Mundharmonikakauf früher und heute
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Mundharmonikakauf früher und heute
Meine ersten Mundharmonikas hab ich Mitte der 1970er Jahre gekauft. In einem Musikgeschäft unserer Stadt gab es eine kleine Auswahl von Hohner-Mundharmonikas, Beratung gab's praktisch keine. Ich hab angefangen mit einer MS-Bluesharp, später kam dann noch eine Tremolo dazu (das war ein ziemlicher Fehler, die Tonanordnung bei den hohen Tönen ist recht ungewohnt, außerdem hat sie bald angefangen zu rosten).
Irgendwann hat's mich dann nach einer Chromatischen gejuckt, aber mein Taschengeldbudget als Schüler war sehr bescheiden, und so hat's nur für eine Chrometta gereicht. Die war eine richtige Enttäuschung, weil der rote Kunststoff-Kanzellenkörper spontan Risse bekommen hat (sie war mir nicht runtergefallen oder so), die sich krebsartige ausbreiteten und auch mit Klebstoff nicht aufzuhalten waren, so dass die Mundharmonika allmählich zerbröselte ...
Der harponline-Shop von Timler war ein Riesenfortschritt (und für mich der Anreiz zum Wiedereinstieg ins Mundharmonikaspielen), weil man dort nicht nur eine Vielzahl von Modellen unterschiedlicher Hersteller kaufen konnte, sondern auch jede Menge Tipps und Tricks, technische Hilfe bekommen konnte.
Und heute? Das Angebot ist größer geworden, und ich denke, die Qualität ist - nicht zuletzt wegen der zunehmenden Konkurrenz - auch besser geworden. Schade ist es nur um die alten Musikgeschäfte, wo man auch mal hingehen konnte, um zB in Noten zu schmökern, - die sind inzwischen größtenteils eingegangen.
Irgendwann hat's mich dann nach einer Chromatischen gejuckt, aber mein Taschengeldbudget als Schüler war sehr bescheiden, und so hat's nur für eine Chrometta gereicht. Die war eine richtige Enttäuschung, weil der rote Kunststoff-Kanzellenkörper spontan Risse bekommen hat (sie war mir nicht runtergefallen oder so), die sich krebsartige ausbreiteten und auch mit Klebstoff nicht aufzuhalten waren, so dass die Mundharmonika allmählich zerbröselte ...
Der harponline-Shop von Timler war ein Riesenfortschritt (und für mich der Anreiz zum Wiedereinstieg ins Mundharmonikaspielen), weil man dort nicht nur eine Vielzahl von Modellen unterschiedlicher Hersteller kaufen konnte, sondern auch jede Menge Tipps und Tricks, technische Hilfe bekommen konnte.
Und heute? Das Angebot ist größer geworden, und ich denke, die Qualität ist - nicht zuletzt wegen der zunehmenden Konkurrenz - auch besser geworden. Schade ist es nur um die alten Musikgeschäfte, wo man auch mal hingehen konnte, um zB in Noten zu schmökern, - die sind inzwischen größtenteils eingegangen.
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Re: Mundharmonikakauf früher und heute
MS Mitte der 70er !?Carlito hat geschrieben:Meine ersten Mundharmonikas hab ich Mitte der 1970er Jahre gekauft.
... Ich hab angefangen mit einer MS-Bluesharp...
Meiner Meinung nach!
....................................
unvergessen: igor flach
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unvergessen: igor flach
Hallo,
Mundharmonika-"Kauf" war zu der Zeit, als ich ernsthaft damit anfing, etwas anders. In den 1970er Jahren gab es aus der Produktion der heutigen Firma Seydel (damals verstaatlicht) bei uns in der DDR nur die Sachen, welche nicht in den Export gingen, also zweite oder dritte Wahl. Das waren die Harps mit dem Namen "Bandmaster". Um an eine Hohner Blues-Harp zu kommen gab es für mich die Möglichkeit, entweder einen Wunschbrief an meine Patentante in Freiburg im Breisgau zu schreiben oder wenn Opa und Oma ihre jährliche Westreise zur Verwandschaft machten, wurde vorher genau erklärt, was man für einen Wunsch hatte. Waren die Großeltern dann wieder zurück, gab es von der Oma noch eine Bedingung und die lautete: "Du kriegst die Mundharmonika erst, wenn Du die Haare ein Stück abschneidest !" Also schnell an einer unauffälligen Stelle ein paar Büschel ab und die Harp war meine. Um zum Thema zurückzukommen, die Hohner Blues-Harps waren zu der Zeit natürlich noch keine MS und hatten noch die genagelten Schalldeckel.
Gruß & Blues
aus Thüringen
von
UNI
Mundharmonika-"Kauf" war zu der Zeit, als ich ernsthaft damit anfing, etwas anders. In den 1970er Jahren gab es aus der Produktion der heutigen Firma Seydel (damals verstaatlicht) bei uns in der DDR nur die Sachen, welche nicht in den Export gingen, also zweite oder dritte Wahl. Das waren die Harps mit dem Namen "Bandmaster". Um an eine Hohner Blues-Harp zu kommen gab es für mich die Möglichkeit, entweder einen Wunschbrief an meine Patentante in Freiburg im Breisgau zu schreiben oder wenn Opa und Oma ihre jährliche Westreise zur Verwandschaft machten, wurde vorher genau erklärt, was man für einen Wunsch hatte. Waren die Großeltern dann wieder zurück, gab es von der Oma noch eine Bedingung und die lautete: "Du kriegst die Mundharmonika erst, wenn Du die Haare ein Stück abschneidest !" Also schnell an einer unauffälligen Stelle ein paar Büschel ab und die Harp war meine. Um zum Thema zurückzukommen, die Hohner Blues-Harps waren zu der Zeit natürlich noch keine MS und hatten noch die genagelten Schalldeckel.
Gruß & Blues
aus Thüringen
von
UNI
Weisst Du noch mehr über die Mundharmonikas dieser Zeit, made in DDR? Ich sehe Markennamen wie Vermona, Weltmeister, Olympia, Tosca, Country Western, Jazz Melody etc. Bis in die 70-er Jahre haben beide deutschen Teilstaaten ihre Produkte mit 'Made in Germany' angeschrieben, erst danach wurde unterschieden zwischen West und Ost.UNI hat geschrieben:In den 1970er Jahren gab es aus der Produktion der heutigen Firma Seydel (damals verstaatlicht) bei uns in der DDR nur die Sachen, welche nicht in den Export gingen, also zweite oder dritte Wahl. Das waren die Harps mit dem Namen "Bandmaster".
Welche dieser Marken wurden wohin exportiert, welche in der DDR verkauft? in welchen Perioden? Das deutsche Markenregister gibt nur darüber Auskunft, ob eine Marke überhaupt eingetragen war und von wann bis wann: Recherche https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/einsteiger mit Nizza Klasse 15 (Musikinstrumente)
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ja der Osten und die Harps das war schon was.
Ich fuhr damals 1978 nach Budapest und holte mir dort meine ersten
Hohner Bluesharps und die kleinen Piccolos.
In der DDR selber war die Not groß. Wenns was gab dann nur C-Dur
oder G-Dur alle anderen Keys waren eine Seltenheit.
Diatonische, in der Zone "Einreihige" genannt, gabs noch weniger als
Tremolos oder Chromatische. Also nahm man Tremolos und stopfte die
zweite Reihe (oder was auch immer) mit Papier zu um eine "Einreihige
zu haben"
Uhhaaa
Mich frierts wenn ich nur an diese Scheiße zurückdenke.
drstrange
Ich fuhr damals 1978 nach Budapest und holte mir dort meine ersten
Hohner Bluesharps und die kleinen Piccolos.
In der DDR selber war die Not groß. Wenns was gab dann nur C-Dur
oder G-Dur alle anderen Keys waren eine Seltenheit.
Diatonische, in der Zone "Einreihige" genannt, gabs noch weniger als
Tremolos oder Chromatische. Also nahm man Tremolos und stopfte die
zweite Reihe (oder was auch immer) mit Papier zu um eine "Einreihige
zu haben"
Uhhaaa
Mich frierts wenn ich nur an diese Scheiße zurückdenke.
drstrange
Wish You were Bier.
Hallo Daenou,
ich hätte da noch einige gut erhaltene Bandmaster und Vermonas (Tremolo) überzählig, die ich abgeben könnte. Wenn du Interesse hast, mach ich dir mal eine Aufstellung, mit Beschreibung, Bildern usw.
liebe grüße
triona
ich hätte da noch einige gut erhaltene Bandmaster und Vermonas (Tremolo) überzählig, die ich abgeben könnte. Wenn du Interesse hast, mach ich dir mal eine Aufstellung, mit Beschreibung, Bildern usw.
liebe grüße
triona
Dess daacht doch alles nischt, dess naimodisch Zaich.
frei nach Anton Günther
Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.
https://www.youtube.com/channel/UC1yI3H ... 9ktgzTR2qg
auf Playlist auch Videos mit mir auf anderen Kanälen
frei nach Anton Günther
Meine Nachbarn hören Mundharmonika, ob sie wollen oder nicht.
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auf Playlist auch Videos mit mir auf anderen Kanälen
Danke, aber nein danke. Tremolos und Oktav-Modelle spiele ich eigentlich nicht und sammle sie höchstens, wenn sie historisch interessant sind. Und da ich eben die Historie der ehemaligen DDR nicht kenne, eben eher nicht.triona hat geschrieben:gut erhaltene Bandmaster und Vermonas (Tremolo) überzählig, die ich abgeben könnte. Wenn du Interesse hast, mach ich dir mal eine Aufstellung, mit Beschreibung, Bildern usw.
Übrigens: Vermona scheint wirklich der Vorgänger von Seydel zu sein. Bandmaster war wohl auch von 'VEB Klingenthaler Harmonikawerke', aber von Harmona. Die gibt's heute auch noch, die machen aber nur noch Akkordeons.