da wir noch einen weiteren Ganztonschritt benötigen jedoch von Ton E nach F nur ein Halbtonschritt ist, müssen wir nun das fis eintragen und somit erhalten wir E nach fis 1. Von fis nach G wiederum ½ also stimmen jetzt die Tonabstände für Dur.
G+1 A+1 H+1/2 C+1D+1E+1 fis+1/2 G

Wie wir das auf einem Notenblatt lesen, sehen wir später.

Jetzt soll der Ton D unser Grundton sein und ich möchte eine Durskala aufbauen.
D+1 E+1 fis+1/2 G+1 A+1 H+1 cis+1/2 D .
Nun probiert es einmal selber mit den Grundtönen A für A Dur und E für E Dur.
Denkt dabei an die Tonschritte für Dur. A+1 H +1 ????
Ok, für den ersten Tag reicht es und vielleicht tauchen ja schon die ersten Fragen auf.
Gruß Ralf
Zuletzt geändert von BBHarpy am 02.05.2006, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Theorie

Beitrag: # 12476Beitrag Flaer »

Hallo Harpy

Fragen hab ich bis jetzt nicht. Möchte nur sagen, dass ich Dein Vorhaben cool finde. So laufend ein paar Theoriehäppchen ist genau das, was ich brauche!

Danke schon im Voraus!
Gruss
Imre
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Beitrag: # 12477Beitrag Imre »

Ich kann nur jedem empfehlen, wenn erstmal die Grundlagen da sind (Was ist ein dur/moll dreiklang, wie ist ne Tonleider in dur/ moll/ harmonisch moll etc. aufgebaut) sich mal an ein Klavier/keyboard zu setzten und einfach mal rumprobieren und zu konstruieren. Macht erstens Spaß und zweitens ist es viel Anschaulicher.


Gruß
Imre
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Beitrag: # 12592Beitrag BBHarpy »

Hi Imre,
da hast Du vollkommen recht. :lol: Auch ich bin begeistert vom Klavier meines Sohnes und bekomme schon nen richtigen Blues oder Rock hin. Ohne das Wissen um Skalen oder Akkorde usw hätte ich das nie probiert.
Gruß Ralf
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